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20. Januar 2014: Von C*h*r*i*s*t*i*a*n S*u*e*r an Hofrat Jürgen Hinrichs Bewertung: +3.00 [3]
Danke, Jürgen, ich kann Dir absolut zustimmen.

RECHTLICH ist die Suppe ja nur halb so heiss wie sie gekocht wird, sogar unter amerikanischer Flagge - denn wie oben bereits erwähnt wurde, ist grobe(!) Fahrlässigkeit ohnehin nicht versicherbar, egal ob an Bord eines amerikanischen Flugzeugs oder im deutschen Arbeitsalltag. Das bedeutet ja, dass ärztliche Handlungen auch in Deutschland nur durchgeführt werden unter der Prämisse: ich bin nicht frei von Fehlern, weiß aber zumindest soweit, was ich tue, dass ich grobe(!) Fahrlässigkeit ausschließen kann. Von daher kann ich die rechtlichen Sorgen mancher Ärzte nicht so ganz verstehen. Wenn man mit einem gewissen Restrisiko nicht leben kann, sollte man sich überlegen, ob man überhaupt als Arzt arbeiten will.
Ich sehe ein, dass es einen etwas anderen Eindruck macht, ob man zur Nothilfe sogar verpflichtet ist oder ob man eben nur straffrei ausgeht, wenn man sich bei Nothilfe keiner groben Fahrlässigkeit schuldig macht. Angst vorm Ruin finde ich da dennoch völlig übertrieben, selbst wenn in anderen Bereichen das amerikanische Rechtssystem für abstruse Schadensersatzklagen berühmt ist.

ETHISCH geht es ja nicht um die Frage "was tue ich als Arzt?", sondern "was tue ich als Mensch?" (und zwar nach bestem Wissen). Denn die deutsche Approbation ist im USA-Flieger ohnehin nicht gültig.
Wenn sich jemand weigert, eine Platzwunde zu versorgen, nachdem jemandem ein Koffer auf den Kopf gefallen ist oder eine vergleichbare Situation, in der der "Hilfebedürftige" (ich sage jetzt mal bewusst nicht Patient) keinen ernstlichen Dauerschaden zu befürchten hat, dann kann ich das angesichts der Hysterie um das amerikanische Rechtssystem halbwegs verstehen. Doch wenn ein Passagier vor lauter Pulslosigkeit die Augen verdreht nicht zu reanimieren... das fände ich moralisch höchst bedenklich, ja falsch. Und ich finde, in einer solchen Situation gebietet es die Menschlichkeit, zuerst zu handeln und erst danach an Gesetze zu denken.
Solange die NSA kein Recht auf Privatsphäre kennt, Putin homophob ist, in manchen Ländern die Scharia gilt und China systematisch Menschenrechte ignoriert wird niemand bezweifeln, dass Gesetze nicht perfekt sind und dass es so etwas wie ein übergeordnetes, international gültiges ethisches Gemeingut gibt, an dem sich Gesetze messen müssen. Oder sei es nur der gute alte kategorische Imperativ...

Deshalb hoffe ich, dass es doch noch viele Ärzte, Passagiere, Stewardessen [...], MENSCHEN gibt, die in so einem Fall: "Tun, was richtig ist!"

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