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Sonstiges | Der Schnupperflug  
6. Februar 2021: Von Nico Stoll  Bewertung: +2.67 [3]
Nachdem meine Frau und ich in letzter Zeit immer öfter das Gesprächsthema "Motorflug als Hobby" hatten, war uns klar, dass wir das ausprobieren müssen. Bevor man sich nun bei einem Verein anmeldet und die Ausbildung startet, musste ein Schnupperflug her. Also haben wir uns bei einem Verein in der Nähe gemeldet. Uns wurde gesagt, dass ein Flug möglich ist. Da wir zu zweit sind, darf jeder eine halbe Stunde vorne links Platz nehmen und fliegen. Heute war nun der große Tag. Am Flugplatz begrüßte uns der Fluglehrer und brachte uns zu einer Piper PA 28. Der Außencheck wurde erklärt. Anschließend sagte meine Frau, dass ich zuerst fliegen soll und sie lieber erst einmal hinten Platz nimmt. Also rein in die Maschine. Es gab eine Einweisung durch den Fluglehrer und ich durfte zur Piste Rollen, was schon ganz gut geklappt hat. Dann der Start und es ging in die Luft. Aufregend. Natürlich habe ich die erste Zeit aufgrund der Aufregung das Steuerhorn mit beiden Hände gehalten, bis auch hier der freundliche Hinweis kam, dass das durchaus auch mit der linken Hand alleine geht ;-) Dann durfte ich die ein oder andere Kurve fliegen. Insgesamt war es ein Stück weit "Reizüberflutung". Auf die Instrumente konnte ich mich nicht wirklich konzentrieren. Dies war wohl auch dem Wetter geschuldet. Grundsätzlich war es trocken und kalt - aber immer wieder hatten wir Windscheren, die einen, wenn man zum ersten Mal selbst fliegt, dann doch ein wenig verwirren. Als wir wieder gelandet waren, hatte meine Frau, die ja auf dem Rücksitz saß, auch erstmal keine Lust mehr, ihren Flug zu machen. Den werden wir demnächst nachholen. Mir wäre es an ihrer Stelle nicht besser gegangen, da es teilweise schon recht fies geruckelt hat. Ich möchte beim nächsten Mal auch nochmal eine halbe Stunde fliegen um zu sehen, ob mir das Ganze wirklich liegt. Aufgrund der oben beschriebenen Windverhältnisse hatte ich zum Teil schon sehr feuchte Handflächen. Ging es euch ähnlich beim ersten Flug bzw. als ihr zum ersten Mal in ruppigen Windverhältnissen geflogen seid?
6. Februar 2021: Von Ingo-Julian Rösch an Nico Stoll Bewertung: +0.33 [1]

Das wird hier ein spannender Austausch werden.....

Lass DIch nicht unterkriegen. Fliegen ist am Anfang für fast alle erst einmal eine absolute Reizüberflutung. Das geht aber vielen auch in der ersten Fahrstunde so. Ohne jetzt zu wissen, von wo aus ihr heute geflogen seid, war das Wetter für eine Schnupperstunde vielleicht nicht unbedingt optimal. Ich würde mich davon aber nicht abbringen lassen.

Am Anfang schaut manch Fluglehrer auch auf die Fingerknöchel des Flugschülers. Werden diese schon ganz weiß vom "Festklammern", dann ist der Flugschüler etwas verkrampft. Vermutlich meinte dies der Fluglehrer, wenn er sagte, es geht auch mit einer Hand. Er wollte Dich etwas "locker" machen. Der Bliick auf Instrumente ist eine Übungssache.

Fliegen ist immer auch ein "Spiel" mit der Natur. Du hast heute halt einfach einen Tag erwischt, an dem es dann etwas schaukeliger war. Dafür gibt es Tage, an denen alles absolut ruhig ist. Man gewöhnt sich dran.

Meine ersten Landungen im Segelflieger waren auch immer mal wieder ein komisches Gefühl. Mit der Zeit gibt es da eine gewisse "Routine". Und heute mache ich kaum etwas lieber, als fliegen :) Daher. Dranbleiben.

VG

Ingo

6. Februar 2021: Von Nico Stoll an Ingo-Julian Rösch
Hallo Ingo,
danke für deine Antwort. Auch unser Fluglehrer meinte anschließend, dass er vielleicht nicht mit uns geflogen wäre, wenn er gewusst hätte, wieviel uns da wirklich in der Luft erwartet. Nach seiner Aussage fand er die Winde "bemerkenswert" ;-) Andererseits ist es vielleicht auch ganz gut, so etwas gleich mal zu Beginn mitgemacht zu haben.
6. Februar 2021: Von Tobias Schnell an Nico Stoll

Also von dem Flug solltet Ihr Euch auf gar keinen Fall abschrecken lassen! Ich habe bisher nur extrem wenige (eigentlich nur einen einzigen - der ansonsten ein brillanter Pilot geworden wäre) Flugschüler erlebt, die sich nicht sehr schnell auf die physischen Bedingungen im Flugzeug adaptiert haben.

Bei solchem Wetter wie beschrieben einen Schnupperflug zu machen war sicher nicht sehr glücklich. Noch blöder ist es, wenn dann ein Erstflieger auf dem Rücksitz hockt, während vorne ein Anfänger mit der Turbulenz kämpft... Dass Deine Frau das unangenehm fand, ist absolut normal!

6. Februar 2021: Von Markus S. an Nico Stoll

Sehe ich auch so, ich glaube Du kannst Deine Frau beruhigen,...schlimmer schaukeln wird es auch nicht im Sommer. Guten Start Euch beiden in die Fliegerei.

6. Februar 2021: Von Olaf Musch an Nico Stoll

Ich würde sagen: Willkommen in der Fliegerei :)

Ja, es wäre vielleicht besser gewesen, bei ruhigerem Wetter zu fliegen, aber dafür habt Ihr das Ganze doch ziemlich gut durchstanden. Bei meinem Erstflug (allerdings Hubschrauber) war natürlich auch die totale Reizüberflutung angesagt. Noch dazu, als ich dann gegen Ende auch noch direkt Schwebeflug machen sollte. Das war dann ein richtiges Geschaukel und hätte mich fast wieder vom Fliegen abgebracht. Ich bin froh, dass ich da nicht aufgegeben habe. Haltet durch!

Freut Euch auf Euren nächsten "Erstflug"

Olaf

6. Februar 2021: Von Dominic L_________ an Nico Stoll Bewertung: +0.33 [1]

Ich würde sagen, dass es in der Fliegerei eine recht lange Spanne gibt dieser Reizüberflutung. Der Grund ist ganz einfach, dass es eben schwieriger ist, ein Flugzeug zu fliegen als ein Auto zu fahren. Hat man ein Auto gefahren, kann man jedes Auto fahren und das Ganze geht innerhalb weniger Stunden.

Wer seine erste Flugstunde macht, kriegt ja noch sooo viel vom Fluglehrer abgenommen. Daraus ergibt sich leider, dass die ganze Ausbildung hindurch einiges zu tun ist, denn sobald Du gut voran kommst, gibt Dir der Fluglehrer eben ein bisschen mehr zu tun. Zudem sind die Übungsfluge eben zum Üben da und nicht zum Genießen. Das heißt, die sind so angelegt, dass es etwas zu tun gibt und nicht, um rumzusitzen und das Leben zu genießen ;-)

Daraus ergibt sich, dass zum Beispiel nach der PPL-Ausbildung schlagartig scheinbar viel weniger zu tun ist im Cockpit. Aber keine Sorge, fängt man wieder was Neues an, lernt ein komplexeres Muster, macht seine Instrumentenberechtigung oder ein Typerating oder was auch immer, dann kommt man direkt wieder ans Arbeiten. Und jedes Mal merkt man, wie wenig man vorher wusste.

Mitzufliegen ist übelkeitstechnisch immer sschwieriger als selber fliegen, daher lass demnächst mal Deine Frau fliegen und dann wird man schon sehen, was wird. Ein bisschen Durchhaltevermögen braucht es bestimmt, um eine definitive Entscheidung zu treffen. Man muss leider sagen, dass bei vielen Wetterlagen, gerade im Sommer niedrige Besichtigungsflüge mit mehr oder weniger Geschaukel einhergehen. Ich als Pilot finde es je nachdem nervig, aber mir wird nicht schlecht davon. Meine Frau sieht das etwas anders. Besser ist es, wenn man höher fliegt. Das muss man ohnehin mit sich ausmachen, welcher Typ Flieger man ist.

Ich habe nur einen "Schupperflug" gemacht, aber rückblickend sehe ich keinen Grund, einige zu machen, vielleicht schon mal was zu lernen oder vielleicht auch nur zu genießen und die Entscheidung mal ganz locker zu überdenken, denn eines ist klar: Es ist ein extravagantes, tolles, aufregendes, forderndes Hobby, was Zeit und Geld gleichermaßen frisst.

7. Februar 2021: Von Chris Schu an Nico Stoll Bewertung: +0.33 [1]

HI Nico,

Ich find´s super dass Ihr Euch interessiert und es auch gleich ausprobiert!

Ich stimme den anderen total zu - beim ersten mal hinten zu sitzen kann nach hinten losgehen. Wenn man selbst aktiv am Steuer ist, ist´s eine komplett andere Sache. Ich habe noch von niemanden gehört dem es vorne links im Auto schlecht wurde, das waren immer nur die auf der Rückbank. Ist also normal...

Vielleicht magst Du auch in diesem Thread bisschen lesen zum Thema warum wir so gerne fliegen. In meinem Beitrag beweise ich auch dass es gänzlich ohne Schnupperflug aber mit voller Überzeugung gehen kann ;-)

Viel Spass & nen guten Start in die Fliegerei wo es bei _jeder_ Aktivität etwas neues zu erleben und lernen gibt,

Christian

7. Februar 2021: Von Wolff E. an Nico Stoll Bewertung: +3.00 [3]
Hallo Nico, nicht runter kriegen lassen oder aufgeben. Wetter ist in der Ausbildung ein riesen Thema. Bei ruhiger Luft ist fliegen einfach toll. Und auch ich bin der Meinung, dass ein Schnupperflug bei Wind weniger Sinn macht. Das war eindeutig ein Fehler des Fluglehrerers. Ich mache Rundfluege nur bei ruhigem Wetter, die Leute sollen ja was davon haben. Und Geschaukel macht kein Spaß, am Anfang noch weniger.
Und noch was zu diesem Forum, hier herrscht manchmal ein ruppiger Ton, aber ohne zu übertreiben zu wollen findest du hier enormes Wissen aus vielen Bereichen der Luftfahrt, vom Ultraleicht Flieger bis hin zur Linienluftfahrt, Fluglehrer, Schrauber, Contre, alles dabei.
Lass uns doch bitte an deinen weiteren Schritten teilhaben, ich denke, alle würden sehr gern wissen, wie es weitergeht.
Und nicht aufgeben, diesen Punkt hatte bestimmt jeder von uns. Ich wollte 1994 sogar meine Ausbildung abbrechen nach bestandener Theorie und dem ersten Alleinflug. Fliegen lernen ist sehr dynamisch und fordert den Geist. Je nach Zeit und Lernfähigkeit ist es ein Auf und Ab!
7. Februar 2021: Von Nico Stoll an Wolff E. Bewertung: +4.00 [4]
Hallo,
mit einem ruppigen Ton habe ich kein Problem.
Ich werde euch definitiv weiter teilhaben lassen. Schließlich interessieren mich auch Rückmeldungen, wie es anderen Piloten ging und ob sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Grundsätzlich bin ich schon mal sehr dankbar für die Antworten.
10. Februar 2021: Von Stefan Weßels an Nico Stoll Bewertung: +0.33 [1]

Hallo Nico,

ich kenne den Platz und auch den Fluglehrer, mit dem Du geflogen bist. Da warst Du schon in guten Händen. Das Wetter hätte an dem Tag aber wirklich besser sein können, allerdings muss man sich in SH mit etwas mehr Wind arrangieren (Am Samstag war das schon etwas viel mehr Wind), ist aber kein Hexenwerk.

Im Laufe meiner Ausbildung hatte ich es oft mit hörheren Windgeschwindigkeiten und/oder starken Böen zu tun. Mit der Zeit geht einem das immer besser von der Hand. Anstrengend ist es trotzdem.

Ich kann Dir nur empfehlen es noch einmal zu versuchen. Es darf dabei ruhig Windig sein, nur sollte die Böentätigkeit nicht so wie letzten Samstag sein.

Vielleicht sehen wir uns mal am Platz, sofern Corona es wieder zulässt.

Wenn Du Fragen bezüglich des Vereins hast oder Dich Eindrücke eines jetzt ehemaligen Schülers interessieren melde Dich.

Viele Grüße,

Stefan

10. Februar 2021: Von Bernd Wolf an Nico Stoll Bewertung: +5.33 [6]

Hallo Nico,

zieh das einfach durch.
Ich selbst habe nach 25 Jahren Gleitschirm auch erst im betagten Alter von 50 Jahren angefangen und meinen Schupperflug werde auch ich nicht vergessen: 30° im Schatten und es hat geblasen wie die "Sau". Der jugendliche FI wollte mir dann auch gleich zeigen, was so ein Flugzeug alles kann. Das hat super Spaß gemacht, aber auf der Rückfahrt vom Platz musste ich mit offenem Fenster über die Autobahn fahrenJ
Heute fliegen wir kreuz und quer durch Europa mit allem was mein Vercharter so anbietet. Von der C152 über T-Tail Arrow bis Cirrus, aber am liebsten und mindestens alle zwei Wochen Acro zusammen mit meiner Frau. Und weil das alles sooo viel Spaß macht, nutze ich den Lockdown für meine CB-IR Ausbildung.
Also, lass Dich nicht abschrecken. Es gibt bei der Fliegerei kein Ende, Du musst nur anfangen.

Grüße Bernd

11. Februar 2021: Von Nico Stoll an Bernd Wolf
Vielen Dank für die weiteren Rückmeldungen. Der Fluglehrer hat sich inzwischen auch schon gemeldet und gefragt, ob wir schon für den Schnupperflug meiner Frau bereit sind - das Ganze per Mail und sogar telefonisch. Das spricht wirklich für die Fliegergemeinde. Wir wollen aber noch ein wenig abwarten, bis das Wetter schöner wird.
Was ich nun mit ein paar Tagen Abstand sagen muss: das "Ich will das machen"-Gefühl hat mich aufgrund des ersten Schnupperfluges nicht gepackt. Ich denke aber, dass das dem Wetter geschuldet ist, was wir hatten. Ich möchte es daher definitiv ein zweites Mal ausprobieren.
11. Februar 2021: Von Stefan Eichenseher an Nico Stoll

Probiert es doch mal an einem schönen Tag mit ensprechendem Wetter im Frühling aus.

Ich kann euch fast versprechen dass euch das Fieber packt wenn ihr in ruhiger Luft den wunderbaren Ausblick von oben genießt.

Auch nach 10 Jahren Fliegerei lässt mich dieses wahnsinnige Gefühl nicht los.

Fliegen ist für mich ein absolut kostbares und traumhaftes Privileg!

11. Februar 2021: Von Tobias Schnell an Nico Stoll Bewertung: +1.00 [1]

Ich möchte es daher definitiv ein zweites Mal ausprobieren

Neben besserem Wetter wäre beim nächsten Versuch ggf. auch ein anderes Format dienlich: Statt einer Stunde mit Fluglehrer, in der man krampfhaft und vermutlich vergeblich versucht, die vielen Dinge zu verarbeiten, vielleicht einfach mal "einen Tag Fliegerei" ausprobieren. Ein Ausflug zu einem schönen Ziel, ein nettes Mittagessen, abends im Sonnenuntergang wieder nach Hause und dabei ein bisschen ein Gefühl dafür bekommen, was einem so ein Hobby eben alles ermöglicht. Wenn Euch das dann zusagt, bin ich mir sicher, dass Ihr auch alles meistern werdet, was Euch vielleicht jetzt als Herausforderung erscheint.

Wenn Du uns sagst, wo Ihr herkommt, findet sich sicher auch ein Forist, der sowas mit Euch machen würde. Das "selber fliegen" halte ich da gar nicht für so sehr wichtig oder vielleicht sogar kontraproduktiv.

OK, für diesen Plan müsstet Ihr natürlich warten, bis die Corona-Lage so einen Trip überhaupt wieder zulässt...

11. Februar 2021: Von Markus S. an Stefan Eichenseher

Im Frühling „ruhige Luft“ ?...da würde ich eher sagen im Winter an einem schönen sonnigen Tag, ohne Wind. Solche Wetterlagen gibt es noch drei, vier Wochen, danach wird es bockig.

11. Februar 2021: Von Erik N. an Nico Stoll Bewertung: +2.00 [2]
die Rumfliegerei „um den Kirchturm“ ist ja auch nicht für jeden der unmittelbare Nutzen. Mein Senf dazu: den wirklichen Sinn der PPL erlebt man bei einem Flug zB auf eine der Nordseeinseln, oder zu einem Ziel, das mit dem Auto nur mühsam erreichbar ist. Ich weiß jetzt nicht genau, wie das mit eurem Budget aussieht, aber versucht diesen Aspekt irgendwie mit zu erfassen.

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