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23. August 2011: Von Alexander Stöhr an Max Sutter
die diskussion zeigt jedoch wieder, dass lokalpatriotismus und "separatismus" in deutschen landen überwiegen. es ist besipieslweise wichtiger, mit landesrepräsentanzen in brüssel aufzuwarten als tatsächlich gemeinsam ausschließlich vereinigt und stark deutsche interessen zu vertreten. die zusammenfassung deutscher interessen und die verlagerung des politischen gewichts von der provinz hin zu einer zentralen hauptstadt ist alles andere als nationalistisch oder gar nationalsozialistisch geprägte ideologie, sie ist für die freiheit und gerechte vertretung innerhalb des europäischen "gebäudes" unabdingbar und geradezu geboten.

dazu bedarf es einerseits einer stärkung des gesamtdeutschen bewustseins, anderseits einer echten kapitale von der aus die macht entfaltet wird. alles andere bedeutet schlicht weg, das der bürger innerhalb des deutschen abschnitts von europa über eine verwaltungsinstanz mehr vertreten wird. die unterlegenheit des deutschsprachigen raumes in europa ist der feudalistischen zersplitterung geschuldet. leider haben sich letztlich die falschesten der vereinigung angenommen. man sollte in dieser angelegenheit eher an die bestrebung der bildungselite aus der mitte des 19. Jhd denken und weniger an die irrungen und wirrungen im 20. Jhd dann fällt eine zentralere verwaltung strategischer angelegenheiten wieder in die europäische struktur ohne deutschtümelei und größenwahn. aber das führt hier wieder zu weit und hat mit fliegerei schon mal nix mehr zu tun.

ach und die berliner haben schon so einiges vertragen. gebabbeltes hessisch is aa ned so schwer zu versteeh. insbesondere beim ebbelwoi. berliner kommen und kamen nicht nur aus berlin. wie hieß es damals so schön? der berliner ist meist aus posen oder breslau und hat keine zeit. der gute tucholski zeigt in einer liebevollen hommage an dieses kuriosum, mit welch gemischten gefühlen man an die stadt herangehen muss. hassliebe eben. echte.
23. August 2011: Von Max Sutter an Alexander Stöhr
dazu bedarf es einerseits einer stärkung des gesamtdeutschen bewustseins

Ja und das wollen Sie erreichen in einem Land, in dem sich einzelne ausgewählte Teile ungestraft "Freistaat" nennen dürfen? Die Schweiz ist zwar auch schon krass mit dem Kantönligeist, aber soweit, dass sich einzelne davon "Freistaat" schimpfen dürften, würde man es dann doch nicht kommen lassen.

23. August 2011: Von Stefan Jaudas an Alexander Stöhr
> die unterlegenheit des deutschsprachigen raumes in europa ist der feudalistischen zersplitterung geschuldet.

Welche Unterlegenheit? Immer noch der alte Minderwertigkeitskomplex? Die Probleme kommen doch daher, dass unsere Politiker vom Kanzler abwärts in Sachen europäischer Einigung "Visionen" haben und durchsetzen wollen, die praktisch kein Bürger teilt. Ganz so wie die EU die Masse der fliegerischen "Vereinheitlichung" an 95% der Luftfahrt vorbei durchsetzt. Und als End vom Lied hat man dann sowas wie eine Eurokrise.

> leider haben sich letztlich die falschesten der vereinigung angenommen. man sollte in dieser angelegenheit eher an die bestrebung der bildungselite aus der mitte des 19. Jhd denken und weniger an die irrungen und wirrungen im 20. Jhd

*LOL*! Wenn ich mch recht erinnere, dann wurde die "Vereinigung" des 19. Jh. von Bismarck und seiner Junkerclique betrieben. Alternative wären Farnz-Josef und dessen Junker gewesen. Bildungselite, in der Tat. *ROTFL* Die außerhalb der Kasernen und Kadettenanstalten Gebildeten waren damals so wenig beteiligt wie der Bürger heute. Das bittere Ende im 20. Jh. war nur eine Folge hiervon.

> dann fällt eine zentralere verwaltung strategischer angelegenheiten wieder in die europäische struktur ohne deutschtümelei und größenwahn.

Braucht man das überhaupt? Nunja, vielleicht. Aber die EU ist ein Krake, die auch die allerkleinste Angelegenheit zur zentralen strategischen Angelegenheit erklärt (siehe Einfuhr von SahnebonbonS, oder die Krümmung der Banane). Ich halte es da lieber mit dem Subsidiaritätsprinzip. Wie viel EU braucht Europa überhaupt?

> aber das führt hier wieder zu weit und hat mit fliegerei schon mal nix mehr zu tun.

In der Tat.
23. August 2011: Von Alexander Stöhr an Stefan Jaudas
die unterlegenheit, die ich meine ist eine praktisch faktische, keine gefühlte. sie begründet sich aus der zersplitterung unserer vertretung in europa. dass das konstrukt europa krakenartig wird liegt weniger an europa selbst sonder an der fehlenden anpassung unserer volksvertreter. die meinen, provinzielle partikularinteressen auf europäischer ebene ausfechten zu müssen. auf verwaltungsebene hingegen ist mit new approach und eigenverantwortung bei produktbeschaffenheit schon ziemlich viel erreicht worden. teilweise mehr als den beteiligten (verbraucher, hersteller und komerzielle betreiber) lieb ist.

die bildungselite, die ich meine, saß weniger in den kadettenanstalten sonder war liberal und freigeistig. es war von der einigung unter schwarz rot gold, die in der paulskirchenverfassung mündete die rede und nicht von der unter schwarz weiß rot, die bekanntlich im zweiten kaiserreich 1918 ihr ende fand. (bei dieser liegen sie mit ihrer beschreibung richtig!)
24. August 2011: Von Andreas Heinzgen an Max Sutter

Ach, Herr Sutter.

Kann ja mal vorkommen, daß man keine Ahnung hat. Das muß man dann aber nicht unbedingt die ganze Welt wissen lassen. Man könnte auch versuchen, jemanden zu fragen, der sich damit auskennt. Wikipedia, zum Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Freistaat_(Republik)

24. August 2011: Von Max Sutter an Andreas Heinzgen
Irgendwo tun Sie mir leid. Sie scheinen es nicht zu merken, wenn ich einen Ausdruck ironisch verwende, oder Sie wollen es nicht. Was in Wikipedia steht, weiß ich weitgehend auch - aber fragen sie doch einmal Walter Pohl, der ist in einer Partei, welche alles ein wenig patriotisch-ironischer (oder wie soll man sagen?) anpackt, allerdings mit einem durchaus ernst gemeinten Historischen Hintergrund und einer politischen Absicht. Denn man darf sich schon fragen, ob es dem Gesamtsystem gut tut, wenn man Bayern auf das Niveau z.B. des Saarlands herunterzieht, oder ob man nicht einmal den umgekehrten Weg suchen sollte. Das ist auch in den USA derzeit ein Denkansatz - obschon Nachbarstaaten, sind doch Washington und Idaho wirtschaftlich so weit auseinander wie etwa Kalifornien und Alabama. Man sollte sich schon fragen dürfen, ob es wirklich noch im gemeinsamen Interesse der USA liegt, hier soviel wie möglich einzuebnen. Ich bin beileibe kein Antisolidariker, ich sehe nur, dass die bisher beschrittenen Wege kaum mehr so recht weiter führen, auch und schon gar nicht in Europa.

Wir sind schließlich ein Fliegerforum und kein Historikerzirkel. Und wenn Sie ein wenig insight haben nach Brüssel, so kennen Sie die grundsätzlich verschiedenen Herangehensweisen bei der Lösung (oder wenigstens des Versuchs) von politischen Fragen. Die meisten Staaten haben eine Vertretung und einen Satz Institutione, die zusammenführt, koordiniert und die Beschlüsse vorbereitet. Deutschland hat deren sechzehn, weil jeder eifersüchtig darüber wacht, dass sich die Bundesregierung nicht in Angelegenheiten der Bundesländer hineinbegibt. Probleme werden grundsätzlich zuerst nach Hause ins Bundesland gezerrt, getrennt bearbeitet und dann der meist untaugliche Versuch gestartet, noch kurz vor Toreschluss zu einer gemeinsamen Position zu kommen.

Das eigentliche Problem entsteht dann, wenn dieses föderale Birchermus mit einem Problem wie z.B. der EASA fertig werden muss. Mag das mit dem GA-IFR der Franzosen wie eine Posse einer selbstbewussten Nation (etwas, das Deutschland nie ist in Brüssel) aussehen, in Wirklichkeit ist es ein ziemlich befrachteter Anfang eines Scheiterns beim Zusammenwachsen der Institutionen. Denn wenn ein so fundamentaler Fragenkomplex, bei dem schon die Rücksicht auf Sicherheit, Kosten, Effizienz ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen verlangt, zwischen Anti-Pragmatismus und übertriebenen Forderungen zerrieben wird, was sind dann diese Vereinbarungen überhaupt wert in Zukunft? Zum in IMC von A nach B zu fliegen offensichtlich nicht mehr allzu viel. Wenn schon trotz gemeinsamer Luftraumbenützung jeder Staat alles nach eigenem Rezept machen will (oder sagen wir mal, zu wollen gezwungen ist), so bleibt als kleinster gemeinsamer Nenner nur noch, die Verfahren so zu verkomplizieren, dass sie tunlichst keiner mehr versteht geschweige denn anwendet - auch ein Ansatz, der zunehmend Anhänger findet, leider.



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