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Sonstiges | Ceiling - Overcast im DWD Wetter und Auswirkungen auf die Flufvorbereitung |
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Hallo zusammen,
vor kurzem habe ich meinen LAPL erhalten. In den letzten Tagen und Wochen habe ich das nicht immer flugtaugliche Wetter genutzt, um mich ausführlich mit dem DWD Flugwetter inklusive der App zu beschäftigen. Bei der Interpretation des Ceiling hat sich dabei eine Wissenslücke gezeigt, die ich trotz Internet-Suche gerade nicht schließen kann. Daher möchte ich freundlich um Rat bitten. Weiterführende Literatur ist herzlich willkommen!
Zum Thema:
Die Angabe "O" beim Ceiling steht bekanntlich für Overcast im hochgeladenen Bild aus der DWD App (bild1.jpeg) nach Legende aus [1] für cloud cover ≤ 4/8 (Geändert nach freundlichem Hinweis von Alexander Wolf). Aber von welcher Bezugshöhe wird hier bei den Angaben des DWD ausgegangen?
Vielleicht übersehe ich hier etwas, aber weder in der DWD Hilfe "Karten mit aktuellem Flugwetter" [1], noch in den im Netz gefundenen Ergänzende Interpretationshinweise zur Karte mit Ceiling/Satellitenbild des DWD [2] noch in dem DWD Dokument "Radar- und Blitzbilder" [3] kann ich dazu etwas finden.
Mein Verständnis ist dass hier die gleichen Maßstäbe wie bei der Prognose zur Tiefe der Bewölkung & Wetter gelten (Erdboden - 800hPa, siehe bild2.jpeg) gelten. Somit würde ein "O" für mich bedeuten, unter der Bezugshöhe "irgendwo" Overcast-Bedingungen herrschen und ich beim Wetterbriefung besonders aufmerksam Prognose, Meteogram, METAR, TAF, etc. studieren muss, um sicher zu gehen, dass ich die VMC Bedingungen zum Flug erfüllen kann.
Mir ist klar, dass ich die Frage mit LAPL selbst beantworten können sollte. Bevor ich allerdings auf Grund eines unsauberen Wetter-Briefings im Flieger selbst Probleme bekomme, frage ich lieber hier um rat.
VG
Toni
[1] https://www.dwd.de/DE/fachnutzer/luftfahrt/download/produkte/obskarten/obs_download.pdf?__blob=publicationFile&v=7
[2] https://www.dwd.de/DE/fachnutzer/luftfahrt/download/produkte/obskarten/obs_download_ceilometer.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[3] https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/radar_und_blitzbilder.pdf?__blob=publicationFile&v=2
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Eventuell hast Du eine falsche Grundannahme: bei "o" steht in der Legende "cloud cover <= 4 octas", nicht overcast.
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Beispiel: DWD GAFOR Gebiet 81 hat eine Referenzhöhe von 4000 ft AMSL. O = offen, Sicht > 8km, Ceiling > 2000 ft über Bezugshöhe und >5/8. Alle anderen Aussagen referzieren sich darauf. Ggfs sind in den DWD Wetterkarten (LLSWC) andere Referenzen, dann sind diese aber auch genannt. Mitunter sind Wettercharts von ausländischen Wetterstationen übernommen, dann die Referenzen checken.
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GAFOR "O" steht für "Offen" bzw. "Open", nicht overcast.
"C" ist clear
"O" open
"D" steht für difficult
"M" für marginal
"X" ist closed.
Jedes GAFOR-Gebiet hat eine Bezugshöhe auf die sich alle Angaben beziehen. Eine tolle und übersichtliche Tabelle der Bezugshöhen findet sich in der Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/GAFOR
Auf der Wikipedia-Seite findet sich unten unter "Links" auch die GAFOR-Broschüre des DWD. Ich empfehle die Lektüre!
Den GAFOR richtig lesen zu können ist für die ersten Flüge und eigentlich für alle spontanen "Schönwetterflüge" wirklich sehr hilfreich.
Schon mal vorab: Falls Du ins Ausland fliegen willst, bedenke dass im Ausland die GAFOR-Bedeutung anders sein kann als in Deutschland. Das ist besonders für den Alpenraum fundamental anders, nämlich mit GAFOR-Routen anstelle von GAFOR-Gebieten, wie das in D gelöst ist.
P.S.: Glückwunsch zum bestandenen Flugschein! Und frag bloß weiter, es gibt in der Luftfahrt keine blöden Fragen, nur blöde Unfälle. Hier ist immer jemand, der Dir eine Antwort gibt.
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Die 4 Bewölkungsgrade und ihre englischen Abkürzungen:
gering few few
aufgelockert scattered sct
dicht broken bkn
bedeckt overcast ovc
Gruß
M.
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Sehr guter Kommentar! Ergänzend: Lernen, wie Gafor und Realität / eigene Confidence zusammenpassen. Darauf kommt es an. Also muss man genau daran arbeiten, Schritt für Schritt um sich nicht zu überfordern:
Einfach Gafor ansehen, dann rausschauen, auch am Boden. Mal bei D ein paar Platzrunden fliegen, oder wenn sich die Möglichkeit ergibt mal an schlechteres Wetter heranfliegen (natürlich nicht übertreiben, nur, wenn du safe wieder umdrehen kannst). Wie ist es, wenn es etwas spannender wird (O wird zu D und dann ggf. später am Tag sogar zu M). Wenn da ein Flugzeug am Himmel ist, dann schauen: Wie viel Platz hat der noch zum Boden, wie würdest du dich dabei fühlen? Wie ist es in dem Bereich, wo du tatsächlich fliegen willst? Ist es dort topfeben oder gibt es Geländeerhebungen?
Auf die Art bin ich zu Beginn der VFR Fliegerei recht schnell zu einer für mich passenden persönlichen Guideline gekommen, im Sinne von: Kurze Flüge bei stabilem D in meiner Umgebung normalerweise machbar. Wenn ich mehr Planbarkeit brauche oder längere Strecken fliegen möchte, dann will ich eher O sehen. Ich denke, so ziemlich jeder hat sich so seine eigenen Minima zusammengebaut.
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Auch wenn es nur marginal hier eine Rolle spielt, wir hatten im Januar mal eine Wetterlage bei der im Süden überall Monster Cavok war, und im Norden Nebel. In Hamm war alles super. Bis Mittag. Innerhalb von 90min ging das Wetter von Charlie /Cavok auf X-Ray, OVC 004 zurück.
Von daher, nur weil das Wetter gerade gut ist, muss es das nicht bleiben. Klingt banal, aber so eine krasse Veränderung in kurzer Zeit hatte ich vorher noch nicht erlebt.
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Ja das kann immer passieren, hatte ich auch schon. Da hilft dann nur situatives und im Zweifel konservatives und vor allem rechtzeitiges Reagieren, d.h. meistens: Landen.
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... nicht an einen bestimmten gerichtet!
Nur, weil ich es kenne: GAFOR ist gut, wir können fliegen.
GAFOR für sich alleine ist eine sehr schwache Information zum aktuellen und zukünftigen Wetter, da jegliche Information zu lokalem Wetter fehlt. GAFOR ist eine Gebietsvorhersage -->> in 3/8 des Vorhersagegebietes können komplett andere Verhältnisse vorliegen.
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Danke für die zahlreichen wirklich hilfreichen Antworten!
@Alexander Wolf: Gemeint war in der Tat cloud cover ≤ 4/8, den Fehler habe ich im Text mit Hinweis korrigiert.
Das GAFOR an sich ist mir als Hilfsmittel geläufig. Meine Frage ging ein bisschen darüber hinaus in die Richtung: Auf Grund welcher Zahlen / Daten / Fakten kommt ihr zu einer plausiblen Annahme über das Ceiling?
Daher im speziellen meine Verständnisfrage zur DWD App und dem (in den letzten Tagen sehr häufig erscheinenden) O, also cloud cover ≤ 4/8 (siehe Screenshot im ersten Post -> bild1.jpeg): Auf welche Höhe bezieht sich das? Muss ich mit den ≤ 4/8 potenziell schon auf 800 ft, auf 1000 ft oder "irgendwo" zwischen dem Boden und 800hPa rechnen? Oder zwischen Boden und GAFOR Referenzhöhe? Das erschließt sich mir gerade noch nicht.
Ggf. hat Frank BoegneRomeo bereits die abstakte Antwort vollständig gegeben und man muss für den Realitätsabgleich zwischen Zahlen / Daten / Fakten und dem echten Wetter einfach ein Gespühr entwickeln.
Hier vielleicht zu einem der Hintergründe meiner Nachfrage: Vor kurzem bin ich auf einem kontrollierten Flugplatz gestartet. Das METAR hat FEW bei 3000 ft ausgegeben. Laut TAF keine Veränderungen in den nächsten Stunden. Auch die Meldungen aus der Umgebung waren ähnlich. METAR, TAF und Meteogramm stimmten ungefähr überein und das GAFOR bei O mit Wolkenobergrenze ≤ 2000 passte für mich auch mit den restlichen Meldungen zusammen. Ein Regenschauer war gerade vorübergezogen und ich bin gestartet. Bei ca. 1800 ft und nach Ausflug aus der Kontrollzone habe ich dann gemerkt, dass der in Luftraum E geforderte, vertikale Abstand zu den Wolken von 1000 ft schlechtestenfalls eine optimistische Schätzung sein könnte. Da ich bereits aus der Kontrollzone raus war, habe ich noch kurz nach größeren (horizontalen) Lücken ausschau gehalten und dann schnell feststellen müssen, dass mein Wetter-Forecast mit der Realität offensichtlich wenig gemeinsam hat. Daher den Tower angefunkt und halbwegs entpannt wieder gelandet.
Nach der Landung sind mit dann zwei Dinge aufgefallen: Einmal, dass das METAR des Flugplatzes quasi genau zu meinem Start "nach unten" angepasst wurde. Und, dass teilweise Regionen um mich herum in der DWD App bei besagter Darstellung des Ceilings (nicht GAFOR, daher siehe bild1.jpeg im ersten Post als Beispiel) spontan und nach einem für mich nicht nachvollziehbaren Muster oder Zusammenhang mit den Bewölkungs-Charts des DWD auf O gesprungen sind.
Daher meine Nachfrage in Bezug darauf, wie ihr insbesondere Wetterlagen bei tieferer Bewölkung interpretiert und wie ihr Schätzungen zum Ceiling auf eurer Flugstrecke (neben METARs, TAFs und Meteogrammen) vornehmt.
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Mein Verständnis ist dass hier [beim Ceiling] die gleichen Maßstäbe wie bei der Prognose zur Tiefe der Bewölkung & Wetter gelten.
Hallo Anton, falls es sich nicht schon geklärt hat.
Es geht um zwei verschiedene Angaben mit verschiedenen Bezugspunkten. Das eine ist "Ceiling", das andere "Tiefe Bewölkung" (nicht Tiefe der Bewölkung).
Ceiling ist immer AGL, Bewölkung ist immer AMSL.
Bei deinem Beispiel für die Bewölkung geht es um die "tiefe Bewölkung" (neben mittlerer und hoher Bewölkung). Die reicht bis 800 hPa in Luftdruck gemessen, bezogen auf die Standardatmosphäre und in Höhe umgerechnet etwa FL 065.
Ceiling, Hauptwolkenuntergrenze, bezieht sich immer auf die Stationshöhe von der aus gemessen wird.
Muss ich mit den ≤ 4/8 potenziell schon auf 800 ft, auf 1000 ft oder "irgendwo" zwischen dem Boden und 800hPa rechnen?
Theoretisch ja. Du musst dann anhand anderer Quellen einschätzen, mit welchen Wolkenuntergrenzen zu rechnen ist. Z. B. mit den Flugwetterübersichten oder den GAFOR-Angaben, den Meteogrammen oder dem Spread für einen Ort.
Praktisch betrachtet geben dir diese Angaben eine Einschätzung über die absolute Höhe einer Wolkenuntergrenze. Die reicht für den Streckenflug aber noch nicht aus, da man ja das AGL braucht. Da hilft das Ceiling, wenn man z. B. aus dem Rhein-Main-Gebiet duch die Wetterau über die Rhön und der Thüringer Wald nach Gera will.
Daher meine Nachfrage in Bezug darauf, wie ihr insbesondere Wetterlagen bei tieferer Bewölkung interpretiert und wie ihr Schätzungen zum Ceiling auf eurer Flugstrecke (neben METARs, TAFs und Meteogrammen) vornehmt.
Nach Flugwetterübersichten, Meteogrammen, TAFs, METARs usw. sind die Ceilings für mich das letzte was ich mir unmittelbar vor einem Flug (nochmal) ansehe, wenn nämlich überhaupt die Möglichkeit besteht, dass der VFR-Flug grenzwertig werden könnte.
Das Problem mit der Ceilingdarstellung in der APP ist, dass man die Stationshöhen (ausser die mit ICAO-Kennung) nicht sehen kann. Im Browser geht das (bei mir: MAC & Chrome) wenn man mit der Maus drüber fährt. Letzteres bietet die Möglichkeit aktuell die tatsächliche Wolkenuntergrenze in einer Region einschätzen zu können.
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Machen wir aus dem "Ceiling ist immer AGL" doch noch anstelle AGL "über der Gebietsbezugshöhe", die ist nämlich unter Umständen ganz anders als AGL und liegt auch regelmäßig unterhalb der höchsten Berge in dem betreffenden Gebiet.
Unter Ceiling verstehe ich übrigens auf deutsch die Hauptwolkenuntergrenze.
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METAR, TAF und Meteogramm stimmten ungefähr überein und das GAFOR bei O mit Wolkenobergrenze ≤ 2000 passte für mich auch mit den restlichen Meldungen zusammen
Also. GAFOR gibt keine Wolkenobergrenzen an. Wolkenobergrenze heißt auf englisch cloud tops - vielleicht ist der Begriff klarer.
GAFOR Buchstabe "O" bedeutet: die Hauptwolkenuntergrenze liegt mindestens 2000 Fuß über der Gebietsbezugsfläche.
Das heißt aber auch, es können durchaus unterhalb von 2000 Fuß bis zu 4/8 Bedeckung vorhanden sein, nur zählen die halt nicht für den GAFOR. Denn: um 4/8 kann man noch drum herum kurven.
Hauptwolkenuntergrenze (Cloud base) bei 2000 Fuß heißt auch: das kann legal mit 1000 Fuß Wolkenabstand in Luftraum E unter Umständen nicht funktionieren.
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Machen wir aus dem "Ceiling ist immer AGL" doch noch anstelle AGL "über der Gebietsbezugshöhe", die ist nämlich unter Umständen ganz anders als AGL und liegt auch regelmäßig unterhalb der höchsten Berge in dem betreffenden Gebiet.
Hallo Udo, die Gebietsbezugshöhe bezieht sich auch auf AGL. Die Defintion von "Ceiling" ist laut Sera:
„Hauptwolkenuntergrenze“: die Untergrenze der niedrigsten Wolkenschicht über Grund oder Wasser, die mehr als die Hälfte des Himmels bedeckt und unterhalb von 6 000 m (20 000 ft) liegt."
Unter Ceiling verstehe ich übrigens auf deutsch die Hauptwolkenuntergrenze.
Ja, und hättest du nur zwei, drei Sätze weiter gelesen, wäre dir aufgefallen, dass ich eben das auch geschrieben hatte.
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Nachfrage in Bezug darauf, wie ihr insbesondere Wetterlagen bei tieferer Bewölkung interpretiert.
Hallo Anton, noch mal zur Klarifizierung wie ich das sehe – wegen Udos Einwand. AGL ist natürlich kein Level im Sinne einer Ebene über der die Wolken dahin ziehen. Aus praktischer Sicht erscheint es mir logisch anzunehmen, dass es sich dabei immer um einen Höhen-Bezugspunkt handelt an dem man sich orientiert, der aber keine Aussage darüber macht, wie das Gelände in seiner Umgebung aussieht. Das wird besonders in bergigem Gelände und im Gebirge schnell klar. Deshalb ja auch im deutschen GAFOR die Definition der Bezugshöhe, bei der es im jeweiligen Gebiet durchaus Gelände über der Bezugshöhe geben kann.
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort, die mir sehr weitergeholfen hat!
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Ja wir reden über dasselbe, sorry wenn das übergenau rüberkam. Mir ist im Prinzip beim Lesen und Denken hier im Beitrag selbst wieder aufgefallen, wie tief man den GAFOR tatsächlich verstehen muss, damit er einem auch weiterhilft. Vor allem bei Bedingungen, die nicht ganz so einfach sind.
Um das nochmal mit anderen Worten klarzustellen: Im GAFOR ist die Hauptwolkenuntergrenze über der Gebietsbezugshöhe angegeben.
Beispiel: Wenn die Bezugshöhe eines GAFOR-Gebiets bei 1000 Fuß liegt, und GAFOR-Code "O" ausgegeben wird, dann liegt die GAFOR-Hauptwolkenuntergrenze bei mindestens 3000 Fuß AMSL.
Das ist nämlich nicht dasselbe wie eine "Ceiling" aus einer gewöhnlichen Wetter-App oder dgl., die keine Bezugshöhe hat, sondern eben entweder AGL oder AMSL sein kann. Denn auch da sollte man bei der genutzten App nachschauen, auf welche Höhe das bezogen sein soll. Das kann das eine oder andere sein. Die Vermutung steht, dass das typischerweise AGL sein sollte.
Ich betone das deshalb, weil sich aus solchen Höhen"umrechnungen" bzw. falsche Bezugshöhe einfach schon viele blöde Unfälle ergeben haben.
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Gestern Abend war wieder einer dieser Abende, an denen ich bei der Wetterbeobachtung von der Couch aus ein paar Fragezeichen in den Augen hatte. Da ich die hier dargestellte Situation in den letzten Tagen häufiger in dieser bzw. ähnlicher Form erlebt habe, würde ich mich über Feedback freuen, ob ihr meine Einschätzung bzw. Schlussfolgerung teilt. Ich bin wie folgt vorgegangen:
GAFOR:
Zunächst einen Blick ins GAFOR (siehe bild1.jpeg) und die dazugehörige Anleitung [1], um sicher zu gehen, dass ich nichts übersehe. Interpretation: Das im Bild markierte Gebiet 32 (Münsterland) könnte fliegbar sein. Die Wolkenuntergrenze könnte für einen Flug in 2000 ft AGL aber auch zu gering sein, da 5/8 des Himmels >= 2.000 ft bedekt ist.
Meteogramm:
Dies steht im Widerspruch zum Meteogramm von Münster (leider kein Screenshot gemacht), welches keine Bewölkung auf dieser Höhe meldet. Prinzipiell würde ich hier jedoch eher dem GAFOR als dem Meteogramm vertrauen.
Niederschlag und Ceiling:
Im nächsten Schritt schaue ich auf Niederschlag und Ceiling (siehe bild2.jpeg). Um Münster herum komplett O (NICHT GAFOR O), also, wie bereits vorher im Threat diskutiert: cloud cover <= 4 octas.
Satellit:
Das Satellitenbild in RGB (bild3.jpeg) erweckt für mich den Eindruck, dass hier immer mal wieder tiefe Wolken auftauchen, aber auch immer wieder Freiräume existieren.
Zwischenfazit:
Wenn ich jetzt fliegen würde, könnte es mit Mindesthöhe bzw. Abstand zu den Wolken eng werden. Unter 2000 ft. aber auch darüber würde ich mit (bestenfalls umfliegbarer / schlechtestenfalls schwer umfliegbarer Bewölkung) rechnen müssen.
METAR / TAF [2]:
Das METAR von EDDG (AUTO) sagt eine Bewölkung von FEW045 an und wiederspricht damit den vorherigen Erkenntnissen. Münster-Osnabrück sagt ebenfalls FEW046 voraus. Auch das TAF meldet SCT035 für diesen Abend.
Fazit:
Als unerfahrener Pilot würde ich vermutlich davon absehen, jetzt in den Flieger zu steigen. Zumindest dann, wenn ich weitere Strecken zurücklegen wollen würde und mich somit auf gutes Wetter verlassen können müsste. Einen kurzen Flug in direkter Nähe eines Flugplatzes würde ich ggf. nach einem Aufsteigen in die Platzrunde in Betracht ziehen - jedoch mit sehr kritischem Blick auf herannahende Wolken. Kurz: Vermutlich würde ich eher nicht fliegen.
Euer Feedback zu meiner Schlussfolgerung würde mich sehr interessieren. Wie oben beschrieben: Ich fliege noch nicht lange und habe noch nicht viel Erfahrung mit schlechten Wetterlagen (abseits der Ausbildung).
VG
Toni
[1] https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/gafor.pdf?__blob=publicationFile&v=1
[2] https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/metar_taf.pdf?__blob=publicationFile&v=1
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Euer Feedback zu meiner Schlussfolgerung würde mich sehr interessieren.
Hi, sorry wenn ich das so direkt sage, aber die ist völliger Quatsch. Du bist bei bestem Wetter mit ein paar Cumulus-Wolken nicht geflogen. Ggf. später noch ne SCT-Schicht mit Ceiling 3.500ft.
Wenn Du Dir das nächste mal unsicher bist, schnapp Dir einen Fluglehrer und geh fliegen. Dann siehste, warum das geht ;-)
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Also es fällt mir schwer zu glauben bei einem solchen Wetter einen Flug NICHT antreten zu wollen. Bei Oscar Wetterbedingungen gibts mE überhaupt keine witterungsbedingten Bedenken. Warum sprichst nicht einfach Deinen (ehemaligen) Fluglehrer zu Deinen fliegerischen Vorhaben an, der kann Dir sicherlich vollumfänglich die nötigen Erläuterungen zum aktuellen Wetter geben und Dir METAR / TAF erklären.
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Erst mal ist es giut, wie intensiv Du Dich damit beschäftigst. Leider bist Du in diesem Fall irgendwo im Kopf "falsch abgebogen":
Gafor (eine Vorhersage, keine Beobachtung) sagt, dass unterhalb 2000ft über Bezugshöhe im Gafor Gebiet nicht mit Bewölkung zu rechnen ist, die VFR Flüge einschränkt. Das Meteogramm sagt, dass dies auch an genau diesem einen Punkt so vorhergesagt ist und das Metar sagt, dass dort aktuell tatsächlich auch keine ist. Zudem sagen das Meteogramm und das Metar, dass Wolken die den VFR-FLug einschränken höchstens deutlich höher sind. Wie kommst Du dann drauf, dass trotzdem die Gefahr sehr hoch ist, dass dennoch unter 2000ft Wolken sind? Nur, weil Du (als wahrscheinlich einziger Mensch auf der Welt) die höhe der Wolkenuntergrenze auf Satelitenbildern abschätzen kannst?
Zudem hast Du die beiden wichtigsten Quellen bei Deiner Betrachtuing vergessen.
1. Die Wettervorhersage - beim DWD die 3-Tages prognose aber es tut auch der Wetterbericht aus der Tagesschau. Wie ist das mittelfristige und großräumige Wetter? Was würdest Du an Wetter für den Flug erwarten, wenn Du weisst, dass Du vor/hinter einer Warm-/Kaltfront bist die nach Norden/Süden/Westen/Osten zieht? Wie wird sich deswegen das Wetter ganz allgemein entwickeln?
2. Fenster: Wie sieht es eigentlich aus, wenn Du rausschaust? Du kannst Dir um sicherer zu werden vielleicht vornehmen, ab jetzt jeden Tag zum Fenster raus zu schauen, und das was Du siehst mit dem Gafor und dem Metar des nächsten Platzes abzugleichen. dann bekommst Du ein Gefühl dafür, was diese Zahlen / Bilder genau bedeuten.
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<Gafor (eine Vorhersage, keine Beobachtung) sagt, dass unterhalb 2000ft über Bezugshöhe im Gafor Gebiet nicht mit Bewölkung zu rechnen ist, die VFR Flüge einschränkt. >
Das stimmt so nicht. GAFOR ist eine Gebietsvorhersage, die eine Aussage über 5/8 des Gebietes macht. Im Rest kannst du dichten Nebel haben!
... und an den Threadersteller: Für so ein lokales Vorhaben ist sie denkbar ungeeignet. Meteogramme sind in ihrer Aussage da kaum besser. Für ein kurzfristiges, lokal eng begrenztes Vorhaben gibt es die besten Informationen in den METARs und TAFs. Für ein größeres Vorhaben gilt es natürlich, auch einen entsprechenden Überblick über die Wetterlage zu bekommen - vom großen ins kleine.
Auf den DWD-Seiten gibt es dazu auch entsprechende Hilfestellungen.
... und ansonsten schließe ich mich der Aussage von Thomas und Alfred an.
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Das stimmt so nicht. GAFOR ist eine Gebietsvorhersage, die eine Aussage über 5/8 des Gebietes macht. Im Rest kannst du dichten Nebel haben!
Quelle? Wo kommen die 5/8 her? Kann es sein, dass Du die GAFOR-Vorhersage mit der "Hauptwolkenuntergrenze" verwechselst (die nur eins von vielen Kriterien für die Einstufung ist)? Und auch beim Ceiling bedeuten 5/8 übrigens nicht, dass in einem sehr großen Gebiet (wie einem GAFOR-Vorhersagebereich) 62,5% CAVOK sind und der Rest Nebel.
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Dein Gafor-Screenshot zeigt, grün, "grüner wirds nicht". Noch dazu ist Dein Gafor-Gebiet umgeben von O-Gebieten. Du hast also aller Wahrscheinlichkeit nach im weiten Umkreis gute Bedingungen.
Die Metars der Umgebung melden ein paar Wolken in FL 045.
Das Satellitenbild kann keine tiefen Wolken differenzieren. Damit hast Du ausgezeichnete Bedingungen.
Wenn Du noch nicht soviel Erfahrung hast: geh schrittweise vor. Jetzt machst Du unter solchen Bedingungen einen Flug zB zu einem 30 min entfernten Platz. Beim nächsten Mal fliegst Du , wenn die Metars Wolken bei 3000ft melden. Dann bei hoher Bewölkung mal Richtung Kassel. usw. Jeder (zumindest ich) hat mal vorsichtig angefangen.
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<Wie kommst Du dann drauf, dass trotzdem die Gefahr sehr hoch ist, dass dennoch unter 2000ft Wolken sind?>
Danke für die Hinweise in Richtung Wettervorhersage und "von groß nach klein". Hier liegt der Ursprung meiner Fehlannahme.
Während die vom DWD gemeldeten Daten von GAFOR, Ceiling und METAR zumindest mit meinem oben beschriebenen Flug Ende April korrelieren, tun es LL-SWC, 3-Tages Prognose und Flugwetterübersicht nicht.
Danke!
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