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108 Beiträge Seite 1 von 5
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So ist das mit Gerechtigkeitsempfinden. Wir alle haben das stärker oder scwächer ausgeprägt in uns. Dein Ansatz mit den 10 Jahren ist als Bauchgefühl legitim, als juristische Grundlage wahrscheinlich nicht. Ich kann den Beißreflex verstehen. Ich bin froh, dass dieser Pilot in England ertappt wurde. Ich bin froh, dass niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist. Ich kann nicht beurteilen, ob die 3,5, Jahre für die englische Justiz viel oder wenig ist. Aber was ich für mich machen kann, ist solche Unfälle aufzuarbeiten. Wann befinde ich mich im Grenzbereich der Physik und des Flugzeuges. Hatte ich auch schon Flüge, bei denen ich das MTOW gerissen habe (die Antwort ist ja, weil ich einen Fehler in der Flugvorebereitung gemacht habe). Und auch der Umgang mit Wingly ist zu hinterfragen. Was mache ich mit Piloten die Selbstkostenflüge missbrauchen, anstatt richtig zu nutzen. Es gibt ja leider zuviele Fehlerursachen, um alle selbst machen zu können, daher reflektiere ich mich jetzt noch etwas. Und wenn ich was falsch sehe, dann gibt es zur Not noch eine Umkehrkurve machen :-)
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Ich finde das Verhalten des Piloten immer noch bodenlos dumm und verantwortungslos. Wenn ich provokant "10 Jahre wären besser" geschrieben habe - dann hatte ich die Berliner Stadt-Raser im Auge, die sogar lebenslänglich bekommen haben, für ähnlich verantwortungsloses Verhalten. Aber, damit der kollektive Schwarmpuls wieder etwas runtergeht (ist ja auch nicht gesund wenn man dauernd aufgeregt ist), NEIN - meine Aussage war keine Handlungsanweisung für die Justiz :-) Dass die Feuerwehrleute sich die Einsatzkleidung schon vor dem Start angezogen haben ... das hätte doch direkt von Monty Python kommen können, oder?
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Was mache ich mit Piloten die Selbstkostenflüge missbrauchen, anstatt richtig zu nutzen. Wie wäre denn richtig? Wir wissen noch gar nicht -oder zumindest ich konnte nicht herausfinden- wie lang sollte der Flug dauern oder ob auch Zwischenlandung(en) geplant war. Bei vollgetankt geht man evtl davon aus dass 4+ Stunden unterwegs sein werden, da ist in England schnell anteilig der 1000er drin (mit ein paar Gebühren noch dazu sowieso). Unabhängig davon von rwy und Wetter conditions, das Überladen war ein großer Fehler besonders in Verbindung mit Fluggäste die nichts ahnen und nochmals besonders als Fluglehrer (der erklärt eigentlich in der Flugschule wie man es richtig machen soll). Das mit dem Selbstkostenflug könnte richtig sein, mir fehlen Informationen.
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wie lang sollte der Flug dauern oder ob auch Zwischenlandung(en) geplant war. Bei vollgetankt geht man evtl davon aus dass 4+ Stunden unterwegs sein werden, da ist in England schnell anteilig der 1000er drin Start und Ziel liegen gut 500km auseinander, mit einer PA 28 vollbeladen mit 105 kts hin und zurück 5,2 Stunden. Bei 150€/h (alt, gut ausgelastet) etwa 650Pfund. Geteilt durch vier insassen mal drei Passagiere wären das genau 500 Pfund gewesen. Er hat 1000 Pfund mehr genommen. Kommerziell wäre das keineswegs Wucher gewesen: 650 Pfund plus 5 Stunden Pilot (100€/h) plus x Std Bereitstellungszeit auf den äußeren Hebriden, da sind die 1500 Pfund realistisch.
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Ich mag die Freiheitsstrafe nicht bewerten und auch nicht ins Verhältnis setzen. Mir wäre nur wichtig, dass dieser Mann seine Lizenz verliert und nie wieder ein Flugzeug bewegen darf. Eigentlich ein Musterbeispiel für charakterliche Nichteignung.
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"Ich finde das Verhalten des Piloten immer noch bodenlos dumm und verantwortungslos." Ich glaube, dieser Bewertung werden alle hier zustimmen. Interessant wäre zu wissen, wie oft er das schon so oder so ähnlich gemacht hat, ohne das was passiert ist. Ich möchte wetten, das war nicht das erste mal.
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> Mir wäre nur wichtig, dass dieser Mann seine Lizenz verliert und nie wieder ein Flugzeug bewegen darf. Eigentlich ein Musterbeispiel für charakterliche Nichteignung. D'accor. Wobei: Sich selbst in der 120 kg-Klasse in die Luft zu bringen, hätte ich ihm noch gegönnt. In Sachen Strafe: Mal im Vergleich: Ein Autofahrer fährt in einer Spielstraße ein Kind an. Das Kind ist leicht verletzt. Dem Autofahrer kann sowohl eine überhöhte Geschwindigkeit (sagen wir: 15 km/h statt 6 km/h) sowie Benutzung des Handys nachgewiesen werden. Er hat auch schon einmal schuldhaft einen Unfall verursacht. Das kommt mir vergleichbar vor, weil: - Hätte mit guter Wahrscheinlichkeit schlimmer ausgehen können
- "Sich ausreden" ist ähnlich dämlich
- chancenlose Arglosigkeit des Opfers
- Wiederholungsfall
Was würde der Autofahrer als Strafe bekommen?
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15km/h mit Handy am Ohr ist nicht so aus der Welt wie das Verhalten des Piloten. Lass ihn sich vorsätzlich betrinken und dann mit 70 durch die Spielstraße rasen. Das mit dem "sich ausreden" ist so eine Sache: es ist physikalisch unmöglich, jedem Unfall zu vermeiden, es gibt keinen unendlich kurzen Bremsweg. Damit ist das Gesetz eigentlich zutiefst ungerecht. Es ist aber erfolgreich, weil es die Autofahrer zwingt, so langsam zu fahren, daß möglichst wenig passiert - weil sie eben im Fall eines Unfalls dran sind.
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47,50 € ist in D wohl der Stundensatz im SEP/ MEP - Bereich, keine Bezahlung der Wartezeit. Info gehört vom Berater aus der Branche, keine andere Quelle verfügbar.
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15km/h mit Handy am Ohr ist nicht so aus der Welt wie das Verhalten des Piloten. Lass ihn sich vorsätzlich betrinken und dann mit 70 durch die Spielstraße rasen. Da können wir wohl nur unsere unterschiedliche Position festhalten. Trotzdem nochmal der Versuch: Ja, Tempo 15 mit Handy am Ohr kommt oft vor. Auch Tempo 25. Das Risiko, mit der zulässigen Höchst (nicht: Mindest)-geschwindigkeit und 1,5 Meter Abstand vom uneinsehbaren Hindernis jemanden zu verletzen, ist ausgesprochen gering: Der Bremsweg beträgt nach der Faustformel für Gefahrenbremsungen 15 cm - da ist ein Kind nicht unterm Reifen. (Reaktionsgeschwindigkeit außen vor). Da finde ich Deine Position fatalistisch, und vielmehr die "Normalität" im Straßenverkehr ausgesprochen unmoralisch. (Natürlich schreibe ich hier als ehemaliger Anwohner einer Spielstraße mit Kindern im entsprechenden Alter). Tempo 70 heißt: Ziemlich sicherer Tod. Überladen starten heißt nicht der sichere Tod, wenn man nicht wie das Kaninchen auf die Schlange starrend im Sackflug in die Baumreihe 400 Meter weiter einfliegt. M.E. hat der Pilot also falsch, grob fahrlässig und rundum strafwürdig gehandelt, aber das Strafmaß erscheint mir der üblichen Dramatisierung von Geschehnissen mit Flugzeugen zu entsprechen, und nicht dem Vergleich mit einem Autofahrer, der illegal für Uber fährt und sich grob falsch verhält. Kein Wunder: Es wurden ja auch luftfahrtspezifische Gesetzesverletzungen herangezogen.
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Ja, ich glaube gerne, daß das branchenüblich ist. Aber ich finde das erniedrigende Selbstausbeutung. Jeder Handwerker, Grafiker, Flugzeugmechaniker berechnet 60€/h. Da würde ich den Deal, bei Mistwetter Fremde an den Arsch der Welt und zurück zu fliegen und dort stundenlang mit schlechtem Kaffee im Tower der äußeren Hebriden (oder wherever) zu warten, nicht für 250€/Tag machen.
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Alexander: Hey, es ging um Barra! Nicht irgendein Flugziel: Barra! Ich glaube, Dein Stolz bezüglich des Lohns würde da auch wanken. :-)
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Was gibt es auf Barra außer ab und an einen seltenen Vogel und schlechtes Wetter? [edit]: ok, ok, sieht nach einer einmaligen Erfahrung aus. Aber bei Regen, mit meinen Einkaufswagenrädern... Der britische Pilot hatte offensichtlich ja offensichtlich PPR. Ob mit einem überladenen Flieger nasser Sand so viel besser ist als nasses Gras?
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Es heißt bestimmt nicht umsonst: "Ins Gras beißen" und nicht "In den Sand beißen".
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Bezieht sich aber bestimmt auf ganz andere Risiken als Überladung (P.S.: Eher zu hoher Ladedruck): https://www.patrick-hoss.de/2006/11/21/hessen-nimmt-abschied-von-freddie-mercury/
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Andy Hill hat in Shoreham 11 Leute mit seiner Hunter umgebracht - und ist freigesprochen worden. Aber 10 Jahre für den Typen wären gerecht ? Herr von C, mit Verlaub, aber irgendwas stimmt mit Ihnen nicht.
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Diese beiden Fälle sind in keiner noch so entferntesten Weise vergleichbar.
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Beide male hat ein Pilot bewußt Grundregeln ignoriert, beide male ist es schiefgegangen. Vielleicht ein entscheidender Unterschied ist, daß der Hunter-Pilot angemessene Worte des Bedauerns gewählt hat.
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"Tongue in Cheek" kann man in Deutschland eigentlich gar nichts sagen. Wirklich nervtötend. Kann schon sein, dass "mit mir irgendwas nicht stimmt". Du wirst nur nie erfahren, was es ist. PS: Bevor ich zu irgendjemandem so unverschämt werde, überlege ich mir das gut – und ich mache es sicher nicht aus so nichtigem Anlass. Aber manchmal ist es ganz gut, wenn man die Charaktere rechtzeitig kennenlernt. Das "mit Verlaub" könntest Du Dir sparen.
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Beide male hat ein Pilot bewußt Grundregeln ignoriert, beide male ist es schiefgegangen. Vielleicht ein entscheidender Unterschied ist, daß der Hunter-Pilot angemessene Worte des Bedauerns gewählt hat. Ja. Diese Uneinsichtigkeit, diese Dreistigkeit, sich auf Sully zu beziehen, macht es so einfach, Kerker und lebenslänglichen Flugentzug zu fordern (und zumindest letzteres ist ja m.E. Konsens im Forum, mich eingeschlossen). Aber sind gut 15% Überladung mit kommerziellem Interesse im Hintergrund nicht auch etwas, was möglicherweise auf dem einen oder anderen UL-Flug stattfindet? Und ist die Rechtfertigung, die wohl darauf hinauslaufen dürfte: "100 mal gemacht, geht - Gesetz und Regel ist Schwachsinn" so völlig anders, als das, was sich der Pilot mutmaßlich beim Startversuch dachte? Bis auf das unerträgliche 2-Tonnen-Ego des Piloten sehe ich da durchaus die gleiche Tendenz. Übrigens auch zu Mr. "Ich habe doch nur nicht 'Cancel IFR' gesagt!"
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Wenn man die Historie dieses Piloten liest, ... das ist schon atemberaubend wie resistent der gegen jede Vernunft war. Wie die Diskussion wohl aussehen würde wenn da drei Tote in der Wiese gelegen hätten? Mich ekelt es vor Leuten, die so wenig Respekt vor dem Leben anderer haben. Natürlich wünsche ich ihm keine zehn Jahre Knast – aber einen Entzug der Lizenz auf Lebenszeit fände ich richtig.
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Mein Gerechtigkeitsempfinden (dem ich immer weniger traue) hätte den Hunter-Piloten vielleicht auch lieber verurteilt gesehen. Mit zwar 12000 Std. Flugerfahrung, aber nur 35 Std on type, in Jahren zuvor und auch diesmal Unterschreitung der geplanten Höhen und der Abstände zu Zuschauern und ein zu langsam und zu tief angesetzter Looping, das ist vielleicht keine gute Kombination. Was die UL angeht: die Überladung wird ja deswegen so häufig gemacht, weil ein UL dann immer noch sehr kräftig motorisiert ist. Die PA 28 war um 19% überladen. Wenn Du das mit einem UL machst, ist das Leistungsgewicht immer noch 40% besser als das des Unfallfliegers oder: so gut wie eine 230PS-Dakota. D.h. beim UL stimmen Geschwindigkeiten und Lastgrenzen nicht mehr, aber der Flieger startet noch locker aus einem klatschnassen Grasplatz und über die Hochspannungsleitung.* Findet sich noch jemand, der für die Unfall-PA28 mal Startstrecke und Steigleistung ausrechnet? *für die Konditionierten: n e i n, ich propagiere das nicht.
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Ich bin 20 Jahre eine 150 PS starke Warrior geflogen, insgesamt über 1000 Stunden. Ich bin mit ihr zu zweit und mit vollen Tanks in Südfrankreich aus 500 m-Plätzen ohne Probleme gestartet. Aber ich habe immer die Grenzen respektiert. Ich bin aber im Hochsommer immer maximal zu dritt geflogen und habe immer wieder die Handbuchdaten studiert. Zu zweit war Helgoland überhaupt kein Problem, und auch kurze Grasplätze nicht. Wenn sie schwer war, dann hat man das mit dem schwachen Triebwerk sofort gespürt, bei großer Dichtehöhe und wenig Gegenwind musst man - wie bei einer 150 PS-Skyhawk - nach dem Start sauber koordiniert fliegen, damit die Steigrate brauchbar war. Das Flugzeug in England war eine ältere Version, noch nicht mit dem gestreckten Trapezflügel ("tapered wing") sondern mit dem kurzen, dicken "Hershey Bar"-Flügel. Auch das Höhenleitwerk ist deutlich kleiner - und die Kurzstarteigenschaften sind eher etwas schlechter als bei der Warrior, die bei niedrigeren Speeds viel besser fliegt - und auch viel besser gleitet. So eine alte Cherokee ist bei den beschriebenen Verhältnissen ein Flugzeug für 1-2 Leute ohne Gepäck, möglichst nicht mit vollen Tanks. All das MUSS der Pilot gewusst haben. Und wenn er es nicht wusste, dann ist es noch schlimmer. Eine Cherokee 235 (kurzer Flügel) oder Dakota 235 (Tapered Wing) geht aus jedem Platz raus, wie eine 182. Sie ist überhaupt nicht mit einer 150-PS-Cherokee vergleichbar.
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Das mit der Motorisierung mag stimmen - dass ist aber für die Strafbarkeit und das angemessene Strafmass völlig egal. Wenn ein Porschefahrer mit 70 durch die Spielstrasse brettert, dann bekommt er ja auch keine milderndem Umstände, weil er (auch zu Recht) sagen kann, dass seine teuren Keramikbremsen ja im Ernstfall immer noch viel besser bremsen, als wenn ein Fiat 500 mit 70 fahren würde...
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