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Flugzeugbau | Cirrus-Jet bleibt wohl eine Vision!  
5. Dezember 2008: Von Gregor FISCHER 
Man kann es nicht überhören: Die Cirrus-Macher lassen durchblicken, dass sie auch nicht mehr an ihre Jet-Zukunft glauben. Erstens ist das Interesse der Menschen an Kleinflugzeugen kaum mehr vorhanden, zweitens ist der Zusammenbruch der Wirtschaft nun besiegelt und drittens ist ein Mono-Jet, der schlechtere Leistungen als eine Single-TP hat, sicher nichts, das die Welt braucht. Vor zwei Jahren noch grossartig als 'The Jet' angekünigt, haben die Cirrus-Macher dann auf 'Jet-Vision' zurückgefahren - was nun wirklich zutreffen mag.

Nach dem Verschwinden von Apex (Robin) und Grob hat Europa faktisch keine nennenswerten Flugzeugbauer mehr. In Amerika sieht es nicht viel besser aus, denn Eclipse ist weg, Piper und Mooney sind bös am Wanken. Dass Cirrus und Diamond das nächste Jahr überleben, ist auch gar nicht sicher!

Die Fliegerwelt ist klein und wenn man darin zu Hause ist, war es nicht schwer, die massive Krise vorauszusehen. Dass es aber innert einigen Wochen zum fast totalen Kollaps kommt, hat mich doch überrascht. Nachdem Honda heute den Ausstieg aus der Formel 1 bekannt gegeben hat, wird das 'Einfrieren' des Jet-Programms nicht auf sich warten lassen. Game over!

HIER.
5. Dezember 2008: Von Peter Schmidt an Gregor FISCHER
Wie es in der privaten Fliegerei weitergehen soll ist mir persönlich ein Rätsel. In Österreich hat sich folgende Schere aufgetan. Auf der einen Seite gibt es genügend Kandidaten, die direkt ins Airlinercockpit wollen, ohne jemals die Absicht zu haben von A nach B VFR zu fliegen, auf der anderen Seite haben viele gestandene Privatpiloten die Schnauze voll von Schlechtwetter, JAR FCL oder EASA Regulierungswütigen und dergleichen. Die steigenden Kosten für das Fliegen sind eine gern genannte Ausrede um sich den Stress rund ums Fliegen vom Leibe zu halten. Flugzeugbesitzer möchten eher ihre Flugzeuge loswerden,da sie ja mit jährlicher Jahresnachprüfung,Instandhaltungsprogrammen und anderen Schmarrn mehr Zeit am Boden verbringen als in der Luft. Was macht daran Spaß, wenn ich meine Ratings einzeln verlängern muß, die 90 Tage Regel beachten sollte, mein Medical gültig sein sollte, mein Flugzeug versichert und lufttüchtig sein muß...usw...usw...vor lauter Regeln erfüllen komm ich ja am Wochenende gar nicht mehr zum Fliegen. Da lob ich mir einen Yachturlaub in der Adria...im Jänner gebucht...im Juli losgefahren...herrlich....
So...und wer soll dann die ganzen Flugzeuge kaufen, die ja jetzt bereits als Neuflugzeuge unbezahlbar sind? Die Flugschulen...für welche Schüler...die Privaten...sicher nicht...ein Teufelskreis...
5. Dezember 2008: Von Gregor FISCHER an Peter Schmidt
Hallo,

ihre Beobachtungen stimmen genau. Ich bin vor ein paar Tagen in Frankreich unterwegs gewesen und dort ist es dramatisch. Ausser dahinsiechenden Aeroclubs trifft man nichts mehr an. Auf grossen Plätzen wie Tours, Rennes, Nantes oder Poitiers hat keiner mehr ein eigenes Flugzeug, obwohl die Landetaxen dort 10x kleiner sind als bei uns!

Das Drama hat auch nichts mit der Jahreszeit zu tun (in Frankreich war Traumwetter) sondern mit dem sich amplifizierenden Desinteresse an der GA. Aktuell sind die Jahreskosten für eine Einmot (ohne Hangar) schon über 5000 Euros, ohne eine Stunde zu fliegen.

Ich habe einen grossen Bekanntenkreis, darunter sind einige (Ex-) Piloten - keiner hat 'Nachwuchs' für sein Flugzeug. In der Familie haben wir 2 Flugzeuge (bezahlt!), 3 Senior-Piloten/Fluglehrer und 4 junge Männer, die nicht mal mehr gerne mitfliegen. Eine Lizenz zu machen, ist denen nie eingefallen. Zu dumm dazu wären sie nicht, aber sie finden, die Fliegerei bringen nur Aerger und Kosten. Kann man ihnen widersprechen?!
5. Dezember 2008: Von Peter Schmidt an Gregor FISCHER
Ärger, Kosten und ZEIT...das ist der springende Punkt. Am Virus Aviaticus liegt es sicher nicht. Alle in die Fliegerei involvierte Personen und Institutionen, und ich spreche hier hauptsächlich für Österreich, haben schon den Blick dafür verloren,was einen Privatpiloten eigentlich dazu bewegt oder bewegen könnte, fliegen zu gehen. Präpotente Flugplatzbetreiber mit frei erfundenen Landegebühren jenseits von Gut und Böse ( insbesonders Kosten für Touch and Go's), ahnungslose und überforderte Luftfahrtbehörden, unüberschaubare Gesetzesergüsse...all das macht das Fliegen nicht attraktiv....und kein Privatpilot muß fliegen...Fliegen ist eine Freizeitoption...
Das es nicht an der Sache liegt, das sieht man an dem kleinen Beispiel Fertöszentmiklos in Ungarn (LHFM)
Dort hat sich vor 2 Jahren Andy Siebenhofer (www.gyro.at) niedergelassen und engagiert mit dem Unterricht und dem Vertrieb von Gyrocoptern begonnen. Und man glaubt es kaum, innerhalb von 2 Jahren haben sich 20 Personen einen Gyro um ca. 55.000 Euro gekauft und fliegen dort am Wochenende in der Gegend herum, als wäre die Fliegerei gerade erst erfunden worden.
An was liegt das: Freundlicher Flugplatz, faire Kosten, unbürokratischer Zugang zur Sache...einfach Spaß haben und nicht ärgern.
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Hangargebühren für eine normale Einmot in LHFM Euro 110.- pro Monat.Landegebühren braucht man dann selbstverständlich als Einsteller keine zu bezahlen.JAR 145 Werft am Platze - extrem günstig und gut - Sprit zum Tagestiefstpreis... Fliegerherz was willst du mehr....und der Flugplatz ist in österr. Besitz und kein Ungarnplatz....und am Wochenende wird dort geflogen und geflogen und geflogen....
15. Dezember 2008: Von Gregor FISCHER an Peter Schmidt
Hallo Herr Schmidt, ihre Aussage: ''und am Wochenende wird dort geflogen und geflogen und geflogen....'' ist ja plausibel - aber das sind Piloten, die sich amüsieren und im Kreis herum fliegen. Das wird es mindestens mit ULM-Fliegern noch lange geben.

Aber dies hilft weder der GA im Allgemeinen noch zukünftigen Hochleisungs-Kleinflugzeugen. Ich behaupte ja seit langem, dass die GA einfach verschwinden wird und bin jetzt überzeugt, dass dies noch viel schneller gehen wird, als Pessimisten denken.

Ich bin dieses Jahr selbst keine 70 Stunden mehr geflogen - weil es mir einfach manchmal stinkt, die Schikanen und Wartezeiten anzugehen. Leider weiss ich, dass es mir andere gleichtun!
15. Dezember 2008: Von Peter Schmidt an Gregor FISCHER
Hallo Herr Fischer !

Mit meinem Vergleich war keineswegs die UL oder Gyrocopterszene alleine gemeint, sondern es bietet sich hier lediglich der Vergleich an, daß Piloten gerne und viel fliegen, wenn gewisse Parameter stimmen. Ich meine natürlich nicht die GA mit Jets etc. sondern die kleine Szene mit Katana, Piper und Cessna. Im Osten Österreichs jammern viele Plugplatzbetreiber, daß der Flugplatzverkehr und damit ihre Einnahmen rückläufig sind. Auf der anderen Seite fliegen hier viele Piloten in das nur 15 Flugminuten entfernte Ungarn, um dort ihrem Hobby nachzugehen. Was sind die Gründe? Ganz einfach...Auch ein Pilot ist Konsument und verhält sich beim Fliegen ähnlich wie beim Weihnachtseinkauf. Warum soll er in Österreich den vollen Landepreis bezahlen, wenn er z.B. in Ungarn bei Schulflügen einen 50 prozentigen Rabatt bekommt und für private Touch and Go's kostengünstig pauschaliert wird. 5 Landungen mit einer DA40 in Österreich 120 Euro...in Ungarn 40 Euro...10 Landungen in Österreich 240 Euro...in Ungarn pauschal 45 Euro...Hier sprechen wir echt von ein bißchen Geld. Kostet z.B. das Autosuper für Katanas und Motorsegler an der öffentlichen Autotankstelle nur mehr 91 Cent, so verlangen teilweise die Flugplatzbetreiber noch immer den Sommerpreis von ca. 1.40 Euro. Mehrkosten bei einer Katana Tankfüllung Euro 35.-. In LHFM versucht man mit den Spritpreisen, und das gilt ebenfalls für Avgas und JET A1,sich immer den Tagespreisen anzupassen und dem Piloten entgegenzukommen.Ein weiteres Argument ist die Freundlichkeit. Auf dem von einem Österreicher betriebenen Flugplatz LHFM ist der Kunde König.Kleine Fehler der Piloten werden verziehen, bzw. erklärt, die Stimmung ist gut...man fühlt sich wohl. In Österreich hat man manchmal das Gefühl man landet unerwünscht auf einem Militärflugplatz feindlicher Besatzungstruppen und muß anschliessend sofort zum befohlenen Rapport oder wird am Funk öffentlich hingerichtet.
Tenor der Geschichte: Flugplatzbetreiber müssen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten lernen, sich um ihre Kunden zu bemühen. Der Schmäh ist Piloten zum Konsum zu animieren und nicht sie zu vertreiben oder sie zur Aufgabe ihres Hobbys zu bewegen.Hier ist sicher ein Umdenken aller Beteiligten in Zukunft notwendig, sonst geht die Privatfliegerei, wie man in Österreich so schön sagt, den Bach hinunter...
15. Dezember 2008: Von Peter Schmidt an Peter Schmidt
Zu meinem vorhergehenden Bericht:

Ein kurzer Vergleich der heute am 15.12.2008 im Internet veröffentlichten Spritpreise der Flugplatzbetreiber bzw. der Fa. Jet- Tankstellen für Eurosuper 95:

Jettankstellen öffentlich in Österreich: Literpreis 0.859 Euro
Flugzeugtankstelle Wr. Neustadt Ost: Literpreis 1.440 Euro
Flugzeugtankstelle Bad Vöslau: Literpreis 1.494 Euro
Preisdifferenz LOAN: 0.58 Euro pro Liter bzw. 67 Prozent teurer als an der Tankstelle
Preisdifferenz LOAV: 0.63 Euro pro Liter bzw. 73 Prozent teurer als an der Tankstelle
15. Dezember 2008: Von Gregor FISCHER an Peter Schmidt
Hallo Herr Schmidt,

voll einverstanden mit ihren Argumenten - aber die kommen zu spät.

Begründung:

1. Die AL ist heute schon niedergemacht - in Agonie. Tempi passati. Einfach Schluss, Ende.

Es ist auch für mich lange gegangen, bis ich es wahrgenommen habe und akzeptieren konnte. Aber die AL kommt nicht mehr auf die Schiene. Gerade heute nachmittag wartete man fast eine halbe Stunde auf einen scheissigen Slot in Grenchen. Forget it!

2. Der Spritpreis spielt keine Rolle mehr. Ich habe (bei 70 Stunden p.a.) keine 3000 Franken Mehrpreis für Sprit bezahlt. Versicherung und Jahreskontrolle (mit einigen ID's) kosten weit über 10000 Franken!

Nö, die AL ist ohne Zukunft. Ich weiss das, aber ICH mache weiter. Allein auf weiter Flur in der Luft (unter FL 200) zu sein, hat auch seine Vorteile...

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