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16. Dezember 2015: Von Markus Doerr an Roland Schmidt
Wann bekommt man denn ein "normales Flugzeug" beim "normalen Fliegen" in's Trudeln? Gar nicht.

Soll ich dir das zeigen? Trudeln geht mit allen Flugzeugen. Flachtrudeln nur mit manchen.
16. Dezember 2015: Von Roland Schmidt an Markus Doerr
Markus, ich schrieb beim normalen Fliegen. Es gibt tausend Sachen, die wichtiger sind. Beherrschung des Flugzeugs in IMC z. B., allein deshalb, weil fast alle Flugzeuge der GA einen künstlichen Horizont haben.

Von meiner ersten Flugstunde bin ich NIE in die Situation gekommen, dass die Gefahr des Trudelns gegeben war. Dass ich nach draußen keine Referenz mehr hatte aber schon. Dazu kommt, dass viele (die meisten?) Trudelunfälle in Höhen ihren fatalen Anfang nehmen, aus denen nicht mehr ausgeleitet werden kann (einen habe ich leider live mit ansehen müssen).

16. Dezember 2015: Von Lutz D. an Markus Doerr Bewertung: +1.00 [1]

Ich denke, Rolands Betonung lag auf "normalem" Fliegen.

Klar, bei normalem Fliegen kommt man auch nicht in den Stall, nicht in IMC, in ganz viele Situationen kommt man halt nicht. Wenn doch, ist es ein Vorteil, wenn man weiß, was zu tun ist - auf dem Weg dahin gehen aber Leute hops. Offenbar gehen mehr Leute hops, als anschließend gerettet werden. Wenn man es überlebt, steht man mit Trudeltraining besser da als vorher. Wenn nicht, dann nicht.

Das alles war aber gar nicht mein Punkt, möchte ich noch einmal sagen.

16. Dezember 2015: Von Malte Höltken an Roland Schmidt
Was ist denn an einer C172 , C 150, Tomahawk, SF23, J 3 ... abhormal?
16. Dezember 2015: Von Roland Schmidt an Malte Höltken
Dass sie beim NORMALEN Fliegen in's Trudeln gehen ;-)
16. Dezember 2015: Von Markus Doerr an Roland Schmidt
Was ist normales Fliegen für dich?
Der klassische Fall. Turn to Final with overshoot wegen Seitenwind. Ein bisschen langsam und mit dem Ruder korrigiert und je nach Typ ist es schon passiert.
Ist das abnormales Fliegen für dich? Ich hab das gesehen und will das nicht noch mal sehen.
16. Dezember 2015: Von Erik N. an Roland Schmidt
Normales Fliegen oder nicht, darum geht es mir nicht. Dann halt einfach nur "Fliegen". Fakt ist, das kann ich auch schon beurteilen, es gibt jede Menge Möglichkeiten, mit einem Flugzeug ins Trudeln zu geraten. Klar, es sind meist Fehler vorhergegangen, aber wer ohne Fehler ist, und keine macht, möge den ersten Stein werfen.

Roland, ich denke du verstehst mich auch ein klein bisschen absichtlich falsch, und gehst auf meinen Post nicht wirklich ein. Denn mein Argument geht ja genau dahin, daß eine Cessna im Münsterland eben nicht beim Trudeltraining abstürzen dürfte, weil sie für den Schüler überhaupt nicht dafür verwendet werden würde.

Übrigens, dass du das Fliegen in IMC erwähnst, ist sehr interessant. Ist es doch genau die zweite Sache, die man als Schüler nicht wirklich lernt. Diese bescheuerte Kappe bei eitel Sonnenschein, die man sofort lüpfen kann, das hat mit Fliegen in IMC, Aussenreferenz, Turbulenz, aufkommendem Schweiss, und dem psychologischen Druck des "nicht sofort beendbaren" rein gar nichts zu tun. Meiner Meinung nach ;)

Wenn man nur die "Haube" gelernt hat, und Trudelausleitung als letzte Möglichkeit der Fehlerbehebung auch nicht kann - behaupte ich, ist Einflug in (echtes) IMC ohne Autopilot tödlich. Wie man ja leider immer wieder sieht.

Dein "theoretisch weiss ich was zu tun ist" nehme ich dir auch nicht ab. Im Ernstfall hast du sehr sehr wenig Zeit, und wenn du sich dein Körper nicht an das Manöver erinnert, wirst du es nicht mehr können. ok, du als Lehrer vielleicht. Ein Schüler ? Never, ever.

Also - gehen wir vor nach dem Motto von Morgenstern ? Denn, so schloss er messerschaft, nicht sein kann, was nicht sein darf ?

Die Evidenz ist da - Cirrus argumentierte damit. Nein, wir müssen unser Flugzeug nicht trudelzertifizieren. Weil keiner der Piloten, die es im Ernstfall versuchen, es kann. Weil sie es nie trainieren, und deshalb beim Ausleitversuch zerschellen. Ja, es stimmt: Die meisten dieser Unfälle geschehen im Landeanflug, und die Höhe ist nicht ausreichend. Aber nicht alle.

Und so ganz ohne Grund schiebt die EASA das ja auch nicht voran.

Alle reden immer von Sicherheit. Eine Flugausbildung (für alle, auch UL, um ehrlich zu sein), in der man a) lernt, ECHTES IMC (keine Haube) zu beherrschen, und darin stabil zu fliegen, und b) zu beherrschen, was man mit dem Flugzeug macht, wenn es trudelt. Das ist mein Feedback aus der kürzlich beendeten Ausbildung. Es würde aus meiner bescheidenen Sicht die Sicherheit erheblich erhöhen. Ich hätte das sehr gerne gehabt.

Mir ist klar, dass das die Kosten der Flugausbildung damit erhöht werden, aber ich finde es stürzen zu viele ab, und die Grenzen zu kennen kann nur helfen.

Kannst ja als FI anderer Meinung sein. Du wärst ja der, der es lehren müsste :)
16. Dezember 2015: Von Malte Höltken an Roland Schmidt
Mea Culpa, natürlich. Wer lesen kann ist klar im Vorteil... Ich hatte mich zu sehr auf das "normale Flugzeuge" konzentriert und das "normale Fliegen" überlesen.
16. Dezember 2015: Von Karpa Lothar an Lutz D. Bewertung: +3.00 [3]
Auch bei "normalem Fliegen" kann man ins Trudeln kommen.
ZB mit AutoPilot, der gnadenlos die Höhe hält und zB bei Eis am Motor und oder Flächen zu einer Geschwindigkeitsreduzierung führt. Wenn der Pilot pennt (mache ich bei IFR in VMC oft genug selbst) und die Instrumente nicht scant, wird das Erwachen durch eine ungewöhnliche Fluglage sehr abrupt erfolgen.
Oder eine zu hoch gewählte Steigrate am AP lässt die Geschwindigkeit auch schon mal kritisch werden...

Auch wenn ich selbst bislang deswegen nicht ins Trudeln kam, andere schon...

Mir ist das Trudeln nicht fremd, gelernt auf der Rhönlerche, ASK13 und anderen Seglern. Bei der ClubLibelle ist es sehr mühsam da rein zu kommen.
Mit Motorflieger habe ich es vor vielen Jahren mit einem Fluglehrer auf der Citabria in Kanada gemacht, weil ich in D keinen Fluglehrer fand, der es wollte bzw dem ich hinreichend vertraute.
Für mich finde ich es gut, diese Erfahrungen gemacht zu haben, so dass mir die Fluglagen keine Angst machen und ich damit gelassener umgehen kann.

Andrerseits halte ich von dem zwangsweisen Lernen nicht viel. Mit einem ängstlichen und/oder inkompetenten FI ist dies schlimmer für das Vertrauen bzw Angst als es gar nicht zu lernen.

Aber auf freiwilliger Basis mit einem stabilen Flieger (es muss kein Kunstflieger sein) kann es eine wertvolle Erfahrung sein.
16. Dezember 2015: Von Roland Schmidt an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]
Kannst ja als FI anderer Meinung sein.

Bin kein FI, nur 08/15-VFR-Pilot - musst mich wohl verwechseln.

Dann nimm mein Statement einfach für sich betrachtet und genau so lasse ich es auch stehen. Trudeln ausleiten sind bei meinem Flugzeug genau zwei Punkte, die ich hoffentlich behalten kann. Bin bisher (in ca. 400 h PIC) nicht in die Situation gekommen und werde schätzungsweise zu 99,9999% auch nicht da hineingeraten. Die Wahrscheinlichkeit beim Training dabei zu sterben, liegt in meinen Augen höher, also bin ich dagegen, dass es mir aufgezwungen wird.

16. Dezember 2015: Von Erik N. an Roland Schmidt
Wenn die Unfallwahrscheinlichkeit beim Training höher ist als die Eintrittswahrscheinlichkeit des Trudelns, ist nicht die Idee des Trainings schlecht, sondern die Ausführung des Trainings (bisher).
16. Dezember 2015: Von Lutz D. an Erik N.
...da hast Du schon einen Punkt.
16. Dezember 2015: Von Roland Schmidt an Erik N.
Wenn die Unfallwahrscheinlichkeit beim Training höher ist als die Eintrittswahrscheinlichkeit des Trudelns, ist nicht die Idee des Trainings schlecht, sondern die Ausführung des Trainings (bisher)

Die Frage wäre, ob sich das Trudeltraining mit kompetenten FI so sicher machen lässt, dass dieses statistisch die Unfallrate (Trudeln in ausleitbarer Höhe exclusive Training) unterschreitet. Selbst dann ist zu berücksichtigen, dass es hinsichtlich der einzelnen Flugzeugmuster durchaus Eigenarten gibt und man nur hoffen kann, im Fall des Falles in möglichst dem Muster zu sitzen, in dem man das auch geübt hat.

Also wie hoch ist der Preis für die Beantwortung dieser Frage? Ich bin außerdem nur dagegen, dass es (mir) aufgezwungen wird. Soll jeder gerne trainieren, wonach ihm der Sinn steht :-)

16. Dezember 2015: Von Erik N. an Roland Schmidt
Die Kompetenzfrage würde ich damit beantworten, daß es ein ausgebildeter und praktizierender Kunstflugpilot sein müsste, auf einem zertifizierten und geeigneten Flugzeug. Also eben keiner PA28, oder C172. Mag sein, daß das dann nur freiwillig erfolgen kann, weil es nicht genügend FIs gibt. Oder die FI's lernen es erst (richtig).

Damit trainiert man zwar nicht die Eigenart einer Cessna, aber das ist ganz ohne Training auch nicht anders. Deine Frage, wie sich dein Flugzeug GENAU verhält, wirst du nicht beantwortet bekommen. Aber dein Körper erinnert sich daran, blitzschnell zu reagieren, anstatt in der Panik das Falsche zu tun. Und du hast noch einen Hauch einer Chance, dich zu retten, wenn du genügend hoch bist und keinen Schirm hast.
16. Dezember 2015: Von Roland Schmidt an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

daß das dann nur freiwillig erfolgen kann

Dann bin ich einverstanden. Ich trage auch einen Fahrradhelm, bin aber vehement dagegen, dass man es mir vorschreiben will (obwohl keiner ernsthaft behaupten würde, es sei sicherer, keinen Helm zu tragen :-)

16. Dezember 2015: Von Alexander Callidus an Erik N.
Was Du suchst, gibt es ja schon längst als Recovery-Seminare. Würde mich auch reizen, mache ich bestimmt auch noch mal. Aber wenn es nicht um den Spaß oder das Sicherheitsgefühl geht, sondern um die Reduktion der tödlichen Unfälle, ist ein Trudeltraining m.E. kontraproduktiv.
16. Dezember 2015: Von Chris Schu an Alexander Callidus Bewertung: +2.00 [2]
Wie waers denn mit nem Kunstfluglehrgang. Dort lernt man nebst Trudeln und dessen Ausleitung auch noch die echte Beherrschung des Flugzeuges in sehr vielen "abnormalen" Lagen.
Die Flugzeuge die dort benutzt werden sind meist relativ trudelfreundlich - oder von der anderen Seite gesehen - sehr kritisch, was schon das Training zur Trudelvermeidung mit sich bringt.

Abgesehen von der gewonnenen Flugerfahrung, des angepassten Bewusstseins und der enorm gesteigerten fliegerischen Selbstsicherheit und Fertigkeit macht es auch noch richtig viel Spass!! ;-)
16. Dezember 2015: Von Alexander Callidus an Chris Schu
Jepp. Persönlichen Kontakt, Preise und grobe Abstimmung des Ablaufs habe ich schon. Und die Schulung würde in einer beefed-up-Version meines ehemaligen heißgeliebten Fliegers stattfinden :):):) Es kam nur der Herbst dazwischen.
16. Dezember 2015: Von Lutz D. an Alexander Callidus
Hier übrigens mal eine Übersicht der Vorschläge. Habe den NPA jetzt gelesen - ich sehe da gar nicht die verbindliche Trudeleinweisung bzw. Upset Recovery Training als Vorgabe für die PPL-Ausbildung???
Hatte den Artikel ganz anders verstanden.


Übersehe ich etwas?


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UPRT.JPG

16. Dezember 2015: Von Jan Friso Roozen an Lutz D. Bewertung: +3.00 [3]
Ein Punkt der meiner Meinung nach immer übersehen wird ist das zum Bispiel jemand der im Kunstflug geübt ist nie ins Trudeln kommen wird. Mann erlernt Reflexe die einem selbst bei so giftigen Fliegern wie einer T6 die man absichtlich in einem Turn to Final snappen lässt nicht ins Trudeln kommt. Das eigentliche aus dem Trudeln ausleiten braucht man doch gar nicht. Man muss nur die Reflexe lernen wie man es selbst in einer verka**ten Situation wieder einfängt. Zugegeben, das ist nicht einfach wenn man nicht wirklich regelmäßig Kinstlug macht. Zu glauben das einem Trudeltraining beim Turn to Final retten kann halte ich für etwas optimistisch.
16. Dezember 2015: Von Alfred Obermaier an Jan Friso Roozen

Friso, das sehe ich ganz genauso.
Im Prinzip muss der Pilot Teil des Flugzeuges sein, das hört sich hochtrabend an, meint aber, der Pilot muss jede Bewegung des Fliegers vorher ahnen / kennen / wissen und dieser Bewegung die in den nächsten Sekundenbruchteilen stattfinden wird vorher und richtig begegnen.

Ein Vorgänger hat geschrieben "bei normalem Fliegen ins Trudeln kommen", es ist möglich, das kann ich nur bestätigen.

Das Problem sind einfach unerwartet auftretende Grenzflugzustände, die der Pilot als solche wahrnehmen und diesen rechtzeitig (denn ist nicht mehr viel Raum und Zeit) begegnen.

Ein Kunstflugtraining, "nice to know", ohne es entwerten zu wollen, der eigentliche Punkt ist die ständige Übung. Es ist ein wesentlicher Unterschied ob ein Pilot im Jahr 100 h mit so 50 Starts und Landungen fliegt oder diese 100 h mit so 200 Starts und Landungen erreicht wurden ( ich übertreibe hier bewusst).

Damit meine ich letztlich, es ist besser ein Flugzeug vollständig zu kennen und damit zu beherrschen als 100 (ich übertreibe wieder) verschiedene Flugzeugtypen zu "kennen", nehmen wir hier ganz bewusst langjährige Berufslaufbahnen als Testpiloten aus.

my 2 cts.


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