Da gebe ich Ihnen komplett Recht. Was das Konstrukt des Trusts betrifft ist es reine Polemik die von der US Presse ins Leben gerufen und von der Staatsanwaltschaft bedauerlicherweise wiedergekaut wurde. Es ist als ob man sagt "Dreißig Prozent aller Schiffe fahren unter der Flagge Panamas obwohl bla, bla, bla". Die "Flag of Convenience" ist in der Schifffahrt gang ung gebe, genau wie der Trust es in der Luftfahrt ist. Das zeigt mir dass die Staatsanwaltschaft entweder nicht versteht was ein Trust ist, oder absichtlich darüber hinweg sieht. Der Trust an sich ist weder illegal noch moralisch verwerflich, sondern ein wichtiges legales Instrument in der Aviation.
Was den Export betrifft, stimmt es dass die Pflicht hauptsächlich beim Verkäufer liegt, denn der ist die US Principal Party in Interest (USPPI). Der Käufer kann jedoch als Foreign Principal Party in Interest (FPPI) den Export über einen Agenten organisieren und sich die Daten vom USPPI einholen wenn er z.B. das Flugzeug in USA in Empfang nimmt und den Transport selber organisiert. Außerdem kann jede Seite mittels Vollmacht die Befugnis übernehmen.
Das Argument der Regierung ist wohl das die AGC zwar keine Pflicht hatte den Export anzumelden, aber dass sie sehr wohl die Pflicht hatte als Trustee sicherzustellen das die Exportformalitäten korrekt durchgeführt wurden und eine ITN Nummer existiert. Dieser Pflicht (und der Pflicht nicht mit Kunden Geschäft zu machen die tonnenweise Kokain herumfliegen) sei sie nicht nachgekommen. Ob das Argument vor Gericht stand hält weiß keiner. Wir werden sehen. Der Prozess schafft hoffentlich Klarheit und Präzedenz in vielerlei Hinsicht.
Unseren Kunden empfehlen wir immer auf Nummer Sicher zu gehen und lieber zu viel zu machen als zu wenig. Die Regierung sitzt halt doch an einem sehr langen Hebel und kann einem recht leicht den Tag versauen.