Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Eindrücke von der AERO 2025
Im Test: uAvionix AV-30 und tailBeaconX
Sky Pointer vs. Ground Pointer
Neue FAA-Regelung für Zertifikatsinhaber
Wartung und Mondpreise
Unfall: Abgelenkt und abgekippt
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

21. September 2023: Von Sven Walter an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Nur werden sie erst jetzt wirklich gefährlich - ihre vollkommen irre Politik bedroht unseren Wohlstand, unser Ansehen in der Welt und unsere Wirtschaftskraft. Da hört der Spaß gleich mehrfach auf.

Ne, über den anteiligen gesellschaftspolitischen Blödsinn kann ich mich auch ärgern, aber wenn man die Politik des Unsympathen Trittin fortgefährt hätte nach 2005, ginge es uns deutlich besser. Weniger Inflation, geringere Abhängigkeit, einfachere Regelungen, größere Exporterfolge bei Zukunftstechnologie, weniger bürokratische Regelungen. Das EEG ist das erfolgreichste einfache Gesetz des Planeten,

Trittin wird ja immer mit dem Dosenpfand attackiert, das eigentlich von Töpfer stammte, einem der allerbesten und geräuschlos erfolgreichsten Unionsminister unter Kohl. Das EEG stammt aber auch von Scheer, Fels und zwei anderen Hinterbänklern. Wenn nur mehr Abgeordnete so wären...

21. September 2023: Von Sven Walter an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Chris, hab mir dir zuliebe gerade mal den aktuellen Rieck angehört, er stellt die richtigen Fragen (und das GEG ist ja furchtbar politisch zustande gekommen), aber er macht es a) oberflächlich b) ohne quantitative Analyse c) merkt man mal wieder, dass er in dem Punkte kein Fachmann ist, sondern ganz viel Meinung präsentiert. Frau Messari-Becker, um nur eine bekanntere Fachfrau anzuführen, würde den Großteil Punkt für Punkt zerlegen. Thema ist komplex ,das macht es schwer in 25 min, aber

"interview lamiah messari-becker" bei Google ist dann schonmal ganz bezeichnend, wie dann Focus bis taz die Titel unterschiedlich wählen.

Beim Holzbau hat er natürlich absolut recht. Ist indes komplett Landesrecht, LBO x 16 und so. Also nicht GEG.

Speicherbau ist wichtig für die Planung, aber noch länger komplett sekundär zum massiven Ausbau EE.

Fazit: Angenehme Stimme, interessant im Bereich Spieltheorie, von der Wärmewende hat er so viel Ahnung wie Lanz, Maischberger, Wolfgang Weimar und Stefan Aust - überhaupt keine. Ein reiner Ventilierungsmeinungsbeiträgen mit ein paar netten bekannten Notwendigkeiten.

21. September 2023: Von Chris _____ an Sven Walter

Danke Sven, dass du dir den Clip angesehen hast. Ja, Rieck ist im Clip nicht besonders analytisch, aber wo meinst du denn, dass er falsch läge?

Meine Sicht (durchaus auch laienhaft, allerdings kennst du ja meinen fachlichen Background):

* Ich sehe nicht, wie eine Wärmepumpe CO2 einsparen soll. Wenn sie Netzstrom im heutigen Erzeugungsmix mit Kohlestrom verwendet, dann tut sie es schon mal definitiv nicht, das kann man leicht ausrechnen.

* Wenn sie lokal erzeugten Solarstrom verwendet, kann man es vielleicht argumentieren - wobei ich ja gern mal wüsste, wieviel solare kW peak man installiert haben muss, um im _Winter_ (bei geringer Sonneneinstrahlung und geringer WP-Wirkzahl einer typischen Luft-!-Wärmepumpe) unterm Strich signifikant CO2 einzusparen.

* Hinzu kommt, dass das GEG ja nicht die Photovoltaik+Wärmepumpe vorschreibt, sondern lediglich die Gasheizung verbietet. Also wenn, dann wird das CO2 durch die _Photovoltaik_ (nicht die WP) eingespart, und die PV könnte natürlich genausogut ins Netz einspeisen und damit noch mehr CO2 einsparen, wenn die Heizung parallel weiter mit Gas liefe.

* Hinzu kommt, dass der Zwang hin zur WP ohne Berücksichtigung des Heizungssystems im Haus (niedrige oder hohe Vorlauftemperatur erforderlich?) gerade bei Altbauten (hohe Vorlauftemperatur) nochmal problematischer ist.

* Und dass die Hauruckmethode Menschen sehr viel abverlangt. Auch der Industrie! - ich weiß zwar nichts über die Hintergründe, aber der Viessmann-Verkauf kam doch sehr überraschend, und man hat den Eindruck, die haben sich eben nicht zugetraut, schnell genug auf die geänderten Rahmenbedingungen zu reagieren.

21. September 2023: Von Sven Walter an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

Ne, du bist kein Laie, als Physiker :-).

* Ich sehe nicht, wie eine Wärmepumpe CO2 einsparen soll. Wenn sie Netzstrom im heutigen Erzeugungsmix mit Kohlestrom verwendet, dann tut sie es schon mal definitiv nicht, das kann man leicht ausrechnen.

JAZ 3 - 5 ist der Schlüssel; bei Neubauten sowieso, Altbauten Einzelfallbetrachtung. 50-80% der Altbauten sind ohne Dämmung umrüstbar, sind die Zahlen aus den (leider wenigen) wissenschaftlichen Studien. Dann ist es natürlich eine Frage der Periodizität: Die Dinger halten ja deutlich längern als 7 Jahre. Mit dem Kraftwerksmix geht das beim derzeitigen Ausbau auch konstant runter. Sowohl CO2 als auch Kosten, je nach Stromquelle. Sagen wir es mal ganz platt so - wäre es eine Hybrid-WP, müsstest du nur noch bei Extremlagen, wo der Heizstab natürlich viel schlechtere Werte als das Verbrennen von Erdgas hat, Erdgas direkt verbrennen. Das ist einfach ein anderer Energiemix als vor 15 Jahren.

* Wenn sie lokal erzeugten Solarstrom verwendet, kann man es vielleicht argumentieren - wobei ich ja gern mal wüsste, wieviel solare kW peak man installiert haben muss, um im _Winter_ (bei geringer Sonneneinstrahlung und geringer WP-Wirkzahl einer typischen Luft-!-Wärmepumpe) unterm Strich signifikant CO2 einzusparen.

Da kannst du dir wunderbare Graphen angucken, aber natürlich bringt PV, die auf das ganze Jahr ausgelegt ist, von November bis Februar fast nüscht. Bezeichnend aber, dass die Schweizer PV oberhalb der Nebelsuppe in die Alpen reinbauen, weil beim flachen Einfallswinkel die Tageslastkurve erstaunlich ertragreich ist. Wetter kalt, Atmosphäre rein, Neigungswinkel der Staumauer etc. Das nur für die Physik. Der Regelfall ist dann natürlich der Windstrom. Puffern als Sektorkopplung geht dann natürlich auch viel besser. Selbst privat, aber bei Großanlagen natürlich nochmal viel mehr.

Das nervt mich ja auch bei der Ampel, dass die Strom nicht per se von Abgaben befreien (allen!) und das CO2- Bürgergeld nicht gebacken bekommen. Die Anreize müssen passen. Wenn Strom im Winter nachts verschenkt wird, schlagen wir viele Fliegen mit einer Klappe.

* Hinzu kommt, dass das GEG ja nicht die Photovoltaik+Wärmepumpe vorschreibt, sondern lediglich die Gasheizung verbietet. Also wenn, dann wird das CO2 durch die _Photovoltaik_ (nicht die WP) eingespart, und die PV könnte natürlich genausogut ins Netz einspeisen und damit noch mehr CO2 einsparen, wenn die Heizung parallel weiter mit Gas liefe.

Ne, s. Energiemix gerade im Winter: Außerhalb einer Dunkelflaute ballern die Tiefdruckgebiete der üblichen subpolaren Tiefdruckrinne durch Nordeuropa. Gerade da erreichen wir ja selbst heute schon rechnerisch öfters mal Vollabdeckung. Und das wird ja nur nach und nach ausgerollt. Das sind so diese tief hängenden Früchte, die in den letzten 15 Jahren nicht abgeräumt wurden - Stromtarife, Verbot fossiler Heizungen in Neubauten (so bekommt das Handwerk wie auch die Heizungshersteller das Aufgleisen und Ausschleichen hin), Ausschüttung CO2-Umlagen. Ist ja gut, dass es nicht vorgeschrieben wird, der eine hat vielleicht lokal eine Windgenossenschaft in NF, der andere eine alte Mühle mit einem Wasserrad, nicht jeder muss zu PV, BEV und Batteriespeicher gezwungen werden.

* Hinzu kommt, dass der Zwang hin zur WP ohne Berücksichtigung des Heizungssystems im Haus (niedrige oder hohe Vorlauftemperatur erforderlich?) gerade bei Altbauten (hohe Vorlauftemperatur) nochmal problematischer ist.

Das ist halt das Komplexe, einerseits, dass Fernwärme schon viel länger hätte ausgebaut werden müssen. Andererseits, dass die Lösungen immer individuell sind, zwangsläufig. Heizungsbauer sehen halt oft sehr große, alte, geeignete Heizungskörper, dann kann man es ohne Sanierung machen. Oder peu à peu vorgehen. Wie gesagt, die Studien ergeben, dass es sich bei 50 - 80% auch ohne Sanierung lohnt. Die Summen, die jetzt reingeballert werden, sind natürlich traurige Subventionen, die jetzt "nötig werden", weil man es nicht früher und konstant aufgegleist hat. Die WP ist einfach physikalisch meist das Sinnvollste, wenn nicht jemand eigenes Restholz oder ein Passivhaus hat :-).

* Und dass die Hauruckmethode Menschen sehr viel abverlangt. Auch der Industrie! - ich weiß zwar nichts über die Hintergründe, aber der Viessmann-Verkauf kam doch sehr überraschend, und man hat den Eindruck, die haben sich eben nicht zugetraut, schnell genug auf die geänderten Rahmenbedingungen zu reagieren.

Wie gesagt, ich hätte da schlicht die üblichen Vorbilder Dänemark und Niederlande gewählt, scheibchenweise, und wir haben ja genug erfolgreiche Energiedörfer, -genossenschaften, Leute mit Weitsicht, die es schlicht im Dorf oder am Stadtrand selbst gemacht haben. Bundespolitisch einfach nur dumm, politisch sehr unklug. Denn das Entscheidende in den meisten Themen der Wärmewende ist kommunal. Die Industrie hätte die Zeichen auch schon vor 10 Jahren gut gebrauchen können. Bei Viessmann gab's sehr gute Artikel von WiWo oder Handelsblatt oder so. Das klang nicht gerade nach Kassemachen, bevor die Konkurrenz alles platt macht. Aber auch da - den Markt hätte ich gerne seit 10 - 15 Jahren im Wandel gesehen, um Maschinenbau, Mittelstand und Export im eigenen Land gestärkt zu sehen.

22. September 2023: Von Michael Söchtig an Sven Walter Bewertung: +2.00 [2]

* Ich sehe nicht, wie eine Wärmepumpe CO2 einsparen soll. Wenn sie Netzstrom im heutigen Erzeugungsmix mit Kohlestrom verwendet, dann tut sie es schon mal definitiv nicht, das kann man leicht ausrechnen.

Chris, dazu empfehle ich die Betrachtung des Agorameters, der zeigt sehr gut wann es funktioniert, und wann nicht - und sie haben auch eine Funktion, mit der man die "Zukunft" modellieren kann.

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/19.09.2023/22.09.2023/today/

Vorab der Disclaimer: Ja, Agora-Energiewende ist schon etwas gefärbt, aber deshalb sind die Positionen und vor allem auch die oben genannten Daten nicht falsch.

Gib mal den Zeitraum 01.12.2022 bis 31.12.2022 ein. Du siehst dann, dass wir vom 01.12.2022 bis zum 19.12.2022 eine kalte Dunkelflaute hatten, dagegen ab dem 20.12.2023 ordentlich Wind und sogar für Winter etwas Licht. Ich kann das auch an meinen Produktionszahlen meiner PV zuhause sehen, die hat 7,8 kWp und ich habe im Dezember insgesamt lächerliche 150kWh produziert (und im Winter 1000 gebraucht, also 850 kWh zugekauft für Auto, Haus, Wärme - im Sommer brauche ich ungefähr 300kWh und davon kommen dann 200 vom Dach, Speicher habe ich nicht - aber das nur am Rande).

Jedenfalls war der CO 2 Faktor beim heutigen Strommix vom 01.12.2023 bis 20.12.2023 laut Agora Energiewende zwischen 487g und 650 g/kWh. Wir hatten zugegebenermaßen noch etwas Kernkraft im Netz, aber andererseits sinkt der Wert da selbst an den schlechten Tagen immer noch 2 GW Wind im Netz waren - das wird deutlich ansteigen wenn doppelt so viel Kapazität im Netz ist.

Nehmen wir einfach mal den schlechtesten Wert, nämlich 650 g/kWh an. Meine Wärmepumpe macht ungefähr 3-5 kWh Wärme aus 1 kWh Strom. Selbst bei Cop 3 biste dann nämlich bei 216g/kWh. Bei 4, was eher zutrifft, dann schon bei 162g/kWh. Eine Gasheizung liegt bei 202g/kWh unter optimalen Bedingungen.

Ja, bei der Rechnung sind Netzverluste rausgerechnet, allerdings auch beim Gas, da wird der Co2 Grad nämlich ab Brenner gemessen. Den Stromverbrauch für die Gastherme (teilweise bis zu 60W) haben wir ebenfalls nicht drin.

Der Durchschnittswert 2022 für 1 kWh Strom lag übrigens bei 434 g CO2 pro kWh. Macht 140 g/kWh.

Du siehst also, selbst heute schon sind wir bei einer kalten Dunkelflaute besser bis gleich zur Gasheizung. Tendenz massiv besser werdend.

22. September 2023: Von Chris _____ an Michael Söchtig
Erstens rechnest du offenbar gleich die eigene PV mit ein, zweistens nimmst du eine gute Wirkzahl an - nur bei Flächenheizung erreichbar, drittens vernachlässigst du Netzverluste, viertens - auch wenn deine Rechnung komplett stimmen würde, bzw erst recht dann, frage ich mich, warum man mit einem Holzhammwer eines Verbots kommt anstatt einfach durch Förderung/Besteuerung den Bürger zu motivieren. Das Argument "hätte man vor 10 Jahren machen können" lasse ich nicht als Entschuldigung für solche staatliche Bevormundung gelten.
22. September 2023: Von Michael Söchtig an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Nein ich habe sie nicht mit eingerechnet, ich setze den zu jedem Zeitpunkt anzusetzenden Co2 Durchschnittswert für die Produktion einer kWh deutschlandweit an. Denn wenn es im Dezember kalt ist dann spielen meine Überschüsse die ich im Sommer erziele überhaupt keine Rolle.


7 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2025 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.28.22
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang