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18. Juni 2024 21:14 Uhr: Von Udo R. an Anton Ecklers Bewertung: +3.00 [3]

GAFOR "O" steht für "Offen" bzw. "Open", nicht overcast.

"C" ist clear

"O" open

"D" steht für difficult

"M" für marginal

"X" ist closed.

Jedes GAFOR-Gebiet hat eine Bezugshöhe auf die sich alle Angaben beziehen. Eine tolle und übersichtliche Tabelle der Bezugshöhen findet sich in der Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/GAFOR

Auf der Wikipedia-Seite findet sich unten unter "Links" auch die GAFOR-Broschüre des DWD. Ich empfehle die Lektüre!

Den GAFOR richtig lesen zu können ist für die ersten Flüge und eigentlich für alle spontanen "Schönwetterflüge" wirklich sehr hilfreich.

Schon mal vorab: Falls Du ins Ausland fliegen willst, bedenke dass im Ausland die GAFOR-Bedeutung anders sein kann als in Deutschland. Das ist besonders für den Alpenraum fundamental anders, nämlich mit GAFOR-Routen anstelle von GAFOR-Gebieten, wie das in D gelöst ist.

P.S.: Glückwunsch zum bestandenen Flugschein! Und frag bloß weiter, es gibt in der Luftfahrt keine blöden Fragen, nur blöde Unfälle. Hier ist immer jemand, der Dir eine Antwort gibt.

19. Juni 2024 05:35 Uhr: Von Matthias Richter an Udo R.

Die 4 Bewölkungsgrade und ihre englischen Abkürzungen:

gering few few

aufgelockert scattered sct

dicht broken bkn

bedeckt overcast ovc

Gruß

M.

19. Juni 2024 09:12 Uhr: Von Frank BoegneRomeo an Udo R. Bewertung: +2.00 [2]

Sehr guter Kommentar! Ergänzend: Lernen, wie Gafor und Realität / eigene Confidence zusammenpassen. Darauf kommt es an. Also muss man genau daran arbeiten, Schritt für Schritt um sich nicht zu überfordern:

Einfach Gafor ansehen, dann rausschauen, auch am Boden. Mal bei D ein paar Platzrunden fliegen, oder wenn sich die Möglichkeit ergibt mal an schlechteres Wetter heranfliegen (natürlich nicht übertreiben, nur, wenn du safe wieder umdrehen kannst). Wie ist es, wenn es etwas spannender wird (O wird zu D und dann ggf. später am Tag sogar zu M). Wenn da ein Flugzeug am Himmel ist, dann schauen: Wie viel Platz hat der noch zum Boden, wie würdest du dich dabei fühlen? Wie ist es in dem Bereich, wo du tatsächlich fliegen willst? Ist es dort topfeben oder gibt es Geländeerhebungen?

Auf die Art bin ich zu Beginn der VFR Fliegerei recht schnell zu einer für mich passenden persönlichen Guideline gekommen, im Sinne von: Kurze Flüge bei stabilem D in meiner Umgebung normalerweise machbar. Wenn ich mehr Planbarkeit brauche oder längere Strecken fliegen möchte, dann will ich eher O sehen. Ich denke, so ziemlich jeder hat sich so seine eigenen Minima zusammengebaut.

19. Juni 2024 09:55 Uhr: Von Michael Söchtig an Frank BoegneRomeo

Auch wenn es nur marginal hier eine Rolle spielt, wir hatten im Januar mal eine Wetterlage bei der im Süden überall Monster Cavok war, und im Norden Nebel. In Hamm war alles super. Bis Mittag. Innerhalb von 90min ging das Wetter von Charlie /Cavok auf X-Ray, OVC 004 zurück.

Von daher, nur weil das Wetter gerade gut ist, muss es das nicht bleiben. Klingt banal, aber so eine krasse Veränderung in kurzer Zeit hatte ich vorher noch nicht erlebt.

19. Juni 2024 10:06 Uhr: Von Frank BoegneRomeo an Michael Söchtig

Ja das kann immer passieren, hatte ich auch schon. Da hilft dann nur situatives und im Zweifel konservatives und vor allem rechtzeitiges Reagieren, d.h. meistens: Landen.

19. Juni 2024 12:32 Uhr: Von Thomas Nadenau an Frank BoegneRomeo

... nicht an einen bestimmten gerichtet!

Nur, weil ich es kenne: GAFOR ist gut, wir können fliegen.

GAFOR für sich alleine ist eine sehr schwache Information zum aktuellen und zukünftigen Wetter, da jegliche Information zu lokalem Wetter fehlt. GAFOR ist eine Gebietsvorhersage -->> in 3/8 des Vorhersagegebietes können komplett andere Verhältnisse vorliegen.

19. Juni 2024 12:32 Uhr: Von Anton Ecklers an Frank BoegneRomeo

Danke für die zahlreichen wirklich hilfreichen Antworten!

@Alexander Wolf: Gemeint war in der Tat cloud cover ≤ 4/8, den Fehler habe ich im Text mit Hinweis korrigiert.

Das GAFOR an sich ist mir als Hilfsmittel geläufig. Meine Frage ging ein bisschen darüber hinaus in die Richtung: Auf Grund welcher Zahlen / Daten / Fakten kommt ihr zu einer plausiblen Annahme über das Ceiling?

Daher im speziellen meine Verständnisfrage zur DWD App und dem (in den letzten Tagen sehr häufig erscheinenden) O, also cloud cover ≤ 4/8 (siehe Screenshot im ersten Post -> bild1.jpeg): Auf welche Höhe bezieht sich das? Muss ich mit den ≤ 4/8 potenziell schon auf 800 ft, auf 1000 ft oder "irgendwo" zwischen dem Boden und 800hPa rechnen? Oder zwischen Boden und GAFOR Referenzhöhe? Das erschließt sich mir gerade noch nicht.

Ggf. hat Frank BoegneRomeo bereits die abstakte Antwort vollständig gegeben und man muss für den Realitätsabgleich zwischen Zahlen / Daten / Fakten und dem echten Wetter einfach ein Gespühr entwickeln.

Hier vielleicht zu einem der Hintergründe meiner Nachfrage: Vor kurzem bin ich auf einem kontrollierten Flugplatz gestartet. Das METAR hat FEW bei 3000 ft ausgegeben. Laut TAF keine Veränderungen in den nächsten Stunden. Auch die Meldungen aus der Umgebung waren ähnlich. METAR, TAF und Meteogramm stimmten ungefähr überein und das GAFOR bei O mit Wolkenobergrenze ≤ 2000 passte für mich auch mit den restlichen Meldungen zusammen. Ein Regenschauer war gerade vorübergezogen und ich bin gestartet. Bei ca. 1800 ft und nach Ausflug aus der Kontrollzone habe ich dann gemerkt, dass der in Luftraum E geforderte, vertikale Abstand zu den Wolken von 1000 ft schlechtestenfalls eine optimistische Schätzung sein könnte. Da ich bereits aus der Kontrollzone raus war, habe ich noch kurz nach größeren (horizontalen) Lücken ausschau gehalten und dann schnell feststellen müssen, dass mein Wetter-Forecast mit der Realität offensichtlich wenig gemeinsam hat. Daher den Tower angefunkt und halbwegs entpannt wieder gelandet.

Nach der Landung sind mit dann zwei Dinge aufgefallen: Einmal, dass das METAR des Flugplatzes quasi genau zu meinem Start "nach unten" angepasst wurde. Und, dass teilweise Regionen um mich herum in der DWD App bei besagter Darstellung des Ceilings (nicht GAFOR, daher siehe bild1.jpeg im ersten Post als Beispiel) spontan und nach einem für mich nicht nachvollziehbaren Muster oder Zusammenhang mit den Bewölkungs-Charts des DWD auf O gesprungen sind.

Daher meine Nachfrage in Bezug darauf, wie ihr insbesondere Wetterlagen bei tieferer Bewölkung interpretiert und wie ihr Schätzungen zum Ceiling auf eurer Flugstrecke (neben METARs, TAFs und Meteogrammen) vornehmt.

19. Juni 2024 14:31 Uhr: Von Udo R. an Anton Ecklers

METAR, TAF und Meteogramm stimmten ungefähr überein und das GAFOR bei O mit Wolkenobergrenze ≤ 2000 passte für mich auch mit den restlichen Meldungen zusammen

Also. GAFOR gibt keine Wolkenobergrenzen an. Wolkenobergrenze heißt auf englisch cloud tops - vielleicht ist der Begriff klarer.

GAFOR Buchstabe "O" bedeutet: die Hauptwolkenuntergrenze liegt mindestens 2000 Fuß über der Gebietsbezugsfläche.

Das heißt aber auch, es können durchaus unterhalb von 2000 Fuß bis zu 4/8 Bedeckung vorhanden sein, nur zählen die halt nicht für den GAFOR. Denn: um 4/8 kann man noch drum herum kurven.

Hauptwolkenuntergrenze (Cloud base) bei 2000 Fuß heißt auch: das kann legal mit 1000 Fuß Wolkenabstand in Luftraum E unter Umständen nicht funktionieren.

19. Juni 2024 15:19 Uhr: Von M. St. an Anton Ecklers

Nachfrage in Bezug darauf, wie ihr insbesondere Wetterlagen bei tieferer Bewölkung interpretiert.

Hallo Anton, noch mal zur Klarifizierung wie ich das sehe – wegen Udos Einwand. AGL ist natürlich kein Level im Sinne einer Ebene über der die Wolken dahin ziehen. Aus praktischer Sicht erscheint es mir logisch anzunehmen, dass es sich dabei immer um einen Höhen-Bezugspunkt handelt an dem man sich orientiert, der aber keine Aussage darüber macht, wie das Gelände in seiner Umgebung aussieht. Das wird besonders in bergigem Gelände und im Gebirge schnell klar. Deshalb ja auch im deutschen GAFOR die Definition der Bezugshöhe, bei der es im jeweiligen Gebiet durchaus Gelände über der Bezugshöhe geben kann.


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