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23. April 2022: Von Alexis von Croy an Felix Gumbel Bewertung: +1.00 [1]

Ein paar etwas unzusammenhängende Aspekte und Erfahrungen:

Gut ist es, wenn man jemanden kennt der ein möglichst erfahrener Pilot ist und der die Rolle des "Mentors" übernimmt und einem am Anfang hilft, die größten Hürden zu nehmen.

Inklusive meiner Frau habe ich diese Rolle bei mehreren Leuten übernommen, die sonst wohl nicht oder nur schwer "in die Luft gekommen" wären. Ich traue mir auch zu zu beurteilen ob jemand das Fliegen als Hobby anfangen sollte. So habe ich einen sehr guten Freund, der bekannt dafür ist, dass er ein nur schlecht ausgepägtes Risikobewusstsein hat (ein Blechschaden nach dem anderen, stürzt ständig mit dem Fahrrad) – und das obwohl er sehr sportlich und topfit ist. Ich vermeide es auch mit ihm Auto zu fahren weil er das ohne Übersicht und nach Jahrzehnten immer noch unkoordiniert tut. Man fühlt sich nie sicher. Als er mich nach dem PPL gefragt hat habe ich ihm ganz klar abgeraten. Er ist aber ein Extrembeispiel und die meisten Leute können ganz sicher brauchbare Piloten werden.

Ein Beispiel ist meine Frau: Obwohl eher künstlerisch veranlagt und nicht an Technik interessiert habe ich sie vor 22 Jahren zum ersten Mal in einer SEP mitgenommen (was man halt so macht beim zweiten Date ;-)) ... und sie sagte spontan: "Das lerne ich auch". Ein JAhr später hatte sie (trotz erstem Baby) BZF I und PPL-A. Sie ist dann ein paar Mal allein geflogen, aber gar nicht oft, und später hat sie auch die Lust daran verloren (fliegt jetzt nur noch sehr selten mit) und hat den PPL irgendwann verfallen lassen. Was ich von ihr gelernt habe: Man kann auch etwas machen und dann wieder damit aufhören., Für eine gute Erfahrung hält sie es noch heute - und natürlich ist sie als Co auch heute besser als ein Fußgänger. Bei (den meisten) Männern ist es anders: den PPL wieder zu verlieren oder aufhören zu müssen (Medical, Geld) ist für viele eine Tragödie. Frauen können so was leichter wieder los lassen. Im Grund fährt sie am liebsten Fahrrad – also macht sie das.

Ideal ist Fliegen wenn man technisch interessiert und neugierig ist. Für mich ist es eine unerschöpfbare Quelle, praktisch jeden Tag lerne ich etwas Neues und ich kann mich auch nach 27 Jahren (und davor bin ich schon mit meinem Vater geflogen) für jedes der Themen begeistern. Die Mischung aus Technik und Zeitmaschine/Reisen fasziniert mich noch immer bei jedem Flug. Obwohl ich für mich eingestehen muss, dass ich nach 1000 Stunden in der Warrior wohl die Lust an weiten Flügen irgendwann verloren hätte. Vielleicht hätte ich dann auch irgendwann aufgehört. Mit dem IFR und dem "neuen" (für mich) Flugzeug hat meine Fliegerei den entscheidenden Schub bekommen. Jeder hier weiß, dass man sich das aber leisten können muss.

In diesem Zusammenhang: den PPL habe ich 1994, komplett und inklusive der Theorie in zehn Wochen gemacht. Twin-Rating eine Woche, Aerobatic eine Woche, das fiel mir alles leicht. Das IFR - 8 Jahre später - hat fast ein Jahr gedauert, und es fiel mir anfangs auch sehr viel schwerer (v.a. die endlosen Flüge auf dem halbmechanischen und immer vertrimmten FRASCA-Sim (heute im Museum in der Folterabteilung) fand ich sehr anstrengend. Viel anstrengender als die echten Flüge. Und auch die großenteils praxisfremde (deutsche) IFR-Theorie war mir ein Grauen... bis auf Navigation, Funknavigation, etc.

Ich fand es auch schwer ein IFR-Pilot mit Selbstvertrauen und Urteilsvermögen zu werden. Flüge in IMC habe mir jahrelang echt zu schaffen gemacht, besser wurde es dann als ich konsequent zwei, drei Jahre jeden Streckenflug IFR machte. Schließlich flog ich aber auch mit Family in IMC durch ganz Deutschland in IMC bis runter zum Minimum. Aber man muss da wirklich immer dran bleiben und so viel fliegen wie möglich, sonst ist das nichts, was Spaß macht. Auch heute plane ich fliege ich sehr konservativ. Das TKS; obwohl vorhanden, brauche ich praktisch nie (1 x im Jahr) und wenn die MSA über dem Freezing Level liegt (eines meiner Kriterien) und die Bewölkung eisig und dicht ist - fliege ich nicht. Die 100 h, die ich mehr oder weniger zum Spaß fliege und reise kann auch auf die besseren Tage legen, das war immer mein Konzept. Wenn IFR-Fliegen sicher ist (kein Durchflug von Fronten, kein Eis) macht es mir heute auch in IMC Spaß. IFR-Fliegen ist für mich vor allem: die richtigen Entscheidungen treffen.

Apropos Alkohol und Fliegen: Ich habe grundsätzlich, und für immer, aufgehört Alkohol zu trinken als ich anfing selbst zu fliegen. Hat für mich nicht zusammengepasst. Der positive Nebeneffekt: Meine Kids (18 und 20) trinken auch keinen. Haben aber auch beide kein Interesse am (selbst) Fliegen. Klar, die Tochter findet es ganz cool wenn ich sie mit Freundin mal eben schnell nach Berlin oder Kopenhagen fliege ... aber ich denke irgendwann später wird es für sie nur noch eine Erinnnerung an ihre Kindheit/Jugend sein.

Wenn Du zufällig im Süden zuhause bist nehme ich Dich gern mal mit. Vor 7 Jahren habe ich einen (mir vorher unbekannten) 18-jährigen Schüler nach Kreta mitgenommen – der fliegt jetzt auch. Drei weitere Rundfluggäste von mir haben später den PPL oder UL-Schein gemacht.

PS: eben gesehen dass Du in Mannheim bist.


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