In der Ausbildung lernt man den Umgang mit Weather Radar, SAT Weather, Anti Ice und De-Ice meist nur oberflächlich. Die praktische Umsetzung in Streckenflüge mit Druckkabine oberhalb FL200 kommt meist gar nicht vor. Es fehlt nach der Ausbildung zu z.B. MEP/IR schlicht an Systemkenntnis, Übung und Erfahrung. Die Flugschulen haben nur seltenst entsprechend ausgerüstete Flugzeuge. Selbst bei einem Type Rating bei Flight Safety International und den Recurrency Trainings hat man zwar viele Anflüge bis zum Minimum auf dem Full Flight Sim und unterwegs auch mal CBs, aber richtiges Weather Flying lernt man dort nicht.
Der Unterschied zwischen der Seminole oder der DA42 der Flugschule und der SF50, TBM oder King Air ist: mit Letzteren fliegst Du im Wetter, sonst kaufst Du Sie nicht. Du musst wissen, wie Du die Systeme bedienst und Deinen Flugweg vernünftig planen, auch mit Alternativen. Das erfordert eine gewisse Erfahrung, die bei einer Flugschule kaum und im Type Rating nicht ausreichend vermittelt werden kann.
Allerdings bin ich schon der Meinung, dass ein Pilot mit guter Ausbildung und nur 250 h Erfahrung in einer Meridian und vielleicht auch in einer SF50 sicherer unterwegs wäre als in einer Cessna 340 oder 421. Letztere haben mehr Komplexität und erfordern eher mehr Systemkenntnis im Umgang mit den deutlich häufiger auftretenden Fehlern. Auch die Beherrschung der OEI Procedures ist bei allen MEP herausfordernd. Das Type Rating bei der SF50 wirkt auch sicher nochmals deutlich positiv. Es gibt ziemlich einheitliche SOPs, die hier gut trainiert werden.