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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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23. Mai 2019: Von Hubert Eckl an Andreas KuNovemberZi

Andreas, jeder mit offenen Augen und kritischem Blick wird in dem Video Schwächen erkennen. Aber die Grundtendenz der Kritiker ist, " Ja stimmt schon, aber....". Wie entschuldigst Du die Vollpfostenstatments der Interviewten? Jedenfalls - und das wird auch der eingefleischteste Christdemokrat eingestehen müssen - hat der Junge des Pudels Kern getroffen. Nicht ohne Grund hat das Konrad Adenauer Haus heute das vollmundig angekündigte "Gegenvideo" abgesagt. Schau Dir doch die letzten Jahre an: Alles wirklich alles, war irgendwie fortschrittlich und sozial war, wurde von den "Christlichen" verhindert oder musste diesen abgerungen werden. Die alternde Diva, jetzt zur Politnutte verkommene, SPD sprang immer brav mit ins Bettchen. Widerliche Machtschattengewächse haben von einem Zwerg die Bettdecke weggezogen bekommen. Wer glaubt denn allen Ernstes es gäbe bei uns keine Straches? Amüsant und traurig gleichermassen. Macht korrumpiert, totale Macht korrumpiert total. "Unseren" Etablierten geht es nur um Machterhaltung und Machtentfaltung.

23. Mai 2019: Von Sven Walter an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]

Genau wie das Video überzeichnest du - aber diese gerechtfertigte Fundamentalkritik ist wie auch bei jedem noch fitteren Kabarettisten, der weniger Jugendsprache nutzt, angemessen und richtig. Nur ist das halt die "reine Lehre", Politik hingegen das beharrliche Bohren dicker Bretter.

Auch wenn ich Merkel für bestenfalls durchschnittlich halte und alle, die mir in der CDU wirklichzusagen von Format und Aussagegehalt her, nie nach oben geschafft haben, so hat unsere politische Kaste über die letzten sagen wir 30 Jahre nur gehobenes Mittelmaß produziert. Wir stehen bei einer 3+ als Schulnote. Viel Potential wird verschenkt, latente Unzufriedenheiten nicht wahrgenommen oder geräuschlos abgearbeitet. Dass ein Kompromiss, mit dem beide Seiten nicht zufrieden sind, dann zwar insgesamt ein Gewinn ist, muss man leider hinnehmen.

Ich sehe als Lösung nur mehr direkte Demokratie, drei Abstimmungstermine pro Jahr. Die Menschen wollen mitreden, aber eben nicht nur alle 4 - 5 Jahre beim geringsten oder kleineren Übel. Und unsere gewählten Vertreter müssen sich bei einer ständig zuspitzenden Medienlandschaft dann aufgrund der knappen Mehrheiten ständig auf die Zunge beißen. Obwohl wahrscheinlich die meisten mit recht reinen Gedanken und lauteren Motiven gestartet sind, denn Karriere macht man bei uns eher im Privatsektor denn als Spitzenpolitiker.

Am Ende haben wir dann aufgeblähte Parlamente mit wenig realem Leben. Glattgebügelte Karrieretypen, denn den Ehrgeiz für die Ochsentour kann man auch woanders investieren, aber nicht immer den besten Bewerberpool für hohe Staatsämter. Und wir haben es ja noch gut - Personal kann sich in den Ländern bewähren, wir haben immer 3 - 8, die kanzler(innen)-tauglich sind, auch wenn sie nicht jedem schmecken. Wir jammern also auf überdurchschnittlichem Niveau. Nur - Erosion aber auch Wachstum sind schleichende Prozesse. Wenn also Vertrauen in staatliche Strukturen abhanden kommt, kommen auf einmal AfD, DVU, REPs, PRO etc. in die Parlamente. Meist nur für kurz. Würden sie aber gar nicht, wenn man vorher die Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung ernst nehmen würde. Wachstum? Die Schweiz macht jedes Jahr alles ein klitzekleines bisschen besser. Aber als Zinseszinseffekt kann man das dann über die Jahrzehnte wunderbar ablesen, warum sie so erfolgreich sind. Fast überall.

Wir haben also Luft nach oben. Obwohl eine einheitliche CO2-Steuer, Abschaffung der KFZ-Steuer und Pendlerpauschale, Entbürokratisierung etc. eigentlich machbar sein sollten, muss jede knappe Mehrheit den Gestaltungsverlust bei der nächsten Wahl fürchten (und polemisch den Machtverlust). Und dann kommt so ein Youtuber und generiert Millionen von Klicks. Bewusst ohne Werbeeinnahmen. Was sagt uns das? Dass wir noch viel zu tun haben. Arroganz à la Lindner ("Profis machen lassen") war da überhaupt nicht angezeigt.

Das meiste, was er sagt, stimmt. Aber genauso wie Dieter Nuhr oder Volker Pispers, oder die Herren aus der Anstalt, hat er sich noch nie auf einen Wahlzettel stellen lassen - ist halt eine andere Rolle.... kritisieren ist leichter als machen.

23. Mai 2019: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]

Ich habe nach 5 Minuten gestoppt. Das waren mir viel zu viele oberflächliche Schnellschüsse. Wenn man die Aussage zitiert oder behauptet "Der Anteil der Reichen am Aufkommen der Steuer hat sich reduziert" (sorry, jetzt aus dem Gedächtnis zitiert), und daran ist dann die CDU schuld, und deswegen ist sie schuld und unwählbar, ist das halt einfach extrem oberflächlich.

Allein über dieses Thema könnten wir locker einen 100-Beiträge-Thread erstellen, mit der AG "Ist dem so, und wenn ja, wie hat sich das über die Zeit entwickelt?". Liegt es an der kalten Progression? Liegt es an der Schröder/Eichel-Steuerreform mit der Senkung des Spitzensteuersatzes? Liegt es an der alten, dummen Sozenleier: "Der Chefarzt zahlt 25% auf seine Kapitlaleinkünfte, der Arbeiter 40% auf seinen Lohn"? (*) An dem Braindrain der Gutverdiener bzw. am Zuzug von außen - eher in das Sozial- als in das Niedriglohnsegment?

U.s.w.

Wenn man solche Themen nicht vertieft, dann wird man auch keine Lösungen finden. Man kann zwar argumentieren: "Würde er in die Tiefe gehen, hätte die Zielgruppe weggezappt". Aber ist es wirklich besser, wenn die Zielgruppe zwar eine Meinung hat, aber keine Ahnung?

(*) "Dumme Sozenleier" ist natürlich (ab)wertend. Aber m.E. richtig. Denn die Behauptung unterschlägt regelmäßig, dass Kapitaleinkünfte bereits anderen Steuern (Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer) unterlagen, sodass die Gesamtbesteuerung i.d.R. jenseits des Spitzensteuersatzes liegt. Und Zins-Einkünfte? Nun ja. Welche Zins-Einkünfte?

23. Mai 2019: Von Alexander Callidus an Hubert Eckl

"Widerliche Machtschattengewächse haben von einem Zwerg die Bettdecke weggezogen bekommen."

Schon seit Jahrzehnten ist doch die Bettdecke weg, deswegen ist politisches Kabarett ja so ermüdend.
Und dieses Video ist politisches Kabarett/der geistige Fahrradhelm für Fünfzehn- bis Zwanzigjäjhrige.

Ich habe nach 5 Minuten gestoppt. Das waren mir viel zu viele oberflächliche Schnellschüsse.

War ich auch kurz davor, aber dann habe ich die 55 min angeschaut. Sie fühlten sich wie 15 Minuten an, spannend. Stunden später zur Vertiefung nochmals das Ganze. Jetzt warte ich auf die Reaktionen.

"Aber ist es wirklich besser, wenn die Zielgruppe zwar eine Meinung hat, aber keine Ahnung?"

Klasse - eine rhetorische Frage, die aber die Wahrheit pregnant auf den Punkt bringt !

24. Mai 2019: Von Chris _____ an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]

Georg, du schreibst, dass du das Video nach 5min gestoppt hast. Und du findest es oberflaechlich.

Merkst du was?

Klar. Das waren 5 Minuten für die soziale Frage, kommen wir jetzt zum Klimawandel. Wer meint, in 5 Minuten (oder weniger?) in der sozialen Frage eine Position begründen zu können nach dem Motto: "Die sind im Unrecht", ist sehr oberflächlich. Beim PPL würde "Aerodynamics in 5 Minuten: Warum die Kiste fliegt, und wann sie nicht mehr fliegt" ja auch als etwas grenzwertig verkürzt für Einsteiger gelten.

24. Mai 2019: Von Chris _____ an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Ich habe das Video komplett gesehen. Und finde es gut. Klar, dass jugendliches Alter, Kleidung, Jargon etc nicht "serioes" wirken, und dass er in einer Stunde auch nicht in die Tiefe gehen kann - dafuer gibt's ja Links. Und dass strenggenommen nicht alle Themen nur mit der CDU zu tun haben. Aber die Denkrichtung stimmt und entspricht im Grossen und Ganzen auch dem, worueber ich mich seit Jahren aufrege.

Ironisch finde ich, wenn sogenannte Qualitaetsmedien sich ueber Rezos Ungenauigkeiten mokieren und ernsthaft meinen, sie selbst waeren da besser.

Tja, und was tun am Wochenende?

CDU/CSU und SPD sind fuer mich unwaehlbar, solange sie nicht Kernpositionen und Personal komplett austauschen. Also mittel/langfristig.

Die Gruenen und die FDP kann ich (aus jeweils anderen Gruenden) auch nicht waehlen.

Nazis (AfD) vollkommen indiskutabel.

Tja. Dann wird es wohl eine Kleinpartei. Warum auch nicht.

Im Bund sollte mal die 5-Prozent-Huerde fallen, die letzte Regierungsbildung hat m.E. gezeigt, dass sie ihren Zweck (Garant schneller Regierungsbildung) sowieso nicht erfuellt.

24. Mai 2019: Von Hubert Eckl an Chris _____

Danke Chris! Mir geht es genauso. Es ist wie mit dem kettenrauchenden Lungenfacharzt:

Ich wähle die Grünen um mich mit meinem winzigen Stimmlein gegen den braunen Schimmelpliz zu stemmen. Denke ich an die ewig jammernde, klinisch humorlose Roth oder den spassbefreiten berufsempörten Hofreiter bekomme ich Pickel.

Ich fühle mich grenzenlos wohl, wenn ich mit meiner ollen BO über die Landschaft brumme.Ökologischer Irrwitz.

Aber sind es nicht genau die Widersprüche, welche unser Leben ausmachen, zumindest würzen? Wer denkt nach dem dritten Glas Wein an den Karten am nächsten Morgen? Leider müssen - um beim Bild zu bleiben - den Kater für unseren Resourcenmissbrauch die kommenden Generationen erleiden.

24. Mai 2019: Von  an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

Wer meint, in 5 Minuten (oder weniger?) in der sozialen Frage eine Position begründen zu können nach dem Motto: "Die sind im Unrecht", ist sehr oberflächlich.

Ich habe schon Profi-Politiker deutlich kürzer und mit deutlich weniger Quellen belegt hierüber sprechen hören. Warum sollte das dann ein Youtuber nicht dürfen?

Inhaltlich finde ich seine Rede mindestens so gut, wie das meiste, was die „Profis“ so von sich geben. Aber eben auch nicht wirklich besser, als diese. Insbesondere 3 Punkte sind aus meiner Sicht durchaus diskussionswürdig:

- Er schreibt CDU aber meint „die Regierungen der letzten 25 Jahre“. Wernig von dem was er kritisiert wurde von der CDU alleine entschieden oder auch nur alleine vertreten. Manches sogar von der letzten Rot-Grünen-Regierung eingeleitet...

- Er scheint zu vergessen, dass wir in einer Demokratie leben: Es ist ja nicht so, dass hier ein Diktator über Jahrzehnte am Volk vorbei regiert. Würde „die CDU“ nicht wenigstens im Großen und Ganzen im Sinne des Volkes regieren, dann würde sie nicht so viele Wahlen nacheinander gewinnen. Die Tatsache, dass das „Experiement“, mit der AfD eine demokratische Alternative zu gründen so kollosal gescheitert ist, zeigt auch, dass einfach eine große Mehrheit in der Bevölkerung so eine Alternative gar nicht will - zumindest nicht so dringend, wie eine Minderheit das braune Gesocks wählen will

- Er „vergisst“ zu erwähnen, dass viele der kritisierten Entscheidungen das Ergebniss durchaus offener und schwieriger Abwägungen war. Beispiel: Zumindest so lange bis ein schwedische Mädchen erklärte, dass es Angst vor CO2 habe aber Atomenergie eigentlich ganz ok findet war es sehr breiter gesellschaftlicher Konsens in Deutschland, dass Atomausstieg viel wichtiger ist, als CO2-Vermeidung. Entsprechend haben die Politiker (in Youtube-Sprech „die CDU“) gehandelt.

In Summe finde ich aber toll, wie es hier jemand schafft, Jugendliche für die Gesellschaftlichen Themen unserer Zeit zu begeistern und das in einer zwar von eigenen Einstellungen geprägten, aber im Vergleich zu den meisten politischen Diskussionen sehr sachlichen Art.
Das die „Zielgruppe“ auch danach „keine Ahnung“ habe, ist ein unfairer Vorwurf: Wie viele der knapp 65 Millionen die am Sonntag in Deutschland hoffentlich alle wählen gehen haben denn „eine Ahnung“ im Sinne, dass sie sich wirklich mit den Programmen und tatsächlichem Abstimmungsverhalten der einzelnen Parteien beschäftigt hätten ?!?

24. Mai 2019: Von Sven Walter an Hubert Eckl

Wie Malte hier kürzlich schrieb und verlinkte, 50 € CO2-Kompensation kaufen dir 1000 l Avgas. Rechne das mal auf die Flugstunde in der Bölkow hoch, bei grober Peilung wohl 2 €/ h (aus dem Kopf, ich kenne die Maschine nur von Weitem).

24. Mai 2019: Von Hubert Eckl an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

Ja, es gab eine Zeit da glaubte man mit Geld sich ein gutes Gewissen, gar einen Platz im Himmelreich kaufen zu können. Diese Zeit ließ Kathedralen, Klöster und Kirchen landauf und landab sprießen. Es war die hohe Zeit der Lehre von ursachenfreier Wirkung. Nun ist die vorgeschlagene Kompensationszahlung kein Ablaßhandel... aber fast.

24. Mai 2019: Von Sven Walter an Hubert Eckl

Falsch, es ist wie ein Filter an anderer Stelle. Das kannste ganz nüchtern-naturwissenschaftlich begründen mit Photosynthese, unterer Atmosphäre etc. Viel Spaß beim Recherchieren.

24. Mai 2019: Von Chris _____ an Sven Walter

Ohne im Detail drinzustecken, aber sind CO2-Zertifikate nicht totale Augenwischerei? Indem man Laendern Ausstossmengen "zugesteht" und sie ihnen dann "abkauft" und unterm Strich die komplette Umweltwirkung verpufft und nur ergaenzt wird durch ein paar (in volkswirtschaftlichen Masstaeben vernachlaessigbar kleine) Zahlungen?

24. Mai 2019: Von Sven Walter an Chris _____

Ist schon länger her, dass ich dazu Artikel las, aber meiner Erinnerung nach ging es da um konkrete Projekte (Aufforstung etc.), nicht den Zertifikatehandel, den die Verschmutzungsindustrien betreiben.

24. Mai 2019: Von Wolff E. an Sven Walter

Tesla verkauft seine CO2 Zertifikate zu Chrysler, damit die ihre SUV weiter verkaufen können. https://ecomento.de/2019/04/08/fiat-chrysler-tesla-schliessen-offenbar-co2-deal/

24. Mai 2019: Von Chris _____ an Wolff E.

Passt ins Bild.

Georg, ich glaube du hast mich nicht verstanden - ich mokiere mich darüber, dass du ein einstündiges Video (mit zig Linkverweisen) in 5min als "oberflächlich" abstempelst und nicht merkst, dass dein eigenes Urteil genau das ist, oberflächlich.

25. Mai 2019: Von Norbert S. an Wolff E. Bewertung: +1.00 [1]

aus Deinem Link:

" .... die hohen Emissionen schwerer, spritdurstiger SUV etwa lassen sich also mit den Null-Emissionen von Elektroautos ausgleichen."

Wann kapieren diese Journalisten endlich, dass e-Autos nur emmissionsfrei sind, wenn die Elektrizität, die sie antreibt, entsprechend erzeugt wurde. Die CO2 Emmission bei der Herstellung der Windräder, Solarpanels und e-Autos selber ist noch zu berücksichtigen.

25. Mai 2019: Von Wolff E. an Norbert S.

Norbert, das ist ein ganz anderes Thema bzw ich weiß das schon länger....

25. Mai 2019: Von ch ess an Norbert S.

Regulatorisch sind e-Autos aber Null-Emissions-Fahrzeuge ;-)

Magst Du nicht moegen, aber aus der Joirnalist hat den Deal korrekt nach EU-Recht abgebildet.

Die andere Option sind Hybride Fahrzeuge, bei denen ein, ahem, optimistischer Use-Case unterstellt wird bei der CO2-Emission.

25. Mai 2019: Von Norbert S. an ch ess

Naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge waren noch nie die Stärke der EU-Juristen . Da können selbst Salvini und Co. nichts mehr verschlimmern.

Wem haben wir noch einmal die jahrelange Warterei auf Part M-L zu verdanken? Und veröffentlicht und damit gültig wird er jetzt erst im September.

Georg, ich glaube du hast mich nicht verstanden - ich mokiere mich darüber, dass du ein einstündiges Video (mit zig Linkverweisen) in 5min als "oberflächlich" abstempelst und nicht merkst, dass dein eigenes Urteil genau das ist, oberflächlich.

Hi Chris, ich hatte Dir eigentlich schon am 24.05., 1:11 Uhr, dargelegt, warum man, wenn jemand in 5 < Minuten die "Soziale Frage" abhandelt und zu einem vernichtenden Urteil für eine Partei kommt, sagen kann: "Nö, das ist mir zu oberflächlich für den Rest". Damit treffe ich keine Aussage über den Rest - Hubert hat mich ja explizit ermuntert, ab da weiter zu sehen, was ich wohl auch gelegentlich tun werde. Ich sage nur: Bis dahin gesehen, bis dahin viel zu oberflächlich, also Abbruch bei mir.

Mal besser jetzt als am Ende die "Drohung": Es gibt bestimmte Foresti, die dürfen gerne das letzte Wort behalten, dass ist ihnen auch am wichtigsten. Es sind die Leute, die nicht wirklich zum Reflektieren fähig sind. Meine Strategie im Umgang mit ihnen ist, dass mein vorletztes Wort sie so komplett als Idioten darstellt, dass das letzte Wort, dass sie gerne haben dürfen, für jeden etwas Intelligenteren im Forum einfach ziemlich hilflos darsteht. Ich hab' aber keine Lust, Dich mit auf diese (sehr kurze) Liste zu setzen.

Die "soziale Frage" galt über gut 100 Jahre als *die* oder einer der wichtigsten Fragen. Gründung der SPD, russische Revolution, KPD versus NSDAP - beide über das Soziale gespielt -, Ost-West-Spaltung, Kalter Krieg, ab den 70ern als ziemliche Konstante in der BRD als wichtigstes Thema: "Arbeitslosigkeit". Griechenlandkrise. Und noch sehr viel mehr, was man aufzählen könnte. Brutalster Umbauer / "Zerstörer" des Sozialstaats: Schröder von der SPD. M.E. "Vater des wirtschaftlichen Erfolgs" des ehemaligen "Kranken Manns in Europa" und derjenigen, der wohl am stärksten Arbeitslosigkeit reduziert hat: Schröder. Was die Komplexität des Themas vielleicht etwas anreißt. Man kann für "Beginners in Politics" mit 2 Minuten starten oder gerne auch mit 10 Minuten. Nur: Das reicht nicht für ein vernichtendes Urteil - auch nicht mit 15 Links (wobei das wirklich sehr gut an dem Video ist - das übliche Anne-Will-Geplänkel wäre erheblich aufgewertet, dürften die Kontrahenten anschließend jeweils 10 Links zur Sendung publizieren). Wie eben im Vergleich: "Aerodynamics in 5 Minuten geht nicht".

Der Einwand, dass Politiker sich teilweise weniger Worte für ein Urteil gönnen, zieht m.E. nicht. Wir diskutieren ja hier nicht über Talkshow-Partei-Fratzen, sondern über Lösungssuche und das große Wort der "Wahrheitsfindung" bzw. die Welt ein bißchen besser zu verstehen.

Reicht das soweit, dass Du nachvollziehen kannst, warum mir Rezo nach 5 Minuten zu oberflächlich war, ohne dass ich mich selber als oberflächlich ansehen müsste? Wir können ja auch gerne mal meine alten Parteifreunde von der AfD gemeinsam besuchen: 2 Stunden Höcke-Rede? Musste ich nie ertragen, können wir aber gerne zusammen 2 Stunden durchziehen, wenn Du meinst, nach 10 Minuten wäre es noch zu "oberflächlich", und man müsste sich das Ganze anhören. Was Rezo in den 5 Minuten betreibt, ist auch eine Form von Hetze, wenn auch viel harmloser: 2-3 Statistiken, also "zerstört sie". Politisch weniger heikel nennt man das wohl "Pamphlet". Jedenfalls finde ich den Artikel zu Rezo gut:

https://www.cicero.de/innenpolitik/rezo-video-cdu-philipp-amthor-youtube

Jetzt noch 3 Gedanken:

- Als ich so alt wie Rezo war, hatte ich zufällig die gleiche Haarfarbe vorne. Und wenn mir irgendwer komplett fremd war, dann die CDU. Wenn ich die CDU von heute für stockbescheuert halte, dann, weil sie Philip Amthor gegen Rezo aufbieten wollten. Wegen des ähnlichen Alters. Spacken! Damals hätte ich jemanden, der mit 25 freiwillig in Anzug und Krawatte rumläuft, für den größten Spießer und Deppen gehalten, mein Feindbild par excellence. Heute sehe ich in Philip Amthor jemanden, der sich hochgekämpft hat und habe durchaus Respekt vor ihm. Wenn Philip Amthor sich für blaue Haare entschieden hätte, säße er jetzt wahrscheinlich vor einem Regionalbahnhof mit einer Bierdose, und nicht wie ich damals auf einem Medizinstudienplatz oder Rezo heute vor der Youtube-Kamera.

- Europawahl? 25-50% der deutschen Frage war mal wieder: Wie schneidet die AfD ab? Unspektakulär. Was ich viel spannender fand: Wenn man den Menschen sagt: "Wenn Ihr einen guten halben Abgeordneten zustande bringt, ist Eure Meinung vertreten!" wählen mehr Menschen "Sonstige" als die "AfD". Dabei sind die "Sonstigen" doch sonst kein Problem! "Sonstige": > 12%. AfD: > 10%. Früher hat man die Prozenthürden gerne heimlich protegiert, um die Extreme draußen zu halten: DKP, NPD, PDS/Linke, AfD. Hat ja nix genützt. Wer sind heute die Sonstigen? Nein, nicht der "Dritte Weg", "NPD", "MLPD" oder sonstige Links/Rechts-Extremisten. Sondern andere Themen. EU-Begeisterte wie Volt. Polit-Nihilisten wie "Die Partei". U.s.w. Wäre es nicht demokratisch überfällig, die "Hürde" zu schleifen? Wie groß wäre der Schaden? Zuckerbrot: 10% "Sonstige", die im Parlament vertreten wären, wären immerhin auch 10% weniger AfD-Stimmen. Und dafür muss man doch vermeindlich alles tun. Vor allem, wenn es demokratisch wäre.

- Youtube und Youtuber sind schon cool. Heute habe ich in der NZZ diesen https://www.nzz.ch/feuilleton/juri-dud-ein-hipster-klaert-russland-ueber-den-gulag-auf-ld.1484868?mktcid=nled&mktcval=107_2019-05-28&kid=nl107_2019-5-27 Artikel über einen russischen Youtuber gelesen. Auch so ein Hipster wie Rezo. Ich hatte die Zeit, mir den Film (Achtung: 2 Stunden) anzusehen. Solltest Du das auch schaffen, können wir dann noch mal diskutieren, warum ich "Juri Dud" für einen Menschen mit Anspruch und Engagement gegen Totalitarismus halte, während ich keine Probleme damit habe, anhand der 5 Minuten Rezo ihn für "oberfächlich" bis hin zum - etwas überspitzt - "hetzerisch" zu bezeichnen? Und das "Juri Dud" m.E. existenziellere Themen - auch für die innerdeutsche Ost-West-Thematik - anspricht - übrigens ohne "Urteil".

29. Mai 2019: Von Chris _____ an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]

Rezo hat ein einstündiges Video gedreht zu Themen, mit denen man locker ein vierwöchiges Seminar bestreiten könnte (und mehr). Er hat eine Kern-Zielgruppe, die 140-Zeichen-Tweets für "Nachrichten" hält. Dafür hat er die Botschaft angemessen aufbereitet.

Unsere Qualitätspresse geht da grundsätzlich nicht anders vor. Wenn man will, ist das "oberflächlich". Man könnte auch sagen, es ist eine Übersicht oder Zusammenfassung. Wer vertiefen will, erhält ja die Links.


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