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IFR & ATC | Procedure Turn & Go Around  
1. Juli 2012: Von Jens-Albert Schenk 
Moin,

bin neulich in Copenhagen-Roskilde den ILS-App auf Bahn 11 geflogen, gecleared für anschließenden Procedure Turn auf die Bahn 29 (also Landung in Gegenrichtung).

Da ziemlich viel VFR-Traffic war, stand bis kurz vor dem Aufsetzen noch ein Cessna auf der Bahn für den Takeoff. Da ging mir folgende Frage durch den Kopf: Missed Approach bei Standard ILS ist klar, da publiziert. Aber wie verhalte ich mich korrekt, wenn ich in dieser Situation (VMC) durchstarten muss. Bin ich durch den Procedure Turn schon als VFRler unterwegs und fliege die Platzrunde oder muss ich das Missed Approach Verfahren der Bahn 29 anwenden? Wäre aber schwer, da nicht ins FMS geladen (ist noch das ILS11 drin).

Was wäre, wenn ich den Procedure Turn zwar in VMC mache, die Wolkenuntergrenze aber so tief hängt, dass ich beim Durchstarten wieder in IMC bin und so bspw. keine VFR-Platzrunde mehr fliegen kann.

Die Frage hört sich sicher etwas konstruiert an, ist aber alles andere als unrealistisch. Beinahe wäre ich ja in die Verlegenheit gekommen, die Antwort (die ich hoffentlich hier bekomme) in Roskilde zu fliegen...

Besten Dank für Eure Antworten.

Gruß
Jens
1. Juli 2012: Von Philipp Tiemann an Jens-Albert Schenk
Was du geflogen bist, war ein Circling, kein procedure turn. Was deine frage angeht: beim circling liegt das minimum ja meist bei mindestens 450-500 fuss. Daher sollte eine kleine platzrunde dann immer möglich sein. Wenn man die dann auf der richtigen (der vorgegebenen circling-seite) macht, ist auch die hindernisfreiheit gegeben. Ich weiss aber ehrlich gesagt nicht, ob das regeltechnisch die korrekte massnahme ist.
1. Juli 2012: Von Mich.ael Brün.ing an Jens-Albert Schenk
Wenn es eine Clearance für ein ILS11 mit anschließendem Circle-To-Land für die 29 war, dann ist die ganze Zeit ein IFR-Verfahren, auch wenn ein Teil davon Visual geflogen wird. Wenn die Bedingungen für die Landung nicht gegeben sind, sollte somit aus meiner Sicht immer der Missed Approach für den geflogenen Approach gelten, also der (Standard-) Missed Approach für das ILS11. Das ergibt zwar möglicherweise eine wilde Kurverei, wenn man schon nach dem Baseturn des Circle-To-Land war oder sogar schon in Richtung 29 geflogen ist.

Etwas anders wäre die Situation, wenn man vorher eine Conditional Clearance erhalten haben sollte "When VMC ..." sowie auf Request des Piloten, dann auch IFR ge-cancelled wird, dann ist eine Rückkehr zu IFR zunächst mal ungeklärt. Man müsste den Pickup erneut requesten und erhielte dann eine Freigabe vom Controller, die nach den aktuellen Gegebenheiten vielleicht auch anders als der Missed Approach für die 11 aussehen kann.

1. Juli 2012: Von Jens-Albert Schenk an Philipp Tiemann
Danke Phillip! Hab ich mir auch gedacht, das Circling ist nicht veröffentlicht. Kann sein, dass es daher sowieso eine reine VFR-Maßnahme ist.
1. Juli 2012: Von Max Sutter an Philipp Tiemann
Schon ok, im PuF-Forum wissen jetzt alle von der Ingolstädter Warrior ;-)
1. Juli 2012: Von Mich.ael Brün.ing an Jens-Albert Schenk
Moment. Das Circle-to-Land ist veröffentlicht! Es gilt ein Minimum von 610ft (für Cat. A) und eine Sicht von 1500m. Das Verfahren wird normalerweise links herum geflogen (Breakout vom ILS nach rechts), es sei denn es ist etwas anderes veröffentlicht. Und das ganze ist ein IFR-Verfahren!

MB
1. Juli 2012: Von Achim H. an Max Sutter
Wenn man das Circling beginnt, dann muss man VMC sein und darf es auch während der Prozedur nicht mehr verlieren. Kommt man wieder in IMC, so muss man einen climbing turn in Richtung des missed approach machen und diesen dann ausführen. Die Frage welcher missed approach (runway 29 oder 11?) ist natürlich interessant. In vielen Fällen dürfte nur eine Bahn überhaupt einen Instrumentenanflug haben (und damit einen missed approach), in diesem Fall ist es klar. Die Formulierung der Regel deutet aber generell darauf hin, dass man den missed approach der ursprünglich angeflogenen Bahn ausführen muss. Beim Instrumentenanflug muss der Lotse den missed approach in dieser Richtung freihalten, nicht den anderen. Die ganzen Prüfungsfragen gehen davon aus, dass man die Sichtflugbedingungen beim downwind verliert, nicht im final.
1. Juli 2012: Von Philipp Tiemann an Achim H.
Es ging ja ursprünglich nicht darum, dass man während des circlings in imc kommt, sondern dass man wegen noch nicht freier piste durchstarten muss...
2. Juli 2012: Von Armin Mueller an Jens-Albert Schenk
Beim Circling muß der Missed App des ursprünglichen Instrument Approach geflogen werden. Ergo, in Ihrem Fall Richtung 11, Falls nötig muß dazu nochmals ein 180° Turn geflogen werden.
2. Juli 2012: Von Frank Naumann an Jens-Albert Schenk
Grundsätzlich bedeutet ein Circle-to-land-Verfahren nicht, daß man VFR unterwegs ist. Das veröffentlichte missed approach procedure umfaßt also auch diese Flugphase und ist für den ILS-Anflug auf die RWY11 in Roskilde so beschrieben:

Climb to 500, then right turn climbing to 2000 to L RK

Den Locator RK haben Sie als Ende des Fehlanflugverfahrens ja noch im FMS drin. Wenn Sie im kurzen Endanflug auf die 29 sind und die Bahn blockiert ist oder Sie plötzlich keine Sicht mehr haben, machen Sie einfach genau das: zum Locator RK fliegen und dabei auf 2000 ft steigen. Irgendein 180°-Turn ist da nicht nötig.

Viele Grüße

Frank
2. Juli 2012: Von Jens-Albert Schenk an Armin Mueller
Danke!
2. Juli 2012: Von Jens-Albert Schenk an Frank Naumann
Ja, das macht Sinn, danke.

War an dem Tag sowieso etwas seltsam, da das Wetter auch einen entspannten GPS-Anflug auf die 29 zugelassen hätte.

Ich denke, da VMC vorherrschte, würde ein Go Around sowieso per Anweisung von ATC erfolgen.
Vermutlich in Form einer Einfädelung in die Platzrunde.

In IMC würde es dann vermutlich wirklich zum Beacon gehen. Hindernisfreiheit ist direkt über der Bahn ja gegeben ;-)

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