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Ausbildung Kunstflug-Berechtigung
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99 Beiträge Seite 4 von 4
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Jetzt gebe ich die Frage einfach mal an den Luftfahrtjournalisten Alexis weiter:
Nach meiner Meinung gibt es für den englischen Begriff "Envelope" aus den Flughandbüchern kein entsprechendes deutsches Wort, das dem Inhalt des englischen Begriffes entspricht. Zumindest findet sich in deutschsprachigen Flughandbüchern kein solcher Begriff.
In der folgenden Diskussion dazu wurden genannt:
- "Flugenveloppe" (Luftfahrtingenieure würden den Begriff verwenden)
- "die Einhüllende Kurve" (als math. Begriff)
- "Betriebsgrenze"
- "Flugbereich"
- "Flugcharakteristik"
- "Kennfeld"
Alexis, Deine Meinung?
All the best Alfred
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Servus Alfred,
ich denke da wäre die Ingenieure unter uns qualifizierter als ein Luftfahrtjournalist – aber Danke! :-)
Mir gefallen nach "Envelope" (versteht ja auch jeder Deutsche, der Englisch kann intuitiv) "Betriebsgrenzen" oder "Betriebsbereich" am besten.
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Aus der Praxis:
Flughandbuch C 172 Abschitt W+B
Center of Gravity Moment Envelope
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sounds english to me ;)
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Hallo Alexis, vielen Dank für die Weitergabe der Frage an die Luftfahrtingenieure, dennoch ich bleib mal etwas hartnäckig an der Frage.
Nach meiner unwesentlichen Meinung sind die Luftfahrtingenieure in den A+B Ländern nicht schlauer oder dümmer als die in anderen Ländern. Wieso leben dann die Aviators in den englischsprachigen Ländern mit dem Begriff "Envelope" und die Luftfahrer kennen das nicht, bzw haben keinen entsprechenden Begriff. Kann doch eigentlich gar nicht sein.
Nach meiner unwesentlichen Kenntnis fliegen doch sowohl von Engländern, Amerikanern oder Deutschen konstruierten und gebauten Flugzeuge doch ohne Fehl und Tadel (im Rahmen ihrer Betriebsgrenzen bzw der sie umhüllenden Kurve).
Haben die Deutschen hier irgendwas grundlegendes verpasst, wissen es nicht und fliegen vielleicht trotzdem (so wie die Hummel, die nach einer vielfach zitierten Story eigentlich gar nicht fliegen kann, es nicht weiß und daher trotzdem fliegt).
All the best
Alfred
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Wieso nicht einfach Envelope - nur bei diesem Wort besteht die größte Bedeutungskongruenz bei Sender und Empfänger. Der Bedeutungs-Envelope (sic) aller anderen Begriffe ist entweder kleiner oder anders gelagert. Sagt ein Flieger zum anderen "Flugbereich", ist leicht ein räumlicher gemeint, meint er Kennfeld, ist es das des Motors, meint er Charakteristik, ist es eher das Verhalten.
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Hallo Alfred,
zunächst glaube ich, dass Du dan ein Problem rührst, dass eigentlich nicht existiert, weil es für den Flightenvelope tatsächlich und nachweislich den deutschen Entsprechungsbegriff der Flugenveloppe gibt, der aber vermutlich einfach nur auf einer Eindeutschung besteht, die irgendwann in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts stattgefunden hat.
Nehmen wir aber einfach mal an, dass es tatsächlich keinen deutschen Entsprechungsbegriff für den englischen Begriff des flight envelope gäbe. Auch das wäre jetzt keine Einzigartigkeit in der Welt der Sprache und hat überhaupt nichts damit zu tun, dass man sich im deutschen Sprachraum um diesen Gegenstand keine Gedanken gemacht hätte. Sprache und neue Wörter entstehen ja nicht nach einem Plan, sondern werden bedingt durch die Umstände und - ganz wichtig - Zufälle. Der Flight Envelope dürfte entstanden sein, weil er auf einem W&B chart nun mal so ähnlich aussieht. Irgendjemand hat den BEgriff geprägt, er wurde im englischen Sprachraum verwendet und dann langsam in seiner Definition ausgeweitet. Wir benutzen ihn so selbstverständlich, wie wir andere englische Wörte benutzen, für die es keine (gebräuchliche) deutsche Entsprechung gibt. Einige Beispiele:
Container - nur weil wir dafür kein Wort haben, gibt es trotzdem in Deutschland Reedereien und Verladehäfen
Petting - Ja, gut, muss ich das jetzt ausführen?
Leasing
Doping
Bloggen
etc.
Viele dieser Begriffe sind in Zeiten entstanden, in denen die Globalisierung (ich meine die erste Globalisierung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts bis zum ersten Weltkrieg und die zweite Globalisierung ab den 70ern) dazu führte, dass Sprache schneller in andere Weltregionen überschwappte, so dass bei Neuschöpfungen selten parallele Prozesse stattfanden, sondern einfach übernommen wurde.
Aber es gibt auch einige viel ältere Beispiele, auch für Wörter, die ihren Ursprung in der deutschen Sprache haben und die in anderen Sprachen ohne Entsprechung verwendet werden, berühmt sind sicherlich "gemütlich" und der "Kindergart(d)en".
Andere Kuriosität mit ähnlichem Hintergrund ist das "vasistas" (gesprochen wie "Was ist das?"), das im französischen ein Oberlicht bezeichnet, auf das der Legende nach Napoleon auf seinem Weg zur Niederlage in Leipzig irgendwo in Mitteldeutschland gezeigt haben soll.
Sprache ist lebendig, sie hält sich in ihrer Entstehung nicht an Regeln, einige darwinistische Leitmotive lassen sich auf die Persistenz und Entwicklung von Wörtern übertragen und das scheint mir im Falle des Envelopes eine ganz gute Erklärung zu sein:
Gemessen an den in der deutschen Sprache zur Verfügung stehenden Begriffen geht er relativ leicht über die Lippen, ist bereits beim deutschsprachigen Publikum etabliert und ist deutlich plastischer, vorstellbarer als die Entsprechungen. Das begünstigt - zusammen mit der englischen Sprachaffinität der Aviatiker - die Durchdringung.
Andere sachbezogene Gründe sehe ich eher nicht.
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Welche Kurve umhüllt denn mein Fluggerät? Ich sehe nur Himmel, Wolken und Erde ;-)
Aber nach https://dict.leo.org/ende/?lang=de&from=fxdesktop&search=envelope käme auch der Begriff "Freiheitsgrade" in Betracht. Passt aus meiner Sicht nicht nur in der dort genannten Robotik, sondern durchaus auch in der Luftfahrt. Wie wäre es denn damit?
Olaf
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Wir können ja auch für das Wort "Nase" endlich zum echten, deutschen Wort "Gesichtserker" übergehen. Hat für mich was ähnliches..... Am ehesten ist der Envelope doch ein Bündel von Betriebsgrenzen. Also ein "Betriebsgrenzenbündel".
Igitt... Dann doch besser flight envelope. Englisch ist ja auch aviation language.
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Eigentlich ist es die Umschließung (Hüllkurve auf Basis von Betriebseinschränkungen) einer Schar von möglichen/sinnvollen Betriebspunkten... ;)
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Noch einmal zurück zur Ausgangsfrage:
Wo kann man im Rahmen eines 1-wöchigen Kursus die Kunstflugberechtigung nach EASA-Reglement erwerben?
Meine beiden bisherigen Anläufe (EDMA, Geisenfelder, C150 und EDMT, Super-Decathlon) haben mir zwar viel Erfahrung gebracht und auch eine Menge Spaß gemacht, führten aber teils des Wetters wegen aber auch mangels Verfügbarkeit von Fluglehrern zu keinem Abschluß mit Eintrag in meinen Flugschein - schon etwas frustrierend.
Vielen Dank für alle Tipps und allzeit gutes Flugwetter.
Albert Paleczek alias Lechpilot
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Wilhelmshaven, Cap 10c, sehr nette Fluglehrer, die Organisation ist Vereinbarungssache.
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Beitrag vom Autor gelöscht
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In Aachen bei der Westflug.
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also per se ist ein "Envelope" ein "Zustand innerhalb eines vorab definierten Grenzzustandes", nämlich der Velope (= Grenze, außengrenze, Außenhaut, ff., etc..." ), ansonsten wäre z.B. ein Überschreiten der Vne im Bereich des "Develope". Oder eben ein Betriebszustand innerhalb vorab definierte Betriebsgrenzen, z.B. Vne, Vfe, etc...
CoG-Envelope heißt also auch übersetzt nichts anderes als eine "Beladung des Luftfahrzeugs innerhalb bzw. unterhalb der schwerpunktsmäßigen erlaubten Grenzwerte des Luftfahrzeugs nach Luftfahrthandbuch". Könnte man ja fast als Definition nehmen:-)
Thema Kunstflug:
Ich war vor kurzem mit Emanuel und seiner Marchetti unterwegs und habe meine ersten Rollen gemacht, Steilkurven mit 60 Grad und mehr bei 150 IAS und ein wenig Cloudhopping dazwischen. Gerade das Slalomfliegen zw. den Wolken (Sicht nach außen klar, Partner checkt permanent Luftraum, etc...) kommt einem wie ein Training für Luftkampf vor und macht einen Höllenspaß! Die G-Kräfte fand ich jetzt nicht marginal, aber gut auszuhalten, wenn ich mich auch trotzdem beim heftig Atmen erwischt habe. Der Looping und seine Andeutung auf 4g (Rolle und Steilkurven lagen bei ca. 2) haben mir die Vorfreude darauf erst einmal versagt, kommt aber gewiss noch. Ich dachte, es hätte tatsächlich Ähnlichkeit mit einer Achterbahn mit Looping (Stichwort 5er-Looping auf der Münchner Wiesn), jedoch mitnichten. Achterbahnfahren ist Kindergeburtstag gegen das, was man da erlebt und fühlt. Subjektiv für mich jetzt! Auch das mal kurze Ziehen am Knüppel bei den schnellen Steilkurven (immer mit einem Auge auf die IAS...) liess den Magen sonstwo hinrutschen, aber mal gewiss nicht dahin, wohin er gehörte. Alles in allem eine wunderbare Erfahrung und ein sanftes herantasten an fliegerische Eigenheiten und Fähigkeiten, die einem auch die eigenen Grenzen zeigen. Aber auch, ob und ggfls. wie man diese überwindet und weiter ausbaut. Sehr interessant! Und der Looping kommt gewiss. Wann, ist irrelevant, er wird kommen. Und das ist gewiß und nur das zählt.
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Letzte Instanz sind Dein Kopf und Dein Magen, aber Du hast m.E. das Schwere schon hinter Dir und das Leichte noch vor Dir: einen Looping finde ich leichter und undramatischer als eine Rolle. Etwas drücken, Vollgas, ziieeeeehen, nachlassen, Gas raus, ziiieeeehen, fertig. Und außen ist es einfach nur Grün-Blau-Grün. Vor einer Rolle hingegen habe ich jedenfalls Respekt, das mag aber auf den Flieger ankommen.... .
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Aviatický klub
Ausbildung nach Part-FCL, in einer Woche machbar.
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Vielen Dank für den Link, habe ich gleich aufgerufen, ale ne mluvim cesky a ne rozumim... Gibt es die Seite auch in Englisch oder gar Deutsch?
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Ja.
Allerdings ist sind die englischen Seiten nicht sehr umfangreich und beziehen sich zB bei den aerobatic rating noch auf einen "practical skills test", was nach Part-FCL nicht mehr vorgesehen ist.
Einfach den Lehrer und den HoT darauf hinweisen, und vorher sich schon mal mit den Antragsformularen deiner Lizenzbehörde auseinandersetzen.
Sie haben in Ihren genehmigten Ausbildungshandbuch 7 Stunden Ausbildung drin, sind dann 14x 30min. Wetter sollte passen, um 2-3 Flüge pro Tag zu machen.
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Du kannst gerne einmal bei uns Flugschule Marl in Zusammenarbeit mit Detlev Schulz nachschauen. Wir bieten eine Kombination Robin 2160D mit Extra 200 an. Aufgrund der Jahreszeit wird der nächste Lehrgang aber erst gegen Mai stattfinden...
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Danke für den Tipp. Dieses Jahr wird das sowieso nichts mehr. Da muß bei mir auch die Urlaubsplanung stimmen. Aber die Kombination mit zwei verschiedenen Aeorbatic-Fliegern klingt schon interessant.
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Hallo Albert "Lechpilot" (lange nicht mehr gesehen)
Anfang August habe ich in EDMT im Rahmen eines Lehrganges mein Aerobatic Rating innerhalb von 3 Tagen auf der BL30 (Declathon) erwerben können. Der Oliver hat das ebenfalls im Lehrgang geschafft und hat sich jetzt eine Pitts zugelegt. Ein anderer Pilot hat unterbrochen und wird falls überhaupt das Training nächstes Jahr fortsetzen. Kunstflugtraining ist nicht Jedermanns / Jederfrau Sache. 2 Trainingseinheiten am Tag sind optimal, 3 können mental schon schwierig werden (je nach bisheriger Acro Erfahrung und Anmutung).
Der Eintrag in die Lizenz war dann erheblich schwieriger, den bekam ich erst Anfang Oktober.
Grundsätzlich würde ich empfehlen das an einem Stück durchzuziehen und nur auf einem Muster. Intellektuell hört es sich gut an ein zweites Muster zu fliegen, mental ist das aber zu verarbeiten und kostet Zeit. Meine Devise ist daher ein Muster beherrschen und dann ein Weiteres / Anderes lernen.
All the best
Alfred
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Hallo Alfred,
wer möchte, kann die Berechtigung natürlich auch auf einem Muster komplett erwerben, entweder der Robin oder der Extra.
Es gibt meiner Ansicht nach aber gute Gründe, den Lehrgang so zu machen, wie wir das zur Zeit tun (Die Hauptausbildung einschließlich des Solos auf der Robin, 2 Session mit Rückenflug und Kunstflugprogramm auf der Extra): - Die Robin ist leicht zu landen und daher ist der Soloflug unproblematisch - Die Flugzeuge zeigen, wie unterschiedlich Kunstflug sein kann, die recht träge Robin muss energetisch genau geflogen werden und auch die (relativ) geringe Rollrate ist nicht ohne Herausforderung. Dagegen erkennt man mit der agilen Extra mit sehr geringen Ruderdrücken, dass dies andere Anforderungen an den Piloten sind. - Man kann gut unterschiedliche Trudeleigenschaften und eine laut Handbuch leicht andere Technik zum Ausleiten erklären und zeigen. - Die Kombination erlaubt einen Preis, der es im Rahmen der Ausbildung erschwinglich erlaubt auch ein Hochleistungskunstflugzeug kennen zu lernen, ohne gleich die ganze Ausbildung darauf zu machen und die Landung darauf für den Soloflug zu beherrsachen. - Es ist realistisch, die Ausbildung auf diese Art mit den 5 Stunden Ausbildungszeit zu schaffen.
Im Septemberlehrgang haben alle Teilnehmer die Berechtigung erfolgreich erworben.
Grüße, Peter
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Danke Peter, sehr informativ Deine Ausführungen. Hatte mir auch überlegt bei Euch das Acro Rating zu machen, bin aber dann doch im heimischen Raum geblieben, vor allem bot sich mit einem Vier Wochen Vorlauf ein Lehrgang an, den ich erfolgreich absolvierte.
Viele Wege führen nach Rom, sei es auf einem Muster oder auf mehreren und der Erfolg gibt einem Recht.
Danke auch für Deine sachkundigen Beiträge die ich sehr schätze, weil immer frei von Polemik. Einfach so weitermachen.
All the best
Alfred
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