Hallo,
Ich denke, es geht nicht um Probleme mit der Zulassung.
Keiner weiß es.
Wer drei Flugzeuge kauft, um daraus eines lufttüchtig zu restaurieren, [...]
Aber man kann sowas auch wieder anders entscheiden. Vor allem als privatwirtschaftliche Firma.
Es fehlt offenbar der Wille, sich weiter mit einem herausragenden technischen Denkmal der eigenen Firmengeschichte auseinander zu setzen.
Was Sache der LH ist. Schade, dass die nicht weiter machen. Aber mich wundert, dass die überhaupt damit angefangen haben. Selbst bei dem ursprünglichen Preisschild.
PS: Warum die Conny? Warum nicht eine DC-4? Oder eine DC-8? Oder eine 707? Oder die allererste B737? Immerhin war da die LH der Launch Customer. Oder, um es etwas nationaler zu halten, eine FW200?
Man kann das Super-Star Projekt durchaus mit der Restaurierung der "Gorch Fock" vergleichen, zu es gerade in der Presse heist: [...]
Nein, da kann man gar nichts vergleichen. Die LH ist nicht die Bundeswehr. Die LH "braucht" keine Conny. Außerdem gibts ja auch noch die JU und die Taifun. Aber die Bundesmarine braucht ein Schulschiff. Dass man einen Neubau oder auch eine Überholung lange verschlafen hat, steht auf einem anderen Blatt. Die GF ist halt mal uralt. Auch von der Bauweise her.
Bei der Marine hat man ein weitaus besseres Gefühl für die Bedeutung eines solchen Monuments als bei einer Firma, deren größter Schwerpunkt die Gewinnmaximierung ist. Es würde ein Aufschrei durch die Nation gehen, wenn die Marine jetzt die "Gorch Fock" in der Deutschen Bucht versenken würde, nur weil die Fertigstellung teurer ist, als ursprünglich geplant.
Auch die Marine würde das Schiff umgehend stillegen, wenn der Befehl dazu aus Berlin kommen würde. Oder nicht das Geld für den sicheren (!) Betrieb. Oder wenn sich das Ausbildungsparadigma ändern würde. Es gibt jede Menge Marinen, die ganz prima ohne (Segel-) Schulschiff zurecht kommen. Auch deutlich größere Marinen. Oder zumindest mit einem kleineren Schiff zurechkommen als einer Dreimastbark. Deutsche Befindlichkeiten sind halt mal nicht zwangsläufig der Nabel und das Maß der Welt.
Ich bin überrascht hier im Forum ausgerechnet von Piloten zu lesen, die ein Ende des Super Star Projekts ganz OK fänden. Würde diese Einstellung Schule machen, bräuchten wir mangels flugfähiger Oldtimer bald keine Flugtage mehr zu besuchen und könnten uns am Wochenende mehr mit Museumsbesuchen oder Kuchenbacken beschäftigen.
Habe ich was von "OK" gesagt? Es ist einfach nicht relevant. Und wie bei jedem anderen privat betriebenen Oldtimer kann das Projekt ja gerne jemand anderes weiterführen. Diese Oldtimer sind Hobby. Lobenswert, wenn das jemand macht. Aber auch da gibt es den einen oder anderen, der das irgendwann aufgibt. Sind das jetzt alles böse Leute? Wie können die es wagen, ihr Kultur- und Technikdenkmal aufzugeben? Oder sollte man nicht wenigstend darum froh sein, so lange es dauert?
Es wird auf der Gegenseite auch jede Menge Leute geben, die sagen werden, sie fliegen lieber ein paar Euro billiger, als so ein Prestigeprojekt mit ihrem Ticket mitzufinanzieren. Und 99 von 100 PAXen der LH werden einen nur ratlos anstarren, wenn man was von "Super-Conny" sagt. Von daher gibt es für die Werbegelder der LH bessere Wege, die auszugeben. Weil eben auch die Conny nix anderes ist als PR. Zu Zeiten von "Geiz ist geil" ist so ein Projekt vielleicht sogar bei Vielen negative PR. 200 Millionen? Für so eine alte Schüssel? Die müssen zu viel Geld verdienen.
Es ist halt mal die Entscheidung der LH, ob sie sowas (weiter) betreibt, oder nicht.