Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
SkyDemon 3.2.0 TerrainSafe
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

  138 Beiträge Seite 6 von 6

 1 2 3 4 5 6 

9. Dezember 2014: Von  an Alfred Obermaier Bewertung: +2.00 [2]
Ja, Alfred

.. in dieser Hinsicht wäre viel Aufklärungsarbeit notwendig, Aufklärung in dem Sinn, dass man den jungen Piloten klar macht, dass es eben nicht "cool" ist sichere Limits zu unterschreiten – und ihre Sinne dafür schärfen, nicht auf jeden Quatsch etwas zu geben, der in der Flugplatzkneipe erzählt wird. Eigenverantwortung und Seöbstkritik ist die Devise ...

Ich hab' noch was gemacht: Die ersten fünf Jahre, damals war ich Redakteur bei fliegermagazin, habe ich mir jeden Tag fünf Unfallakten der BfU aus unserem Archiv zum Studium nach Hause genommen ... Wenn man mal 200 gelesen hat - und kapiert hat, dass das nicht alles "Idioten" waren, die so gestorben sind und dass es Fehler gibt, die man NIE machen darf - dann ist man einen Schritt weiter.
9. Dezember 2014: Von Alfred Obermaier an  Bewertung: +1.00 [1]

Alexis,

Super, da bin ich voll bei Dir. Nur heute haben wir den angepassten, geländegängigen Persönlichkeitstyp.
Eigene Meinung oder gar Zivilcourage ist nicht gefragt (also etwas gegen den Mainstream/Stammtisch tun).

Von der ersten Flugstunde an versuche ich dem Flugschüler zu vermitteln, er ALLEINE und sonst Niemand, ist für die sichere Durchführung des Fluges verantwortlich. Kein Passagier, kein Mitflieger, kein Flugleiter, kein Lotse, nur er ganz alleine. Das in voller Konsequenz zu begreifen dauert eben Jahre und hat auch mit Persönlichkeiten zu tun. Ist eben so.

Durch meine berufliche Prägung habe ich mich mit zig Unfallberichten vom LBA, vom NTSB, aus der Schweiz, aus Österreich und sonst wo beschäftigt. Kann Dir nur zustimmen, das waren nicht nur Deppen die ihren Macho gespielt haben, sondern vielleicht von einer Situation überrascht wurden und einfach keine Chance mehr hatten. Da gab es einfach irgendeinen klitzekleinen Fehler in der Kausalkette und der wurde nie korrigiert und wuchs sich zum unbezwingbaren Dämon aus. Ist eben (leider) so.

All the best

Alfred

10. Dezember 2014: Von Bernd Almstedt an Alfred Obermaier Bewertung: +2.00 [2]
Hah!!!! Hatte es also doch einen Vorteil, dass ich erst mit 50 wieder den PPL gemacht habe... :-)
Graue Haare habe ich zwar immer noch nicht aber dafür bin ich immerhin schon ein wenig ruhiger und gelassener geworden und wenn ich mit einem anderen Piloten an Bord bin, dann reicht ein "nein" völlig aus für einen Abbruch und zügige Landung oder Umkehr (solange es noch geht)...

Ich mag zwei alte Weisheiten:
1) Es ist besser am Boden zu sein und sich zu wünschen zu fliegen als anders herum...
2) There are old pilots and there are bold pilots but there are no old bold pilots.
10. Dezember 2014: Von Malte Höltken an Bernd Almstedt Bewertung: +1.00 [1]
Man sagt, gute Fluglehrer erkenne man an der Haarfarbe: Friedhofsblond.
10. Dezember 2014: Von Lutz D. an Malte Höltken Bewertung: +7.00 [7]
Ich störe das allseitige Lob des Alters nur sehr ungern, aber meines Wissens und auch meiner Beobachtung nach, ist das haltlos. Es gibt - anders als im Straßenverkehr - überhaupt keinen Hinweis darauf, dass junge Piloten überproportional am Unfallgeschehen beteiligt wären.
Das gilt insbesondere auch für den Segelflug, wo wir es oft mit der Killerkombination Pubertät-unerfahren zu tun haben.
So, wie die jungen aber ruhig mal auf die Alten hören dürfen, wenn es um gemachte Erfahrung geht, so sollten die Alten darauf achten, den Jungen zuzuhören, wenn es um Neuerungen, Hinterfragen eingeschliffener Verhaltensweisen und auch mal um Kritik geht, die die Alten eher bereit sind, beiseite zu wischen, als umgekehrt, was ich in meiner Jugend immer als extrem frustrierend empfand ("...flieg DU erst Mal 1000h, bevor DU mir sagen darfst, dass....").
Und wenn ich sehe, wie einige Silberlocken nach 40 Jahren Flugerfahrung immer noch keine Positionsmeldungen in der Platzrunde abgeben, dann frage ich mich schon, ob die entscheidenden Eckpunkte von good airmenship überhaupt an Alter oder 'Anzahl Lebensjahre als Pilot' geknüpft werden können.
10. Dezember 2014: Von  an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Das war jetzt so ungefähr das LETZTE, worauf ich hinaus wollte. Ich bin auch überhaupt nicht der Meinung, dass alte Piloten besser fliegen als junge. Die Persönlichkeit, das Risikobewusstsein, Verantwortungsgefühl, Training, Interesse an der Materie ... all das hat nichts mit dem Alter zu tun.

Und ich bin auch völlig (100%) frei von diesem Dünkel. Trotzdem gibt es natürlich so etwas wie Erfahrung. Diese lässt sich durch nichts ersetzen - aber wenn man nicht versucht sie vorwegzunehmen und in seinen Limits bleibt, dann fliegen auch Anfänger völlig sicher.

Seit eineinhalb Jahren (seit ich die Cirrus habe) verchartere ich meine alte Warrior an zwei Freunde. Einer der beiden ist 22. Als ich ihn auf der Warrior ausgecheckt habe fragte ich ihn danach spaßeshalber, ob er nicht MIR ein paar Sachen beibringen wolle, so präzise und gut ging er mit dem Flugzeug um. Und ich kenne auch noch zwei andere Jungs die ähnlich gut sind. Und ebenso kenne ich vielel ältere Piloten, die ihr ganzes Leben lang fliegen - und die es wahrscheinlich nie mehr richtig lernen. Die nach 40 Jahren nicht wissen, was der "rechte Gegenanflug" ist.
10. Dezember 2014: Von Alfred Obermaier an  Bewertung: +2.00 [2]

@ Alexis, @ Lutz,

good Airmanship ist keine Frage des Alters sondern vielmehr der Persönlichkeit und da wirkt auch Erfahrung ein.

Unwohl fühle ich mich nicht neben Flugschülern sondern (manchmal) beim Übungsflug, wenn mir jemand von x Flugstunden auf y Flugmustern in z Jahren erzählt "... und überhaupt .... ", das ist dann haarfarbenunabhängig.

All the best

Alfred

10. Dezember 2014: Von _D_J_PA D. an  Bewertung: +1.00 [1]
"Die nach 40 Jahren nicht wissen, was der "rechte Gegenanflug" ist."

ja, solche Kollegen haben wir auch am Platz. Ergebnis: wenn ich mal (oh Gott, oh Gott) nicht über den rechten, sondern über den Gegenanflug in die Platzrunde einfliege sage ich immer: "D-EXXX, kurz vor dem Eindrehen in den linken Gegenanflug..." und werde dabei tatsächlich etwas rot... vor Scham. ;-)

Andererseits: mir ist lieber einen Rüffel vom Türmer zu erhalten ("linken Gegenanflug gibt es nicht") als den Kollegen im absolut Ungewissen zu lassen, wo ich bin.
10. Dezember 2014: Von Wolff E. an _D_J_PA D. Bewertung: +1.00 [1]
Ich kenne einen jungen Piloten, der handwerklich wirklich gut fliegen kann. Leider ist sein Risikobewusstsein sehr gering. Ich hoffe, das er es schnell bekommt, sonst habe ich Sorge, das es ihn irgend wann mal erwischt. Und das sagen viele, die ihn kennen.

Und was das "Linken Gegenanflug" betrifft, das sage ich auch manchmal, vor allem dann wenn in der Platzrunde viel los ist. Und es hilft auch mir, das ich links/rechts nicht verwechsele. So wirklich falsch ist "Linker Gegen- oder Queranflug" ja nicht.... (nur ein Wort zuviel, das aber nicht falsch ist, da wirklich links)
10. Dezember 2014: Von Oliver Voigt an Wolff E.
Damit gebe ich Wolf unbedingt recht! Was ist da schon dabei ein Wort mehr zu sagen, ist auch hilfreich bei der Selbstkontrolle...im speziellen bei gekreuzten Landebahnen wie Kempten!!

Die Checklisten lese ich mir auch laut vor, das verinnerlicht immens! - auch wenn meine Paxe sich fragen, was ich da so vor mich hinbrabble...
10. Dezember 2014: Von  an  Bewertung: +0.00 [2]
"Alter" ist kein gutes Unterscheidungsmerkmal, gerade zu Zeiten von Videospielglascockpits. Ja, Erfahrung gibt einen gewissen Effekt, aber primär bei den manuellen Flugfähigkeiten. Für die elektronischen Helferlein kann aber durchaus auch ein jüngerer Pilot die größere Erfahrung haben.

Wichtiger ist die innere Einstellung und da haben wir tatsächlich ein mindestens gefühltes Problem, denn Verantwortung wird gesellschaftlich immer mehr geächtet und durch Zuständigkeit ersetzt. Ohne grundlegendes Verantwortungsgefühl zu fliegen ist dann schnell grenzwertig. Dazu gehört übrigens auch der berühmt-berüchtigte linke Gegenanflug - wenn sowohl Rechts- als auch Linksplatzrunde genutzt werden, dann werde ich auch zukünftig das "links" mit anmerken, denn was weiss ich wie erfahren die anderen Piloten in der Platzrunde sind und auch die alten Hasen werden vielleicht im wichtigen Moment an rechts und links erinnert ...
10. Dezember 2014: Von _D_J_PA D. an Oliver Voigt Bewertung: +1.00 [1]
da ist überhaupt nichts dabei... es ist nur ein bisschen so wie "ABM-Maßnahme" oder "HIV-Virus"
10. Dezember 2014: Von Roland Schmidt an Lutz D.

So, wie die jungen aber ruhig mal auf die Alten hören dürfen, wenn es um gemachte Erfahrung geht, so sollten die Alten darauf achten, den Jungen zuzuhören, wenn es um Neuerungen, Hinterfragen eingeschliffener Verhaltensweisen und auch mal um Kritik geht, die die Alten eher bereit sind, beiseite zu wischen, als umgekehrt

Um das zu untermauern:

https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2000/Bericht_1X001-0.00.pdf?__blob=publicationFile

Die Kernaussage des Kapitäns (>12.000 h): "Gefährlich wenn der Copilot mitdenkt"

R. I. P.


  138 Beiträge Seite 6 von 6

 1 2 3 4 5 6 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang