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13. September 2024 16:02 Uhr: Von Malte Höltken an Wolfgang Lamminger Bewertung: +2.00 [2]

"Lillium zum Beispiel hat zwar einen zweifelhaften Businesscase und ich würde da nie investieren, aber als Ingenieur finde ich die Umsetzung des Konzepts megaspannend."

Magst Du das näher erläutern? Was ist daran so spannend? Der Professor der Uni Stuttgart, an der einer der Lilium-Gründer studierte, ließ sich ja sogar zitieren, daß nach Präsentation des Projektes der Fachbereich Wert darauf legte, keinerlei Verbindung zu Lilium haben.

Ich hole das mal hier rüber.

Was ist denn bitte nicht spannend daran, ein distributed propulsion tilt wing canard auszulegen, zu bauen, zu testen und zuzulassen und zu sehen, wie weit heutige Technologie reicht? Das hat an sich ja erstmal nix damit zu tun, dass Marketing und Investoren Ideen der Flugleistungen haben, die mit der Realität nicht unbedingt kongruent sind. Aber das ist ja die Herausforderung des Ingenieurs: Schauen, wie weit man kommen kann.

Und egal wie komplex Du denkst, dass das Flugzeug wäre - ich bin mir fast sicher, in Realität ist es komplexer als sich die meisten hier sich das Vorstellen.

Ob man wirklich jetzt dafür gleich 1000 Leute braucht sei mal dahingestellt.

13. September 2024 16:29 Uhr: Von Benno Doneck an Malte Höltken Bewertung: +7.67 [8]

Das ist bis zu dem Moment super spannend, an dem man erkennt, dass das Ding bereits ohne payload gerade mal eben so flugfähig ist, aber bereits klar wird, dass es niemals die angestrebte Nutzlast über die erhofften Distanzen befördern können wird. Zumindest nicht, ohne dann teurer, schwerer, lauter und unflexibler als jeder vergleichbare konventionelle Hubschrauber zu sein.

Genau darum gibt es keinen realistischen Businesscase. Es bleibt ein Traum, dass plötzlich jeder in Innenstädten starten und landen kann, wo er will. Das wird aus diversen Gründen nie passieren, solange Fluggeräte Lärm erzeugen und kein Weg erfunden wurde, dass die nicht auf unbeteiligte fallen können.

Solche spannenden Auslegungen kann übrigens inzwischen jeder halbwegs begabte hobbyist mit x-plane "erfinden" und testen. Letztendlich basiert der ganze Spaß ursprünglich eh nur auf ein paar verschiedenen Bastlern, die auf youtube ihren Gymnastikball und später eine Badewanne mit aufgebohrter Quadcopter-technologie zum schweben gebracht hatten. Das war doch der Startschuss für Volocopter und co.

Spätestens nachdem der erste unbemannte Prototyp dann zufällig abgebrannt war, hätte man die kleine Studententruppe auflösen müssen, das Projekt auf Eis legen und hätte die Ergebnisse in diversen wissenschaftlichen Abschlussarbeiten verwerten können und seine Karriere in realistischeren Projekten fortführen können. Alles, was danach passierte, ist doch nur noch aufgebauschter Investorenbetrug, imho.

Da jetzt noch Steuergelder nachzuschießen, nachdem der Markt offensichtlich nicht mehr bereit ist, dort Geld zu versenken, ist doch eine Frechheit. Der Staat soll sich da gefälligst heraushalten. Vom Staat hätte ich nur erwartet, kostenfrei Platz für Entwicklung und Flugtests zur Verfügung zu stellen.

13. September 2024 19:25 Uhr: Von Alexander Callidus an Malte Höltken Bewertung: +3.00 [3]

"Was ist denn bitte nicht spannend daran, ein distributed propulsion tilt wing canard auszulegen, zu bauen, zu testen und zuzulassen und zu sehen, wie weit heutige Technologie reicht?"

Das halte ich in zwei Szenarien für spannend:

1. Du bist absoluter Pionier und es gibt keine Vorerfahrungen. „Das mit dem Auftrieb muss doch gehen. Lass uns doch mal probieren, ob wir so eine Kiste mit einem Verbrennungsmotor nicht in die Luft kriegen. Lass uns das mal am Strand machen“ Dann ein paar Jahre intensiv rechnen, ausprobieren und irgendwann fliegt das Ding und Du bist der Erste.

2. Du bist fortgeschrittener Student der Luft- und Raumfahrttechnik im Master und der Prof. sagt: "Lasst uns mal was Ausgefallenes machen und ein elektrisches VTOL tilt-rotor Flugzeug konzipieren und dimensionieren". Oder ein Fachmann wie Du vollzieht das nach, weil es eben als Konzept ausgefallen ist.

Vielleicht stelle ich mir das alles viel zu leicht vor, aber ist es wirklich so schwer, das überschlagsmäßig zu beurteilen? Fakten muß man sich zusammensuchen, aber was ich finde, klingt nicht überzeugend: der Zweisitzer-Prototyp wurde nach hundert Testflügen bis 25° (oder 30°?) Bank geflogen. D.h. er trägt maximal das 1,15-fache des Leergewichtes: statt 200kg projektierter Nutzlast eine von 65kg. Max Steigrate 500 ft/min leer. https://evtol.news/lilium/

Kürzer: spannend ist bestimmt die Auslegung. Wenn es dann so erfolgversprechend scheint, daß man es baut, dann sollte die Realität doch irgendwo in der Nähe der projektierten Daten liegen. Wenn sie das ganz offensichtlich nicht tut, dann stimmt etwas in dieser Kette nicht.

Update: auf https://evtol.news/aircraft sind wohl alle bekannten eVTOL aufgelistet, Es sind beeindruckend viele, manche wie z.B. Pivotal oder Joby bieten plausible technische Daten und Schein und Sein liegen nicht so weit auseinander.

Update II: die am weitesten fortgeschrittenen sind in ähnlichen Stadien wie Lilium, manche im Prototypenstadium, manche haben 2024 wohl schon Flieger ausgeliefert https://evtol.news/news/evtol-leaders-deliver. Die Reichweite liegt überall um 30 min. Dann scheint ein praktikables Gerät aber immerhin nicht unmöglich, eine nur 20-30% höhere Energiedichte der Batterien würde vielleicht ja schon reichen. Dann verstehe ich, warum so viel Geld investiert wird.


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