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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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24. Juli 2023 13:22 Uhr: Von Len Schumann an Holgi _______ Bewertung: +1.00 [1]

"200 km kommerziell zu fliegen, da ist man wirklich mit dem Auto schneller"

Was du bei dieser Argumentation vergisst, sind z.B. Zubringerflüge, die es in großer Anzahl gibt: Von und nach Stuttgart zum Beispiel nach Zürich, Frankfurt und München. Das sind Anwendungen, die tatsächlich und in echt funktionieren könnten (!).

Und nicht vergessen: die Technik der elektrischen Antriebe bieten enorme Vorteile in Bezug auf Lärm. Viele Flüghäfen und Flugplätze wären froh in Bezug auf Fluglärm deutliche Fortschritte machen zu können, weil das häufig große Hemmnisse für Wachstum bietet. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein besonders lärmarmes Flugzeug z.B. später landen oder früher starten darf.

Die Elektrochemie sagt, dass batterieelektrische Anwendungen nur für kurze/kürzere Strecken und eher kleinere Flugzeuge geeignet sein kann.

Längere Strecken und größere Flugzeuge könnten mit H2 und Brennstoffzellensystemen betrieben werden (z.B. https://simpleflying.com/universal-hydrogen-dash-8-electric-engine/ ), das ist übrigens auch elektroflug kommerziell.

Hybridelektrische Antriebe können eine weitere Vaiante sein -> Lärmarm in Bodennähe, höhere Reichweite durch flüssigen Kraftstoff, Reduktion des Energiebedarfs durch effizienteres Antriebskonzept (positiv bei teuerem eFuel/SAF).

Sobald es schneller oder weiter gehen soll/muss wird man wohl bei verbrennungsbasierten Antrieben bleiben (müssen)

Ich frage mich bei manchen Aussagen hier im Forum was alles nicht geht (und zum Teil sind die ja auch durchaus berechtigt), wie die Luftfahrt ohne radikalere Ideen voran kommen soll. In Deutschland wird bis 2045 Klimaneutralität angestrebt und das grundsätzliche Ziel auch durch Gerichte bestätigt. Das sind 21 Jahre und ein paar Monate. Aus meiner Sicht ist es ein wenig zielführendes Konzept nur darauf zu hoffen, dass alles ganz anders kommt. Es wäre ja schön wenn sich die Probleme in Luft auflösen werden, aber darauf die Zukunft zu bauen ist äußerst gewagt.

24. Juli 2023 15:40 Uhr: Von Benno Doneck an Len Schumann Bewertung: +1.00 [1]

Diese Zubringerflüge benutzt man aber fast nur, wenn man keine Direktverbindung aus der Provinz bekommt, um vom jeweiligen HUB dann weiterzufliegen (oder umgekehrt). Nur um Zürich zu sehen, fahren eher wenige erst zum Stuttgarter Flughafen, checken dann ein, warten dann auf den Flug und hinterher aufs Gepäck und die Weiterfahrt... da ist man Tür zu Tür meist mit dem Auto schneller und günstiger unterwegs bei solchen Entfernungen. STR-HAM sieht dann wieder etwas anders aus.

Aber wir sind uns zumindest hier sicher einig: Am schnellsten ginge es, wenn man es mit seinem eigenen Flugzeug, das möglichst dicht am Wohnsitz im Hangar wartet, nonstop zum eigentlichen Ziel schafft. Da kommen weder Auto noch Linie, Bahn noch Lastenrad mit. :) Wohl dem, der es bis zum Jet geschafft hat, wenn es mal weiter weg gehen soll.

Was auch oft vergessen wird, wenn man versucht, aktuell pro-Batterie zu argumentieren, sind all die Verbräuche an Energie, die bei solchen Flügen eigentlich nötig werden, und bei konventionellen Antrieben Abfallprodukte sind... sprich Heizung, Kühlung, Bedruckung, Enteisung, Cabin Entertainment, Nahrungszubereitung, Toiletten. Würde man all das in BEV einbauen, käme man mit aktueller Energiedichte von Batterien sicher nicht mal mehr 10 km weit.

Und eine für kommerziellen Erfolg ausreichend große Menge Personen zu befördern, bedeutet etwas mehr Aufwand, als die nur bei STD -5 ins nackte Flugzeug zu schnallen und sie dann unterhalb des Wetters ohne Heizung/Klimatisierung und ohne Druckkabine im Zickzack um Hindernisse herum zum Ziel zu bringen. Damit wird man keinerlei Kundschaft anziehen, die das nötige Geld übrig hat. Das taugt dann nur für Sightseeing, und das ist ja wirklich der letzte Grund, Milliardenbeträge in Forschung und Entwicklung zu stecken.

Auch wird der Lärm klar weniger, aber nie ganz verschwinden, solange sich Teile durch die Luft drehen müssen, um Schub zu erzeugen. Und ich vermute Konzepte wie Liliums VTOL schneiden da ähnlich schlecht ab in Bodennähe wie herkömmliche Geräte. Joby scheint da das leisere Produkt zu haben. Hätte man vielleicht auf HEMS-fähige Größe skalieren sollen, um wenigstens einen realistischen Absatzmarkt zu haben. Denn die ganzen Träume, aus der Innenstadt zum Flughafen zu shutteln, halte ich für grobe Schnappsidee. Wo soll man da bitte landen? Wenn das so easy ginge, wären die Städte ja schon voller R22 und R44 und MD520N. ;) Und die Gründe, die das verhindern, werden auch e-VTOLs erfolgreich verhindern.

Daher bin ich auch der Meinung, dass Lilium & Co reine Geldtransfervehikel sind, die nur Investorengelder von Leuten mit schlechter due diligence hin zu Leuten mit Hang zum Ingenieurwesen, CAD Design und Marketing sind. Diese Fakeprodukte machen nur den Markt kaputt für spätere tatsächlich sinnvolle Produkte im e-Bereich.

Sinnvoll sind am ehesten Hybridantriebe, da man dann zumindest die Größe des Öl verbrennenden Teils reduzieren könnte...aber diese Technik scheint leider von dem ganzen battery-only bullshit überlagert oder verdrängt worden zu sein.

28. Juli 2023 18:52 Uhr: Von Len Schumann an Len Schumann Bewertung: +1.00 [1]

Für die Flugzeuggröße ATR72:

https://www.global.toshiba/ww/news/energy/2022/06/news-20220623-01.html


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