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12. Oktober 2006 Jan Brill

Flugbetrieb: Medienkritik SR20 Unfall in New York


Angriff der Labertaschen – eine Medienkritik auf die „Berichterstattung“ zum SR20-Unglück in New York

Eine Cirrus SR20 kollidierte am Nachmittag des 11.10.2006 in etwa 400 ft Höhe mit dem 30. Stockwerk eines Wohnhochhauses an der New Yorker Upper East Side. Außer den zwei Insassen kam niemand ums Leben. Es entstand ein Feuer, dass nach etwa 45 Minuten gelöscht wurde. Acht Fenster zerbrachen. Dies sind die äußerst dürftigen bisher bekannten Fakten eines Unglücks das in dieser Größenordnung (Opfer, Sachschaden) täglich mehrere hundert Mal in der Welt vorkommt. Dieses spezielle Unglück allerdings erzeugte selbst 3.000 NM entfernt im durchgezüppten Deutschland eine mediale Massenpanik und ließ unter den Angst-Einpeitschern der TV-Nachrichten die Frage nach der „Flugsicherheit“ aufkommen.


Ergebnis des SR20-Unglücks in New York: Mal ehrlich - Man muss schon ordentlich Fantasie aufbringen um diese Bild mit dem 11. September 2001 in Verbindung zu bringen.
© Stan Honda, AFP, Getty Images 
Fernsehsender unterbrechen das Abendprogramm. Aus drei Fenstern eines New Yorker Hochhauses Schlagen Flammen. Erst heißt es ein „zweimotoriges Kleinflugzeug“ sei mit dem Haus kollidiert, dann nur noch „ein Kleinflugzeug“.
Die beiden Insassen des Flugzeuges kommen ums Leben, die Menschen, die sich nahe der Unfallstelle im Haus aufhielten kommen mit leichten Verletzungen davon.
Zwei Stockwerke sind vom Feuer betroffen, acht Fensterscheiben gingen zu Bruch, das Feuer war nach 45 Minuten gelöscht.

Die Panikindustrie holt aus

Aufatmen, weiter im Text und zurück zum Fußballspiel Deutschland/Slowakei? Nicht bei den deutschen Nachrichtenmedien! Es wird Panik geschürt, und da wo es keinen Grund zur Panik gibt wird eben spekuliert. Dabei ist man mit den Fakten nicht zimperlich:

Ulrich Oppold von RTL auf die Frage von Günther Jauch ob solche Maschinen überhaupt über New York fliegen dürfen: „Es gibt zwei Flugkorridore, in denen diese Privatmaschinen auf Sicht fliegen dürfen. Über die Stadt dürfen sie nicht.“
Das ist unrichtig. Ein Blick in die VFR-Karte und die jahrelange Erfahrung des Autors dieser Zeilen im New Yorker Luftraum sagt eindeutig: man darf über der Stadt fliegen, nur braucht man dafür eine Class-B-Freigabe die La-Guardia Tower in aller Regel auch problemlos erteilt.

Völlig losgelöst berichtet man bei n-tv: Man behauptet ein Hochhaus stehe in Flammen, bleibt den Beleg aber schuldig und zeigt lediglich einen drei Räume umfassenden Zimmerbrand.
Zwecks fröhlicher Vermischung sämtlicher Tatsachen bietet man darunter aber eine Bildergalierie des 11.9.2001 an. Eine wahrhaftig Bush-würdige Vermischung von Vorgängen und Ereignissen. Eine solche Redaktionsleistung verdient die schärftse Rüge des deutschen Presserates.

Christian Welp von n-tv wundert sich derweil: „Der Flugbetrieb geht erstaunlicherweise ziemlich normal weiter. Es ist spektakulär dass ein Flugzeug nach wie vor in ein Gebäude krachen kann [Anm. d. Red.: Sind nach dem 11. September auch die Naturgesetze geändert worden?]. Niemand wünscht sich ein Flugzeug im eignen Apartment. Wenn man so ein Unglück verhindern kann, dann sollte man das machen.“

Die Konsequenz daraus wäre: Das Leben verbieten und zwar schnellstens!

Welp ignoriert offenbar die angesichts der Live-Bilder offensichstliche Beobachtung, dass nämlich ein Flugzeug dieser Größe kaum mehr schaden anrichtet, als ein Auto oder Kleinlaster oder ein exlodierender Fernseher mit anschliessendem Zimmerbrand.


Markige Aufmachung bei Spiegel.de: Der Zimmerbrand in New York macht die Top-News. Auf die offensichtliche Analyse dieser Bilder, dass nämlich ein GA-Flugzeug recht wenig Schaden anzurichten vermag, kommt in der führenden deutschen Online-Redaktion derweil niemand.
© spiegel.de 
CNN: Netter Versuch, aber Thema Verfehlt, sechs – setzen

Gut, dass wir zum Angst-Schüren keine Fakten brauchen. CNN ist da aufgeweckter: Mit Miles O’Brien hat man einen kundigen GA-Piloten auf den Äther gezerrt. Dieser sagt in wohltuend zutreffender Terminologie, dass man eigentlich nichts weiß, dass die SR20 einen Fallschirm hat der hier offenbar aber nicht benutzt wurde, dass der Luftraum über dem East River eng ist und dass ansonsten die Ausbildung und Überprüfung von Piloten sehr streng gehandhabt wird, was man auch daran erkennen kann, das im Unterschied zum Straßenverkehr sehr viel weniger passiert.

Darauf folgt eine wirklich glänzende Analyse des CNN "Situation Room": Mittels Google-Earth-Kamerafahrt und Livetracker (in den USA kann jeder auf dem Internet die Radardaten der Flugsicherung live verfolgen) zeigt man die Unfallstelle und den Flugweg der Unglücksmaschine mit allen Details und Mode-C-Readouts.
Das Flugzeug startete demnach von Teteborrow im Nordwesten der Stadt, flog dann über Manhattan nach Südosten, stieg über Central Park auf 1.500 ft und begann dann nahe der Unglückstelle einen Sinkflug. Der letzte Radar-Readout sagte 700 ft, das Gebäude ist 600 ft hoch, die Unglücksstelle liegt bei ca. 400 ft AGL.

Eine wunderbare Analyse, praktisch Unfalluntersuchung in Echtzeit, das Problem ist nur: Leider alles Käse, denn bei dem hier zu internationaler Prominenz erhobenen Luftfahrzeug handelte es sich um einen Helikopter der kurz nach dem letzten Radar-Readout ganz brav und sicher auf einem Helipad der Port-Authority landete.
Ein Blick auf die in den Radardaten angegebene Groundspeed von 50 Knoten hätte das für jeden halbwegs bei Troste befindlichen Experen auch ergeben, aber es war auf jeden Fall ein netter Versuch und 99,991 % der Zuschauer haben den Quatsch mit Sicherheit geglaubt.

Was man weiß

Nach Auskunft der FAA flog die Unglücksmaschine erst den Hudson River hinab zur Freiheitsstatue, dann den East River hinauf nach Roosevelt Island (alles im unkontrollierten Luftraum G unterhalb 1.100 ft).
Das Flugzeug folgte damit der typischen Sight-Seeing-Route durch den New Yorker Hafen. Querab Roosevelt Island kollidierte die Cirrus in einer 180°-Kurve zurück nach Süden mit der Nordseite des Gebäudes.

Dieses Bild wird ergänzt durch die Wetterbeobachtungen, es herrschte gute Sicht aber eine niedrige Wolkenuntergrenze von 800 bis 1.500 ft.
Der Luftraum in der östlichen Exclusion-Zone ist sehr eng, für eine Unkehrkurve ist je nach Geschwindigkeit und Position wenig Platz. Dies ist auch der Grund, weshalb ich trotz reichlich Erfahrung im New Yorker Luftraum mit der 100 KTS schnellen PA30 nie in diese East River Exclusion eingeflogen bin und auch den Lesern unseres Magazins davon abgeraten habe (siehe PuF Ausgabe 2002/10).
Tatsache ist aber dass es je nach Flugzeugtyp, Übungsstand und Ortkenntnis durchaus sicher sein kann dort zu fliegen.

Das bestätigt auch ein weiterer CNN-Analyst: „Wir haben rund um die Uhr Flugzeuge und Hubschrauber in der Luft rund um die Stadt. Es kommt sehr selten vor, dass hier etwas passiert.“

Susanne Kronzucker (RTL) gibt Flugtipps: "Im New Yorker Luftraum geht es ganz schön zu"...


Völlig losgelöst berichtet man bei n-tv: Man behauptet ein Hochhaus sei in Flammen, bleibt den Beleg aber schuldig. Zwecks fröhlicher Vermischung sämtlicher Tatsachen bietet man darunter aber eine Bildergalierie des 11.9 an. Eine wahrhaftig Bush-würdige Vermischung von Vorgängen und Ereignissen.
© n-tv.de 
Im deutschen Fernsehen will man von derart realistischer Einschätzung freilich nichts wissen. Schließlich lässt sich aus der Sache ja noch ein Quäntchen Angst quetschen ...

Normen Odenthal vom ZDF unterbricht das Abendprogramm mit einer Live-Ankündigung für die umfangreiche Berichterstattung zu dem lokalen Verkehrsunfall 3.000 NM von der Heimat der Mainzelmännchen entfernt.

Auf RTL kündigt Susanne Kronzucker kurz vor der unendlich langen Webepause an man habe „neue Informationen zu der Ursache des Unglücks“.
Hat sich der Zuschauer durch die folgende fast 6 Minuten lange Verbraucherverdummung gequält, entpuppen sich die neuen Erkenntnisse schnell als die alten: Nix genaues weiß man nicht.

In einem bemerkenswerten Purzelbaum medialer Selbstbefruchtung erklärt uns Susanne Kronzucker dann aber wieso eine Ungenauigkeit in der Berichterstattung am 11.09.2001 nun – sechs Jahre später – eine erhöhte Panikattacke rechtfertigt:
Kronzucker: „ Auch wir erinnern uns. Am 11. Sept. hieß es zuerst ein Kleinflugzeug sei in das WTC gerast, dann aber war es ein Terroranschlag.“ Spätestsns jetzt hat man sich vom Boden der Tatsachen erhoben und schwebt frei im Raum der unbegrenzten Möglichkeiten.
Darauf Korrespondent Ulrich Oppold der nun offenbar von einem Schulflug ausgeht: "Ein sehr unerfahrener Pilot [es geht um den Eigner der Maschine], wir wissen aber nicht ob er selbst oder die Fluglehrerin am Steuer saß.“

Und Kronzucker kickt den Ball ins Tor: „Anders als in Washington, DC, ist der New Yorker Luftraum nicht gesperrt.“ Sie weiß offenbar aus eigener Erfahrung wovon sie redet und fügt in saloppem Fliegerslang hinzu: „Es geht ziemlich zu. Müsste es da nicht auch für Terroristen möglich sein den 11. September zu wiederholen?“

Es folgt ein Bildbericht, der so schlecht war, dass der Autor dieser Zeilen sich weigerte Notizen zu machen. Ich nehme jegliche Wette an, dass sich in mindestens jedem zweiten Satz dieses Bildberichts ein Fehler oder eine als Fakt getarnte Vermutung versteckte.

Auf dieses Feuerwerk des Unsinns resümiert Kronzucker: „Es zeigt sich, dass es mit der Flugsicherheit nicht besonders weit her ist.“ Und Oppold schließt (sinngemäß): „Niemand kann verhindern, dass man diese Maschinen als fliegende Bomben einsetzt.“


Fazit: Man muss an Max Liebermann denken und die Relation von Essen und Erbrechen neu überdenken

Jedem auch nur halbwegs mit der Allgemeinen Luftfahrt und dem Pilotenhandwerk vertrauten Zuschauer dreht sich an diesem Abend mehrmals der Magen um.

So ist das eben? Was kann man schon erwarten? Was regen wir uns auf?


Lediglich die NZZ aus Zürich scheint die Nerven zu behalten und titelt: Keine Hinweise auf Terroranschlag.
© nzz.ch 
Weil, machen Sie sich bitte klar liebe Leser, es keinerlei Anlass zu der Vermutung gibt, dass die hier zitierten Journalisten, die uns mit unserer täglichen Dosis an Angst und Einschüchterung versorgen, zu irgend einem anderen Thema auch nur eine Spur mehr Sachkenntnis oder wenigstens Genauigkeit in der Recherche mitbringen.

Mit anderen Worten: Egal ob Gesundheitsreform, Wahlbetrug, Afghanistan-Einsatz, ZUP-Problematik, Kernenergie, Gentechnik oder Aktienkurse: Die Labertaschen haben längst die Macht übernommen. Fakten und Recherche werden durch selbstbefruchtete Angst und Panik ersetzt. Die gesetzgeberischen Konsequenzen sind bekannt.

Wenn es eine zutreffende und offensichtliche Analyse der bis dato bekannten Fakten dieses Abends gibt, dann die, dass man mit einem Flugzeug der Allgemeinen Luftfahrt selbst im schlimmsten Fall vergleichsweise sehr wenig Schaden anrichten kann.

ARD-Aktuell rettet die Ehre

Die ARD rettet an diesem Abend die Ehre der deutschen Fernsehjournalisten. Sollten unzählige Protest- und Informations-Faxe in der Vergangenheit sowie lange "GA-Beratungsgespräche" von Pilot und Flugzeug mit der führenden deutschen Nachrichtenredaktion vielleicht doch gefruchtet haben?

Die ARD zeigt munter Fußball während auf den restlichen Kanälen gerade wieder die Welt wegen eines New Yorker Zimmerbrandes untergeht. Keine Sondersendung, keine Panik.

Die Tagesthemen machen mit einem kurzen Korrespondenteninterview auf, man verzichtet auf einen Bildbericht (was gibt’s denn auch schon zu sehen?) und macht dann mit dem Hauptthema des Abends weiter: Dem Totalversagen der Bremer Kinderschutzbürokratie, welches zum Tode eines kleinen Jungen führte.


  
 
 




12. Oktober 2006: Von Konrad Vogeler an Jan Brill
Kleinflugzeug stürzt in ein Haus und das auch
noch in NY!

Warum sieht die amerikanische Regierung immer noch
nicht, dass die Privatpiloten die größte
terroristische Gefahr für den Luftverkehr darstellen?
Antwort (Zitat eines MdB auf die Frage, warum die ZÜP
unverzichtbar ist):
Sie haben nicht unsere Erfahrungen mit dem Motorsegler
über Frankfurt.

Mein Gott, haben die ein Glück. Wir wünschen ihnen,
dass sie diese schrecklichen Erfahrungen, die unsere
Politiker hinter sich haben, nicht machen müssen.

Konrad

PS: In der Nähe ist auch schon mal ein Großraumflugzeug abgestürzt. Vielleicht relativiert das einiges.
Unsere Politiker müssen aus Mücken Elefanten machen, um wichtig zu scheinen. Leider haben wir dann keine Zeit für die Nebenkriegsschauplätze dieses Landes: Gesundheitsreform, Steuerreform, Haushaltskonsolidierung usw.
12. Oktober 2006: Von  an Jan Brill
Hallo zusammen,

es war ein tragischer Unfall...

Das wissen wir, das wissen die Amerikaner, weil Sie Ahnung vom Fliegen haben!

Aber ich wage zu bezweifeln, das diese realistische Einschätzung JEMALS auch bei unseren völlig weltfremden und fachlich NULL gebildeten Politkern einzug halten wird.

+++ Sarkasmus an +++

Übrigens, nachdem man gehört hat, dass vermutlich Spritmangel die Unfallursache war, werden unsere wahnwitzigen, selbsternannten "Luftfahrtexperten" in DE vermutlich fordern, dass nun jeder, der einen Streckenflug macht, eine Spritberechnung und einen FPL machen muss und grundsätzlich eine Reserve von mindestens 1 Std. dabei haben.

Jedes DE-Flugzeug erhält einen Bar-Code an der Seite, den dann der bekannte Polizeihubschrauber mit der Frequenz an der Seite, per Laserscanner abfragen kann und in einer Datenbank (FPL) nachschauen kann ob der Flieger genügend Sprit dabei hat... Wenn nicht wird er zur Landung gezwungen > Lizenzentzug!

Das gilt natürlich auch für Motorsegler und Segelflugzeuge mit Klapptriebwerk, weil ja unsere tolle Gesetzgebung nicht soweit denken kann und damit ergibt sich das Problem, wohin mit dem gesetzlich geforderten Sprit?

Aber das ist egal für die Behörden, Hauptsache er ist an Bord! Wenn nicht > Lizenzentzug!

U.s.w... u.s.w....

+++ Sarkasmus aus +++

Irgendetwas, irgendeine Reaktion / Aktionismus wird folgen und die Verbände und Beteiligten werden wieder mindestens ein halbes Jahr damit verbringen, Schadensbegrenzung zu betreiben... Traurig!

Grüße,
TS
12. Oktober 2006: Von Alexander Erhard an Jan Brill
Hallo Herr Brill,


vielen Dank für den zeitnahen und gewohntermaßen fundierten Artikel.

Hierzulande erfährt der Vorfall ein eher geringes Echo in der Medienwelt.
Bei Fox News etwa findet sich die Kollision in der "Breaking"-Endlosschleife am Bildschirmrand gemeinsam mit dem Amish-Massaker, den MLB-PLay-Offs und den frostigen Wetteraussichten. (Is´wahr: In Illinois schneits!)
Glänzend hingegen ein Live-Report auf CNN:
Neben Debbie Hersman, NTSB Member und leidenschaftslos (!) kompetent kommt ein -auf dem Muster- erfahrener Fluglehrer zu Wort, der, in einer SR20 sitzend, auch dem mäßig interessierten Zuschauer in ansprechender Weise die Features des Fliegers näher bringt. Dabei gelingt es, Berührungsängste zu nehmen und den Zuschauer zu informieren- welch süffisantes Gegenteil zum tendenziösen Halbwissen der Marken RTL und NTV…
Die AOPA USA lässt eben grüßen…

Á propos Lobbyismus:

Zitat: "Eine solche Redaktionsleistung verdient die schärftse Rüge des deutschen Presserates."

Welche Möglichkeiten sähen Sie als Journalist denn, mit Hilfe des Presserates den genannten Redaktionen das Wasser abzugraben? Unter www.presserat.de/kontakt findet sich für jedermann die Möglichkeit, differziertes Feedback zu geben.
Wieviele -stichhaltige- Inputs von engagierten PuF-Lesern wohl nötig wären, um einen solchen Vorgang auf den Weg zu bringen? ;-)

Mit besten Grüßen aus Chicago,



Alex Erhard



P.S.: Bei dem Unglückspiloten handelt es sich um den New York Yankees Pitcher Cory Lidle. Demnächst im deutschen Theater: ZüP-Pflicht für alle Bundesliga-Profis, bei Weigerung Stadionverbot wegen Terrorverdachts ?! Undenkbar…
12. Oktober 2006: Von Max Sutter an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

das Beispiel Neue Zürcher Zeitung macht Mut. Unlängst habe ich einen Leserbrief an die Falkenstraße geschrieben mit dem Wunsch, ihn nur intern innerhalb der Redaktion weiter zu geben. Es ging um das Wort "Kleinflugzeug" im Zusammenhang mit einer Embraer Legacy.

Im NZZ-Bericht über den Zusammenstoß in Brasilien wurde der große Geschäftsjet derart verniedlichend betitelt, obschon es sich um ein Flugzeug, abgeleitet von einem ausgewachsenen Regionaljet, mit 22 Tonnen MTOW handelt. Ich habe den Leuten empfohlen, vor einer Klassierung eines unbekannten Flugzeugtyps kurz zu googeln. Eine Suche mit "Embraer" und "Legacy" hätte auch einem Flugzeuglaien in Sekunden einen Begriff von der Größe der betreffenden Maschine gebracht.

Wenn die richtige Einordnung der am Crash beteiligten Cirrus im neusten New Yorker-Vorfall auf diese Mail zurückzuführen sein sollte, so wäre das natürlich ein echter Erfolg. Ich denke nur, mit unermüdlicher Arbeit kann man (hoffentlich) in den Redaktionen mit der Zeit doch etwas bewegen.

Gruß

M.J. Sutter
13. Oktober 2006: Von Gregor FISCHER an 
^^es war ein tragischer Unfall...^^

Na klar, es kann halt passieren, dass man als lizenzierter Pilot (dazu Fluglehrer an Bord) am hellichten Tag mit einem fast neuen Flugzeug voller Treibstoff in ein Hochhaus fliegt...

Geht's noch?
13. Oktober 2006: Von Mark Pfeiffer an Gregor FISCHER
Lieber Solitaire!

Offensichtlich wissen Sie wesentlich mehr als bisher bekannt ist...

Es gibt ein paar Faktoren die Sie dabei vielleicht ausser acht lassen:

Wetter - die Bilder an dem Tag zeigen klar und ohne Wolken oder Nebel den Zimmerbrand, aber nicht was oben drüber war. Ich war an dem Tag 200nm weiter südlich nach Westen unterwegs und hatte ein echtes Sauwetter, vermute also (richtig) das NY nicht Sonnenschein war.

Urban - Der Bereich dort vom East River ist sehr end und lässt Innsbruck wie den Ärmelkanal aussehen.

Techniche Faktoren - ich habe keine Ahnung (wär auch ein Wunder), ob die Kontrollflächen, Triebwerk und andere Systeme funktioniert haben wie sie sollten.

Grüße aus Louisville, KY,

MP
13. Oktober 2006: Von Andreas Alin an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

loben Sie die ARD nicht zu früh:
https://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID5998126_REF1,00.html###-MYBR-###
Grüße,
Andreas Alin
13. Oktober 2006: Von Kai Schmitz an Andreas Alin
Ah, da sind sie wieder, die Kamikazeflieger aus dem Brief von Herrn Pofalla (MdB)...

(siehe ARD-Meldung im vorigen Beitrag)

Gruss,

Kai
14. Oktober 2006: Von Patrick Kormann an Gregor FISCHER
Hä? Ja was denn, war es kein tragischer Unfall? D.h. er war nicht Tragisch? Oder es war kein Unfall?
Und: Ja klar, so etwas kann passieren. Zum Glück passiert es sehr selten.
17. Oktober 2006: Von Norbert V.H. Lange an 
Sie haben mich mal an anderer Stelle kritisiert, weil ich angeblich nicht genau genug recherchiert hätte und zu "sensationlüstern" geschrieben hätte. (was allerdings nicht zutraf).

Jetzt stellen Sie selbst Vermtungen an, was ein Politker wohl denken und planen könnte und geben denen, Sakrkasmus hin, Sarkasmus her, auch noch Tipps, die durchaus machbar wären.

Mensch ATCler, was ist denn plötzlich in Sie gefahren?
fragt
Norbert V.H. Lange
17. Oktober 2006: Von Gerhard Uhlhorn an 
Man muss nicht unbedingt zu wenig getankt haben um Spritmangel zu bekommen. Vielleicht hatte der Pilot nach dem Tanken den Verschluss nicht richtig zugedreht und der Unterdruck hat die Tanks geleert oder es war irgendwo im Tanksystem ein Leck. Auch so was ist möglich.
18. Oktober 2006: Von Kai Schmitz an Gerhard Uhlhorn
Scott McCartney vom Wall Street Journal versucht unter

https://www.post-gazette.com/pg/06290/730703-84.stm

mögliche Ursachen zu identifizieren.
15. November 2006: Von Gregor FISCHER an Kai Schmitz
Der erste Bericht der NSTB steht:

https://ntsb.gov/Pressrel/2006/061103.htm

Warum die Piloten dem Hochhaus nicht ausgewichen sind, bleibt ein Rätsel!
15. November 2006: Von Andreas Heinzgen an Gregor FISCHER
Was ist daran rätselhaft?

"Radar data indicate that the airplane was flying over the east side of Roosevelt Island prior to initiating a 180 degree turn. At this location, there would have been a maximum of 2100 feet clearance from buildings, if the full width of the river had been used. However, from the airplane's mid-river position over Roosevelt Island, the available turning width was only 1700 feet. The prevailing wind from the east would have caused the airplane to drift 400 feet toward the building during the turn, reducing the available turning width to about 1300 feet. At an airspeed of 97 knots, this turn would have required a constant bank angle of 53 degrees and a loading of 1.7 Gs on the airplane. If the initial portion of the turn was not this aggressive, a sufficiently greater bank angle would have been needed as the turn progressed, which would have placed the airplane dangerously close to an aerodynamic stall."

Sie sind dem Hochhaus aus demselben Grund nicht ausgewichen, aus dem manch ein verunglückter Flieger in den Alpen einem Berg nicht ausgewichen ist - ihnen ging schlicht der Platz aus.
1. Mai 2007: Von Max Sutter an Andreas Heinzgen
Das NTSB hat wieder gesprochen.

https://sports.espn.go.com/mlb/news/story?id=2855048

Im Prinzip das, was man in etwa erwarten konnte.
3. Mai 2007: Von  an Max Sutter
Ich bin gespannt, ob und wann dieser "langweilige" Untersuchungsbericht den Weg in die Laberpresse findet...
3. Mai 2007: Von  an 
Objektive und sachliche Berichterstattung??? Igittigitt. Darauf werden wir lange warten.

Gruß
Banane
4. Mai 2007: Von Max Sutter an 
Dieser Zwischenbericht an die Presse zum ersten Mai ist nicht einfach einzuordnen, denn der Schlussbericht ist noch nicht auf den Seiten des NTSB. Einfach eine Art Vorankündigung, was im Schlussbericht (nicht?) zu lesen sein wird?
5. Mai 2007: Von Klaus Schäfer an 
*Sarkasmus an *
warum steigen unsere wirklich gegen "NULL" gebildeten und größtenteils unqualifizierten Politiker denn überhaupt noch in ein Flugzeug ?? Wissen sie denn nicht, das sie jederzeit in der Luft von der GA ( Grösster Angreifer ) gerammt werden könnten ???
*Sarkasmus aus*

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