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26. Juni 2020: Von Chris B. K. an Chris _____

Und ganz ehrlich, so falsch ist das nicht mal: wenn eine gut geölte Airline wie die LH - außer den Pensionsrückstellungen und Altverträgen/Tarifverhandlungen sehe ich da wenig strukturelle Probleme in der Vor-Corona-Zeit - plötzlich auf staatliche Anweisung einen Full-stop hinlegen muss, dann ist die Vorstellung, Rückzahlungen würden innerhalb der normalen Frist laufen, ziemlich illusorisch.

Wieso soll das illusorisch sein? Selbst wenn es ein manueller Prozeß ist, so ist es in der weitaus überwiegenden Anzahl der Fälle doch ein 08/15-Job, den man nach spätestens 3 Tagen Einarbeitung drauf haben sollte, oder? Die Lufthansa hat 22.000 Beschäftigte zuviel, wenn man die jetzt im Homeoffice 3 Tage schulen würde, um die Rückerstattungen abzuwickeln, auf das die 99,9% der Standard-Fälle durch sie abgearbeitet werden...

Was meint ihr, wie schnell das gehen würde. ;-)

Was mich wundert: Warum stellt bisher kein Gläubiger im Namen der LH einen Insolvenzantrag? Spätestens als die LH die Juni-Gehälter vorzeitig ausgezahlt hat, wurde es in meinen Augen schon verdammt dunkel grau, weil solche Zahlungen zu Lasten der Insolvenzmasse gehen und damit die Gläubiger schädigen. Flugrechtportale a la Flight-Right wären doch als Gläubiger wohl groß genug, daß das Insolvenzgericht den Antrag nicht wegen Geringfügigkeit ablehnen kann, oder?

Was die Flüge mit der LH angeht, wähle ich sie aber aktuell auch nur noch, wenn die einzige andere Alternative RyanAir ist. Was mich bei der Fluggesellschaft nervt ist das Gehabe der "5 Sterne Airline" gepaart mit der Unfähigkeit die Arbeit zu sehen und zuzupacken. Das fängt schon bei der Gepäckaufgabe an. Ja, da erwarte ich bei einer Premium-Airline einfach einen mit einem Menschen besetzten Schalter und keinen Computer. Beim Boarding geht es gleich weiter. Da soll man jetzt ja selber die Bordkarten (Handy-Displays) mit dem QR-Code auf die elektronischen Zugangsschranken legen. Blöd nur, daß da natürlich jeder Pax erst einmal die Anleitung lesen muß wie das geht. Im Endeffekt dauert das Boarding ewig und wie zum blanken Hohn stehen 4-6 LH-Mitarbeiter daneben und drehen Däumchen. Bei allen anderen außereuropäischen Carriern, die ich kenne, läuft das auch heute noch manuell, was wesentlich schneller geht. Wie gesagt, die Mitarbeiter sehen die Arbeit nicht bzw. dürfen sie wahrscheinlich nicht sehen, weil ein manuelles Boarding dann Business-Class ist.

Im Flieger geht es dann weiter. Ist ja alles schön nett, nur kenne ich bisher nur zwei Fluggesellschaften, bei denen mir in der Kabine irgendwelche Teile entgegengekommen sind. Auf einem LH-Rückflug aus Südafrika ist im A340 beim Startlauf 2 Reihen vor mir ein Deckenteil runtergekommen und bei der "Deutschen Sun Express" (= LH Tochter) gab es kaputte Sitzlehnen. Also wenn die Kabine das Aushängeschild der Fluggesellschaft sein soll, dann gibt es da noch sehr viel Potential. Oder ist es heute zuviel verlangt zu fordern, daß da nichts runterfallen darf?

Wenn wir schon beim Runterfallen sind: Warum verteilt die LH die Einreisekarten für die Customs- und Border-Inspection erst im Landeanflug, wenn der Vogel schon am Kurven ist? Das Ergebnis war jedenfalls, daß spontan alle irgendwo aufgesprungen sind, um Kugelschreiber aus ihrem "Handgepäck" zu kramen und dabei natürlich einige Hartschalen-Handgepäck-Koffer den anderen PAxen auf die Köpfe gefallen sind. Die Anschnallzeichen wirklich an Bord durchsetzen? Dafür sind die LH-Crews wahrscheinlich nicht ausgebildet?

Das ist wahrscheinlich jetzt eine kleine Generalabrechnung geworden, aber von einer 5-Sterne Airline erwarte ich einfach:

  1. Man-Power in allen Bereichen. Die maschinelle Abfertigung paßt einfach nicht zu einer Premium-Airline, auch nicht in der Economy, weil dann ist man wirklich auf Billigst-Niveau.
  2. Eine Kabine, die nicht auseinanderfällt, egal wie alt der Vogel ist.
  3. Ein Gepäcktarif, der dafür sorgt, daß nicht mehr diese Berge an Handgepäck in die Kabine geschleppt werden, insb. keine Hartschalen-Trollys.
  4. Wenn es Essen in der Economy gibt, wird geweckt. Zum Einen, weil der Hintermann sonst mit runtergestellten Lehne nicht wirklich essen kann und zum Anderen, weil der Schlafende evtl. selber auch etws haben will. LH macht es sich da einfach, verweist auf die Rücksicht gegenüber den Schlafenden und man darf sehen wo man dahinter bleibt. Oder andersrum wird man vom Geruch wach, hat aber Pech gehabt, weil der Service gerade schon 2 Reihen weiter hinten ist.
  5. Ein Helpdesk auch an den kleinen Flughäfen.

Was den Helpdesk angeht, muß ich immer an Qantas denken. Als ich damals in Australien war und in Perth zweilmal innerhalb einer Woche mit Hitzekollaps umgekippt bin und täglich Hitzekrämpfe hatte, bin ich zum Helpdesk, habe die 200 AUD Umbuchgebühr bezahlt und hatte innerhalb von 10 Minuten meine Bordkarte für den nächsten Flug in 3 Stunden zurück in die kühlere Heimat. Das war für mich der "WOW-Effekt", den eine LH nie schafft.


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