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Thore, die Postmaterialisten sind klar in der Unterzahl, die Mehrheit stürmt Shopping Malls (wir hatten gerade so eine Mega-Eröffnung hier, unfassbar) und campiert vor dem Apple Store um das Privileg zu erhalten, ein völlig überteuertes und mittelmäßiges Produkt käuflich erwerben zu dürfen.
Und programmieren macht doch Spaß! Ich bin so froh, dass ich es wieder tun darf.
Bin auch nicht sicher, ob meine Oma auf dem Feld mehr Selbstverwirklichung hatte als der Büroangestellte im Turm heute. Auf jeden Fall hatte sie gar keine Zeit und Bedarf, sich Gedanken über die Freizeitgestaltung zu machen.
Dem Menschen gehen die Idee zum Wachstum nicht aus. Ist die Pferdekutsche perfektioniert, kommt das Auto, ist die Schreibmaschine auf dem Zenit, kommt der PC. Wer weiß was der nächste Kondratieff-Zyklus sein wird und wann er beginnt?
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Achim nutzt jede Chance für ein kleines Apple-Bashing ;-)
Ich bin (gegenteilig ;-)) der Meinung, dass das iPhone in seiner Gesamtheit (Design, UI, Ökosystem, Stabilität, Wertstabilität) das mit Abstand beste smartphone ist.
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@Thore: siehste, einer schon über den Stock gesprungen ;-)
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Am besten lebt es sich mit Geld und Zeit für selbstgewähltes, irgendwie.
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Ja, genau Lutz, Zeit und Geld für Selbstgewähltes. Die Frage ist: wie kriegen wir möglichst ALLE Menschen dahin, dass sie genügend Geld und Zeit für sich haben? So dass zB jeder Fliegen kann, der das gerne möchte. Ich rede kein bisschen von Verzicht oder von einem Sozialismus a la DDR. Wie schaffen wir es, ein artgerechteres Leben zu leben?
Und Achim, ja, ich glaube auch, dass wir eine der ersten Generationen sind, die sich diese Frage stellen können. Was natürlich nicht bedeutet, dass wir sie deshalb nicht stellen dürften, sondern vielmehr, dass wir die Entbehrungen, die unsere Vorfahren auf sich genommen haben, wertschätzen, indem wir unsererseits nun die Grundsteine für ein besseres Leben kommender Generationen legen.
Der berühmte Ökonom Keynes meinte in den 1920er Jahren, dass wir die negativen Seiten des Kapitalismus ca. 100 Jahre ertragen müssten, um ihn dann abzustreifen. Dies sei sinnvoll, damit wir durch Gier, Geiz, Konkurrenz, Angst und Druck derart beschleunigt die technischen Errungenschaften und Erfindungen zügig bekommen, mit denen wir dann im Anschluss ein angenehmes Leben leben können.
Dieser Gedankengang muss uns bewusst bleiben, weil wir sonst dem Zauberlehrling ähnlich der Geister, die wir riefen, nicht mehr Herr werden können: haben wir sie einmal als "normal" in unser Leben integriert, fällt uns der Faustische Pakt gar nicht mehr so einfach auf.
Begeisterung, Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt, Freude... Das sind die Werte, die wir "artgerecht" nennen können. Alles drunter ist nur eine Krücke.
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Homo homini lupo.
DAS ist artgerecht. Alles andere ist die Überwindung artspezifischen Verhaltens.
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Da ist die Wissenschaft weiter, Lutz.
Schönes Beispiel von Hüther. Man gab einigen 6 Monate alten Babies 3 kleine Filmsequenzen zu kucken. In der ersten versuchte ein gelbes Männchen, einen Berg hochzuklettern, was sehr anstrengend war. In der zweiten half ein grünes Männchen dem gelben Männchen den Berg hoch. In der Dritten schob ein blaues Männchen das gelbe Männchen immer wieder runter.
Dann legte man die Babies vor 2 Männchen, einem blauen und einem grünen. ALLE Babies spielten NUR mit dem grünen. Oder um es mit Albert Schweizer zu sagen: "Unsere Natur ist Liebe. Nur wenn wir dem Verstand den Vorsitz geben, sieht es so aus , als wäre Kälte unsere Natur. Aber das können wir jederzeit wieder ändern: Wir lassen das Herz die Ziele formulieren und geben dem Verstand die Verantwortung für die Umsetzung".
Das ganze Wissen ist doch schon längst da...
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Ich sehe das wie Thore - verstehe aber nicht, was uns daran hindern könnte, diese Werte zu leben. Dass wir "in die Arbeit gehen müssen"?
Ich wette: sechs Wochen nur zu Hause mit den Kindern und nur Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt - und Du willst wieder raus, auf die Strasse. Frag' mal ein paar Frauen :-)
Ich habe (home office an 3 Tagen die Woche) das Privileg, so oft zuhause sein zu können, wie ich will. Meistenn sind aber die Kids nicht da, und meine sind erst 10 und 12 ... Ich überlege schon, mein Büro auszulagern, damit "zuhause sein" wieder an Wert gewinnt.
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Ein Gedankenexperiment: Angenommen, man bräuchte nur einen Tag in der Woche zu arbeiten, um sagen wir 70% seines Einkommens zu erzielen, mehr gibt's aber nicht. Wie würde man seine Woche gestalten?
Hier:
Erstes Siebtel Arbeit.
Zweites Siebtel Arbeit unter Gehaltsverzicht, dann wieder aus Spaß
Drittes Siebtel freie Beschäftigung mit dem in meinem Beruf, was mich am meisten interessiert
Viertes und fünftes Siebtel: herumfliegen
Sechstes und Siebtes Siebtel: Familie
Die letzten beiden Zeilen im Idealfall kombiniert.
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Ich hasse es, Dir widersprechen zu müssen, Thore, aber ganz so friedlich sind wir Menschen von Natur aus nicht. Warum wären unsere Vorfahren (inklusive unserer Vor-Vor-Vorfahren) immer wieder so gewalttätig gegeneinander gewesen? Ich habe da zwei Lesetipps, jeweils von Steven Pinker: "How the Mind Works" und "The Better Angels of Our Nature".
Ganz davon abgesehen, finde ich Deine Utopie von einem weitgehend von materiellen Zwängen befreiten Leben sehr schön; aber ich wäre mir unsicher, ob sie sich mit der Mehrheit der zur Zeit lebenden Menschen umsetzen ließe. Gerade das lässt mich auch daran zweifeln, dass eine solche zwangsbefreite Existenz natürlich für uns wäre. Aber das ist ja das schöne am Menschsein, dass man auch Dinge oder Situationen erhoffen kann, die möglicherweise nie eintreten werden. Träumen nennt man das ...
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Perfekt, das kommt dem was ich probiere nahe. Leider fliege ich ein paar mal zu oft alleine :-)
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Beitrag vom Autor gelöscht
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