Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

1. Oktober 2019: Von Chris _____ an Erik N.

Die Schneeballsysteme Kapitalbeschaffungsmaßnahmen der VC- und Gründerszene funktionieren immer so, dass man eine Fantasie erzeugt, hypt, weiteres Kapital einwirbt und das mehrmals wiederholt (bei stetig steigender Bewertung, nicht notwendigerweise begleitet von profitablen Geschäften). Manchmal mündet das in einen Börsengang und wird dort fortgeführt. In nicht wenigen Projekten können die Gründer im Prozess ihr Einsatzkapital bereits mehrfach zurückverdienen und haben dann immer noch Anteile. Und in manchen Fällen wird dann bedauerlicherweise nichts aus dem Projekt, aber die Gründer und meist auch die Investoren der ersten Runde haben trotzdem ihren Einsatz vielfach zurückverdient. Solche Projekte zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie vor allem ein super Marketing in Richtung Kapitalmarkt und VCs haben, also beeindruckende CVs, hochglanzpolierte Webseiten und so weiter.

Natürlich fangen auch erfolgreiche Projekte mit dem Einsammeln von Kapital an. Wenn aber die Investorenpräsentation allzu perfekt ist und dabei technische Fragen eher nachrangig bleiben (klick mal auf der Webseite auf "Solution"), obendrein auf einen existierenden Hype (Elektromobilität/Tesla) aufgesattelt wird, werde ich skeptisch. Ich habe das einfach sehr, SEHR oft gesehen.

Aber ist nur ein Eindruck.

Im übrigen ist Skepsis in Maßen etwas sehr Gesundes. Das Gegenteil wäre Leichtgläubigkeit. Kein Erfolgsrezept für einen Investor (außer den Seed-Investoren, die müssen ja nur an ihren Exit glauben, nicht an den Projekterfolg).

1. Oktober 2019: Von Carsten G. an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

Sorry aber so kann nur ein Outsider sprechen, der mit seinem Business Model noch nie im Rahmen einer Due Diligence von Early Stage Investoren gegrillt worden ist. Also mit Hochglanzprospekten und tollen CVs kommt man nicht weit.

1. Oktober 2019: Von Chris _____ an Carsten G. Bewertung: +1.00 [1]

Dann glaube mir halt nicht.

PS. Ist schon bemerkenswert, wie ein sachlicher Beitrag beantwortet wird mit einer persönlichen Herabsetzung in diesem Forum. Und wie das Zustimmung findet.

1. Oktober 2019: Von Achim H. an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

In etwas investieren, weil man davon ausgeht, einen Dummen zu finden, der noch mehr dafür bezahlt, ist ein legitimes Geschäftsmodell. Der Dümmste in der ganzen Kette ist übrigens der Kleinanleger an der Börse, der hat überhaupt gar keine Ahnung.

Ich habe den ganzen VC-Zirkus viele Jahre mitgemacht von beiden Seiten aus und bin immer noch bei VCs drin. Die Tier 1 VCs sind schon sehr gut und haben Sachkompetenz und die richtigen Verbindungen. Wenn mich diese Schnelldenker gegrillt haben, kam ich mir immer ziemlich ärmlich und doof vor. Wenn ich danach auf die Toilette der gesammelten Milliardärsmannschaft ging und sah, dass es der gleiche Vorkriegs-$40-Baumarkt-Scheiß wie überall in USA ist, fühlte ich mich wieder besser. Der Rest von denen taugt ziemlich wenig. Da ich mich schon mehrfach über die Erfolgschancen eines Investments getäuscht habe, bin ich mittlerweile sehr vorsichtig in der abwertenden Beurteilung eines Geschäftsmodells.

1. Oktober 2019: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Achim H.

Mal angenommen, Justus, Roland und Andreas N. aus unserem Forum hätten gnadenlose Langeweile, würden einen Toyota Mirai auseinandernehmen und in dem Roland sein Experimental verfrachten: Welches Mehr an Kompetenz verspricht die Webseite?

P.S. Konkret fehlt mir schon bei flüchtigem Lesen der Webseite der USP: Wir sind im Lead ggü. einem Bastelteam XY, weil wir dies und das schon näher zur Marktreife gebracht haben.

2. Oktober 2019: Von Chris _____ an Achim H.

"In etwas investieren, weil man davon ausgeht, einen Dummen zu finden, der noch mehr dafür bezahlt, ist ein legitimes Geschäftsmodell."

Was auch immer "legitim" heißen soll. Besonders ehrenvoll finde ich diese legalen Schneeballsysteme nicht.

Und @Carsten G: die, die FRÜH in ein Schneeballsystem einsteigen, sind regelmäßig "nicht doof". Die Dummen kommen später. Und für die gibt es solche Webseiten.

Disclaimer: ich habe Zeroavia nicht beurteilt. Nur deren Webseite.

2. Oktober 2019: Von Carsten G. an Chris _____

PS. Ist schon bemerkenswert, wie ein sachlicher Beitrag beantwortet wird mit einer persönlichen Herabsetzung in diesem Forum. Und wie das Zustimmung findet.

Ist schon bemerkenswert, welche unterschiedlichen Auffassungen zu "Sachlichkeit" bestehen.

2. Oktober 2019: Von Chris _____ an Carsten G.

In der Tat. Erkläre mir gerne, was an meinem Beitrag "unsachlich" war.

2. Oktober 2019: Von Gerald Heinig an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Chris,

Die Schneeballsysteme der VC- und Gründerszene funktionieren immer so,

es ist direkt das zweite Wort in Deinem Post, das auffällt und den ganzen Post ins nicht Ernstzunehmende führt.

Sag doch einfach so etwas wie "Kapitalbeschaffungsmaßnahmen". Dann ist der Post halbwegs neutral formuliert.

2. Oktober 2019: Von Chris _____ an Gerald Heinig

Oben korrigiert. Danke.

2. Oktober 2019: Von Carsten G. an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

"Schneeballsysteme" ist schon geändert - nach meinem Post.

"funktionieren immer so" - 'immer' impliziert eine Regel, einen Beweis, dabei ist das hier eine reine Behauptung.

"Fantasie erzeugt" - Geschäftsmodelle sind keine Phantasien, sondern zumeist sehr gut aufgebaute Dokumente, mir heute fast zu gestreamlined, mit viel Sachverstand und persönlichem Engagement - Spinner gibts natürlich immer. Boshaftes oder vorsätzliches Betrügen ist die absolute Ausnahme.

"In nicht wenigen Projekten können die Gründer im Prozess ihr Einsatzkapital bereits mehrfach zurückverdienen" - dafür hätte ich gerne einen Beweis, reine unsachliche Behauptung. Realität: dem Gründer wird die Karotte vor die Nase gehalten und genau so viel Futter gegeben, dass er schnellstmöglich laufen kann, ohne fett zu werden. Zudem geht es nicht nur um das Eigenkapital, sondern den persönlichen Einsatz, den die meisten Gründer über Jahre investiert haben.

"aber die Gründer und meist auch die Investoren der ersten Runde haben trotzdem ihren Einsatz vielfach zurückverdient" ebenfalls eine Behauptung ohne sachlichen Hintergrund

"Ich habe das einfach sehr, SEHR oft gesehen." vs. "Aber ist nur ein Eindruck." was denn nun?!?

Reicht das?

chris...denk dir nix....ich hab meine roten kreuze auch alle gesammelt...:-))

Kannst Du damit schon einen Gartenzaun basteln?

gartenzaun....tztztztz...panzersperren!

2. Oktober 2019: Von Chris _____ an Carsten G.

@Carsten G. danke für deine sachlichen Erläuterungen.

"Schneeballsysteme" ist schon geändert - nach meinem Post.

"Schneeballsystem" ist zwar zugegebenermaßen ein polemisch/wertender Begriff - deshalb hab ich ihn auch geändert - aber nicht unbedingt falsch. Auch Achim beschreibt oben, dass es Leute gibt, die "Dümmere" suchen, die "noch mehr bezahlen". Genau das nennt man Schneeballsystem. Ist sozusagen ein Fachbegriff.

Und der beschriebene Mechanismus von mehrfachen Kapitalerhöhungen bei steigender Bewertung eines letztendlich erfolglosen Geschäfts stellt nun mal ein Schneeballsystem dar. Den letzten beißen die Hunde.

Mit Vorsatz nennt man das Anlagebetrug. Wenn du Beispiele brauchst, der "Neue Markt" hatte genug davon.

Dass zum Beispiel heutige Kryptowährungen nichts anderes sind als Schneeballsysteme, das meinen viele ernstzunehmende Leute, auch ich. Aus Gründen. Nun, vielleicht haben wir Unrecht, die Zukunft wird es zeigen.

"funktionieren immer so" - 'immer' impliziert eine Regel, einen Beweis, dabei ist das hier eine reine Behauptung.

Hier hast du Recht. Meine Formulierung war kolloquial. Natürlich gibt es auch andere wenig ehrenvolle und trotzdem legale Methoden, Menschen um Geld zu erleichtern. Zum Beispiel die Kryptowährungen.

"Fantasie erzeugt" - Geschäftsmodelle sind keine Phantasien, sondern zumeist sehr gut aufgebaute Dokumente, mir heute fast zu gestreamlined, mit viel Sachverstand und persönlichem Engagement - Spinner gibts natürlich immer. Boshaftes oder vorsätzliches Betrügen ist die absolute Ausnahme.

Nun, die meisten Startups beginnen mit einer "Vision". Auch "Fantasie" genannt. In Investorenkreisen spricht man von "Börsenfantasie" als einem Bonus. Dass die Businesspläne gut aufgebaut sind, habe ich mit "exzellentem Marketing in Richtung Investoren/Kapitalmarkt" ausgedrückt. Sehe den Punkt nicht, an dem du Anstoß nimmst.

Sicher sind nicht alle Startups auf Kapitalsuche seriös. Noch sind es alle in der zweiten Kapitalrunde. Noch der dritten. Noch dem Börsengang. Boshaftes/Vorsatz die Ausnahme? Woher willst du das wissen? Sagen wir mal, justiziabel ist es meist nicht, dafür wird der Prospectus einfach mit tausend Disclaimern versehen.

"In nicht wenigen Projekten können die Gründer im Prozess ihr Einsatzkapital bereits mehrfach zurückverdienen" - dafür hätte ich gerne einen Beweis, reine unsachliche Behauptung. Realität: dem Gründer wird die Karotte vor die Nase gehalten und genau so viel Futter gegeben, dass er schnellstmöglich laufen kann, ohne fett zu werden. Zudem geht es nicht nur um das Eigenkapital, sondern den persönlichen Einsatz, den die meisten Gründer über Jahre investiert haben.

Die Geschichte des "Neuen Markts". Die holländischen Tulpen. Es ist Lehrbuchstoff, wie sowas funktioniert. Und die Gesetzmäßigkeiten haben sich in Hunderten von Jahren nicht geändert.

In einem Punkt hast du recht: manchmal gucken die Gründer selbst in die Röhre. Ich habe schon Gründer gesprochen, die den Pakt mit geschickten VCs eingegangen sind und am Ende der "Karotte" hinterhergelaufen sind. Sie konnten sich gerade noch so aus ihren Schulden befreien, verdient hat nur der VC. Gibt's auch.

"aber die Gründer und meist auch die Investoren der ersten Runde haben trotzdem ihren Einsatz vielfach zurückverdient" ebenfalls eine Behauptung ohne sachlichen Hintergrund

Und diese Behauptung (also dass mir der sachliche Hintergrund fehle) machst du jetzt genau auf welcher Grundlage?

"Ich habe das einfach sehr, SEHR oft gesehen." vs. "Aber ist nur ein Eindruck." was denn nun?!?

Beides. Ich habe die beschriebenen Mechanismen/Strategien SEHR oft gesehen. War auch schon mehrfach genau in der Rolle, solche Geschichten zu entzaubern. Und im vorliegenden Fall habe ich nur einen Eindruck und mich nicht länger damit befasst.


15 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang