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Was ich mich frage: In welcher Situation würde man (absichtlich!?) am MCP 0 ft einstellen? Das halte ich weder VFR (und MRLM ist VFR-only, soweit ich das sehe), noch IFR für ein irgendwie geeignetes Prozedere.
Das letzte bekannte Flugzeug, bei dem das gemacht wurde, ist in die französischen Seealpen gecrashed...
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Ich weiß nicht welches FMS diese Piaggio installiert hatte, aber es gibt Flugzeuge bei denen man mit einem Arc auf dem Nav-Display angezeigt bekommt, wann man die Zielhöhe erreicht. Da MRLM auf 7ft Höhe liegt, kann man das evtl. genutzt haben um die Trackmiles abzuschätzen.
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Ich würde auf ein Versehen tippen: statt 1000 ft versehentlich 0 ft.
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Keine Ahnung, wie das bei der Piaggio ist und welche Avionik sie hat – aber bei jeder Cirrus ab Baujahr 2003 würde die EGPWS-Warnung so früh kommen, dass man ewig Zeit hätte, zu reagieren. Zusätzlich würde das MFD sofort auf die EGPWS-Seite schalten und alle Hindernisse anzeigen ...
Was wir nicht wissen ist die Qualifikation des Piloten.
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Ich habe das Flugzeug und den Piloten diesen Sommer in Belgrad getroffen und mich nett ausgiebig mit ihm unterhalten. Das Cockpit der Maschine war sehr klassisch, ich denke nicht, dass es über ADS-B die AP-Konfiguration ausstrahlen konnte.
Ich weiß nicht wer am Steuer war aber der Pilot in Belgrad war nebenberuflich für den Eigner tätig (Hauptberuflich bei einer regionalen Airline) und sehr erfahren.
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66-jähriger Schweizer?
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Der Pilot, den ich getroffen habe, war aus dem Berliner Umland.
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Mitr fällt auf, dass diese schrecklichen Unfälle (fast) immer mit sehr erfahrenen Piloten passieren. "Pilotenerfahrung" gehört meiner Meinung nach zu den Punkten, die am wenigsten gut vor Unfällen schützen.
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Natürlich passiert es nur erfahrenen Piloten. Oder denkst Du, dass viele Anfänger Single Pilot OPS mit einer Piaggio Avanti unterwegs sind? Die Frage ist hier, wie oft er überhaupt schon Gelegenheit hatte, in pechschwarzer Nacht einen Anflug vom offenen Meer her zu fliegen unter vermeintlichen CAVOK Bedingungen?
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Könnte auch einfach daran liegen, dass man als Pilot nur "sehr erfahren" wird, wenn man viel fliegt. Die wenigsten Flugunfälle haben statistisch gesehen die Piloten mit 0 Stunden ...
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Naja, wer eine P.180 kommerziell fliegt, hat schon Ahnung und Erfahrung, der kann nachts und in IMC fliegen. Das ist keine 172, die man zum Scheinerhalt fliegt.
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Nachts fliegen ist eine Sache, nachts in niedriger Höhe ohne eine einzige visuelle Referenz zum Boden ist etwas völlig anderes.
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Denke ich auch. Das ist pechschwarz und nicht ohne. Bin mal gespannt auf die ATC Kommunikation. Der war doch IFR unterwegs und hat entsprechende Freigaben bekommen. Scheinbar war er ja kurz vor dem Approach.
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Der war doch IFR unterwegs und hat entsprechende Freigaben bekommen
Der Zielflugplatz zumindest ist VFR-only.
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Es gibt einen VOR/DME Rwy 32.
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Das hier ist zumindest mal von der offiziellen Seite der DGAC von Costa Rica, allerdings habe ich gewisse Zweifel an der Aktualität. Dort steht "VFR only".
https://www.dgac.go.cr/wp-content/uploads/2017/06/PART%203%20AERODROME%20AMDT%2020%20EV.pdf
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"...in niedriger Höhe ohne eine einzige visuelle Referenz zum Boden..."
Das ist bei jedem Flug in IMC der Fall. Dabei ist der Anflug auf einen Flugplatz unter diesen Bedingungen - nach meiner Erfahrung - nachts i.d.R einfacher als tagsüber, da die Anflugbefeuerung nachts eher zu sehen ist.
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"Das ist bei jedem Flug in IMC der Fall. Ob tagsüber oder nachts spielt dabei natürlich absolut keine Rolle."
Ich vermute, der Unfallpilot hatte eine ähnliche Einstellung. Human Factors und begrenzte Erfahrung spielen bei Profis natürlich auch keine Rolle.
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Worauf willst du hinaus?
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Wenn das VFR only war, wird da ein Schuh draus. Ich bin mal nachts einen Platz in der Nähe von Toronto nach vielen Stunden Flug angeflogen. Über einen großen See. Ich musste die Anflugbefeuerung per x-mal Drücken der Funktaste anschalten, wusste aber nicht wie oft ich drücken musste. Auch der Controller wusste es nicht. Ich habe alles Mögliche versucht und der Workload ging durch die Decke. Irgendwann ging sie dann an. Ich kann komplett nachvollziehen, wenn man da im Stress irgendwas verdreht und dann in eine unkontrollierte Flugsituation kommt.
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Ehrlich gesagt war das eine der Situationen, wo ich glimpflich rausgekommen bin. Es war auch strömender Regen. Man kommt da mit seinem Europe Full-Service Mindset angerauscht und wird dann in deren Self-Service geworfen. Ich war zB völlig perplex, dass da keiner am Funk war. Das dauerte erstmal, bis ich die Versuche aufgab. Und der Kollege war ja richtig schnell unterwegs…
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Die D-IRSG war offensichtlich vorher in der Schweiz als HB-LUS registriert.
https://www.jetphotos.com/photo/keyword/hb-lus
Hier ein Video, welches das Cockpit der Piaggio und den Piloten zeigt.
https://vimeo.com/65178081
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Die Aussage "der Pilot war sehr erfahren" ist inzwischen zu einer formelhaften Äußerung geworden, die in keinem Unfallbericht fehlen darf und genau so überflüssig wie hirnlos ist. Ähnlich wie "es waren keine Deutschen unter den Opfern" (ja und?) oder "die Polizei ermittelt nun zur Absturzursache" (egal wie offensichtlich die ist).
In jedem, aber wirklich jedem Zeitungsbericht muss diese Floskel verwendet werden. Bei anderen Unfallarten wird sie hingegen nie verwendet. Ich habe noch nie gelesen, dass z.B ein verunfallter LKW-Fahrer "sehr erfahren" war.
M.E. hat das mit einer gewissen kollektiven und unterschwelligen Angst vor dem Fliegen zu tun, der wir auch Teile der übertriebenen Regulation zu verdanken haben (z.B. ZÜP und Medical für Privatpiloten). Die Floskel "sehr erfahren" hat dabei eine ambivalente Wirkung: Zum einen suggeriert sie eine gewisse Ordungshaftigkeit, wirkt also beruhigend (dürfen Piloten überhaupt nicht erfahren sein?). Zum anderen sorgt sie aber auch für ein wohliges Schauern, weil selbst erfahrene Piloten offensichtlich zum Absturz neigen.
Die absolute Steigerung war übrigens ein Zeitungsbericht über den Unfall eines Segelflugschülers bei einem Soloflug, in dem es hiess, dass der Pilot, ein Flugschüler mit ca. 40 Stunden, trotzdem "sehr erfahren" gewesen wäre.
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Scheint eine Art IFR/VFR-Wecheselverfahren zu sein. Die Minima sind 700 Fuss Ceiling und 1,6km Visibility, also >VMC für Airspace G. MAP ist 1,2NM vor der Schwelle, danach zeigt die Jeppesen-Karte (dd Aug 12) noch gestrichelte Pfeile (Visual Maneuvering). Ist m.E. konsistent mit "VFR only" für das AD, aber trotzdem ein IFR-Anflug.
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Könntest du die Karte hier mal posten?
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