Wer zum Jahreswechsel - oder auch sonst - ein paar sonnige Tage verbringen will, schon immer mal ein Wasserflugzeug fliegen wollte und Bergen nicht abgeneigt ist, sollte unbedingt zum Aeroclub Como. Wollte aus reinem Spaß mein SEP SEA-Rating machen. Florida wäre schön gewesen und die Anerkennung der EASA-Lizenz durch die FAA ging erstaunlich unkompliziert. Aber zum Jahreswechsel sind die Flugschulen in den USA schon ziemlich voll. Hawai wäre noch eine tolle Option, ist zum Jahreswechsel aber nahezu unbezahlbar (Hotelkosten) und man ist halt extrem lang unterwegs.

Also ab nach Como. Der einzige "Nachteil" ist, dass das FAA-SEA-Rating wohl lebenslang gültig ist, während das EASA Rating alle zwei Jahre erneuter werden muss. Wie das ist, wenn man das EASA-SEA-Rating nun in einer FAA-Anerkannten-Lizenz eintragen lässt, weiß ich (noch) nicht.

Aber zurück zum Thema. Die Anreise nach Como ist super. Man könnte - wenn das Wetter passt - entweder in Lugano landen (und kommt von dort gut mit dem Zug nach Como) oder man fliegt nach Milano/Bresso (LIMB). Ist das Wetter schlecht (war bei mir genau am Tag der Anreise so), dann kann man zurück in die Nordschweiz und kommt von dort problemlos in ca. 3 1/2 - 4 Stunden mit dem Zug nach Como.

Der Aeroclub Como ist hervorranged organisiert. Die Flugzeuge werden von offensichtlich festangestellten Mitarbeitern gewartet und "bereitgestellt". Die Einweisung erfolgt sehr gut organisiert und an die individuellen Fähigkeiten angepasst. Die zur Verfügung stehenden Flugzeuge waren alle gepflegt und vernünftig ausgestattet.

Die Szenerie rund um die verschiedenen Seen und Berge ist fantastisch. Die Platzrunde auf die Wasserlandebahn ist gleichzeitig ein kurzes Sightseeing in Como. Die Möglichkeit schon in der Ausbildung den See zu sehen ist toll. Durch die Lage des Aeroclub mitten in der Stadt kann man zwischen den Flügen bummeln. Nachmittags kann man auch noch Wandern gehen.

Die Preise sind - auch im Vergleich zu den USA - in Ordnung. Sicherlich bekommt man das Rating in den USA ca. 800-1.000 $ günstiger. Mit dem Preis in Como erwirbt man aber gleichzeitig die Mitgliedschaft für ein Jahr, kann also die Flugzeuge auch später noch nutzen bzw. sich weiterbilden. Würde wieder nach Como gehen. Wer also einen Fliegerurlaub mit neuen Eindrücken erleben will, der sollte über Como nachdenken. Auch im Dezember, zum Jahreswechsel. Temperatur 2-5°, sonnig, Wind problemlos. Eine Woche lang.

Gutes neues Jahr

Ingo

Du musst zum erhalt des SEP(sea) in Europa nur 6 Wasserungen in den zwei Jahren nachweisen, zusätzlich zu den Bedingungen für SEP(land). Der Übungsflug auf SEP(land) gilt dann auch für SEP(sea). Da chartern aber oft schwierig ist - gerade wenn man nur sehr sporadisch uaf dem Wasser unterwegs ist - lohnt sich dann den Übungsflug auf dem SEP(sea) zu machen und damit auch SEP(land) zu verlängern. Neben dem Aeroclub Como gibt es in Deutschland noch Baltic Seaplanes in Flensburg und Drive&Fly an der Mosel. Auch der Deutsche Wasserfliegerverband betreibt ein kleines Amphibium, in dem man seine Klassenberechtigung erhalten kann.

Merci. Das war sehr hilfreich. Wasserfliegen ist was schönes :)

Danke für den tollen Bericht! Wasserfliegen rockt. Big time. :-)

Die Leute in Como sind sehr nett und hilfsbereit. Leider aber verglichen mit USA m.E. eher teuer (wie überall ausserhalb USA) und man darf - Stand 2013 - nur auf der Base in Como landen und erst nach einer gewissen Erfahrung und zusätzlichen Checks auch woanders hin. Ist das noch so?

Trotzdem durchaus nicht uninteressant! Eine der ganz ganz seltenen Solo-Seaplane Chartermöglichkeiten in Europa! Und kein Langstreckenflug. Wobei die Anreise aus NRW nach Como auch nicht ohne ist...

Hawaii aber nur auf C206 (oder Beaver), oder mittlerweile etwas kleineres?

USA ist zum fliegen immer noch das beste Land der Welt! Aber auch dort gibt es mittlerweile nur noch ganz wenige Solo-Chartermöglichkeiten. Dann darf man dort in vielen Staaten fast ünerall landen. In EU sehe ich das nicht. Ist halt leider echt laut das gemeine Seaplane.

Viel Spass!

Dann darf man dort in vielen Staaten fast ünerall landen. In EU sehe ich das nicht. Ist halt leider echt laut das gemeine Seaplane.

Soweit ich weiß geht das in Norwegen (im Salzwasser), Schweden, Finnland, Dänemark, Polen, Schottland(?), Island, Grönland.

Schau mal zB in das Schwedische Seaplane pilots guide.

Salzwasser: Jeder Vercharterer wird dich dafür lieben.

Als Eigner kann ich mir ja aussuchen, wie ich mit meinem Flugboot umgehe, aber auch Salzwasser ist kein Problem wenn man es vernünftig abspült und regelmäßig fettet. Zumindest hat mein Flugboot trotz Leben auf der Nordsee kein korrosionsproblem. Der Punkt war aber eher, daß Norwegen meiner Kenntniss nach das Wasserfliegen auf Süßwasserseen verbietet. Wobei ich das auch nur aus dritter Hand habe und da ich just nix nach Norwegen plane, dies noch nicht weiter verfolgt habe.

Einen Vercharterer für's eigenständige sporadische Wasserfliegen kenne ich auch in den Staaten nicht. Aber die Ausflüge von Baltic Seaplanes (Fly&Sail zum Beispiel) sollen auch so sehr interessant sein, und die Jungs sind nett, mit denen kann man gut auskommen.

Sea Rating geht auch im Südwest Frankreich Biscarosse

https://www.aquitaine-hydravions.fr/

In Como ist der Mitglied Betrag teuer 450€ 100 /200 in Biscarosse

https://www.aquitaine-hydravions.fr/racine/tarifs.html

Ich kenne einen (Solo-) Vercharterer in USA selbst und einen weiteren aus direkter Quelle. M.E. lernt man beim fliegen auch mal ohne Aufpasser eine Menge dazu. Daher ist Baltic sicher ganz nett, aber für mich eher keine Option zu USA.

Klar, wenn du ne eigene Kiste hast ist das natürlich dein Bier wo du landest, aber es ging hier ja ums chartern!

Hast du die Lake von der Deutschen "Polluion Comtrol" gekauft?? Ist ja spannend!

Wo hast du das rating gemacht?

Walter,

wie sieht das aus mit englisch bei den Franzosen? Hast du eigene Erfahrung mit denen?

Was ist mit charter?

Auch ich habe vor Jahren mein Rating in Como gemacht und kann mich den positiven Meinungen nur anschliessen. 　

Alternativ könnte ich Euch aber auch noch Biernat Airfield in Poznan/Polen empfehlen -

https://airport-biernat.pl/en/. Robert Biernat hat da mit viel Liebe und Engagement einen tollen Betrieb aufgebaut und ist auch unter EASA als ATO eingetragen.　

Fluglehrer kommen zum Teil aus USA und Schottland, alle anderen sprechen sehr gut Englisch - daher gibt es keine nennenswerten Sprachprobleme.　

Die Flotte kann sich sehen lassen, von 172er, 206er, Husky A1-C bis hin zur Beaver alles auf amphibischen Floats :-) - ganz zu schweigen, von den traumhaften Landemöglichkeiten auf der masurischen Seenplatte.　

Vorteil ist, dass Poznan auch mit Linie direkt und günstig angeflogen werden kann, Landungen direkt bei Biernat Airfield sind natürlich auch möglich :-)　

Die Husky auf Floats fliegt zwar wie ein Panzer ;-) - aber die Landungen auf verträumten Seen im Morgengrauen bleiben unvergesslich.

Hallo Peter,

kann man bei Hr Biernat auch solo chartern? Habe dazu nichts genaues gefunden.

Darf man überall (auf dem Wasser) landen?

Danke und Gruß,

Timm

Wieso englisch? Die sprechen doch super französisch ;)

"...und man darf - Stand 2013 - nur auf der Base in Como landen und erst nach einer gewissen Erfahrung und zusätzlichen Checks auch woanders hin. Ist das noch so?"

Ja. Das ist noch so.

Eben. Die Franzosen fahren auch nicht nach England um dort deutsch zu sprechen, oder?

Du hast die aus Ganderkesee gekauft? Ich stehe provisorisch beim alten Eigner im Hanger. Small world :)

Hihi jetzt haben wir uns aber ein paar richtig Rote eingefangen, Commander M.

Muss doch auch mal sein. Rot selber steht mir nicht als Farbe. Grün aber auch nicht.

Ich kenne einen (Solo-) Vercharterer in USA selbst und einen weiteren aus direkter Quelle. M.E. lernt man beim fliegen auch mal ohne Aufpasser eine Menge dazu. Daher ist Baltic sicher ganz nett, aber für mich eher keine Option zu USA.

Man kann das eine ja tun, ohne das andere zu lassen. Ich kenne auch zwei oder drei, die ohne "Aufpasser" verchartern, aber auch nicht an Leute, die das nur sporadisch betreiben, um ehrlich zu sein. Und wenn Du nur einen Flieger hast, den Du verchartern könntest, bist Du damit, denke ich, auch vorsichtiger.

Klar, wenn du ne eigene Kiste hast ist das natürlich dein Bier wo du landest, aber es ging hier ja ums chartern!

Ob nun verchartert oder nicht, ist egal. Man bekommt Salzwasser durchaus in den Griff, wenn man gewisse Grundregeln betrachtet. Der zusätzliche Service würde sich sicher im Preis widerspiegeln, denke ich. Naja, ohne Absprache geht dabei wohl eh nix.

Hast du die Lake von der Deutschen "Polluion Comtrol" gekauft?? Ist ja spannend!

Jupp.

Wo hast du das rating gemacht?

Bei Baltic und das Differenzentraining für das Boot beim Herbert, der vorher die Lake bei der Deutschen Küstenwache e.V. geflogen ist. Es ist nie verkehrt, Erfahrung abzugreifen, wo sie vorhanden ist :-)

Du hast die aus Ganderkesee gekauft? Ich stehe provisorisch beim alten Eigner im Hanger. Small world :)

Ja, habe ich. Hatte mir das schon gedacht, als ich "neulich" wieder da war und die Geschichte des Hangarflüchtlings hörte :-)

Bei Bild 3

mußte ich spontan an den hier denken:

Malte,

coole Sache mit der Lake!! Wo hast du sie stehen? Hat die einen reverse prop? Wird ja sonst eher schwierig trocken zu bleiben. Im Sommer im Süden kein Problem aber im Frühjahr oder Herbst in Schweden... ;-)

Darfst du dann auch auf die Mosel und in die Flensburger Förde, oder ist das nur für die Leute vor Ort speziell zugelassen?

Was ist mit Welzow? Ist das nicht neben dem Föugplatz eine Wasser-Landefläche?

Will auch... ;-)