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Reise | Oppin EDAQ --> Shobdon EGBS und zurück  
11. August 2016: Von Henry Seifert 

Dies ist mein erster Beitrag hier und ich bitte um Nachsicht, falls ich mit meinem Anliegen daneben liegen sollte.

Ich plane einen Flug nach UK (ohne selbst Pilot zu sein) und zurück um einem Farmer in Long Mynd zu besuchen an dessen Farm der Flugplatz des Midland Gliding Clubs direkt anschließt. Ich möchte dort Bluefaced Leicester Lämmer abholen. Wesentliches Ziel ist die Verkürzung der Reisezeit, die auf einem LKW mehr als einen ganzen Tag betragen würde. Ich selbst bin auch zugelassener Transportunternehmer nach der EU Richtlinie für Tiertransporte und es handelt sich um meine eigenen Lämmer. Es geht also nicht um Schmuggel. Sowohl die hiesige als auch die dortige Veterinärbehörde ist (notgedrungen) einbezogen. Es sind auch Flugplätze in der Nähe möglich. EGCW wäre das in UK und EDAU oder EDOQ in Sachsen.

Ich bin für jeden Hinweis und jede Idee und natürlich auch für einen konkreten Vorschlag oder eine Warnung dankbar. Daß Fliegen nicht billig ist, ist mir klar geworden. LKW-Charter für 3 Lämmer ist aber noch teurer ...

11. August 2016: Von Lutz D. an Henry Seifert

Moin,

klingt gut, frage mich nur gerade, ob die Lämmer auch Headsets brauchen, oder ob die ohnehin bald gebraten werden, so dass das Gehör nicht mehr so relevant ist ;)

Scherz beiseite.

Was ist denn Dein genaues Anliegen? Suchst Du jemanden, der den Flug macht? Hast Du Fragen zur Flugplanung?

Das ist so lustig, ich würde das sofort machen. Vorausgesetzt, sie kötteln nicht in den Flieger. Aber die kann man doch bestimmt in Katzentransportboxen unterbringen?

Hinsichtlich Legalität sehe ich kein Problem, wenn die Tiere mit Papieren ausgestattet sind. Das kann man sicher als privaten Flug gegen Kostenbeteiligung organisieren, wenn ich es nicht bin, findet sicher hier sicher ein anderer Verrückter.

Wie alt sind sie denn und wie viel wiegen sie? Wir können auch unterwegs Pipipause machen, dann ist das für die Tiere sicher auch um ein vielfaches besser, als im LKW oder Auto. Jedenfalls schneller.

11. August 2016: Von Henry Seifert an Lutz D.

Ich suche jemanden, der den Flug macht.

Die Lämmer sind Zuchttiere, die nicht direkt zum sofortigen Verzehr sondern zur alsbaldigen Paarung geholt werden. Das Lärmproblem ist mir bewußt, wenn mir da auch die Lösung fehlt. Was macht man mit Hunden in so einem Flieger?

11. August 2016: Von Lutz D. an Henry Seifert

Gibt tatsächlich Leute, die ihren Hunden einfach Headsets aufsetzen, je nach Flugzeug dürfte es aber vertretbar sein, die Tiere einige Stunden dem Lärm auszusetzen. Theoretisch kann man denen auch Ohropax reintun, das habe ich auch mal bei einem Hund gesehen. Also, da lässt sich jedenfalls eine Lösung finden, würde ich vermuten.

Um Dir eine Vorstellung zu geben hinsichtlich der Kosten, die Dich bei einem Kostenteilungsflug erwarten würden:

Halle - Shobdon sind 555 nautische Meilen, vereinfacht rechnest Du mit 10 Flugstunden für einen Brot- und Butterflieger hin- und zurück bei sowas um die 170€ pro Stunde, die man mit dem Piloten teilen würde.

Das Leg Aachen - Shobdon (oder auch zu dem kleinen Farmstrip, von dem Du sprachst), fliege ich gerne.

11. August 2016: Von Wolfgang Lamminger an Henry Seifert

um Dir hier weiterzuhelfen, wären in der Tat, wie Lutz schon in seinem pointierten Beitrag schrieb, einige Infos erforderlich:

  • sind die Tiere in Transportboxen?
  • wenn ja: wie groß? wie schwer?

Es gibt Luftfahrtunternehmen, die ausschließlich Fracht, auch Tiere, transportieren.

Es gibt Luftfahrtunternehmen, die üblicherweise Passagiere, gelegentlich auch Fracht in der Passagierkabine transportieren. Hier stellt sich natürlich die Frage der möglichen "Verschmutzung" durch die "Fracht"...

Diese Unternehmen transportieren i. d. R. Fracht zwischen 500 bis zu 1.000 kg, max. Größe des einzelnen Transportgutes begrenzt durch die Türmaße maximal ca. 70 cm Breite aber auch bis zu Maßen über die Dimension einer Euro-Palette hinaus.

Wie Lutz angedeutet hat, gibt es sicher auch Privatpersonen, die das machen würden, hier sind allerdings gewisse luftrechtliche Regeln zu beachten, da für den gewerblichen Luftverkehr grundsätzich ein genehmigtes Luftfahrtunternehmen erforderlich ist. In wiefern ein von Dir angefragter Flug auch privat durchgeführt werden kann, muss im Einzelfall geklärt werden. Bei Privatflügen ist i. d. R. das Flugzeug kleiner, somit auch die Kabine bzw. die Möglichkeit, Deine Tiere zu verladen...

11. August 2016: Von Lutz D. an Henry Seifert

Darf ich nochmal nach dem Gewicht fragen? Sind die vom Frühjahr? Dann sind sie bald zu schwer, für eine Katzenkiste.

11. August 2016: Von Henry Seifert an Lutz D.

Transportfähige Lämmer wiegen ab 8 bis ca. 15kg. Für die Planung der Reise gibt es keine Eile. Die Lämmer wurden noch nicht gezeugt. Bei allem Abenteuer will sowas gut geplant sein, auch weil das Flugzeug sauber bleiben soll und eine angepaßte Innenauskleidung aus LKW-Plane oder eine Kiste gefertigt werden muß, die beiden gut paßt. Dem Flieger und den Lämmern.

Die Lämmeranzahl wird bestimmt durch die Möglichkeiten des Fliegers und meinen Geldbeutel.

11. August 2016: Von Lutz D. an Henry Seifert

Na, das klingt machbar. Ich glaube, da kommst Du mit ganz klassischen Hundetransportboxen am besten klar, die man auf Rückbank und Gepäckraum stellt. Planen, Auskleidung etc. sehen die wenigsten Piloten gerne in ihren Flugzeugen, das ist entweder ohnehin zulassungspflichtig oder involviert Risiken, die gut durchdacht werden müssten. 3-4 Hundetransportboxen bekommst Du in einem klassischen Viersitzer, in dem Pilot und Du auch Platz haben, sicher unter.

Aus fliegerischer Sicht ist das keine große Sache - da geht es eher um die Frage des richtigen Wetterfensters.

11. August 2016: Von Richard Georg an Lutz D.

Wäre das nicht etwas für eine Cessna Caravan aus dem Springerbetrieb?

Da könen es auch mehr wie 3 sein.

Oder nur 3,

dann müsste es auch doch mit einem Kombi oder Sprinter möglich sein. Warum LKW?

11. August 2016: Von Johann Schwegler an Richard Georg

Gute Idee, die durchschnittliche Absetzmaschine ist innen eh so verdreckt, dass es auf ein paar Schafköttel auch nicht ankommt ;-))

11. August 2016: Von Lutz D. an Richard Georg

:)

Das geht aber dann nur auf AOC.

12. August 2016: Von Henry Seifert an Richard Georg

Das Tiertransportrecht in der EU schreibt für lange Straßentransporte (=über 8h) ausschließlich zugelassene Fahrzeuge vor. Die Zulassungskosten liegen bei etwa 5.000€. Folglich produziert und betreibt man für diesen Zweck nur zulassungsfähige Fahrzeuge, die ein Maximum an Zuladung ermöglichen. Es gibt schlicht in ganz Europa keine für lange Transporte zugelassenen Fahrzeuge, die mit 150km/h und drei Schafen preiswert durch die Gegend rasen dürften. Daher muß ich immer einen ganzen riesigen und vor allem langsamen LKW mieten, samt zugelassenem Transporteur. Und da der die Fakten auch kennt und weiß, daß ich mein Fahrzeug entweder nicht oder nur für mindestens 5.000 € zugelassen bekomme ...

Samemltransporte gibt es zwar deutlich günstiger. Aber auf die warten die Schafe dann monatelang und deutlich günstiger meint immernoch: sauteuer.

Dürfte ich mit meinem Fahrzeug hin- und zurück fahren, wäre alles kein Problem.

So ist es Projekt oder Abenteuer.

12. August 2016: Von Andy Pa. an Lutz D.

Moin,

nur ganz kurz:

Die Briten (also Behörde) haben mal einen ganz üblen Zirkus gemacht, als ich mit Hund auf Jersey gelandet bin und man hat mich nach heftigster Ansprache (incl. Drohung, den Hund auf Ort und Stelle ins Jenseits zu befördern) und Belehrung und langem Telefonat mit der Einreisebehörde gnadenhalber ohne weitere Konsequenz dann nach dem Tanken einfach wieder fliegen lassen, das Pfingstwochenende war dann erledigt.

Zumindest für Hunde und Katzen gilt das PET Travelscheme, und das verlangt zwingend einen sog. "certified carrier".

Mit dem Auto kein Problem, weil Zug und Tunnel oder Schiff certified carrier sind, den Dackel mit auf die Fähre nehmen, ohne Auto, geht/ging z.B. nicht. Per Luftweg ging das nur über Frankfurt und entsprechend zertifizierter Airline. Für private Flugzeuge lt. AOPA keine Chance. Den Dackel mit dem Zug rüberbringen geht auch und dann zurück mit dem privaten Flieger, das war für Briten und Deutschland kein Problem.

Aber bei Ausfuhr der blökenden Passagiere wär ich dann schon ein wenig vorsichtig. Vielleicht mal AOPA Deutschland UND U.K. interviewen. Es sei denn, es soll ne secret mission (operation määäh) werden ;-).

Gruß

Andreas

12. August 2016: Von Henry Seifert an Andy Pa.

Ich bin selbst Tiertransportunternehmer nach EU-Verordnung 1/2005 und habe die Zertifizierungslehrgänge und die Zulassung auf mich genommen. Deshalb sind mir die Tiertransportregeln gut bekannt. Weil das so ist, suche ich den Weg in der Luft. Dafür hat die EU nämlich nur sehr wenige und vor allem erfüllbare Regeln erlassen. Ich würde niemals einen Tiertransport durchführen, der diese minimalen Anforderungen nicht erfüllt. Das Platzangebot ist jedoch der einzige Parameter, den die Verordnung vorschreibt.

Ein Zuchtschaf der liebenswerten und wunderhübschen Hochleistungsrasse Bluefaced Leicester ist ganz unemotinal gesprochen außerdem deutlich zu teuer, um sein Wohlbefinden auf einem Transport zu gefährden. Ein Straßentransport über viele Stunden ist da vor allem die unter Tierwohlaspekten schlechtere Lösung. Zudem ist er tatsächlich riskanter. Ich weiß das aus Erfahrung.

Nach der EU-Richtlinie besteht übrigens nur ein Zulassungszwang für Straßenfahrzeuge für lange Transporte und Schiffe. Eine Zulassungsregelung und die Pflicht, ein Schild "lebende Tiere" anzubringen, besteht für andere Transportmittel nicht. Also auch nicht für Ballone, Raketen, Gleitschirme, Luftschiffe, Unterwasser- oder Luftkissenfahrzeuge und auch nicht für Geräte zum Beamen ala Scotty. Noch nicht, jedenfalls.

14. August 2016: Von Thore L. an Henry Seifert

Lustig!

Da findet sich sicher wer. Ich tippe so auf ca. 2000 Euro Kosten.

26. November 2016: Von Wolfgang Oestreich an Thore L. Bewertung: +8.00 [8]

Kurzes Update, nachzulesen hier:

https://www.lvz.de/Region/Grimma/Schafe-kommen-per-Flugzeug-von-Wales-nach-Trebsen

An Stelle von ein paar Lämmern wurden es dann doch zwei gut gewachsene Böcke, die den Flug ohne Probleme überstanden haben.

Unglaublich,was so an Vorbereitung nötig war (die Skeptiker lagen nicht ganz falsch). Aber letztendlich hat dann doch alles geklappt, die Papiere waren vollständig und die Abstimmung mit den jeweiligen Veterinären / Ämtern erfolgreich. Ich musste ja nur fliegen :-)

Am Boden in Harwarden klappte alles wie am Schnürchen. Dank sehr hilfsbereiter Bodenmannschaft erfolgte die Abwicklung incl. Tanken und Verladen der Tiere so schnell, dass wir nach einer Stunde wieder in der Luft waren. Dabei ganz nebenbei wieder einen Platz kennengelernt, den man auch mal so für einen Urlaub in der Liverpooler Gegend besuchen kann.

die 30-35kt Headwind auf dem Hinweg hatten wir nun aus dem Rücken, so dass nach 4.5h Hinflug, der Rückweg nur 3.5h dauerte.

So ganz nebenbei konnte die 303 dann auch die Funktionstüchtigkeit sämtlichen Equipments unter Beweis stellen. Vom Wetterrader, über 8.33 kHz Funk (Amsterdam) bis zum Deicing über Münster.




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26. November 2016: Von Stefan K. an Wolfgang Oestreich

Tolle Story.....

Respekt!

26. November 2016: Von Achim H. an Wolfgang Oestreich

Vermutlich dann in ein paar Jahren der erste Flieger der inseriert ist mit der Warnung "stinkt nach Bock"...

26. November 2016: Von Wolff E. an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]

Da bekommt der Ausdruck "Null Bock" doch eine ganz neue Bedeutung

26. November 2016: Von  an Wolfgang Oestreich

Geniale Geschichte, und dann auch noch übers Forum angebahnt.

Fragen 1 und 2: Woher hat der Journalist den Privatjet?

Und - bekamen die Böcke ein Beruhigungsmittel? Ohrenschutz ist auf dem Bild ja nicht zu sehen ;-). Gegen etwas anderes als Ringerohrenschutz hätten sie sich bestimmt auch gewehrt.

27. November 2016: Von Wolfgang Oestreich an  Bewertung: +4.00 [4]

Den Privatjet lege ich mal in den Bereich der dichterischen Freiheit. Für den Autor, wie wohl für die überwiegende Zahl der potentiellen Leser macht es wohl keinen Unterschied. Bin ja froh, dass nichts von Hobbypiloten im Artikel stand.

Zum Gehörschutz muss ich etwas ausholen. Im Vorfeld des Transports haben Henry und ich uns mit allen Aspekten befasst, wobei das Wohlbefinden der Tiere stets im Vordergrund stand. Seit Jahren fliege ich mit unseren Hunden quer durch Europa und nachdem die extra angeschafften Ear Muffs stets abgestreift wurden, ohne das die Hunde irgendwelche Anzeichen von Stress zeigten, haben wir auch bei den Schafen darauf verzichtet. Beide Schafe waren auch vom Einsteigen bis zur Ankunft am Zielort sehr enspannt und legten sich zwischenzeitlich sogar ab. Dazu muss man sich ins Gedächtnis rufen, dass Schafe Herdentiere sind. Sobald mindestens zwei von ihnen zusammen sind, ist die Welt für sie in Ordnung. Aber selbstverständlich hatten wir auch Mittel dabei, um im Falle des Falles die Tiere ruhigstellen zu können.

Das Forum hier ist eine tolle Sache, sofern man zwischen den Beiträgen unterscheidet, in denen Teilnehmer ihre Meinung kundtun, im Glauben diese sei relevant und denen, wo reelle Erfahrungen bzw. Wissen mit anderen geteilt wird. So habe ich auch im Vorfeld der Anschaffung meiner Cessna 303 unter anderem hier recherchiert und dann die Forumsteilnehmer gesprochen, welche selbst eine besitzen, bzw. auch selbst schon mal geflogen haben.


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