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17. Mai 2013: Von Mark Juhrig an Daniel Krippner Bewertung: +2.00 [2]
Da ich an einem Segelflugplatz fliege, jedoch nur Motorflug, möchte ich auch meinen Senf dazugeben.

Leider ist es Fakt, dass die Piloten von Segelflugzeugen eher wenig per Funk melden. Ich denke, dass dies der Tatsache geschulted ist, dass der Segelflieger sehen muss, wie er in der Luft bleibt und daher ist seine Aufmerksamkeit auf das finden von Aufwinden gerichtet. Eine Meldung geben Segelfiger jedoch immer ab: Die Meldung der Position zur Landung", z.B. "ZT an der Position 35" oder "90 an der Position 35" (beides bezeichnet übrigens das gleiche Segelflugzeug: 1. Meldung Wettbewerbskennzeichen, 2. Meldung abgekürztes Kennzeichen D-??90). Die Position zur Landung befindet sich üblicherweise querab zum Aufsetzpunkt/Schwelle der Piste. Üblicherweise befindet sich das Segelflugzeug dann in ca. 150m / 500ft über Grund und ist ca. einen halben Kilometer querab der Schwelle, da die Segelflugplatzrunden üblicherweise viel kleiner sind als die Motorflugplatzrunden.

In der Regel wird man nach dem Rufen eines Platzes, an dem Segelflugbetrieb stattfindet, vom Flugleiter über die Anzahl der Segelflugzeuge im Platzbereich informiert. Sollte der Flugleiter dies versäumen, dann kann man ja sicherheitshalber einfach nachfragen. Ich bin schon auf Segelflugplätzen gelandet, an denen ich super Informationen von den Segelfliegern und vom Piloten der Schleppmachine bekommen habe und mir so ein sehr gutes Bild von Verkehr im Platzbereich machen konnte. Habe aber auch schon Plätze mit absoluter "Funkstille" erlebt, an denen die Luft sehr "GFK-haltig" war. Daher: nachfragen ist ja nicht verboten (Holschuld vs. Bringschuld usw.).

Leider erlebe ich als Flugleiter auf unserem Segelfluggelände auch häufig die folgende Situation: Motorflugzeuge fliegen in 1400ft MSL bzw. 1000 ft GND direkt über unseren Platz (1NM nördlich unseres Platzes sinkt der Luftraum Charly auf 1.500ft ab). Unsere Segelflugzeuge erreichen beim Hochstart Ausklinkhöhen von 300...500 m GND / 1000...1600 ft GND! Selbst, wenn ich als Flugleiter den Luftraum vor dem Hochstart sehr gründlich prüfe, kann ich nicht sicherstellen, dass es nicht doch zu einer kristichen Situation kommt, da so ein Hochstart vom Checken des Luftraums bis zum Ausklinken ca. 1 bis 2 Minuten dauert und ich (bei angenommmenen 120 KTS des Flugzeuges) ein Flugzeug in ca. 4 NM Entfernung erkennen müsste. Daher sollte man Segelflugplätze möglichst nicht "unangemeldet" in weniger als 2000 ft GND überfliegen.

Grüße Mark

17. Mai 2013: Von Pascal H. an Mark Juhrig Bewertung: +1.00 [1]
Als Segel und Motorflieger muss ich dazu mal anmerken, dass ich das Thema Funken eher für ein Ausbildungsdefizit halte, insbesondere bei uns Segelfliegern.

Kein Segelflieger hat beim Einflug in die Platzrunde derart viel zu tun, dass er nicht in aller Seelenruhe Positionsmeldungen abgeben könnte. Die Checklisten sind kurz, werden i.d.R. aus dem Gedächtnis gemacht (Gurte, Anflugsektor, Fahrwerk, Klappen...) und die Verfahren sitzen einem so in Fleisch und Blut, dass zumindest ich nie grossartig in Stress geraten bin.

In der Ausbildung wurden bei mir damals (und bei allen anderen, die ich kenne) das Thema Funk jedoch sehr sehr stiefmütterlich behandelt. Eine Gewisse Kultur des Schweigens besteht bei vielen älteren Segelfliegern und Fluglehrern (Hattemer früher auch nich), und wird an den Nachwuchs weitergegeben. Ohne die fehlende Praxis trauen sich viele dann einfach nicht. So richtig klar geworden ist mir aber auch erst mit der Motorflug und AZF-Ausbildung, wie grottig eigentlich manche Procedures sind/waren.

Noch was zum Thema Unflexibilität bei den Seglern: Ich glaube, viele Motorflieger unterschätzen die Leistungsfähigkeit moderner Segelflugzeuge stark. Mit 200m AGL querab Aufsetzpunkt habe ich in modernen Seglern ala DG 300, Discus o.ä. alle Zeit der Welt, meinen Anflug zu verkürzen oder zu strecken. Lasst euch mal in einer DG500 ö.ä. mitnehmen, machen die Kollegen sicher gerne.
17. Mai 2013: Von Olaf Musch an Mark Juhrig
Ich denke, dass dies der Tatsache geschulted ist, dass der Segelflieger sehen muss, wie er in der Luft bleibt und daher ist seine Aufmerksamkeit auf das finden von Aufwinden gerichtet.

Das ist aus meiner Sicht eine Ausrede.
Als Heli-Pilot im Anflug muss ich meine Aufmerksamkeit auf eine Menge Dinge richten und dann trotzdem noch funken.
Ich habe immer alle vier Gliedmaßen im Einsatz, die Augen im Luftraum und auf den Instrumenten, denn auch
bei einem wendigen Heli sollten Sinkrate und Geschwindigkeit zum gewählten Anflugverfahren passen.
Und da hat ein Segelflieger, der auch nur noch zwei Ecken zu fliegen hat, sicherlich nicht mehr zu tun als ich.

Die Begründung mit dem Ausbildungsdefizit halte ich für nachvollziehbar. Außerdem fliegen ja
Segelflieger sicherlich auch deswegen Segelflugzeuge, weil sie die Stille so lieben. Das muss
man ja nicht durch "Geschwätz" zerstören ;-)

Allerdings hatte ich, da die Segelflugrunden hier in der Gegend häufig auf den parallel zu einer
Asphaltpiste vorhandenen Graspisten laufen und deutlich enger liegen als die Motorflugrunden,
nur recht wenig Kontakt mit Segelfliegern, daher kann ich da weder gute noch schlechte Erfahrungen
beisteuern. Bei manchen ULern habe ich da aber schon negative Erfahrungen gesammelt.
Das gehört aber nicht in diesen Thread.

Einmal wollte in Ballenstedt ein Segler neben mir parken, als ich gerade einstieg und los wollte.
Als ich ihm dann erklärt habe, dass dann entweder zwei Leute den Segler festhalten oder er
deutlich weiter weg parken sollte, hat er auch erst mal gestaunt. Aber ich wollte ihm seine
Kiste ja auch nicht mit meinem Downwash auf's Kreuz legen... ;-)
Hat dann gut funktionert, als ich ihm dies erklärt habe.

Schönen Gruß

Olaf
17. Mai 2013: Von Wolff E. an Olaf Musch

.. dass dann entweder zwei Leute den Segler festhalten oder er deutlich weiter weg parken sollte...

Ähnliches hatte ich auch mal. Da hatte ein UL hinter mir an der Tankstelle geparkt und ging einfach weg. Ich sagte ihm, das ich gleich losgehe und es wohl besser wäre, wenn er den Flieger etwas von meinem entfernt. Er war auch erstaut und meinte, das ging schon. Ihm war aber nicht klar was eine Aerostar beim losrollen für Wind macht. Er hatte auch seine Bremse nicht an hat dann aber Einsicht gezeigt....


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