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30. Mai 2014 Jan Brill

Behörden: LBA zur Grundüberholung


LBA-Serie - Teil 2 von 6: Cessna SIDs – Rechtbehalten über jede Vernunft

Über die Cessna SIDs haben wir in den letzten Ausgaben von Pilot und Flugzeug und im Internet berichtet. Wir wollen hier also nicht mehr den ganzen Sachverhalt aufarbeiten. Hier geht es auch nicht um die Folgen eines plötzlichen Personalwechsels, sondern um offensichtlich lang gehegte Ansichten im Referat T5 unter Referatsleiter Joachim Wichmann und Abteilungsleiter Thomas Burlage und einen handfesten Pissing-Contest mit der EASA.


Ältere Cessnas drohen massenhaft zum wirtschaftlichen Totalschaden zu werden, weil das LBA auf die Vorgaben der EASA unbedingt noch draufsatteln möchte.
Das LBA hatte – schon lange bevor die SIDs für die 100er- und 200er-Reihe eine Vielzahl von Haltern betroffen hat – bei den SIDs für die Twin-Cessnas die Auffassung vertreten, dass solche vom Hersteller empfohlenen Zusatzinspektionen Pflicht seien.

Wir hatten in den vergangenen Ausgaben schon mehrfach dargelegt, weshalb wir diese Auffassung für falsch halten, da hier Kategorien aus dem US-Rechtssystem ungeprüft in deutsches Recht übernommen werden. Denn in den USA wäre Cessna niemals im Stande, eigenmächtig Beschränkungen der Lufttüchtigkeit zu erlassen. Das kann nur die FAA. Entsprechend umfangreich sind die Empfehlungen, denn sie sind ja nicht verpflichtend und dienen natürlich auch zur Absicherung des Herstellers selbst.

In Deutschland wurden diese SIDs automatisch zur Pflicht – eine Rolle, für die sie niemals gedacht waren.

Und da man ja nicht zugeben kann, den privaten Twin-Cessna-Haltern unnötig ungeheure Kosten aufgebürdet zu haben, handelte man bei den 100er- und 200er-SIDs genauso und machte diese zur Pflicht. Nur dass es diesmal keine kleine Gruppe von Haltern traf, sondern Tausende betroffen sind, und dass dies auf den wirtschaftlichen De-facto-Totalschaden für den Großteil der älteren Cessnas in Deutschland hinausläuft.

Diesmal schaltete sich jedoch die EASA ein und erklärte schon frühzeitig schriftlich, dass die SIDs keineswegs automatisch verpflichtend seien.

Statt nun aber in Zusammenarbeit mit den erfahrenen Wartungsbetrieben in Deutschland pragmatisch zu klären, wie diese SIDs dann im Instandhaltungsprogramm zu behandeln seien, stellte sich das LBA auf die Hinterbeine und versucht mit allen Mitteln, die pauschale und undifferenzierte Durchführung zu erzwingen.

Hier geht es nach unserer Ansicht schon lange nicht mehr um Sicherheit, Korrosion, Risse oder Bolzen. Hier geht es ums Rechtbehalten der Herren Burlage und Wichmann. Und es geht darum, sich von der EASA „nicht alles vorschreiben zu lassen“.

Nicht alle Abteilungen im LBA haben es verwunden, mehr oder weniger zum Erfüllungsgehilfen der EASA degradiert worden zu sein. Technisch war das LBA in Europa bislang immer führend und im Vergleich zu anderen Behörden auch pragmatisch und kompetent. Im Moment ist man dabei, diesen Ruf zu verspielen.

Ausgetragen wird dieser Pissing-Contest auf dem Rücken der Halter. Und auf Kosten der Sicherheit. Denn in der Sache geht es ja nicht darum, die SIDs zu ignorieren. Es geht um eine sachgerechte Auswahl und Anwendung der Verfahren auf Empfehlung von und in Zusammenarbeit mit den Werften in Deutschland. Und diese Fragen bleiben in der momentanen Auseinandersetzung leider komplett auf der Strecke.



Bewertung: +5.00 [5]  
 
 




31. Mai 2014: Von Patrick K. an Jan Brill Bewertung: +1.00 [1]
Ich habe gestern ein Antwortschreiben zum Thema SID vom LBA erhalten.

Lest selbst:




Gruß,
Patrick Kutzer
31. Mai 2014: Von Achim H. an Patrick K.
Beitrag vom Autor gelöscht
5. Juni 2014: Von Marc T. an Patrick K.
Der DAeC hat einen Brief an Minister Dobrindt online gestellt...
https://www.daec.de/uploads/media/Praesident_an_Minister_Dobrindt.pdf
6. Juni 2014: Von Achim H. an Marc T. Bewertung: +2.00 [2]
Reichlich spät merkt der DAeC, dass es in seinem Vereinsleben auch die ein oder andere Cessna gibt.

Ab dem 1. Juli gibt es nach geltender deutscher Verwaltungspraxis keine JNP mehr ohne SID für die 100er Serie (die 200er bereits seit 1. Januar). D.h. jeden Monat werden statistisch 1/12 der Cessnas fällig mit den bekannten Optionen (durchführen, durchmogeln, ausflaggen, ins Ausland verkaufen, verschrotten).
6. Juni 2014: Von Marc T. an Achim H.
Falls gar jemand seine Cessna VERSCHENKEN möchte, gerne PM an mich! :-)
6. Juni 2014: Von Ursus Saxum-is an Marc T. Bewertung: +1.00 [1]
Schau mal bei den Werften in deiner Umgebung, da stehen sicher schon die ersten nahe am Verschenken herum.

7 Beiträge Seite 1 von 1

 

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