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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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28. Januar 2021: Von S. G. an Michael Hochenrieder Bewertung: +2.00 [2]

Ein Kompliment für diesen sehr gut strukturierten und sehr gut aufgearbeiteten Bericht! "Get There Itis" hat leider schon zu viele Opfer gefordert, auch in meinen fliegerischen Umfeld. Durch die vielen elektronischen Helferlein, wird der Hang dazu bei einigen Kollegen leider noch unterstützt.

28. Januar 2021: Von thomas _koch an S. G. Bewertung: +2.00 [2]

„Auf nichts ist so sehr Verlass, wie auf die männliche Selbstüberschätzung“

(Kommentar eines Rangers an der Nordsee nach einem der dort typischen Unfälle im Wattenmeer mit tödlichem Ausgang)

Diese Aussage passt meines Erachtens sehr gut auf viele Flugunfälle in der GA.

Dem hier diskutierten Unfall liegen auf psychologischer Ebene meiner Meinung nach folgende Ursachen zugrunde:

- Sozialer Druck

- Selbstüberschätzung

- Regelverstösse

Sozialer Druck entsteht oft, wenn Passagiere mit an Bord sind. In diesem Fall war eines der Mädchen behindert, was ein Ausweichen zum Alternate logistisch noch unangenehmer gemacht hätte, als es ohnehin schon gewesen wäre.

Das Phänomen der Selbstüberschätzung ist eine typisch männliche Eigenschaft. (s.o.)

Das, was uns Männer im Berufsleben erfolgreich macht (der von sich selbst überzeugte gewinnt), kann in der Fliegerei zum Eigentor werden.

Regelverstösse sind laut Statistik in der Relation um ein Vielfaches tödlicher, als andere Faktoren. Und sie werden in der Allgemeinen Luftfahrt so gut wie nicht sanktioniert, was auf manche verführerisch wirken kann.

Die Sicherheitsempfehlung im ansonsten hervorragenden Unfallbericht geht meines Erachtens am Problem vorbei.

Ein besserer Umgang mit dem G1000 hilft kaum, solche Unfälle zu vermeiden.

Ich halte es für sinnvoller, bei den Human Factors anzusetzen und wie der einzelne Pilot die darin verborgenen Risiken besser managen kann.

Zunächst würde ich aber gerne (manche) GA Piloten in einen C172- oder SR22-Simulator stecken und sie die Erfahrung machen lassen, dass bestimmte Dinge (Umkehrkurven in 300‘, VFR into IMC, unters Minimum gehen, etc.) keine gute Idee sind. ;-)

28. Januar 2021: Von Tobias Schnell an thomas _koch Bewertung: +3.00 [3]

Regelverstösse sind laut Statistik in der Relation um ein Vielfaches tödlicher, als andere Faktoren

Hm, das empfinde ich als eine zumindest irreführende Aussage, vor allem in diesem Zusammenhang. Wenn ein Pilot, dessen Medical seit drei Tagen abgelaufen war, sein Flugzeug zerlandet - ist der Unfall dann aufgrund eines Regelverstoßes passiert? Wenn es einen near miss gibt, weil sich ein VFR-Pilot verflogen hat und in den Frankfurter „C“ eingeflogen ist - handwerklicher Fehler oder Regelverstoß?

Genauso finde ich es bei dem diskutierten Unfall unangebracht zu schlussfolgern, er wäre durch den Regelverstoß entstanden, dass der Pilot am MAPt (höchstwahrscheinlich) kein VMC vorfand und nicht durchgestartet ist - wie es in dem Fall erforderlich gewesen wäre. Vielleicht hatte er ja den guten Vorsatz, in diesem Fall wirklich sofort abzubrechen und den published miss zu fliegen? Und vielleicht war alles, was danach kam, nicht (nur) von dem Wunsch getrieben, unbedingt nach LOWZ zu kommen, sondern er wollte einfach nur noch landen und nicht wieder zurück in die Suppe über den Alpen?

In Summe, so scheint es mir, war der Pilot mit diesen extrem anspruchsvollen Bedingungen einfach überfordert - auch wenn im Idealfall bei einem rechtzeitigen Abbruch und einem nominell geflogenen Fehlanflug alles gut gegangen wäre. Aber Hannover oder Leipzig verzeihen in der Situation halt viele Fehler oder Ungenauigkeiten - LOWZ leider nicht.

28. Januar 2021: Von thomas _koch an Tobias Schnell Bewertung: +2.00 [2]

Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Ich meinte mit Regelverstössen "Hard Core Violations".

Bei der Wetterlage, Vorhersage und dem aktuellem Wetter sowie den eindeutigen Hinweisen am Telefon und über Funk ist es für mich völlig unverständlich, warum der Flug nach LOWZ überhaupt angetreten, bzw. der Anflug versucht wurde.

28. Januar 2021: Von Tobias Schnell an thomas _koch

Disclaimer - nur dass kein falscher Eindruck entsteht: Ich selber wäre sehr sicher auch nicht losgeflogen oder hätte allerspätestens nach Erhalt der von Radar übermittelten Flugplatz-Wettermeldungen vor dem Einflug in die Berge bzw. dem Verlassen der Reisehöhe abgebrochen. Offensichtlich haben andere Leute aber andere Go/No-Go-Kriterien...


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