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5. Oktober 2018: Von  an Lutz D. Bewertung: +2.00 [2]

@Lutz

Die Analogie mit Trudeln ist ja so schlecht nicht. Die Statistik hat uns gezeigt, dass es sicherer ist, dem durchschnittlichen Motorflieger das Trudeln nicht beizubringen, sondern unser Augenmerk auf das Vermeiden von Stall und Abkippen zu legen.

Diese Art der Argumentation verstehe ich nicht. Wie kann man ein Standard-Manöver wie den Slip, ein Werkzeug, das in vielen Situationen die Situation und manchmal sogar Hardware und Insassen retten kann (nochmal: "Gimli Glider") ... mit dem Trudeln vergleichen, das entweder ein absichtliches High Performance-Kunstflugmanöver ist oder aber ein unabsichtlicher Flugzustand, in den ein "Normalflugzeug" nie geraten sollte.

Genauso gut könnte man dann 45-Grad-Steep Turn, Steilspiralen für den schnellen Abstieg oder eben Seitenwind-Landetechniken mit dem Trudeln vergleichen.

Ich verstehe auch nicht die immer wieder kommende Formulierung, dass der "Slip einem stabilen Anflug widerspricht". Was nützt Dir der "stabile Anflug", wenn er im Falle des Falles zum Aufsetzen am ENDE der Piste führt? Klar ist Slippen kein "stabiler Anflug", sondern er ist ein Tool, das man situationsgerecht dann einsetzt wenn man es braucht.

Weigert man sich aus irgendwelchen, mir rätselhaften, Gründen, den Slip seinem fliegerischen Werkzeugkasten hinzuzufügen, dann kann man das nicht damit begründen, dass Trudeln gefährlich sein kann wenn man das Ausleiten nicht beherrscht. Was soll das?

Dann muss man eben, sollte es eines Tages doch zu einer Situation (Motorausfall und zu hoch) kommen, in der der Slip DAS Mittel der Wahl wäre, drücken, um die Höhe abbzubauen, 3/4 der Bahn im Bodeneffekt überfliegen und im Acker zum Stehen kommen. Your choice. Ich werde slippen und am Anfang der Bahn landen. Oder davor ;-)

Embry Riddle:
https://youtu.be/yxy2MnUnfUM

5. Oktober 2018: Von Lutz D. an  Bewertung: +2.00 [2]

Alexis, Du hast ja recht. Du weißt das, ich weiß das. Aber ich bin einfach müde, nachdem was ich hier in dieser Woche gelesen und auch fliegerisch gesehen habe.

Ich muss hier keinen bekehren zum Slip. Hinsichtlich der richtigen Technik habe ich nach bestem Wissen und Gewissen beschrieben, wie es geht und wie es besser nicht geht. Von großmäuligen Rookies über erfahrene Vielflieger bis zum gestandenen Airline-Käpt’n wird mir widersprochen.

Wenn ich überzeugt bin, im Recht zu sein und gleichzeitig überzeugt bin, dass vermutlich keine Instanz die andere Seite zum Umdenken bringen würde - liegt es da nicht nahe, erschöpft zu sagen: Kommt, wir lassen das slippen lieber ganz? Ich finde das nicht so fernliegend.

5. Oktober 2018: Von  an Lutz D. Bewertung: +7.00 [7]

Ich verstehe das – aber ich bin dagegen, das fliegerische Niveau SO WEIT zu senken, bis auch der untalentierteste Pilot, der nix dazu lernen will, zufrieden ist. (Damit meine ich keinen der Diskutanten, von denen ich zu wenig weiß!)

Ich bin ganz sicher kein Held, aber eine Sache war mir in den 25 Jahren in denen ich selbst fliege, klar: Entweder ich mache das mit einem gewissen Anspruch, oder ich gebe das Geld für etwas aus, was weniger fordernd und "leicht" ist. Man kann sich für so viel Geld auch einen Lamborghini kaufen und vor der Eisdiele parken – dann muss man auch nicht slippen können :-) Warum soll man so viel Geld ausgeben, und so viel Zeit, um nach 20 Jahren noch stolz darauf zu sein, den Kaffeeflug zum Nachbarplatz überlebt zu haben?

Ich will sagen: Dieses Hobby macht für mich nur Sinn wenn ich versuche, wirklich gut darin zu werden, so gut wie das für mich geht. Ich bin auch heute noch weit davon entfernt (jedenfalls nach meinen Ansprüchen) "wirklich gut" zu sein – aber ich nehme mir bei jeder Platzrunde vor, etwas zu verbessern. Manchmal starte ich nur deshalb noch mal durch (€ 28 ...) weil mir die Landung nicht gefiel und ich fünf Knoten zu schnell war. Und ich bin normalerweise alles andere als jemand, der super ehrgeizig ist.

Manchmal mache ich Scheinverlängerungs-Übungsflüge (aber nur noch für Freunde) ... und was ich da erlebt habe, war teilweise beängstigend. "Muss ich wirklich eine Steilkurve machen, der CFI vor zwei Jahren wollte das nicht". Es ging so weit, dass ich mich gefragt habe, ob ich mir das antun will: Immer nur brav unterschreiben wenn doch meine wirkliche Meinung war, dass der Pilot eine gründliche Schulung bräuchte. Sag mal zu einem Piloten aus Deinem Club, dass Du ihm die Lizenz nicht verlängern willst. ...

Und dann fliege ich machmal mit Leuten, die nach Stunden viel weniger Erfahrung als ich haben und bei denen ich wirklich "baff" bin, wie gut die das machen. Z.B. ein 22-jähriger mit ca. 100 Stunden, den ich nach dem Übungsflug fragte, ob er vielleicht MIR was beibringen wolle, so präzise flog der, mit perfekter Übersicht und Technik ... und alle Checklisten konnte er auswendig.


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