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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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26. März 2015: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Tobias Schnell Bewertung: +2.00 [2]
Die Fälle sind mir bekannt - allerdings ist - Stand von heute - die Lage selten so eindeutig wie bei 4U9525.

Wenn wir unsere eigene Psyche reflektieren: Der Wunsch, unter allen Umständen jedes Risiko zu minimieren, ist nicht der Weg, der einen über eine Segelfliegerkarriere etc. ins Cockpit führt.
Es ist eher das Gegenteil: Eine gewisse Risikobereitschaft, die mit dem Fliegen einher geht.
Man kann - wie Alexis - alles daran setzen und kein Geld scheuen, Risiken zu minimieren: Im Kern gehen wir doch ein vermeidbares Risiko ein, um in der Luft zu sein. Nicht aus zwingender Notwendigkeit, sondern "zum Spaß".

Deswegen wäre meine erste These: "Wir" neigen dazu, dass eigene Leben nicht bedingungslos als Maxime über die Art des Lebens zu stellen: Wir gehen bewusst bestimmte - eigentlich vermeidbare - Risiken ein. Das ist m.E. grundsätzlich völlig okay und Bestandteil einer freiheitlichen Gesellschaft, auch wenn uns das manche gerne verbieten wollen.

Das Problematische ist hingegen, die eigene Bereitschaft, Risiken einzugehen, auf Dritte auszudehnen. Wir haben hier öfters darüber gesprochen, dass man Airworks eben nicht mit PAXen macht, etc. Wir haben unterschiedliche Einstellungen darüber, ob die eigenen Kinder an Bord sein dürfen. Ich persönlich fliege viel mit meiner Tochter und setze sie dabei einem vermeidbaren Risiko aus. Aber natürlich möchte ich, dass meine Tochter mich überlebt.

Im Fall von Andreas L. nach gegenwärtiger Faktenlage sieht es so aus, als ob einem Menschen der "Kollateralschaden" egal war, bzw. dieser gar aktiv gewünscht war. Dazu ist eine gewisse psychologische Grundeinstellung notwendig, die dem Altruismus, Humanismus und der Philanthropie entgegengesetzt ist.
Praktischer ausgedrückt: Was für ein Arschloch muss man sein, um seinen Kollegen, der gegen die Cockpittür hämmert, in den Tod zu fliegen und sein Selbstmord-Ding durchzuziehen?

Wenn der DLR-Test Entschlossenheit abprüft, ist er m.E. kontraindiziert. Um einen "Andreas L." zu vermeiden, wie er sich gegenwärtig abzeichnet, muss ein "guter Pilot" seine eigenen Interessen hinter die der PAXe zurückstellen - in Kleinigkeiten wie eben ggf. bei der suizidalen Absicht.
Die Fälle sind mir bekannt - allerdings ist - Stand von heute - die Lage selten so eindeutig wie bei 4U9525.
Ein Kapitän, der im Medium Final zwei Thrust Reverser öffnet und mit Gewalt zu verhindern versucht, dass seine Kollegen das korrigieren (JAL 350)?
Ein FO, der, alleine im Cockpit, nachts, im Reiseflug, über dem Nordatlantik erst den A/P und dann beide Triebwerke abschaltet (MSR990)?

"If it looks like a duck, swims like a duck..."
Wenn wir unsere eigene Psyche reflektieren: Der Wunsch, unter allen Umständen jedes Risiko zu minimieren, ist nicht der Weg, der einen über eine Segelfliegerkarriere etc. ins Cockpit führt [...]
Es ist eher das Gegenteil: Eine gewisse Risikobereitschaft, die mit dem Fliegen einher geht.
[... vieles gesnippt]
Das Problematische ist hingegen, die eigene Bereitschaft, Risiken einzugehen, auf Dritte auszudehnen.

Sorry, da komme ich nicht mit. Zunächst ist bei den allermeisten Piloten das Risiko, das die Fliegerei mit sich bringt, ein unvermeidbarer Nebeneffekt und nicht der Grund, dieses Hobby bzw. den Beruf auszuüben. Das sieht man ja schon daran, was hierzugroup so die Haupt-Diskussionsthemen sind.

Ich stimme Dir zu, dass GA-Piloten nicht unbedingt überdurchschnittlich risikoavers sind. Aber wo ist der Zusammenhang zwischen Risikobereitschaft und Selbstmord-Neigung? Und das Handeln von Andreas L. kann man doch nicht mit "Risiko auf Dritte ausdehnen" beschreiben.
Wenn der DLR-Test Entschlossenheit abprüft, ist er m.E. kontraindiziert.
Oh, ich kann mir viele Situationen vorstellen, in denen ein Pilot Entschlossenheit zeigen muss. Was ist denn in dem Kontext das Gegenteil davon? Wie ein Kaninchen auf die Schlange starren? Das ist so ungefähr das letzte, was in einer Notsituation gefragt ist.

Tobias

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