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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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15. August 2011: Von Stefan Jaudas an Sönke Springer
Bei diesem Anblick kommt einem das englische Wort "squatter" in den Sinn. Da werden manche wohl ihre glorreichen, alten Wagenburg- und Hausbesetzererinnerungen noch mal ausleben.

Aber wehe, im Rest der Reichshauptstadt stellte sich jemand sowas in den Garten. Von den Nachbarn bis zum Ordnungsamt wären sofort alle da und würden mit Meckereien respektive Bußgeldandrohungen um sich werfen.
15. August 2011: Von  an Juergen Baumgart

es lebe der arbeiter und bauernstaat....

tja -neukölln o.ä. liegt ja in ostberlin....(xxxxxx) - (freiwillig zensiert) halt, sozialismuß in der birne....wowie als kolchosenchef...hohenschönhausen als gulag für entsorgte piloten- di können sich selbst versorgen....es kommt noch soweit...es lebe das enteignete kapital...

mfg

ingo fuhrmeister

16. August 2011: Von Alexander Stöhr an Stefan Jaudas
kommense ma klar, grad in Bälin kann fast jeder dit tun, wat ihm spaß macht. dit is nunmal Bälin. un wennse saagen da könnt ja jeder kommen, denne, ja denn drehnse sich ma um un kiekn. da kommt tatsächlich eena. mensch. dit ich soowat nochma erleebn darf.
Bloß verkaufen dürfen Sie die im Schweiße Ihres Angesichts dort geernteten Erzeugnisse nicht. Da würde ich sicherheitshalber vorher eine (entlastende) Bodenprobe nehmen. Wenn Sie nämlich daraus ein Geschäft machen und dann tatsächlich wagen, Gewinn zu erwirtschaften... Ja, denn is Feia'abn'd!
16. August 2011: Von  an Alexander Stöhr

so ähnlich wie explodierende tomaten??? oder mangominen??? und das dann auf einem grünen markt vor einem rot-roten rathaus in schwerin verkaufen....

mfg

ingo fuhrmeister

17. August 2011: Von Alexander Stöhr an 
mangominen *prust*.

mensch fuhrmeister, reissense sich ma zusammen! die diskussion geht doch so den bach runter.
17. August 2011: Von  an Alexander Stöhr
Solange in Berlin grundlos fremdes privates Eigentum durch die dort lebenden Bürger zerstört wird, ist diese Stadt leider nicht zu retten. Und die "Supereichen" bleiben auch aus Furcht lieber von Berlin fern und gehen in andere schöne Städte. Man muss sich mal vorstellen, in der Hauptstadt des wirtschaftstärksten Alnd in der EU gibt es Randale. Vor allem immer zum ertsen Mai und leider momentan auch. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das dies viele Investoren abschreckt und dann lieber woanders inveestieren. Ich möchte nicht als "Supereicher" in einer Stadt leben, wo es schon mal sein kann, das mein Auto abgefackelt wird.

Berlin hing viel zu lang am Tropf der BRD, die Leute dort haben es vermutlich nie gelernt, das man für sich selber sorgen muss, das ist zumindest mein Eindruck von den einigen Berlinbesuchen. So wie dort viele arbeiten und motviert sind, machen andere Urlaub. Da stört dann natürlich ein "Superreicher"....
17. August 2011: Von Alexander Stöhr an 

Ah, ein schönes Thema! Auch wenn es nicht so leicht auszudiskutieren ist:

Die Beschädigung/Zerstörung fremden Privateigentums (besetzte Häuser / verbrannte Luxuskarossen) ist ein vielschichtiges soziologisches Problem. Daher kann ich, der ich seit über 13 Jahren in einer immer fortwährender Hassliebe zu dieser Stadt in ihr lebt, das gesagte nicht einfach unkommentiert stehen lassen. Vom schicken Wilmersdorf in Ku'damm-nähe und dem nicht so schicken Moabit mit dem Beusselkietz über das so afugeräumt boheme Schöneberg bis hin zum F'hain eingeklemmt zwischen P'berg und Spree direkt an der KMA (ehemals "Stalinallee") durfte ich verschiedene und sehr unterschiedliche Bezirke bewohnen und deren Eigenheiten kennenlernen. Maße mir daher an, folgende Meinung abzugeben.

Vorweg:

* Die Themen, die die Menschen vordergründig berühren, werden leider nicht lösungsorientiert behandelt. Es fehlt daher die Übermittlung der eigentlichen (hintergründigen) Ängste und Befürchtungen wie auch der Interpretation der Ereignisse (Reaktionen) zwischen den gesellschaftlichen Gruppen.

* Berlin ist nicht das, was es vordergründig zu sein scheint: Es ist Weltmetropole mit teilweise dörflichem Charme. Es ist ehemaliger Industriestandort auf der verzweifelten Suche nach neuem Einkommen. Es ist insulare Tradition im vollen Sandstrahl der Globalisierung. Hier treffen Gegensätze gewaltsam aufeinander vergleichbar am ehesten mit New York.

In diesem Licht lassen sich die von Ihnen angesprochenen mangelnde Investorenfreundlichkeit und Sicherheit für Wohlhabende erst differenziert betrachten.

Ursächlich für den beobachteten Mangel an Sicherheit ist die sog. Gentrifizierung. Das bewohnen von Problem- bzw. Szenevierteln von zugereisten Gutverdienern. Es sei angemerkt, dass in Dahlem oder Zehlendorf Luxuslimousinen nicht, auch nicht am 1. Mai, zu brennen pflegen. Die Ursache für den Hass auf Luxuskarossen in den Szenevierteln ist ein wechselseitiges Problem. Wer beispielsweise als Schwabe mitten im Prenzlberg laut schwäbelnd darauf besteht, den entgegenkommenden Passanten (auf dem Bürgersteig) analog dem Straßenverkehr rechts zu passieren, erntet neben Unverständnis auch noch keine Liebe. Wer auch gerne in Stadtnamenjacken herumrennt sich aber dann bei der In-Bar beschwert, sie sei zu laut und folglich Leonie und Torben-Hendrik nicht ihren wohlverdienten Schlaf bekämen, erntet noch zusätzlich Kopfschütteln. Das gesellschaftliche Miteinander ist hier einerseits viel härter und anonymer und anderseits erfordert, erzieht es förmlich eine "Rücksicht" auf den Mitmenschen, die anderswo seinesgleichen sucht. Zugegeben, die Form leidet in Berlin zuweilen (eigentlich immer), das Herz ist aber immer da. „In Berlin kannst und darfst Du fast alles, nur Herzlosigkeit verzeiht Dir hier keiner.“

Mitglieder einer Verbindung erwiderten die Lärmbeschwerde eines im Nachbarhaus frisch eingezogenen Neubaubewohners mit der lapidaren Bemerkung: „Wir sind seit 1883 hier, und Sie?“ Ende der Diskussion.

Investorenfeindlich sind einige Berlinbewohner schon alleine deshalb, weil man das Spreeufer ohne Widerstand dem Unterfangen MediaSpree opfert. Eine öffentlich zugängliche Promenade wurde verhindert. Allerdings blieb der erhoffte Erfolg aus. Zwischen den Gebäuden klaffen noch offene Brachflächen. Ich arbeite selbst in einem dieser Gebäude, Zäune verhindern ein promenieren. Nicht schön, verfälscht den Charakter und opfert das, was ursprünglich hier war, einem zweifelhaften Ziel.

Wer also in diesem Sinne mit seinem vielen Geld mitten in ein hippes Viertel zieht, darüber hinaus, mit bei den ursprünglichen Bewohnern des Viertels verachtete Tätigkeiten verdientem Geld jede geforderte Miete bezahlt, um ausgerechnet in diesem In-Viertel zu wohnen und diese ursprünglichen Bewohner damit auch noch verdrängt darf sich wirklich nicht wundern, wenn die Halbwertzeit seines Cayenne dramatisch abnimmt.

Eine Stadt lebt von öffentlichem Raum. Man kann hier nicht einfach Rücksichtslos einziehen, dahininvestieren und erwarten, dass man dafür geliebt wird. Die brennenden Autos von Berlin sind keine neidgesteuerte Angelegenheit! Vielmehr ist es ein verzweifelter Versuch von teils am unteren Ende der Nahrungskette Vegetierender, den "Feind" abzuwehren. Die Legalität der Handlung möchte ich dabei nicht beurteilt haben. Die Gesetzeslage ist klar und unmissverständlich. Aber es gibt immer eine tiefere Begründung für das, was wir sehen können. Das Herz - und das unterscheidet den Menschen vom Roboter - ermöglicht da besseren Einblick.

17. August 2011: Von  an Alexander Stöhr

Jetzt könnte man ja sagen, das Ganze hängt auch mit der rot roten Regierung zusammen. Der Berliner Bär ist ja meines Wissens auch rot. Und einen Koffer habe ich schon lange nicht mehr in Berlin. Und spätestens seit der Schließung Tempelhofs habe ich kein wirkliches Interesse nach Berlin zu kommen. Die paar Mal, die ich dar war (Ost und West Berlin, ich unterteile da noch) haben mir deutlich vermittelt, das es einfach am Mischmasch etwas fehlt. Da ist das Regierungsviertel (ich war/bin gegen den Umzug gewesen), Es wirkt alles recht "protzig" und "großspurig". Dann der "Absturz" in das andere Extrem. Was fehlt ist etwas für die nicht "Superreichen", für die fast "Proll" gibt es weiß Gott genug, aber so wie Frankfurt/Main´s Bergerstrasse fehlt.

Hamburg oder München sind mir persönlich lieber und "bumsfiedeln" mich vom Bauchgefühl sofort deutlich mehr. Sorry Herr Stöhr, aber mit dieser Meinung stehe ich leider nicht alleine da, wenn es anders sein sollte, benötigt Berlin dringend einen Imageberater. Jeder denkt bei Berlin an Sarazin, Neuköln und Gewalt in den Hauptschulen. Es wurde in Berlin viel zu lange auf das rote Pferd gesetzt, das den Karren ziehen soll. Aber Bildung, Kindertagesstätten, bessere Schulen sind Landes/Stadtsache, und wenn man sich zu sehr auf Fördergelder von Staat verlässt, wird das nichts. In Eschborn/Taunus ist eine extreme Ansammlung von Firmen, auch weil der Hebesatz gering ist. In Eschborn ist zum Beispiel der Kindergartenplatz so gut wie kostenlos und Betreuung nach der Schule gibt es auch. Das geht aber nur, weil die Stadt Eschborn auf Firmen und nicht auf staatliche Subventionen gesetzt hat. Das gilt übrigens auf für meine Heimatstadt Bad Homburg, man versucht erfolgreich Industrie/Firmen anzusiedeln. Nur die garantieren Gewerbesteuer. Ein Bundestag/Rat eher nicht. Und zu Zeit der Teilung bekam Berlin sehr viel Geld von der BRD, um den Standort zu halten.

In einem anderen Text (Money für die Mooney) geben Sie ja zu, dass Sie auch rote Ampeln bei wenig Verkehr überfahren, weil Sie die Kreuzung "kennen". Sie wissen, dass das Überfahren einer roten Ampel Ihren PPL kosten kann? Nur weil es jetzt mal grad so passt, ist das kein Grund, ein Gesetz zu übertreten und sich dann am besten noch hinterher darüber beschweren, dass man Strafe zahlen musste. Es gilt wie überall, Gesetze werden für alle gemacht, weil Minderheiten meinen, diese Gesetzte nicht befolgen zu müssen. Solange Leute wie Sie ihre Anarchie-Ader meinen ausleben zu müssen, werden immer mehr Gesetze und Regeln kommen, nicht weniger. Das sollte jedem klar sein.

In einem Text (Luftverkehrssteuer) schreiben Sie, das Sie schon lange kein Auto mehr haben und Taxi fahren. Ja was denn nun? Fahren Sie Auto und überfahren Sie rote Ampeln oder lassen Sie das dem Taxifahrer machen? Irgendwie sind Ihre Aussagen in meinen Augen nicht schlüssig.

Und wie schon Herr Laufenberg gesagt hat, Berlin ist nicht New York. New York hat z.B. die Wall Street mit der NYST, viel andere Firmen, die viel Steuern zahlen, natürlich hat New York auch Problemviertel, das hat jede Stadt. Aber New York hat Firmen die viel Steuern zahlen. Berlin hat zwar Pestige Firmensitze wie Sony usw. aber die zahlen woanders Ihre Steuern. Und mit einem Hebesatz von 410 % ist Berlin für Firmen weniger interessant. Selbst Schönefeld (200 % ist der Mindessatz) will weniger. Eschborn will 280%.

17. August 2011: Von Thore L. an Alexander Stöhr

Also Berlin mit New York zu vergleichen, ist irgendwie genauso spannend wie Entenhausen mit Atlantis.

:)

17. August 2011: Von Max Sutter an Thore L.
stimmt. Berlin hat den Problembär im Wappen, während New York sich mit einem angebissenen (angefaulten?) Apple brüstet.
17. August 2011: Von Stefan Kondorffer an Max Sutter
Glaube, das mit den roten Baustellenampeln war ich. Sprach aber nicht von mir, sondern vom Belgier an sich. Kostet übrigens hier 175€, keine Punkte.
17. August 2011: Von  an Alexander Stöhr

jawoll...mach ich...

wo ich doch eh schon als diskussionssprenger bekannt bin und viele parties wegen mir abgebrochen wurden...

deswegen sitze ich doch zeitweise in bayrisch guantanamo ein...

mfg

ingo fuhrmeister

18. August 2011: Von  an Alexander Stöhr
Verstehe kein Wort. Verbuche Ihr Posting unter "andere Länder, andere Sitten". Nix wia aussi!

Gruß aus Bayern

19. August 2011: Von Alexander Stöhr an 

Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Zur Klarstellung: Mit dem Pkw überfuhr ich (damals) nachts im und am Taunus ausgewählte Ampeln. Sie werden diesen Typus aus der Gegend kennen, im Spannungsfeld zwischen Neuenhain, Kronberg und Eschborn. Da konnte man nachts geschlagene zehn Minuten herumstehen. Wofür? Die Kreuzung war über mehrere hundert Meter einsehbar. Gottlob reagieren solche Ampeln jetzt schneller, dass man diese Spielchen nicht mehr treiben muss.

Als Fußgänger ist nicht das gezeigt Licht das maßgebliche Element der Sicherheit, sondern der Fahrzeugverkehr selbst. Vor zwei Tagen hat ein unachtsamer Fahrer fast einen Fußgänger vor meiner Nase überfahren, weil dieser doch „grün“ hatte. Auf der linken Spur hielt bereits ein Lkw während der Fahrer des Geländewagens auf der linken den Fußgängerüberweg um eine Wagenlänge überfuhr. Ich sah zwar die grün zeigende Fußgängerampel, blieb aber lieber stehen, weil ich aus dem Geräusch des herannahenden Fahrzeugs schloss, er würde nicht rechtzeitig zum Stillstand kommen. Wenn ich zwischen Recht haben und unverletzt überleben wählen darf…
Aus dieser Überlegung heraus überquere ich als Fußgänger (wo das Risiko primär bei mir liegt) die Kreuzung auch bei rot zeigender LZA, vorausgesetzt ich kann den Verkehr aus allen Richtungen einsehen und mein Überqueren herannahende Fahrzeugführer nicht ablenkt. Und das nennen Sie anarchistisch?

Wenn Sie nur Hauptbahnhof, Regierungsviertel und schmuddelige Ecken in Neukölln kennen, haben Sie als fast wie ein typischer Tourist nichts von der wirklichen Stadt mitbekommen. Besser gesagt von den vielen verfügbaren Städten. Die Kinderbetreuung ist hier hervorragend. Man muss das Kind nicht zwangsweise in irgendeine einsturzgefährdete Bude in Neukölln stecken.

Egal, ich verteidige Berlin nur Bedingt, es bleibt ja eine Hassliebe. Was Sie allerdings richtig erkannt haben ist die Teilung zwischen Ost und West, das hat aber gar nicht so viel mit der Mauer zu tun wie man zunächst vermuten könnte. Aber das würde hier zu weit führen.

Einzig der Punkt, die Stadt würde sich zu sehr auf eine Fremdfinanzierung stützen, trifft voll ins Schwarze. Der Bär ist übrigens auch schwarz. Zumindest der im Wappen. Sonst siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wappen_Berlins#Wie_der_B.C3.A4r_ins_Wappen_kam
und da ist er auch nicht rot.

Eschborn und Homburg sind mir bestens bekannt. Bin Königstein und Orschel-„Geschädigter“. Aber es will - und das werden Sie zugeben müssen - niemand in der Republik in Eschborn tot überm Zaun hängen.

In einem anderen Text (Money für die Mooney) geben Sie ja zu, dass Sie auch rote Ampeln bei wenig Verkehr überfahren, weil Sie die Kreuzung "kennen". Sie wissen, dass das Überfahren einer roten Ampel Ihren PPL kosten kann? Nur weil es jetzt mal grad so passt, ist das kein Grund, ein Gesetz zu übertreten und sich dann am besten noch hinterher darüber beschweren, dass man Strafe zahlen musste. Es gilt wie überall, Gesetze werden für alle gemacht, weil Minderheiten meinen, diese Gesetzte nicht befolgen zu müssen. Solange Leute wie Sie ihre Anarchie-Ader meinen ausleben zu müssen, werden immer mehr Gesetze und Regeln kommen, nicht weniger. Das sollte jedem klar sein.

Berlin ist bei weitem nicht New York. Da haben Sie Recht. Es ist aber die einzige nennenswerte Großstadt auf deutschem Gebiet. Neulich sinnierten wir (Freunde und ich) über die ideale Großstadt und kamen beim Beurteilen von London und Paris (die ich im Gegensatz zu New York mehrmals im Jahr besuche) zur Erkenntnis, dass die Kombination aus Frankfurt und Berlin ideal wäre, um eine wahre Metropole zu schaffen. Aber daran glaube ich wiederum auch nicht. Kleine Anmerkung, eine Stadt ist wesentlich mehr als nur ihr Hebesatz.

Nochmals danke für Ihre „Auseinandersetzung“ mit meinen Gedanken.

19. August 2011: Von Max Sutter an Alexander Stöhr
die Kombination aus Frankfurt und Berlin...

Ja glauben Sie denn, die Berliner würden sich freiwillig mit Ebbelwei verätzen lassen? Die vertrache doch dess Zeugs nett, und wenn einer Frankfodderisch babbele dhut, verstehen es die Berliner erst rescht nett.

Nochmals zurück zu den Ampeln: In Frankfurt kommt durchschnittlich alle zwei Wochen ein ungeduldiger sturer Rentner um (oder Rentnerin, die sind genau so), der die rote Fußgängerampel übertritt. D.h. 26 (unnötige) Todesfälle pro Jahr. Rechnen Sie mal aus, um wieviel das unsere Sozialversicherung entlastet.

20. August 2011: Von Stefan Jaudas an Alexander Stöhr
"Es ist aber die einzige nennenswerte Großstadt auf deutschem Gebiet."

*LOL*

Na, dann bin ich als süddeutscher Partikularist aber froh, dass wir nur eine davon haben.

Mit Verlaub, das zeigt mal wieder, dass Berlin(er) an massiver kognitiver Dissonanz leidet(/n).
20. August 2011: Von Stefan Kondorffer an Stefan Jaudas
Es gibt in D Grossstaedte? Waere mir neu.
20. August 2011: Von Albert Paleczek an Stefan Kondorffer
Nur zur Begriffsklärung ein Zitat aus Wikipedia: "In Deutschland wird eine Großstadt nach dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung weiter unterteilt in eine „Kleinere Großstadt“ mit 100.000 bis 300.000 Einwohnern und eine „Große Großstadt“ mit mehr als 300.000 Einwohnern." Von denen gibt es in D tatsächlich einige. Bei sogenannten Millionenstädten wird's dann deutlich dünner, und wenn dann noch der Anspruch "Weltstadt" formuliert wird, bleibt nichts ernst zu nehmendes übrig ...
23. August 2011: Von Alexander Stöhr an Max Sutter
die diskussion zeigt jedoch wieder, dass lokalpatriotismus und "separatismus" in deutschen landen überwiegen. es ist besipieslweise wichtiger, mit landesrepräsentanzen in brüssel aufzuwarten als tatsächlich gemeinsam ausschließlich vereinigt und stark deutsche interessen zu vertreten. die zusammenfassung deutscher interessen und die verlagerung des politischen gewichts von der provinz hin zu einer zentralen hauptstadt ist alles andere als nationalistisch oder gar nationalsozialistisch geprägte ideologie, sie ist für die freiheit und gerechte vertretung innerhalb des europäischen "gebäudes" unabdingbar und geradezu geboten.

dazu bedarf es einerseits einer stärkung des gesamtdeutschen bewustseins, anderseits einer echten kapitale von der aus die macht entfaltet wird. alles andere bedeutet schlicht weg, das der bürger innerhalb des deutschen abschnitts von europa über eine verwaltungsinstanz mehr vertreten wird. die unterlegenheit des deutschsprachigen raumes in europa ist der feudalistischen zersplitterung geschuldet. leider haben sich letztlich die falschesten der vereinigung angenommen. man sollte in dieser angelegenheit eher an die bestrebung der bildungselite aus der mitte des 19. Jhd denken und weniger an die irrungen und wirrungen im 20. Jhd dann fällt eine zentralere verwaltung strategischer angelegenheiten wieder in die europäische struktur ohne deutschtümelei und größenwahn. aber das führt hier wieder zu weit und hat mit fliegerei schon mal nix mehr zu tun.

ach und die berliner haben schon so einiges vertragen. gebabbeltes hessisch is aa ned so schwer zu versteeh. insbesondere beim ebbelwoi. berliner kommen und kamen nicht nur aus berlin. wie hieß es damals so schön? der berliner ist meist aus posen oder breslau und hat keine zeit. der gute tucholski zeigt in einer liebevollen hommage an dieses kuriosum, mit welch gemischten gefühlen man an die stadt herangehen muss. hassliebe eben. echte.
23. August 2011: Von Max Sutter an Alexander Stöhr
dazu bedarf es einerseits einer stärkung des gesamtdeutschen bewustseins

Ja und das wollen Sie erreichen in einem Land, in dem sich einzelne ausgewählte Teile ungestraft "Freistaat" nennen dürfen? Die Schweiz ist zwar auch schon krass mit dem Kantönligeist, aber soweit, dass sich einzelne davon "Freistaat" schimpfen dürften, würde man es dann doch nicht kommen lassen.

23. August 2011: Von Stefan Jaudas an Alexander Stöhr
> die unterlegenheit des deutschsprachigen raumes in europa ist der feudalistischen zersplitterung geschuldet.

Welche Unterlegenheit? Immer noch der alte Minderwertigkeitskomplex? Die Probleme kommen doch daher, dass unsere Politiker vom Kanzler abwärts in Sachen europäischer Einigung "Visionen" haben und durchsetzen wollen, die praktisch kein Bürger teilt. Ganz so wie die EU die Masse der fliegerischen "Vereinheitlichung" an 95% der Luftfahrt vorbei durchsetzt. Und als End vom Lied hat man dann sowas wie eine Eurokrise.

> leider haben sich letztlich die falschesten der vereinigung angenommen. man sollte in dieser angelegenheit eher an die bestrebung der bildungselite aus der mitte des 19. Jhd denken und weniger an die irrungen und wirrungen im 20. Jhd

*LOL*! Wenn ich mch recht erinnere, dann wurde die "Vereinigung" des 19. Jh. von Bismarck und seiner Junkerclique betrieben. Alternative wären Farnz-Josef und dessen Junker gewesen. Bildungselite, in der Tat. *ROTFL* Die außerhalb der Kasernen und Kadettenanstalten Gebildeten waren damals so wenig beteiligt wie der Bürger heute. Das bittere Ende im 20. Jh. war nur eine Folge hiervon.

> dann fällt eine zentralere verwaltung strategischer angelegenheiten wieder in die europäische struktur ohne deutschtümelei und größenwahn.

Braucht man das überhaupt? Nunja, vielleicht. Aber die EU ist ein Krake, die auch die allerkleinste Angelegenheit zur zentralen strategischen Angelegenheit erklärt (siehe Einfuhr von SahnebonbonS, oder die Krümmung der Banane). Ich halte es da lieber mit dem Subsidiaritätsprinzip. Wie viel EU braucht Europa überhaupt?

> aber das führt hier wieder zu weit und hat mit fliegerei schon mal nix mehr zu tun.

In der Tat.
23. August 2011: Von Alexander Stöhr an Stefan Jaudas
die unterlegenheit, die ich meine ist eine praktisch faktische, keine gefühlte. sie begründet sich aus der zersplitterung unserer vertretung in europa. dass das konstrukt europa krakenartig wird liegt weniger an europa selbst sonder an der fehlenden anpassung unserer volksvertreter. die meinen, provinzielle partikularinteressen auf europäischer ebene ausfechten zu müssen. auf verwaltungsebene hingegen ist mit new approach und eigenverantwortung bei produktbeschaffenheit schon ziemlich viel erreicht worden. teilweise mehr als den beteiligten (verbraucher, hersteller und komerzielle betreiber) lieb ist.

die bildungselite, die ich meine, saß weniger in den kadettenanstalten sonder war liberal und freigeistig. es war von der einigung unter schwarz rot gold, die in der paulskirchenverfassung mündete die rede und nicht von der unter schwarz weiß rot, die bekanntlich im zweiten kaiserreich 1918 ihr ende fand. (bei dieser liegen sie mit ihrer beschreibung richtig!)
24. August 2011: Von Andreas Heinzgen an Max Sutter

Ach, Herr Sutter.

Kann ja mal vorkommen, daß man keine Ahnung hat. Das muß man dann aber nicht unbedingt die ganze Welt wissen lassen. Man könnte auch versuchen, jemanden zu fragen, der sich damit auskennt. Wikipedia, zum Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Freistaat_(Republik)

24. August 2011: Von Max Sutter an Andreas Heinzgen
Irgendwo tun Sie mir leid. Sie scheinen es nicht zu merken, wenn ich einen Ausdruck ironisch verwende, oder Sie wollen es nicht. Was in Wikipedia steht, weiß ich weitgehend auch - aber fragen sie doch einmal Walter Pohl, der ist in einer Partei, welche alles ein wenig patriotisch-ironischer (oder wie soll man sagen?) anpackt, allerdings mit einem durchaus ernst gemeinten Historischen Hintergrund und einer politischen Absicht. Denn man darf sich schon fragen, ob es dem Gesamtsystem gut tut, wenn man Bayern auf das Niveau z.B. des Saarlands herunterzieht, oder ob man nicht einmal den umgekehrten Weg suchen sollte. Das ist auch in den USA derzeit ein Denkansatz - obschon Nachbarstaaten, sind doch Washington und Idaho wirtschaftlich so weit auseinander wie etwa Kalifornien und Alabama. Man sollte sich schon fragen dürfen, ob es wirklich noch im gemeinsamen Interesse der USA liegt, hier soviel wie möglich einzuebnen. Ich bin beileibe kein Antisolidariker, ich sehe nur, dass die bisher beschrittenen Wege kaum mehr so recht weiter führen, auch und schon gar nicht in Europa.

Wir sind schließlich ein Fliegerforum und kein Historikerzirkel. Und wenn Sie ein wenig insight haben nach Brüssel, so kennen Sie die grundsätzlich verschiedenen Herangehensweisen bei der Lösung (oder wenigstens des Versuchs) von politischen Fragen. Die meisten Staaten haben eine Vertretung und einen Satz Institutione, die zusammenführt, koordiniert und die Beschlüsse vorbereitet. Deutschland hat deren sechzehn, weil jeder eifersüchtig darüber wacht, dass sich die Bundesregierung nicht in Angelegenheiten der Bundesländer hineinbegibt. Probleme werden grundsätzlich zuerst nach Hause ins Bundesland gezerrt, getrennt bearbeitet und dann der meist untaugliche Versuch gestartet, noch kurz vor Toreschluss zu einer gemeinsamen Position zu kommen.

Das eigentliche Problem entsteht dann, wenn dieses föderale Birchermus mit einem Problem wie z.B. der EASA fertig werden muss. Mag das mit dem GA-IFR der Franzosen wie eine Posse einer selbstbewussten Nation (etwas, das Deutschland nie ist in Brüssel) aussehen, in Wirklichkeit ist es ein ziemlich befrachteter Anfang eines Scheiterns beim Zusammenwachsen der Institutionen. Denn wenn ein so fundamentaler Fragenkomplex, bei dem schon die Rücksicht auf Sicherheit, Kosten, Effizienz ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen verlangt, zwischen Anti-Pragmatismus und übertriebenen Forderungen zerrieben wird, was sind dann diese Vereinbarungen überhaupt wert in Zukunft? Zum in IMC von A nach B zu fliegen offensichtlich nicht mehr allzu viel. Wenn schon trotz gemeinsamer Luftraumbenützung jeder Staat alles nach eigenem Rezept machen will (oder sagen wir mal, zu wollen gezwungen ist), so bleibt als kleinster gemeinsamer Nenner nur noch, die Verfahren so zu verkomplizieren, dass sie tunlichst keiner mehr versteht geschweige denn anwendet - auch ein Ansatz, der zunehmend Anhänger findet, leider.



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