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13. April 2023: Von Michael Söchtig an Michael Söchtig Bewertung: +3.00 [3]

"Auf der Jahrestagung der Stadtwerke im Mai 2022 forderte der Staatssekretär mit den Planungen für den Rückbau des Erdgas-Netzes zu beginnen. Die Forderung der Energieversorger auf Umrüstung auf Wasserstoff erklärt er zu „Träumereien“.[8]"

Man kann das ja fachlich angreifen wollen. Fakt ist aber, es werden immer mehr Häuser Wärmepumpen haben, die fallen also als Gasabnehmer ersatzlos weg. Die Kosten des Netzes verteilen sich also auf immer weniger Nutzer. Das passiert übrigens auch so, denn natürlich werden Häuser nach und nach modernisiert, so dass der Wärmebedarf pro Netz ohnehin sinkt (und damit auch der Verbrauch).

Natürlich lässt sich das Netz auf H2 umstellen. Auch viele Gasthermen. Die verbrennen dann H2 und machen aus 1 kWh H2 0,9995 kWh Wärme.

Um 1kWh H2 zu erstellen braucht man aber mindestens 2 kWh Strom (und die ganzen Kosten für die Infrastruktur). Man macht also entweder aus 1kWh Strom 4 kWh Wärme, oder aus 2 kWh Strom 0,995 kWh Wärme. Das H2 muss also verdammt günstig sein damit das günstiger wird als Strom.

H2 hat auch Vorteile gegenüber Wärmepumpen (verbrennt wärmer, ist für chemische Prozesse verwendbar) - aber das wird nicht für jedes Netz relevant sein.

Ob es wirkllich zu einer flächendeckenden Stillegung von Gasnetzen kommen wird werden wir sehen. Einen Plan dafür wird man aber brauchen. Besser früh damit anzufangen.

13. April 2023: Von Ernst-Peter Nawothnig an Michael Söchtig Bewertung: +2.00 [2]

Wer sich heute schon Gedanken um den Abbau des Gasnetzes macht, offenbart Realitätsverlust oder ideologisch getriebene Strukturpolitik durch die Hintertür. Da hätte er besser die Klappe gehalten, denn DAS ist endlich mal etwas das der Markt regeln wird. Und zwar Jahrzehnte später als der Mann sich wünscht.

13. April 2023: Von Michael Söchtig an Ernst-Peter Nawothnig Bewertung: +1.00 [1]
Im Gegenteil. Übrigens fordern das sogar die Gasnetzbetreiber weil die Investitionskosten über einen definierten Abschreibungszeitraum über die Netzentgelte zurückgeholt werden. Niemand investiert noch in die Netze und schreibt über 30 Jahre ab wenn das Netz in 20 Jahren stillgelegt wird.

Ein langfristiger Ordnungsrahmen ist daher sogar zwingend.

Die Antwort wird auch nicht überall gleich sein. In Vororten mit vielen EFH werden kurzfristig schon viele Wärmepumpen entstehen (und E-Autos). Folge: Stromnetzbetreiber kann mit erheblichen Steigerungen planen und muss die Umspannstationen anpassen.

Das Gasnetz geht da einer schweren Zukunft entgegen.

In der Großstadt stellt sich eher die Frage nach Fernwärme oder H2. Da gibt es auch zukünftig Abnehmer die H2 brauchen werden (Glas, Industrie). Da ist dann die Frage Netz oder vor Ort herstellen.

Da ist noch vieles unklar. Aber nur soviel: Manche Stromkabel sind 80 Jahre alt. Gas wird auch immer älter in manchen Netzen. Irgendwann muss das ganze eh neu. Dann muss man schon fragen was man wie neu aufbaut.

Ob Graichens Aussage da zutrifft oder nicht - das ist politisch aktuell umstritten. Aber er hat einen Punkt bei dem was er sagt.

Stadtgasnetze gibt es ja auch nicht mehr - Wobei ich da nicht weiß ob man das damals umgebaut hat.
13. April 2023: Von Ernst-Peter Nawothnig an Michael Söchtig Bewertung: +1.00 [1]

Ja richtig. Das meine ich, es regelt der Markt, der auch für Monopole gilt. Aber ganz sicher hat Herr Graichen keine Glaskugel, die ihm sagt wann und wo und in welchem Umfang. Die könnte man dann auch befragen, wann und wo wie viel Windstrom tatsächlich verfügbar sein wird. Dito in welchen realen Bahnen sich der Wasserstoff-Hype bewegen wird, was das kg H2 großtechnisch kosten wird und vieles mehr. Wer heute über den Abbau des Gasnetzes phantasiert, sollte mal ganz entspannt abwarten, bis sich eine Planbarkeit abzeichnet. Bis dahin gilt der alte Spruch: Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. Ich traue dem Staat nicht zu, angesichts der vielen Variablen etwas Sinnvolles anzuleiern, das über Jahrzehnte durchzuziehen ist. Der kann ja nicht mal Bahngleise instand halten.

13. April 2023: Von Sven Walter an Ernst-Peter Nawothnig

Das sollte man als ausnahmsweise mal rechtzeitige, noch unscharfe Debatte ansehen: Bei den Kosten der Renovierung von EFHs etc. bin ich noch nicht so ganz überzeugt, dass das Gasnetz in Vorstädten als Erstes dran glauben wird. Nur kann man das in einigen Punkten ja mal planerisch berücksichtigen. Nehmen wir mal ein simples Beispiel:

Ergibt es heutzutage Sinn, dass Telekom und Vodafone oder ein Kabelnetzbetreiber kurz nacheinander den gleichen Gehweg aufreißen? Natürlich nicht. Da brauchen wir Regulierung für Leerrohre, um Telekommunikation etc. nur einmal volkswirtschaftlich zu erschließen, den Fehler beim Kabelnetz hat ja sogar Christian Schwarz-Schilling eingesehen: Kupfer oder Glasfaser - da ist er noch ein bisschen halsstarrig (was macht doch gleich die Firma seiner Gattin...), aber dass nicht auch noch gleich Leerrohre verlegt wurden, das sah er tatsächlich als Fehler heute ein.

Jetzt buddelt man den Boden auf und denkt an den zukünftigen Strombedarf, was macht man dann mit Trafos, Ladestationen, Glasfaser, Fernwärme, Gas? Auf jeden Fall am besten nur einmal machen. Und daher kann die frühzeitige Planung selbst bei Unsicherheitsfaktoren, die du mit Fug und Recht auflistest, das Thema offen angesprochen werden.

Denn: Es war halt falsch, nach 1990 noch Kohlekraftwerke neu zu bauen, statt Blockheizkraftwerke dezentral. Aus ihren Schornsteinen Gips rauszuholen, um den Wald zu retten, war hingegen unvermeidlich.

Man darf auch nicht vergessen, viele städtische Versorger bieten Gas, Wasser und Strom an. Da ergibt das bei der Planung für viele Kommunen sogar mehrfach Sinn, womöglich mit Anschluss- und Benutzungszwang im geschlossenen Wohnbereich Gas durch Fernwärme mit angepasster Stromversorgung viertelweise zu machen, und Platz im Leerrohr an Telekom etc. zu verpachten.

Wasserstoff in die letzte Verästelung ergibt physikalisch und wirtschaftlich keinen Sinn. In der Nähe eines Chemieparks oder Busbahnhofs für Busse über Land hingegen womöglich eventuell schon. Ganz schön viele Wenns und Abers. Der Rohstoff, aus dem die Gasleitungen sind, ist indes gerade ganz schön wertvoll, frag mal die Leute im Ahrtal. Kunststoff ist erst seit 2008 zugelassen, und u.a. Kupfer im Boden ohne Nutzung liegenzulassen, wäre schade.

Die Debatte zeigt krasserweise, dass die Frage womöglich wirklich zu früh gestellt wird, denn solange Neubauten eh keine fossilen Heizungen mehr bekommen dürfen, stellt sich die Frage des Rückbaus trotzdem noch lange nicht. Aber andererseits auch, wie sehr diese fehlende Weitsicht uns gerade woanders behindert, siehe Kohlekraftwerke, Bremsen beim EE, Verkehrswende etc. (und guckt mal auf die Verschrottungsplatzphotos für Marder... allein die BRD hat 2000 von denen von 1971 - 1974 gebaut. Wenn die Ukraine gerade 1000 von denen aus einem Schuppen in Schweden oder Finnland übernehmen könnte, wäre die Nachrichtenlage womöglich ganz anders; man muss nicht gleich immer alles wegreißen und wegschmeißen, aber fährt heute noch ein Heizer auf der E-Lok mit? Gab's glaube ich mal in den 50ern in Großbritannien wegen der Gewerkschaften. Was für ein Blödsinn).

13. April 2023: Von Sven Walter an Michael Söchtig

Bzgl Stadtgas: Teils teils, soweit ich weiß, war wie bei älteren Fernwärmenetzen mit extrem hoher Vorlauftemperatur meist eine Einzelfallentscheidung.


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