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Auch wenn der Thread jetzt völlig OT wird:
Das Argument, man "brauche Homöopathie, weil Menschen der Schulmedizin oder ihrem Körper misstrauen" ist zynisch. Letztlich heißt das ja, man solle Menschen, die krank und fraglos oft verzweifelt sind, belügen, um sich nicht mit ihnen auseinandersetzen zu müssen. Ist ja bequemer, ich gebe ein paar Zuckerkügelchen, als meinem gegenüber eine schlechte Prognose mitteilen zu müssen und ihn ggf. zu begleiten. Ich finde das menschenverachtend, sorry. Gefährlich wird diese Haltung dann, wenn sie dazu führt, dass das Misstrauen in die wissenschaftliche Medizin (der Begriff "Schulmedizin" vermittelt das völlig falsche Bild einer medizinischen Lehre, die starr und unwandelbar ist, das triift vielmehr auf die seit 200 Jahren gelehrte Homöopathie zu) - in der auch nicht alles in Ordnung ist! - weiter untergraben wird und Patienten, die an einer Krankheit leiden, die zwar eine ungünstige, aber eben nicht aussichtslose Prognose hat, eine Therapiechance vergeben, weil die Homöopathie (oder eine andere so-called-alternative-medicine, kurz scam-Methode) so sanft, natürlich und ganzheitlich daherkommen, daher auch viel einfacher zu verkaufen sind, als die "böse Chemie".
Man braucht nicht Homöopathie & Co., man braucht mehr Ressourcen, insbesondere Zeit, für Patienten in der wissenschaftlichen Medizin.
Zum Thema "Fliegen" zurück:
es ist immer wieder erstaunlich, wie lange sich die als Beleg gegen die Naturwissenschaft angeführte hartnäckige Mär hält, die Aerodynamik habe festgestellt, eine Hummel könne nicht fliegen.
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es ist immer wieder erstaunlich, wie lange sich die als Beleg gegen die Naturwissenschaft angeführte hartnäckige Mär hält, die Aerodynamik habe festgestellt, eine Hummel könne nicht fliegen.
Es ist nur der Beleg dafür, dass die Wissenschaft die Flugfähigkeit der Hummel nicht erklären konnte und die Regeln der Aerodynamik unzureichend waren... Und damit auch die "Wissenschaft" immer begrenzt ist. Was auch ok ist, solange man sich der Grenzen bewußt ist und sie respektiert - als Grenzen der menschlichen Fähigkeiten. Und es eine Gnade oder Geschenk ist, diese durch Erkenntnisse ausweiten zu dürfen...
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Daraus, dass Wissenschaft nicht alles erklären kann, folgt aber nicht, dass alles zutrifft, was nicht erklärt werden kann. Und das mit der Hummel war ein Studentenscherz, der von all den "Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde"-Apologeten weiter tradiert wird...
Dazu auch: dass eine Hummel fliegt, kann man reproduzierbar beobachten. Also wäre hier, selbst wenn die derzeit bekannten Gesetze der Aerodynamik es nicht erklären könnten, klar, dass wir den Hummelflug nicht verstanden haben.
Dass Homöopathie einen Vorteil gegenüber Placebo hat, konnte in 200 Jahren Forschung trotz intensiver Anstrengungen, zuletzt die große Studie eines der größten Hersteller von Homöopathika (Boiron) für keine Indikation seriös und replizierbar belegt werden. Es gibt also keinen Widerspruch zwischen Beobachtung und derzeitigem Wissensstand. Man kann zwar grundsätzlich nicht die Unwirksamkeit einer Methode beweisen, im Falle der Homöopathie sprechen aber der trotz nahezu verzweifelt anmutender Bemühungen des DZvhÄ und anderer Lobbyisten völlig fehlende Wirksamkeitsnachweis sowie die Unvereinbarkeit mit hinreichend gesichertem Wissen für eine an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit dafür, dass Homöopathika keine arzneiliche Wirkung haben.
Und jetzt bitte nicht mit Galileo Galilei weitermachen.
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- Der Hummelflug ist erforscht und zweifelsfrei erklärbar.
- In Deutschland werden - ohne strafrechtliche Konsequenz (!) - nicht nur Wehwechen homöopathisch „behandelt“, sondern auch Krebs. Ein Skandal.
PS: Der Begriff (jüdische) Schulmedizin wurde von einem Homöopathen erfunden - und im 3. Reich kultiviert. Homöopathie wurde von den Nazis gelegentlich als „Neue Deutsche Medizin“ propagiert.
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Na „endlich“ haben wir auch den Nazi-Bezug.
Was Homöopathie, Hagelflieger und Umkehrkurven aber interessanterweise gemeinsam haben, ist, dass nicht nur ihr Befürworter jeweils enorm emotional und persönlich diskutieren, sondern ihre Gegner genauso dagegen halten. Deswegen geht oft beiden Seiten im Eifer der Diskussion genau die wissenschaftliche Präzission und Faktentreue verloren, die sie beim jeweiligen „Gegner“ so vehement einfordern.
Dabei kann man die ganze Sache doch auch entspannt mit Humor sehen:
“Herr Doktor, ich werde an eine Überdosis Homöopathika sterben!!!“ „Oh, was ist passiert?“ „Ich hab nicht gesehen, dass das Globuli zerbrochen war und hab deswegen aus Versehen nur ein halbes genommen!“
“Was ist der einize Stoff auf der Erde, der seine Information nicht an Globuli abgeben kann?“ - Glas, weil sonst alle Homöopathika durch Glas D12 verunreinigt wären, da sie in Glasgefäßen verschüttelt werden
Neulich sind 10 Homöphaten mitten am Tag auf offener Strasse verdurstet - die Globuli waren mit Aqua D24 verunreinigt und bei einer so hohen Potenz hilft selbst sofortige Druckinfusion nicht mehr, um die Dehydration zu stoppen.
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Neulich sind 10 Homöphaten mitten am Tag auf offener Strasse verdurstet - die Globuli waren mit Aqua D24 verunreinigt und bei einer so hohen Potenz hilft selbst sofortige Druckinfusion nicht mehr, um die Dehydration zu stoppen.
Hätten die nicht ertrunken sein müssen? Ich kapier das mit der Potenzierung nich...
Mal die Umkehrkurve zum eigentlichen Thema zurück:
Mir wäre egal, wenn Vereine oder Firmen Geld für Hagelflieger ausgeben. Ob's hilft oder nicht. Deren Bier. Bei öffentlichen Geldern ist das was Anderes. Aber da sollte doch ein Hinweis an den jeweils zuständigen Rechnungshof angezeigt sein, der ja die Aufgabe hat, den öffentlichen Ausgaben ein wenig auf die Finger zu schauen. Haben die denn mal "da unten im Südwesten" schon was dazu gesagt?
Olaf
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Nein, ich kann das nicht „humorvoll” sehen. Ich kannte zwei Frauen, die sich mit Brustkrebs im Anfangsstadium zur Behandlung beim Heilpraktiker überreden ließen - und erst zur Besinnung kamen, als es zu spät war ...
Was könnte man daran lustig finden?
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Dass es Ärzte gibt, die Fehler machen ist leider so. Dass es Patienten gibt, die einem Heilpraktiker, einer Schamanin, einem Zauberer oder einem Pfarrer mehr vertrauen, als Ärzten, leider auch.
Beides kann man nicht der Homöpathie - oder jeder anderen alternativen Behandlungsform - anlasten. Hätten sich diese Menschen nicht für Homöopathie entschieden, dann vielleicht für Handauflegen, Pendeln, etc.
Um es klar zu sagen: Ich halte die Homöopathie selber jenseits des Placeboeffekts für Unfug.
Anstatt aber auf die böse alternative Medizin zu schimpfen müssen wir die richtige Medizin besser erklären. Und da ist das Argument „Ich kenn aber jemand bei dem hat Homöopathie geschadet“ genauso wenig hilfreich, wie das „Ich kenn aber jemand, bei dem hat‘s geholfen“ der „Gegenseite“.
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"Beides kann man nicht der Homöpathie - oder jeder anderen alternativen Behandlungsform - anlasten"
Nicht der Homöopathie, aber den Homöopathen.
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Tach zusammen, da will ich auch dazusenfen.
Die Sagrada Familia in Barcelona ist Kathedralenstatik vom Feinsten, ohne FEM aber UN-GLAUB-LICH gut. Stellt alles andere in den Schatten, und zwar um Längen.
Homöopathie ist Scharlatanerie, Betrug oder auch Selbstbetrug.
Manche Ärzte können heilen. Es sind Heilkünstler. Die praktizierende Medizin ist allerdings weitestgehend unwissenschaftlich, weil dominiert von Menschen, die meinen es schon zu "wissen". Und das ist schade.
Übrigens, die Medizin gibt es seit tausenden von Jahren, aber den Blutkreislauf kennen wir erst seit etwa 400 Jahren. Was haben die vorher eigentlich gemacht? Vermutlich auch geheilt, ganz sicher aber Rechnungen geschrieben und Kunstfehlerprozesse abgewehrt :-)
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...und noch zur Hummel. Wer meint, "die Physik" würde sagen, dass eine Hummel nicht fliegen könnte, der hat nicht ganz verstanden, dass bei der Physik immer das Experiment das letzte Wort hat...
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- ... wie bei der Umkehrkurve ;-) Aber jetzt ist wirklich Schluss.
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@All: Hört nicht auf ihn, er ist nur ein Experimentalphysiker :-)
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nein, ich bin Theoretischer Physiker.
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