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Funkaufzeichnung / Textnachricht aus dem Cockpit
Fotostrecke: Fliegerparadis Neuseeland
Einträge im Logbuch: 27
Der Rückweg beginnt – Über Lord Howe Island nach Australien
 
31. Oktober 2017 Jan Brill

Leserreise: Tage 25 und 26


Fliegen in Neuseeland - Beispiel Milford Sound (Video)

Für die erste Woche in Neuseeland hatten wir uns aufgrund des Wetters die Südinsel ausgesucht. Christchurch und Wanaka waren die ersten Stationen auf unserer Rundtour. Dabei erfuhren wir nicht nur, wie problemlos, freundlich und gut strukturiert die Allgemeine Luftfahrt in Neuseeland abläuft, wir erlebten bei einem Ausflug nach Milford Sound/NZMF auch ein unvergleichliches fliegerisches Highlight in der Cheyenne.


Einflug in den Fjord am St. Anne Point (siehe AIP)
Neuseeland ist wirklich ein GA-Paradis. Selbstverständlich landet unser Freund Richard mit seiner Tecnam auf der Wiese eines Bekannten. Natürlich kann man mit dem Hubschrauber auf Gletschern und an menschenleeren Bergsehen aufsetzen und Pause machen. Und auf die Frage, was denn die Mindesthöhe für VFR sei antwortet Richard nur: “We like to see the rabbits!”. Flugplatzzwang gibt es hier nicht. Flugleiter auch nicht. Flugplätze sind offen, wenn die fliegerischen Bedingungen gegeben sind.

Die AIP samt aller Anflugkarten für VFR und IFR ist in Neuseeland frei im Internet verfügbar. Und für alle, die gerne noch ein paar Erklärungen wünschen, gibt es ausgezeichnete Heftchen der NZ CAA, die die wichtigsten Themen im Land fliegerisch darstellen.

Entsprechend verwirrt waren wir auch, als wir uns nach den Voraussetzungen für eine Genehmigung zum Flug nach Milford Sound/NZMF erkundigten. Einen solchen Platz würde man sicher nicht ohne diverse Extra-Erlaubnisse anfliegen dürfen - oder? “Gibt es nicht!” sagt Richard lachend. "Just ask a guy who has been there and have fun.”

Tatsächlich weist die AIP für NZMF auch nur folgende Anforderung für den Platz mitten im Fjordland auf:

"Pilots who have not operated into Milford Sound in the last six months must arrange a briefing from a pilot currently experienced with operations to/from the aerodrome.”

Also jemanden fragen, der sich dort auskennt. Kein Formular, keine Genehmigung. Einfach so – ganz praktisch!

Wir rufen trotzdem am Flugplatz an um die Parkplatzsituation zu besprechen. Auch hier statt langer Prozesse und Verbote eine sehr praktische Herangehensweise: “Bringt eine Schleppstange mit, vielleicht müsst Ihr etwas rangieren. Wird schon klappen. Kann man eh nicht vorhersagen wie viele Flugzeuge morgen kommen.”


Im Fjord, kurz vor den Stirling Falls in 800 ft.
Bei strahlendem Sonnenschein machen wir und also in Wanaka/NZWF auf den Weg über die Berge nach Milford. Wir wollen erst komplett über die Bergkette fliegen, dann über dem Meer herunter und den Fjord entlang zum Flugplatz.

Schon der Weg dorthin ist wunderschön. Keine Wolke am Himmel. Sicht bis Anschlag. Schneebedeckte Berge. Dahinter die Tasmansee. Wir sinken über dem Ozean und fliegen am St. Anne Point in den Fjord ein. Jetzt wechseln wir von der Fjordland CTAF auf die Platzfrequenz. Hinter der Anita Bay, am Dale Point verengt sich der Fjord. Praktisch senkrecht ragen die bis zu 4.000 ft hohen Wände aus dem Wasser. Das Eis der Gletscher hatte diesen engen Kanal in den Fels geschnitten.

Der Fjord ist hier keine 0,5 NM mehr breit. Wir fliegen in 800 ft. Auf dem Wasser einige Ausflugsschiffe. Hinter der nächsten oder übernächsten Biegung sollte der Flugplatz kommen.


Zwei Piloten ansässiger Charterflugbetriebe begutachten die Cheyenne und teilen uns Ihre Erfahrungen mit dem Platz mit.
Tatsächlich verbreitert sich hinter dem Williams Point der Fjord. Dort wo ein Seitental auf den Fjord trifft liegt der Flugplatz. Die Piste 29 ist in Betrieb, unsere Hoffnung “bequem” und straight-in auf der 11 landen zu können müssen wir angesichts von 15 Knoten Wind begraben.

Wir fliegen also dicht an der Felswand zum Gegenanflug 29. Für eine direkte Landung über den Queranflug etwa auf Höhe der Schwelle ist mir das Tal zu eng. Der Flugplatzchef sieht das auch so und funkt: “DFO, you can proceed to the Totoko Bridge if you like”.

Wir fliegen also am Platz vorbei in eine weitere Gabelung des Geländes. Dort wo drei Täler aufeinander treffen verbreitert sich der Verfahrensraum und wir können mit Klappen 40 und Gear down eine 180-Grad-Kurve fliegen, die uns wieder in den Final 29 bringt. Das alles in unmittelbarer Nähe der Felswände.

Ganz so spektakulär wie auf dem Video ist das Verfahren in der Realität aber zum Glück nicht. Falls der Turn-Radius doch zu groß werden sollte, kann man die beiden Täler wie in einem Verkehrskreisel als Notausgang nutzen und entkommen.



Szenerie nach der Landung in Milford Sound/NZMF

Erst wenn man die zweite “Abfahrt” passiert hat, ist man für einen Moment in einem Turn, der dann eben passen muss. Man ist committed. Es gibt aber zu Beginn des Verfahrens zwei gute “Outs” falls die Performance nicht passt.

Die Landung auf der 770 m langen Piste ist dann Routine.


Mit der Milford Mariner auf Kreuzfahrt im Fjord.
Am Boden wird unser Flugzeug von einigen Piloten der hier operierenden Charter-Firman neugierig begutachtet. Eine Cheyenne sieht man hier nicht so oft. Die gewerblichen Operator nutzen AirVan und Caravan für die Flüge nach Milford. Unsere Geschichte wie wir hier hergekommen sind erregt natürlich einiges Aufsehen.
Die Piloten revanchieren sich mit wertvollen Praxis-Erfahrungen zum Flugbetrieb auf diesem Platz.

Wir bleiben eine Nacht und machen eine wunderschöne Kreuzfahrt auf der Milford Mariner, einem bestens gepflegten Schiff mit 30 Kabinen, dass einen fantastischen Einblick in den Fjord und die angrenzende Tasmansee erlaubt.

Der Takeoff am nächsten Tag ist dann dank reichlich Climb-Performance der halb-leeren Cheyenne weniger spektakulär als die Landung. Die Landschaft dafür umso aufregender.



Video des Anflugs. Länge 01:45 min (Mpeg 4, H264, 54 mb)


Anflugweg



Bewertung: +9.00 [9]  
 
 




31. Oktober 2017: Von Dirk Beerbohm an Jan Brill

Wow!

Aber es heisst doch auf https://www.transport.govt.nz/air/nzmf/, dass eine permission gebraucht wird.

Gut zu wissen, dass es auch so geht.... Bald....

31. Oktober 2017: Von Alfred Obermaier an Dirk Beerbohm

Dirk, man braucht keine Permission, nur eine mündliche Einweisung von einem mit dem Gelände, dem An-/Abflug vertrauten Person.

Wir konnten im Jan wetterbedingt nicht anfliegen.

1. November 2017: Von Dirk Beerbohm an Alfred Obermaier Bewertung: +1.00 [1]

Jo, das kriege ich auch gerade mit. Warum ich dann aber eine Permission beantragen musste für ein

"One Time Permit" erschliesst sich mir nicht. Egal, der nä. Trip ist schon in Planung :-)


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