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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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17. Mai 2023 09:58 Uhr: Von Wolff E. an F. S. Bewertung: +2.00 [2]

Das hat man doch gerade die letzten 10 Jahre überall erleben können: Jeder ist für Ausbau der Bahn - es sei denn, natürlich, ebenjener findet vor der eigenen Haustür statt (wie Stuttgart 21 oder die Rheintalstrecke). Dann ist das natürlich was völlig anderes und muss Jahrzehnte vor Gerichten geprüft werden

Und es sind dann oft auch genau die "Grünenwähler", die bei Planung eines Windrades sofort eine Gegeninitiative bilden und kein Windrad haben wollen, sofern es ca 1-3 Km entfernt aufgebaut werden soll. In England gibt es auch Windräder in Flugplatznähe, habe ich selber gesehen. Und die überbordende Bürokratie zeigt sich doch schon im Kleinen beim LBA. Die haben immer mehr Personal, bekommen aber immer weniger "zeitnah" auf die Reihe.

Und was die jungen Leute betrifft, die "kotzen" zwar nicht, aber leider ändern sie auch nicht wirklich was. Was machen sie? Sie kleben sich auf der Straße fest, besprühen Flugzeuge usw. Das wird der Umwelt und der Bürokratie "ganz bestimmt viel helfen". Ja, die "alte" Generation hat das heutige Deutschland aufgebaut, die heutige Jugend hat die beste Jugend der letzten ca 30 Jahren. Handy, Internet, tolle Urlaubsreisen, weitgehende kostenlose Bildung, brauchbare Sozialleistungen, kein Hunger mehr usw. Aber anstatt arbeiten zu wollen und das System zu verbessern oder dem Klima zu helfen hört man immer mehr "Lifetime-Work-Balance". Sorry, mit faul rumliegen und nur 70-80 % von der Arbeit bringen, von dem, was deren Eltern gearbeitet haben, löst sich das Problem mit Sicherheit nicht. Es gibt viele offene Lehrstellen, die nicht besetzt werden, weil sich keine Bewerber finden oder diese eine völlig andere Vorstellung von Arbeit haben, was dazu führt, das sich China, Südkorea & Co, die sehr wohl (viel bis zu viel) arbeiten und uns dann die Produkte liefern, die die jungen Leute nicht mehr selber erzeugen wollen. Um das Klima "zu retten" sollen wir verzichten auf Fliegen, Auto, Reisen usw. Warum nur diese Gruppe? Inzwischen erzeugt Social Media & Co mehr CO2 als die weltweite Luftfahrt. Was wäre das für ein Geschrei der Jugend, wenn man sagen würde, schalten wir doch Social Media pro Tag für 10 Stunden ab. Da wären die Demos der Klimakleber, Friday for Future usw ein Witz dagegen. Und was viel schlimmer ist, die apokalyptischen Horrormeldungen verschiedener Organisationen. Die Welt wird nicht in 5-10 Jahren untergehen, sie wird sich ändern, was die Welt schon immer tat, es war mal wärmer, es war mal kälter. Im Mittelalter hat sich keiner an die Ritterburgzugbrücke geklebt, er hat sich an das Klima/Wetter angepasst, und genau das müssen wir tun. Es wird keiner seine Komfortzone groß verändern wollen, auch die heutige Jugend nicht. Daher brauchen wir neue und umweltfreundliche Lösungen, die nur mit Arbeit und Fachkräften gelöst werden kann. Aber die wollen ja lieber Influencer, Youtuber oder sosnt einen "Schrott" machen.

Wir haben leider einen Haufen Weicheier und verhätschelten Kinder großgezogen, die von Helikoptereltern am besten ins Klassenzimmer gefahren werden, und wenn die Noten schlecht sind, wird der Anwalt eingeschaltet, weil nicht das Kind "schlecht/gar nicht gelernt hat" sondern der Lehrer Schuld hat, Wieso können Kinder in der 4. Klasse nicht flüssig lesen? Das liegt auch daran, dass viele Kinder "durchgeboxt" werden (um das Thema Anwalt zu umgehen), obwohl das Klassenziel nicht erreicht wurde. Diese Kinder werden später im Berufsleben (sofern sie nicht die 3. Generation Bürgergeld werden) nicht verstehen, warum sie auf einmal nicht mehr dafür gelobt werden, dass sie halbwegs pünktlich zur Arbeit kommen. Schulleistung kommt nun mal von "leisten" und damit meine ich lernen und nicht nur durch einfache Anwesenheit.

Kurzum, so wie es momentan läuft, wird es nichts und Habecks Pläne? Sorry, geht so nicht, man kann nicht per „Dekret“ bestimmen, das man ab 2024 nur noch Wärmepumpen verbauen darf. Das hat noch nie funktioniert, da die Industrie etwas Vorlaufzeit benötigt, wenn man das nicht berücksichtigt, reiben sich China, Korea & Co die Hände und liefern uns dann die Wärmepumpen und die deutschen Arbeitsplätze (sofern sich jemand in Deutschland finden würde) gehen ins Ausland und damit auch die Steuereinnahmen. Es wäre besser, wenn diese Wärmepumpen und andere Technik in Deutschland gebaut werden würden und damit deutsche Umweltstandards erfüllen als in Asien, wo die Umweltauflagen deutlich geringer sind.

17. Mai 2023 10:33 Uhr: Von Charlie_ 22 an Wolff E. Bewertung: +2.00 [2]

Gut, dass Du überhaupt keine Vorurteile gegen die "Jugend von heute" hast ;-)

Erinnert mich irgendwie an die Sprüche aus den 70s. Damals waren sie halt alle "langhaarige, faule Gammler ....".

17. Mai 2023 10:50 Uhr: Von Wolff E. an Charlie_ 22 Bewertung: +2.00 [2]

Alexis, das ist leider kein Vorurteil, sondern Tatsache. Meine Schwester (sie ist Professorin/Sozialwissenschaften und keine "ich kann nix") berät und coached Führungskräfte in Frankfurt bei Firmen und Behörden. Dort hört sie genau immer das von mir erwähnte. Mein einer Neffe konnte sich mit "richtiger Arbeit" auch nur schwer anfreunden.

Und das schrieb die Wirtschaftswoche dazu: https://www.wiwo.de/erfolg/management/exklusive-umfrage-zwei-drittel-der-entscheider-haelt-die-gen-z-fuer-nicht-kritikfaehig/28683746.html

Es ist leider ganz offensichtlich bzw. es gibt massig offene Lehrstellen: https://www.ausbildungsmarkt.de/ausbildungsstellen-hessen

Meins Tochter gehört zum Glück nicht zu dieser „arbeitsdistanzierenden“ Gruppe. Sie hat einen Master in Umweltwissenschaften und arbeitet in diesem Beruf seit einigen Jahren. Aber eine Schwalbe macht nun mal keinen Sommer. Und umweltverbessernde Konzepte sind nichts wert, wenn es niemanden gibt, der sie umsetzt, d.h. baut bzw. installiert. Und genau da ist ein riesen Problem, ähnlich der Bürokratie… Ruft doch mal bei einem Handwerke an, mein Dach ist undicht. Das dauert dann schon mal eine Weile.

17. Mai 2023 11:16 Uhr: Von Wolff E. an Charlie_ 22 Bewertung: +1.00 [1]

Erinnert mich irgendwie an die Sprüche aus den 70s. Damals waren sie halt alle "langhaarige, faule Gammler ....".

Zu dieser Gruppe gehörte ich damals auch. Schulisch war ich eher sehr "mau". 6 Schulen (davon 3 Privatschulen), trotzdem nur einen miesen Realschulabschluss. Ausbildung, Lehre usw? Keine gemacht, im Hertie mit 18 gejobt in der Fotoabteilung. Allerdings mit 21 angefangen "richtig" zu arbeiten, Grundkurs bei Control Data zum Computeroperator, mit 25 war ich Abteilungsleiter für Datenkomuntikation beim Diners Club und hatte locker zeitweise 50-60 Stunden/Woche und es machte mir Spaß, was aufzubauen. Mein größtes Ding war ein Firmenumzug mit 220 Angestellten in ein neues Gebäuse, das vorher kernsaniert wurde, das waren wochenlang jeden Tag (auch Wochenende) locker 10 Stunden. Und was war ich stolz, als der Umzug weitgehend glattlief. Mit ca 30 hatte ich mich dann selbstständig gemacht. Im Gegensatz zu heute war Motivation und Engagement vorhanden. Auch vieler meiner Kollegen aus der Zeit haben "nach oben" geschaft". Und genau da ist das Problem, der Wille, was zu bewegen und es aber durchzuziehen. Intelligenz ist eine Sache, aber Fleiß eine andere. Zum Erfolg gehören nun mal 30 % Intelligenz, aber 70 % Schweiß. Ohne Schweiß keinen Preis. Dieses alte Sprichwort passt immer noch, leider.....

Sich zu beschweren, dass es so nicht weitergeht, ist eine Sache, aber zu erwarten, dass dann andere Personengruppen das lösen/ändern? Sorry, bringt nichts......

17. Mai 2023 11:21 Uhr: Von Carmine B. an Wolff E. Bewertung: +3.00 [3]

"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. "

Sokrates

17. Mai 2023 11:27 Uhr: Von Lui ____ an Wolff E. Bewertung: +4.00 [4]
Hab selbst viele hoch talentierte junge Menschen eingestellt - von Master bis zur Promotion was die Hintergründe und Bildung angeht. Die Master ind Bachelorstudenten, die ich an Uni und FHs betreut habe waren auch fast durchgehend top und motiviert. Ehrlicherweise kann ich derartige pauschalisierende Statements nicht nachvollziehen. Die Herausforderung ist eher, dass viele junge Bewerber ZU GUT sind und die Auswahl dann schwer fällt (zT > 100 Bewerber auf eine Stelle); Auslandsaufenthalte, Master Studium mit Auszeichnung an einer Top Uni; mehrere Fremdsprachen und studienbegleitende Praktika sind eher das Bild. Ein etwas älterer Artikel der aber recht treffend ist: https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/dilemma-fuer-mckinsey-und-co-ueberflieger-in-ueberzahl-a-554072.html

Es gibt in Deutschland keinen Fachkräftemangel - den gibt es in keiner Wirtschaft. Wenn man nicht genügend ausreichend qualifizierte Bewerber findet dann bezahlt man schlicht zu wenig.

Dass es im Handwerk eine andere Herausforderung ist mag durchaus sein - hier hat die Politik den Handwerksberuf aber auch mit aller Kraft abgewertet und versucht (insbesondere rot-grün) jeden in ein verschultes Studium zu stecken, weil “Hochschulabsolventenquote” nach Auffassung derer Ideologie ein Zeichen für eine faire und funktionierende Gesellschaft ist. Wieso sollen daran die jungen Menschen schuld sein wenn sie sich gegen eine Ausbildung entscheiden? Die Bezahlung in Handwerksberufen ist leider nicht besonders gut - da lohnt es sich für viele schlicht nicht zu arbeiten. Unverheiratet mit Kind, beide ohne Job - da kann man sich das arbeiten auf der Baustelle / im Handwerk als Geselle sparen. Auch hier wieder: die Situation hat jetzt nicht der Geselle geschaffen sondern der Antrieb aus der Politik den Anteil des Sozialstaats am BIP auf ein neues Rekordhoch zu hieven.

Dass man dann heutzutage nicht mal mehr als Oberarzt ein Reihenhaus am Ortsrand realisieren kann (Grundstückspreise durch künstliche Verknappung, Steuern, Nebenkosten, 4% Zinsniveau, etc.) stellt dann junge und nicht mehr ganz junge Menschen schon etwas vor die Frage: wozu jetzt 40h arbeiten? Für 300 oder 500 EUR mehr im Monat was dann genau gar keinen Unterschied macht?

Ich selbst kann nur gutes über die Jungend sagen. Besser qualifiziert, weltoffener und motivierter als viele “alteingesessene”.
17. Mai 2023 11:29 Uhr: Von Wolff E. an Carmine B.

Nur das diese "Babyboomer"-Jugend sehr bald was bewegt hat. Ich glaube nämlich aufgrund der mir vorliegenden Informationen nicht daran, das sich sowas die nächsten 10 Jahre wiederholen wird. Solange das Handy Strom hat und der Bus nur 49 Euro/Monat kostet, das Internet läuft und die Wohnung warm ist, Netflix, Ista & Co läuft, ändert sich nicht viel....

Wäre schöm, wenn es anders kommen würde. Man wird sehen, in 10 Jahren wissen wir mehr und hoffentlich irre ich mich....

17. Mai 2023 11:36 Uhr: Von Wolff E. an Charlie_ 22
17. Mai 2023 11:43 Uhr: Von Michael Söchtig an Wolff E. Bewertung: +2.00 [2]

Nun seit Aristoteles sind die jungen Leute immer grauenhaft, also muss ja was dran sein.

17. Mai 2023 12:00 Uhr: Von Wolff E. an Lui ____

Ich habe ja auch geschrieben, dass zu viele Lehrstellen offen sind. Aber ob das allein an der Bezahlung liegt? Das bezweifele ich einfach mal. Es fehlt da auch eher Motivation, Durchhaltevermögen usw. Die Vorstellung 5 Tage a 8 Stunden zu arbeiten gefällt leider auch nicht allen und suchen dann eher was anders, landen auf der schiefen Bahn, werden Bürgergeldempfänger oder Jobber. Was nützt es uns, wenn wir "tolle" Theroien haben, Supermaschinen erfunden haben, es aber niemand gibt, der diese aufbaut und wartet. Es ist ja jetzt schon ein Problem, jemanden zu finden, der eine "stehende" Heizung zeitnah zum Laufen bringt. Und was ich im KFZ Bereich mir schon von Meistern anhören musste, oh weh....

Aber Deutschland ist leider auch schon lange nicht mehr das Land der Dichter und Denker, das zeigen die Patentanmeldungen.....

Und der Spiegel-Artikel ist 15 Jahre alt, da hat sich schon was geändert.....

17. Mai 2023 12:03 Uhr: Von Alexander Callidus an Lui ____

Es scheint branchenspezifische Unterschiede zu geben.

Weil Du das Oberarzt-Beispiel erwähnt hast: ein OA verdient incl. allem etwa/knapp das doppelte eines FH-Profs und ca 130% eines W3-Universitätsprofessors.

Zumindest in der Medizin besteht schon ein Fachkräftemangel. In Krankenhäusern, die nicht in attraktiven Regionen liegen oder gar etwas auf dem Land, ist es je nach Fachrichtung sowohl als Kollege als auch als Patient schwer, etwas komplexere Inhalte auf Deutsch zu besprechen. Das sollte erstmal nicht mit der medizinischen Qualität korrelieren ... es gibt jedenfalls Regionen, in denen ich lieber keinen Unfall haben möchte.

Zur vermeintlich nicht ausreichenden Bezahlung: es gibt in den Krankenhäusern und im niedergelassenen Bereich de facto schon jetzt einen teilweise gravierenden Ärztemangel. Einige Kleinstädte werden in den nächsten 1-3 Jahren keinen hausärztlich tätigen Arzt mehr haben. Keinen. Die Arbeitsdichte in Krankenhäusern ist schon jetzt an einigen Ecken problematisch.

Aber, und so langsam komme ich auf den Punkt: die Zahl der Ärzte ist in den letzten Jahren/Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Es gibt keinen Mangel an Menschen, sondern an Arztzeit. Die Stunden, die ein Mensch nach dem Abschluss des Medizinstudiums arbeitet, ist kontinuierlich gesunken. Wenn Vollzeit-Erwerbsquote auf dem Niveau der 90er/2000er Jahre läge, gäbe es keinen Ärztemangel. Dazu braucht man gar nicht die kulturbedingten Überstunden von damals zurückwünschen. Das liegt daran, daß die Medizin weiblicher geworden ist, mehr Ärzte Kinderpause machen und zusätzlich daran, das jüngere Kollegen weniger arbeiten wollen und müssen. Wollen wg. Work-life-Balance und müssen, weil das Geld auch mit einer 75%-Stelle ausreicht und bei etwas Einschränkungen auch einer eine Arztpaares zuhause bleiben kann. Karriereschädlich ist Teilzeitarbeit auch nicht mehr, so gibt es kaum Gründe dagegen. D.h. die Bezahlung der Ärzte ist unter diesem Blickwinkel eher "zu gut" - sie haben es nicht mehr nötig.

Gleichzeitig sehe ich ein Gerechtigkeitsproblem: früher (90er) waren Akademikergehälter gleich, ob Du nun Lehrer, Naturwissenschaftler, Arzt oder angestellter Jurist warst. Noch weitere mangelgetriebene Besserstellung der Ärzte finde ich nicht gerechtfertigt.

Falls es jemanden in den Fingern juckt: ich fand immer und finde auf jeder Hierarchiestufe die Bezahlung der Ärzte wirklich ausreichend, als Weiterbildugnsassistent, als Facharzt, Oberarzt oder Chef. Damals als Assistenzarzt hatte ich mir ein Flugzeug gekauft. das billigste flugfähige, das es damals auf dem deutschsprachigen Markt gab. Dafür war das Auto alt.

So what.

17. Mai 2023 12:06 Uhr: Von Tom Kurzbach an Wolff E. Bewertung: +2.00 [2]

Ehrlich Wolff, deine Tirade auf junge Erwachsenen geht mir echt ans Mark. Bin ich doch mit 25 selber einer davon. Wir sind nicht generell inkompetent oder "einfach so" unmotiviert. Das hat alles Gründe, die auch aus unserer Umgebung kommen. Was ich sehe ist viel Resignation. Die Welt ist halt nicht so schön, einfach und friedlich, wie sie heute in der Schule suggeriert wird. Wer nicht sowieso ein Unbequemer ist, wird daran scheitern und sich dann ablenken müssen. Dafür ist Social Media da. Und zu den "Weltrettern" in meinem Alter: Die gabs bei den 68ern schon. Is nix neues. Hätte auch damals auf der Gegenseite gestanden.

Ich z.B. wurde regelrecht von den Lehrern (wahrscheinlich eher deine Generation) an meinem Gymnasium bedauert, als ich auf Nachfrage sagte, dass ich in die Lehre gehen will. Uns wurde immer das Studium als Quasi-Pflicht eingetrichtert. Uns wurde nie gezeigt, dass (oder wie) sich eigener Hände Arbeit lohnen kann. Meine Weiterbildung als B1.2-Prüfer hätte ich nie gemacht, wenn die nicht fast vollständig gefördert worden wäre. Es wär schlicht finanzieller Unfug gewesen. Von da weht der Wind. Wenn ein Amtsmitarbeiter für weniger Arbeitsstunden deutlich mehr Geld kassiert, nehm ich's keinem übel, wenn er sich auch nicht mehr anstrengen will für sein Geld. Ich mach meinen Beruf eigentlich nur aus Idealismus. Wenn's nicht meine Leidenschaft wäre, hätte ich mich ganz anders entschieden. Von Anfang an.

Dir ähnlich könnt ich mich jetzt auch über die Generation Ü50 auslassen. Da hab ich mehr als genug Stoff. Kann man sich aber sparen. Nur zur Info: wenn meine Generation jetzt an Rahmenbedingungen scheitert, deren Grundstein vor unserer Zeit gelegt wurde, dann kann das nicht ausschließlich unsere Schuld sein.

17. Mai 2023 12:08 Uhr: Von Lui ____ an Wolff E. Bewertung: +4.00 [4]
Die Wirtschaftsleistung pro Kopf in Deutschland hat über die letzten Jahre kontinuierlich zugenommen: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1252/umfrage/entwicklung-des-bruttoinlandsprodukts-je-einwohner-seit-1991/

Diese Entwicklung und Leistung der Gesellschaft einfach zu ignorieren und herabzusetzen ist naja herablassend (+30% in 10 Jahren).

Genauso gut wie wir nun über “faule Schüler die keine Ausbildung machen wollen weil sie damit nur knapp über der Armutsgrenze sind” können wir über die Motivation einzelner (unkündbarer) Babyboomer in Großkonzernen sprechen. Da habe ich einige witzige Datenpunkte.

Ich möchte keiner Generation pauschal Faulheit unterstellen. Menschen handeln (über alle Altersgruppen hinweg) mehr oder wenig gleich “egoistisch”.

Ich selbst hatte nie ein Problem die passende Fachkraft zu finden - auch nicht auf der Baustelle. Der Schlüssel war immer respektvoller Umgang und eine gute Bezahlung. Wie bei allem eigentlich.
17. Mai 2023 12:19 Uhr: Von Sven Walter an Charlie_ 22
Alexis, Wolff hat in weitem Teilen recht. Schönen Gruß aus der Praxis. Das elterliche Versagen ist gewaltig. Ich kann dir bei der jetzigen Schule jeden Tag mehrere Erlebnisse neu schildern. Ist an Kleinstadtgymnasien natürlich um Längen besser, aber warum so viele Leute in 3. Generation arbeitsunwillig oder viel zu viele unvermittelbar sind, müsstest du aus Lehrlingsbewerbungen eigentlich auch mitbekommen. Oder nicht?
17. Mai 2023 12:26 Uhr: Von Sven Walter an Carmine B. Bewertung: +1.00 [1]
So sehr ich diesen Spruch schätze, was oft abgeht, da machen sich viele kein Bild mehr von.

Ich Versuche einmal vorsichtig eine Analogie: hat irgendeiner in Sommer 1990 geahnt, was für ein großes Problem Rechtsextremismus im Osten werden würde?

Wehret den Anfängen. Und arbeitet kleine Probleme früh und geräuschlos ab. Hier rollt die Lawine schon.
17. Mai 2023 12:30 Uhr: Von Charlie_ 22 an Sven Walter

Nein, ich stimme keinem dieser (in meinen Augen bornierten) Vorurteile zu. Weder als Inhaber meiner Firma, noch als Vater (18,20).

Jenseits dieses Statements, das ich mir nicht verkneifen kann, versprüre ich überhaupt keine Ambitionen dieses Thema hier zu diskutieren, sorry.

17. Mai 2023 14:50 Uhr: Von Carmine B. an Sven Walter

Hallo Sven,

ich würde das Thema Rechtsextremismus nicht in einen Topf mit dem vorgenannten Problem der Jugend werfen wollen. Hier geht es eher um gesamtgesellschaftlich wahrgenommene Ohnmacht und Perspektivlosigkeit, die den entsprechenden Bauernfängern in die Karten spielt. Und dieser Rechtsruck findet auch in Altersklassen weit jenseits des Jugendalters statt.

Beste Grüße aus dem Osten,
Carmine

17. Mai 2023 17:04 Uhr: Von Sven Walter an Carmine B.
Es war ein Beispiel, kein Gemisch im gleichen Topf. (Und damals gab es ja auch Solingen und Mölln, nicht nur Rostock-Lichtenhagen)
18. Mai 2023 12:33 Uhr: Von Ernst-Peter Nawothnig an Lui ____

Wirtschaftsleisung und BIP: Alle die in ihrem Job gewissenhaft gegegeinander arbeiten, zählen in solchen Statistiken positiv rein. Die ach so hochgelobte "Dienstleistungsgesellschaft" bewertet ihren Output nicht, wie sollte sie auch, das tun nur wir hier im Forum.


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