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12. Januar 2015: Von  an Alfred Obermeier Bewertung: +4.00 [4]
Ich bin immer wieder über die heutzutage so weit verbreitete Technikhörigkeit erschrocken!

Ja, es gibt mit XPDR, FLARM (bzw. eher PowerFLARM für die Motorflieger), passiven und aktiven Systemen inzwischen eine Menge Elektronikzeugs für viel Geld. Wie immer ist es aber so, dass die kaufmännisch machbaren Dinge nicht die Leistung der technisch möglichen Lösungen erbringen. Absolute Sicherheit vor Kollisionen in der Luft gibt es dabei nur, wenn alle am Boden bleiben - auch nix Neues.

Erschreckend wird es dann bei Aussagen wie "wir haben die Technik, um Zusammenstöße in der Luft zu vermeiden", oder "ich fühle mich sicher, wenn mein Flugzeug XYZ verbaut hat". Ersteres ist definitiv falsch und irreführend, dazu noch gefährlich, weil es weniger intelligente Menschen in Gefahr bringt, und zweites ist ein deutliches Zeichen für die innere Abgabe von Verantwortung an ein Stück Technik, im mehr oder weniger blinden Vertrauen auf etwas, dass vielleicht 10% der Piloten wirklich begriffen haben. Hier sind wir alle in der Diskussion ganz klar auf dem Holzweg.

Für uns im unteren Luftraum sind technische Anti-Kollisionswarner immer nur zusätzlich zur eigenen Wachsamkeit.
Ja, ein Transponder ist ein zusätzliches Paar Augen und vor allem für das Miteinander mit dem großen fliegenden Metall wichtig und notwendig - es ist unter uns Kleinfliegern aber auch trügerisch und wenig brauchbar als alleiniges Mittel.
"Kleine" Transponder-Empfangssysteme für akzeptables Geld, wie zB die Monroys, sind noch ein zusätzliches Paar Hühneraugen, nicht mehr. Ich halte diese Anlagen für gut, bezahlbar und richtig, daher sollte jeder überlegen, ob er das überschaubare Geld dafür ausgibt. Wer allerdings regelmässig mit mehreren Kleinfliegern Ausflüge macht, der weiss wie selten ein passives Transponder-basiertes System das neben einem fliegende Flugzeug sieht - das ist nämlich verdammt(!) selten der Fall.
Bei FLARM wird es dann wirklich schwierig, weil die Reichweite doch recht gering ist und wenn man sie erhöhen würde, dann hätten wir ein technisches Kuddelmuddel auf der Empfangswelle, dass das System wieder nicht funktionieren würde. Für Motorflieger macht FLARM nur aber auf jeden Fall Sinn, wenn man sich regelmässig an Plätzen mit starkem Segelflugverkehr in der Platzrunde bewegt. Da die Segelflieger oftmals keinen Transponder haben, ist das oft die einzige technische Möglichkeit ein paar von denen zu sehen. Für einen Verkehrs-Überblick ist das System aber nicht gemacht, sondern für kleinräumiges Ausweichen im Termikschlauch. Die notwendige Konzentration und Aufmerksamkeit für das System machen es auf Strecke eher weniger geeignet. (OK, die Sonntags-15 Minuten Kaffeerunde reicht das, und viele bewegen ihre Körpermaße auch nicht mehr, aber das war schon mal anders). Oftmals ist bei schönem Wetter der Nutzen von PowerFLARM im Motorflieger nicht höher als ein Blick auf die ICAO Karte mit der Lage der Segelflugplätze.

Was in meinen Augen ein wichtiger und bald verfügbarer Weg zur Verbesserung der Unterstützung einer Kollisionsverhütung sein wird, werden Erweiterungen von externen GPS für Tablets um XPDR und FLARM Empfang sein - aber vor allem wegen der weiten Verbreitung von iPad&Co. Das mobile PowerFLARM ist dabei nur der allererste Embryonalschritt und alles was auf absehbare Zeit kommen wird, wird auch nur immer kleine Schritte ergeben. Ein PowerFLARM entweder als Dongle am iPad oder in einer Stratus oder ähnlichen Büchse - mobil, ohne STC und anderen Papierkrieg, wird mehr Zusatznutzen bringen als jeder heutige TRX etc Einbau.

Am Ende ist es aber auch die Frage sich damit anzufreunden, dass der Tod normaler Bestandteil des Lebens ist, sowohl der natürliche am Ende des Lebens, als auch der bedauerliche Unfalltod. Akzeptieren wir doch einfach, das wir (noch) ein bisschen Freiheit geniessen und dies auf der anderen Seite eben auch traurige Effekte haben kann. Die Alternative "totale Sicherheit" zu wollen, ist wegen der notwendigen Rahmenbedingungen jedenfalls das absolute mentale Grauen.
12. Januar 2015: Von Viktor Molnar an 
Die meisten Flieger werden sich bisweilen mit Gedanken um vorzeitiges Ableben beschäftigen. Allerdings unabhängig davon: Wenn es in nächster Zeit noch einige Midairs gibt im Stile Reichelsheim, dann fürchte ich wird die Entscheidung nicht mehr bei uns liegen, was wir ins Flugzeug einbauen wollen. Es wird bei der um sich greifenden Sicherheitsparanoia flott eine Entscheidung von "oben" geben, wenns grob kommt, sowas wie TCAS - oder Ende mit Fliegen. Um es nicht so weit kommen zu lassen, sollten ALLE Luftfahrer ihren Anteil leisten, damit das Fliegen noch annähernd bezahlbar bleibt.

Vic
12. Januar 2015: Von Markus Doerr an Viktor Molnar
Spätestens wenn ein Irischer Billigbomber einen Segelflieger mitnimmt werden Transponder Pflicht.
Aber gegen Ausschalten nützt das auch nix.
13. Januar 2015: Von Alfred Obermeier an  Bewertung: +1.00 [1]

John,
stimme Dir nicht so ganz zu, die Technikgläubigkeit meine ich ist nicht größer geworden, sie war schon immer da bei den Fliegern. Zugenommen hat dagegen die Computerisierung im Cockpit, wir haben jetzt 2 COM, 2 NAV, ADF, XPDR, DME, Aufschaltanlage, Intercom und manche haben noch ein Handheld Com, ipad etc. zur Verfügung. Ich habe fliegen gelernt, da gab es gerade erst 1 Com im Flieger, CVFR war noch gar nicht geboren.

Jetzt wird versucht durch ständiges intensive Beschäftigung mit der vorhandenen Technik im Cockpit die Probleme der fliegerischen Umwelt zu lösen, geht halt nicht. Pilot muss einfach rausschauen, die Ohren als zusätzliches Auge benutzen, in dem er eben hört, wer was im Funk sagt, dh wo ist und was macht der ?

Vor Segelfliegern kann man sich nicht schützen aber es erleichtert enorm zu wissen wo denn Segelflieger, auch in Pulks, auftreten können. Für mich, vom Segelflug kommend, ist es häufig zutreffend an bestimmten Positionen Segelflieger zu erwarten. Kürzlich (im Sommer) auf FIS, ein Motorflieger: "Bin auf FL 65 und da ist ein Segelflieger, was tut der hier?" Antwort FIS: "der darf das und ich sehe ihn auch nicht, Sorry".

Trotz aller verfügbaren Technik müssen wir uns einfach aufs "Sehen und gesehen werden" beschränken und wie der eingangs erwähnte Unfallbericht zeigt hat das auch seine Limitierungen.

8 Tote in LOWZ

7 Tote bei EDRB

weil nicht gesehen, nicht rechtzeitig erkennbar?


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