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22. Oktober 2013 schlageo1

Leserreise: Tag 53


Im Himalaja: Thimphu / Bhutan

Bhutan ist derart schön, dass es um jede Minute schade ist, die man hier schlafend verbringt. Die ungezählten streunenden Hunde waren lautstark behilflich, die Schlafdauer zu verkürzen, aber um 0455 gaben sie schlagartig Ruhe - wahrscheinlich wurde die Hundeprinzessin eingestallt. Wir starteten zur City-Sightseeing-Tour, die uns zunächst zu einem Buddhistischen Monument oberhalb der Stadt brachte. Vom Aspekt her könnte es 500 Jahre alt sein, eine Inschrift verriet aber, dass es neueren Datums ist: die Königin-Mutter liess es 1972 zu Ehren ihres jung verstorbenen Sohnes erbauen. Und es hat offensichtlich eine wichtige Funktion im religiösen Leben erobert: viele Einheimische, erkennbar an der Kleidung, wanderten entweder wie vorgeschrieben streng im Uhrzeigersinn um das Monument, oder, wer nicht mehr gut zu Fuss war, setzte sich an die Gebetsmühlen, um sich durch deren Betätigungen vor Buddha geistig zu reinigen und so einen guten Platz in nicht mehr allzufernen Jenseits zu verdienen.


Das Königspaar ist in Bhutan allgegenwärtig. Erst im Jahr 2007 transformierte der Staat zur konstitutionellen Monarchie.
Noch eine Anmerkung zur Kleidung: ein im 16. Jahrhundert aus Tibet eingewanderter Heiliger befriedete die sich bekämpfenden lokalen Stämme. Um Ihnen eine gemeinsame Identität zu geben, verfügte er das Tragen dieser sehr speziellen Kleidung: die Männer tragen den Gho, ein knielanges Kleid, welches über die Taille mit einem Gurt namens Kera gebunden wird, so dass der obere Teil sehr locker fällt, womit eine grosse Tasche entsteht; wenn es kalt ist, legen sie sich eine Schärpe über die Schulter, die zur Taille abfällt, was ihnen ein sehr aristokratisches Aussehen gibt. Die Frauen tragen die Kira. Dies ist ein über die Schulter gelegtes, die Figur betonendes, knöchellangen Tuch, das bestechend elegant wirkt. Darüber tragen sie eine farblich perfekt abgestimmte seidene Bluse. Diese Kleidung wird grossmehrheitlich getragen; für Staatsdiener ist sie sogar Pflicht.

Das nächste Ziel war eine Buddha-Statue über der Stadt, die sich noch im Bau befindet. Aus einer gewissen Distanz gibt sie dieser Landschaft einen speziellen Akzent, aus der Nähe wird man durch deren Grösse erschlagen.

Dann ging die Fahrt in ein Ausbildungszentrum, wo junge Leute in 13 verschiedenen, traditionellen Künsten ausgebildet werden. Wir konnten den Näherinnen, den Holzschnitzern, den Bildhauern, den Malern etc. zuschauen, welche eine sechs Jahre dauernde Ausbildung durchlaufen. Auch wenn uns die Objekte vielleicht nicht gefallen, weil sie zu fremdartig sind, zeigt sich auch hier, dass Kunst von Können abgeleitet ist.

Im Hof dieses Zentrum fiel mir eine Plastik auf: ein Elephant trägt einen Affen, auf dessen Schultern ein Hase sitzt. Und der Hase gibt einem Vogel Gastrecht. Dasselbe Motiv fand sich auch in diversen Zeichnungen wieder. Der Guide erklärte mir die Bedeutung: der Vogel frass im Nachbartal eine Frucht und brachte die Samen zurück. Der Hase und der Affe düngten den Samen, so dass er keimen konnte, der Elephant steuerte das Wasser zum Gedeihen bei. Das ganze versinnbildliche die Tatsache, dass gegenseitige Hilfe Früchte trage. Crew Resource Management !

Einige von uns nahmen ein typisches bhutanesisches Essen in einer Art Essmuseum ein; ich war nicht dabei, weil ich noch einige dringende Mails zu bearbeiten hatte.


Traditioneller Tanz am Abend.
Gemeinsam besuchten wir zu Beginn des Nachmittags ein typisches traditionelles Bauernhaus; der Andachtsraum war genauso gross wie der Wohn- und Schlafraum. Danach ging zunächst jeder seiner eigenen Wege; ich besuchte die Nationalbibliothek und das Textilmuseum. Auf dem Weg dorthin begegnete ich einer mehrere hundert Meter langen Menschenschlange. In der lokalen Zeitung hatte ich gelesen, dass diese Menschen anstanden, um eine Reliquie zu sehen, welche aus Indien kommend, an verschiedenen Orten in Bhutan gezeigt wird. Geduld und Disziplin dieser Wartenden waren beeindruckend. Als wir abends nochmals an dieser Kolonne vorbeifuhren, war sie trotz der aufkommenden Kälte auf mehrere Kilometer angewachsen.

Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch einen riesigen Tsong oder Festung aus dem 17. Jahrhundert. Heute ist er zur Hälfte durch die Verwaltung belegt, in der andern Hälfte ist eine Klosterschule untergebracht. Die Gebäulichkeiten sind sehr ausgewogen in den Proportionen, so dass sie trotz der Grösse sehr leicht erscheinen.

Zum Nachtessen gab es heute keinen Wein und kein Bier; der Dienstag ist ein behördlich verordneter Abstinenztag; rauchen ist übrigens in Bhutan gänzlich verboten.


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