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24. März 2014: Von Norbert S. an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
in ihren inflight-maps immer "FYROM" statt Republik Mazedonien

Ich finde es auch unglaublich, wie LH vor den "revanchistischen" Griechen kuscht, die, ohne einen Cent in der Tasche, sich am liebsten Mazedonien einverleiben würden.
Wenn man in Thessaloniki sagt, Skopje sei die Hauptstadt Mazedoniens, wird man ins Gefängnis geworfen.
24. März 2014: Von Wolff E. an Norbert S.
Das ist der DLH egal da diese brutto plus 20 % Arbeitgeberanteile zahlen muss. Da kommt dann ein netter Betrag raus. Und diese Geld fehlt dann woanders. Und die prozentuale Marge zum Umsatz ist auch nur einstellig. Kein Investor mag das. Ist nicht meine Meinung alleine sondern üblich.
24. März 2014: Von Lutz D. an Norbert S.

Norbert, Du bist ein Großer! Schick mir Deine Adresse an L Unterstrich dommel at yahoo de und ich sende Dir etwas Feines.

LG
Lutz

24. März 2014: Von Christian R. an Lutz D. Bewertung: +4.00 [4]
Also diese Diskussionen, wer was nun verdient, und viewiel und wer denn davor schon in einen Fond eingezahlt usw. ist wahrlich interessant. Vor allem, wenn man so als BWL´ler sich überlegt, was hier in diesem Forum an Wirtschaftskapazität steckt, an Know-How und altem, erarbeitetem Wissen! Und dazu kommend noch die Tatsache, was wohl nun an dieser Kapa durch diesen Thread verschwendet wurde. Dieses als Wirtschaftsagentur gesteuert wäre fast schon ein geniales Business...

*Böser Modus und Zunge "derblecken" wieder aus...*

Wenn ich mir überlege, um welche Summen da gestritten wird und ich schon froh wäre, mal freiwillig für 4 Wochen am Stück Buschpilot oder ähnliches bei freier Kost, Logie, Feierabendbierchen und Pfeifentabak frei Haus und vielleicht noch ein uriges Auto, das fährt , machen würde oder sogar dort hingehen würde (ok, vielleicht ned ganz, aber fast...), dann kann ich beileibe nur den Kopf schütteln. Ausbildungskosten hin oder her, Verantwortung hin oder her (die hat ein Soldat auch, wenn der mit einem Leo II und voller Munition mit 70 Sachen durch die Gegend kacheln muss und dabei noch sein Leben für andere riskiert...), Margen hin oder her und angesichts der Tatsache, das es in der Wirtschaftökonomie die "Gewinnmaximierung" per Definition gar nicht gibt, muss man sich manchmal tatsächlich die Frage stellen, wohin das noch führen soll? Oder auf gut bajuwarisch: "Es seid´s ja woi nimma ganz bachan, es Hämmoridnbritschn...". Ich bitte den derben Ausdruck zu entschuldigen...dieser rutsche mir spontan über die Tastatur und selbst diese musste schmunzeln. (Nein, die Tastatur ist nicht in bayrischer Schrift und ich hab´ auch kein Fensterln XP.)

Die meisten, die hier fliegen, machen dieses zum Vergnügen, arbeiten hart dafür oder nutzen dieses, um Arbeitsplätze zu generieren, zu erhalten und um ihr eigenes Vermögen zu mehren. So weit so gut. Aber vielleicht sollte man auch mal wieder das Hirn vor Betätigen des Mundwerks einschalten (das gilt für beide Tarifparteien und vor allem weit vor der Eskalation, sprich ungefähr 10 Jahre vorher...), um den guten alten Menschenverstand nicht ganz außen vor zu lassen. Maß halten war immer eine Devise, welche sich bewahrheitet hatte, für gute Zeiten wie auch für Schlechte. Und sich selber nicht immer ganz so wichtig zu nehmen. Das sind wir nämlich nicht...der König und der Kaiser pieseln am frühen morgen nämlich genauso im Sitzen, weil ihm seine Frau Gemahlin nämlich sonst die Brunzkacheln hinterher schmeißt...!

Irgendwann verschiffe ich meinen Youngtimer in die Wüste, hol mir ne 150er für 10.000 Euro und hau ab. Ein Fass oder mehrere mit AV-Gas wäre dann noch recht und mache ein paar Rundflüge für Touri´s. Gut, das ist nun nicht ganz ernst gemeint, aber irgendwie juckt es dann doch ein wenig... . Manchmal denkt man sich: Lieber mal back to the roots aber dafür Ruhe vor dieser ganzen Wichtigtuerei. Und ich trau mich wetten: Ich bin damit nicht so ganz alleine...und ich rede jetzt nicht von den Öko´s der 80er Jahre, die heute genauso $$$-gesteuert sind.

OT:

Achso, und weil ich gerade dabei bin: Wenn jemand etwas an der Hand hat in der Art "4 Wochen Buschpilot" oder ähnliches, immer her damit!:-). Ich fliege auch gerne einfach für lau mit, mache Flugplanung oder ähnliches, je nachdem.

P.S. Danke für die Bewertung und die Rechtschreibfehler sind nun korrigiert.

24. März 2014: Von Markus Vogt an Wolff E.
@ Wolff: Ich bin auch kein großer Freund kleiner Spartengewerkschaften, aber wir haben nun einmal Koalitionsfreiheit.

Bei meinem Arbeitgeber sind drei Gewrkschaften aktiv: VAA, CGB und die DGB Gewerkschaft, deren Mitglied ich bin. Hier gilt: Konkurrenz belebt auch in der Betriebspolitik das Geschäft, ist also im Prinzip gut.

Eine Extragewerkschaft für die Elektriker oder Chemiker oder wen sonst noch wäre eher kontraproduktiv, da zuviele Partikularinteressen.

Sobald mein Flieger aus der Wert zurück ist bin ich beim nächsten Kaffeeflug dabei, da lässt sixh das Ganze beim einem leckeren Stückchen Torte diskutieren.

Gruß,

Markus
24. März 2014: Von Alfred Obermeier an Wolff E. Bewertung: +1.00 [1]

@ Wolff, im Prinzip sehe ich das genauso.

Es ist ein Unding, daß einige wenige Mitarbeiter (die Beispiele wurden genannt) aufgrund ihrer Flaschenhalspositionierung einen erheblichen Betriebs- und zusätzlich einen Volkswirtschaftlichen Schaden in Kauf nehmen, nur um eigene Interessen (Stichworte: Besitzstandswahrung, Inflationsausgleich, angenehmere Dienstpläne, Layover, etc.) zu erreichen. Für mein Verständnis würde es bei einem Streik einfach an der Angemessenheit der Mittel fehlen. Das Unternehmen und die Reisenden würden letztlich in Haftung genommen.
Missbrauch des gesetzlichen Streikrechts ?

LH befindet sich in einem Verdrängungswettbewerb, hat einen riesigen Investitionsbedarf für neue Flugzeuge und eine zeitgerechte Ausstattung in der Kabine. Die Mitarbeitergruppe interessiert das nicht wirklich sondern möchte zur Erreichung ihrer monetären Ziele streiken.
Nicht vergessen werden sollte, es waren LH Piloten die erfolgreich vor dem Arbeitsgericht auf Basis des AGG eine Weiterbeschäftigung bis zum Beginn der gesetzlichen Rente einklagten. Damit kommen weniger junge Piloten zum Zuge. Solidarisches Verhalten sieht anders aus.
Weiter wirft das Vermögen für die betriebliche Altersversorgung nicht mehr die Rendite früherer Jahre ab, weil die Zinserträge früherer Jahre nicht mehr zu erzielen sind. Zusätzliche Belastungen für das Unternehmen sind die Folge (das Unternehmen muss Barmittel zuführen um die Auszahlungen zu garantieren).


Die Mitarbeitergruppe LH Piloten sollte die veränderten Marktbedingungen (wurden hier bereits geschildert) zur Kenntnis nehmen und einen Beitrag zur Stärkung des Unternehmens leisten. Eine unternehmerische Denkweise wäre hier eher angebracht. Für mein Verständnis wird der Ast angesägt auf die LH heute sitzen und für den Nachwuchs abgesägt.

Noch ist der Streik nur eine Drohkulisse. Der Streik würde allen Beteiligten und auch Unbeteilligten auf lange Sicht wirtschaftlichen Schaden zufügen. Es bleibt zu hoffen daß mit der Drohung verantwortungsvoll umgegangen wird.


All the best.

24. März 2014: Von Erwin Pitzer an Christian R.
weil ihm seine Frau Gemahlin nämlich sonst die Brunzkacheln hinterher schmeißt...!

ich musste beim feierabendbiertrinken und dem lesen deiner zeilen so heftig lachen, das mir das bier über den schreibtisch und die halbe tastatur prustete.

jetzt muss ich mir ein neues holen.
24. März 2014: Von Fliegerfreund Uwe an Erwin Pitzer

Der Lufthansa-Vorstandsvorsitzender Christoph Franz mit nur 1,8 Millionen Euro

Jahresgehalt ist in meinem Augen unterbezahlt! Ein Witz im Vergleich zu anderen Dax Vorständen!!

24. März 2014: Von Norbert S. an Erwin Pitzer
... und die halbe tastatur prustete... jetzt muss ich mir ein neues holen.


ein neues Bier oder ein neues Laptop?
24. März 2014: Von Norbert S. an Fliegerfreund Uwe
CEO Franz ist Geschichte ab 31.Mai 2014. Er geht den Weg des Geldes (Roche). Der Neue heißt Carsten Spohr und stammt aus der Riege der LH-Piloten.
Jetzt können Eure Piloten-Gehaltstabellen von 70000€ auf 1,8Mio aufgestockt werden ;-)
25. März 2014: Von Christian R. an Norbert S.

Und selbst wenn die DAX-Gehälter im Vergleich zum Gehalt des Vorstandes der LH weitaus höher sind, berechtigt das alleine noch nicht dazu, dieses zu erhöhen. Gleichzeitig stelle ich einmal die DAX-Vorstandsgehälter in Ihrer Höhe und Gesamtheit in Frage, inwieweit dieses vor den Kolleginnen und Kollegen der Wertschöpfungskette gerechtfertigt ist. 400% Steigerung im Vergleich zur Sachbearbeiterin wie auch bis zu 30% Delta zwischen männlich und weiblich sind Gegebenheiten, welche vielleicht einmal eher anzugehen wären als die Höhe eines fliegenden Busfahrers, der geistig offensichtlich nicht so recht die Zeichen der Zeit sieht oder sehen will. Was im Umkehrschluß wiederum nicht heißt, dass die Gehälter von Air Berlin & Co in Höhe ausreichend sind oder gar fair. Ganz zu schweigen von der Selbstfinanzierung der Typre-Ratings, etc...

War es nicht immer schon die goldene Mitte, welche uns unsere Großmütter gelehrt hatten? Shit...da war offensichtlich doch etwas dran, die alten sind gar nicht sooooo doof...

25. März 2014: Von Christian R. an Erwin Pitzer

Lieber Erwin,

ich bitte das natürlich zu entschuldigen, kommt nicht wieder vor!

Für die Tastatur: Dampfstrahler und anschließend Luftpistole, die wird pikobello. Wo das Bier steht, weißt Du besser als ich, darfst aber gerne eines mitbringen! :-)

Christian

25. März 2014: Von Michael Höck an Christian R. Bewertung: +1.00 [1]
Wenn 1,8 Mill. schon ein unterbezahlter Witz sind, dann können 240.000T ja nur lächerlich wenig sein. Wie war das mal, in der DLH Werbung, Piloten sind "Manager der Lüfte".....

Given the fact das der Herr CEO, quasi gar nix riskiert und Er sicher nen netten Rettungsschirm hat, sollte Er die Analysen und Entscheidungen mal falsch gelesen haben. Wie im Falle BMI, der seltsam unkommentiert bleibt. Das hätte vermutlich jeder Busfahrer besser entschieden, aber was solls....

Wenn man mal nur die veröffentlichten Dinge aus den Verträgen mit den Vorständen diverser DAX Unternehmen liest, wirds sehr interessant. Da bekommen die (etwaige) Witwen 6stellige Beträge nachdem der Mann, der eh schon üppigst verdient hat ablebt etcetc.

Aber die Übergangsversorgung für ne Regelung die die DLH SELBST mit eingeführt hat für Leute die 25-30-35 Jahre im Unternehmen tätig waren, sind ein Problem? Jane, is klar....
25. März 2014: Von Othmar Crepaz an Michael Höck Bewertung: +1.00 [1]
Sozialfälle, wohin man schaut. Wo kann man spenden?
25. März 2014: Von Christian R. an Michael Höck

Wenn man sich einmal differenziert betrachtet, sind derartige Sozialleistungen fürwahr ein königliches Geschenk. Ich sag ja, ich hätte auch gene 14 Gehälter zzgl. 8k Gratifikation. Das Häuserl würd innerhalb 3 Monaten stehen, könnt´ mir ja den unbezahlten Urlaub leisten.

Bleibt jedoch die Frage offen: Wenn alle Beteiligten für ein Unternehmen in letzter Instanz mit die Wertschöpfung erwirtschaften, sollten im Sinne des AGG auch alle entsprechend daran beteiligt sein. Gehaltstechnisch, sozialtechnisch und auch hinsichtlich der Gewinne und Verluste des Unternehmens. Leiharbeitnehmer also quasi doppelt: einmal für das Unternehmen, mit welchem sie einen Anstellungsvertrag haben, und einmal für das Unternehmen, welches sie entliehen hat. So wäre das eigentlich gerecht und würde die Unsicherheit des Arbeitsverhältnisses in etwa aufwiegen. Aber das könnte und wollte sich kein Unternehmen leisten...

25. März 2014: Von Christian R. an Othmar Crepaz

PN:-)

Sorry, OT...

25. März 2014: Von Thore L. an Wolff E. Bewertung: +3.00 [3]
@Wolf: "...wenn am Ende alle Kühe des Bauernhofes an den Metzger verkauft worden sind."

Ist das nicht die übliche Panikmache? Ich habe das Gefühl, viel zu viele Menschen grade in unserem Land würden unseren Kühen aus vorauseilendem Gehorsam vorsichtshalber mal lieber ein Bein abhacken, in der Hoffnung, damit die Kuh behalten zu dürfen (um in dem Bild zu bleiben). Das Ergebnis sind dann verunsicherte Kuhbesitzer, die "minderwertige" Kühe auf der Weide haben, und dieses Manko durch Arbeit, Arbeit, Arbeit ausgleichen wollen. Zurücklehnen können sich dann all die, die davon profitieren, dass es nun billige Kühe gibt, hervorgebracht durch Menschen, die so viel arbeiten müssen, dass sie sich aus Zeitmangel und Erschöpfung der absurden Situation gar nicht mehr bewusst werden können.

Wenn ich höre: "so ist die Welt nunmal" muss ich an diesen herrlichen Spruch denken, der mich mal von einer Autobahnbrücke anlächelte: "Ihr steht nicht im Stau. Ihr seid der Stau!". Das sagt alles: Die Welt "ist nicht so", sondern wir sind die Welt und so wie wir sind, ist sie.

Das "abgeschlagene Bein" sehe ich in unserem Land vor allem in dem horrenden Exportüberschuss. Wo kommt denn der her? Wir sind schlicht zu billig! Lasst die Menschen mehr verdienen, mehr teilhaben, dann haben wir im Ergebnis das gleiche Geld wie heute, und zufriedenere Menschen. Ich glaube, viele haben vergessen, dass es im Ergebnis auschliesslich darauf ankommt. Wir haben vergessen, dass die Wirtschaft für die Menschen da ist. Wer - wie auch immer - im Ergebnis andersherum argumentiert, kann (!) nicht Recht haben.

Dir einen guten Flug, mit wem auch immer!
26. März 2014: Von Alfred Obermeier an Thore L. Bewertung: +1.00 [1]

Thore, gut gebrüllt Löwe!
Dein Posting ist sehr populistisch, das zeigt auch die hohe Anzahl an Zustimmung. Wen wundert das.
Schließlich sollen wir alle mehr Geld bekommen. Einerseits. Andererseits muss es verdient werden.
Von wem, wann, wo und wie, auf das warum verzichte ich mal, denn nach neuester EU Meinung sollen/müssen Rüstungsverkäufe als Investitionen und Rauschgifthandel als Erlöse bilanziert werden.

Das Thema ist für mein Empfinden vielschichtig. Da haben wir den Sektor Luftfahrt mit seiner Ungleichgewichtigkeit und zum anderen der ungerechte Arbeitsmarkt innerhalb der EU.

Beginnen wir bei Letzterem. Inzwischen findet hier ein Wettbewerb der Sozialsysteme statt. Wir erleben es doch ständig, daß ein Generalunternehmer aus dem EU-Land A einen Auftrag bekommt, diesen an diverse Subunternehmer in anderen EU Ländern verteilt. Diese Subunternehmer wiederum beteiligen andere Unternehmer in EU Drittländern. Das kann dann zu einer Konstellation führen, daß der GU in D einen Sub in Ungarn beauftragt, dieser holt sich Hochqualifizierte aus bspw Polen die dann in D den Auftrag ausführen. Diese Hochqualifizierten sind in Ungarn versichert, erhalten also Krankenversicherung und Arbeitslosengeld aus Ungarn, obwohl sie in Polen leben und in D arbeiten. Damit entsteht eine Mobilität die ihre Ursache in den verschiedenen Sozialsystemen der EU hat und letztlich die Sicherungssysteme von Wohlfahrtsstaaten untergräbt. In der Tagespresse nennt man diese Leute auch gerne "Wanderarbeiter" oder bösartigerweise "Sozialschmarotzer". Das ist aber ein Weg den die EU geht und uns nicht unberührt lassen sollte.

Ein deutsches Unternehmen das seine Mitarbeiter in D beschäftigt und versichert kann hier um den Auftrag nicht mehr konkurrieren und wird die Sozialsysteme letztlich nicht mehr finanzieren können.

Übertragen wir das auf LH. Hier findet ein Wettbewerb zwischen Ungleichen statt.
Einerseits ein veritables Unternehmen, Global Player, der sich aber den Anforderungen eines nationalen Wohlfahrtsstaates stellen muss und das offenbar immer weniger kann, wie die Vergleichszahlen zwischen den großen Airlines aufzeigen. Hier tragen auch die Streiks im öffentlichen Dienst bei, beispielsweise sollen am Donnerstag in FRA rund 6.000 Flughafenmitarbeiter streiken, ein Großteil der Flüge müsse gestrichen werden.

Andererseits Newcomer aus Nah- und Fernost. Von Streiks im öffentlichen Dienst die dann Companies Etihad, Qatar Airlines oder Emirates belasten habe ich noch nichts gehört. Es werden Airports gebaut um den Verkehr aus Europa abzuziehen. Diese Airports kennen keine Beschränkungen, das Wort Nachflugverbot ist ein Fremdwort, die Airlines haben junge Mitarbeiter denen noch lange keine Betriebspensionen zu zahlen. Diese Mitarbeiter finanzieren keine teuren Sozialsysteme. Auch gibt es bei diesen Airlines keine Aktionäre, die ihr Geld verzinst haben wollen oder gar ein deutsches Aktienrecht das zur Offenlegung aller Bilanzpositionen zwingt.

Thore, gut gebrüllt, nur das geht am Thema vorbei.

26. März 2014: Von Daniel Krippner an Alfred Obermeier Bewertung: +2.00 [2]
Das ist alles so korrekt. Aber keine Lösung für 'Länder wie uns' - auch wenn ich selber mangels Ahnung keine Alternatividee habe, aber die beiden Optionen:
- zusehen wie alles abwandert, wir als "Servicegesellschaft" enden und irgendwann mangels Substanz unser System gewaltsam auf Anfang setzen müssen
- uns ausverkaufen auf das soziale/wirtschaftliche Niveau junger Newcomerstaaten

sind einfach beide nicht attraktiv für die Masse der Leute (wieder meine Meinung). Die Preis(Nobelpreis)frage ist natürlich: was sind die Alternativen?
26. März 2014: Von Carsten G. an Daniel Krippner Bewertung: +2.00 [2]
Ich versuche mal Parallelen zu einer anderen Industrie zu ziehen: Automobil-Produktion

Ende der 80er Jahre öffnete sich der "Ostblock" mit Billiglohn-Ländern, billiger Energie, billigen Flächen, anziehender Konsum-Nachfrage, etc. In den 90er Jahren wurden komplette Wertschöpfungsketten verlagert, ganze Fabriken aus der Zulieferindustrie zogen um, liefen den Billiglöhnen erst nach Polen, dann Rumänien, Ukraine nach. Die Beschäftigten hier schauten "in die Röhre". Die Reaktion war aber dann positiv: man lernte hier, profitabel zu werden und zugleich zogen im Osten die Löhne und sonstige Kosten innerhalb von kürzester Zeit dramatisch an. Es dauerte zwar gefühlt eine Ewigkeit, aber mittlerweile sind wir hier wieder wettbewerbsfähig.

Im Prinzip war das eine Reaktion auf die Jahrzehnte der Teilung der Welt (in Ost und West), die in einer Übertreibung der Märkte endete. Das Pendel ist zurückgeschlagen und mittlerweile sind unsere deutschen Fabriken wieder profitabel geworden.

Was bedeutet das für die Luftfahrtindustrie, mal heruntergebrochen:

Innereuropäischer PAX-Verkehr: die (Flug-)Leistung wird hier in Europa/Deutschland erbracht, im Gegensatz zur Ware Automobil, die einfach durch die Welt geschippert werden kann. Das ist schon mal ein Vorteil! Der Wettbewerb in diesem Bereich können kaum die Golf-Staaten-Flieger sein, sondern die easyjets und Ryans der Welt. Auch hier leben und arbeiten die Piloten in Europa und hier sind die Kosten somit vergleichbar.

Globaler PAX-Verkehr: hier haben die Golfstaaten-Airlines in Richtung Asien sicherlich einen Vorteil (Fuel, Personal, Infrastruktur, etc.), aber auch Richtung USA?!? Eher nicht.

Globaler Fracht-Verkehr: sicherlich ist hier die höchste Anfälligkeit unserer deutschen (Luftfahrt-)Industrie, denn hier ist die Leistung am einfachsten zu ersetzen.

Ein gesunder Wettbewerb ist wünschenswert, die folgenden Punkte halte ich dabei für kritisch:

- Subventionierung von Flughäfen (das ist seitens der EU kürzlich verschärft worden, siehe https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/umstrittene-beihilfen-eu-kappt-subventionen-fuer-flughaefen-12811646.html)

- unterschiedliche Besteuerung und "legale Steuertricks", Stichwort Sitz in Irland, etc.

Ansonsten führt das zu Sitzverlagerungen, Ausflaggen von (Teil-)Flotten, etc. Es bleibt zu hoffen, dass Marktübertreibungen sich auch wieder ausgleichen (siehe Automobil). Ein anderes Industrie-Beispiel möchte ich gar nicht unbedingt ausführen: schaue ein jeder doch mal auf die Herkunft seines Handys. Bin gespannt, wie viele davon noch in Deutschland produziert worden sind...

26. März 2014: Von Thore L. an Alfred Obermeier
Alfred,

ohne ein paar grundsätzliche Überzeugungen - zB die Wirtschaft ist für die Menschen da und niemals andersrum - können wir alles, was wir "Gesellschaft" nennen, vor die Tür werfen. Dann gilt nur noch das Recht des Stärkeren und marodierende Banden sind nur noch eine Frage der Zeit.

Was Du sehr ausführlich in Deinem Post beschreibst, ist die Hilflosigkeit, mit der wir vor solchen und vielen anderen Fragen stehen. Wieso ist die Welt ungerecht und wir tun nichts dagegen (die Schere wird immer größer)? Wieso sind wir ölabhängige Junkies, obwohl wir wissen, dass das nicht immer so weiter gehen kann (Klima / Ende der Resourcen)? Die aktuell in dem Thread aufgeworfene Frage nach einer gerechten Bezahlung von Piloten empfinde ich als kleines Puzzlestück dieser Fragen.

Ich bin sicher, wir haben alle verstanden, dass es "so nicht mehr weiter gehen kann", und dennoch wirken wie hilflos wie kleine Kinder, wenn es darum geht: "ja wie lösen wir das denn nun?"

Dabei gibt es super Lösungsansätze: wir müssen uns von einer "Ressourcennutzungsgesellschaft" zu einer "Potentialentwicklungsgesellschaft" weiterentwickeln, sagt der Göttinger Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther. Er erklärt finde ich wunderbar, was wir tun könnten. "Was wir sind und was wir sein könnten" und "Jedes Kind ist hochbegabt" empfinde ich - neben ein paar seiner Vorträge - als Offenbarung. Wer ihn noch nicht kennt und mehr wissen will, dem empfehle ich: Gerald Hüther

Was für eine tolle Welt das wäre. Und dieser ganze Angst und Druck Müll landet dort, wo er hingehört: im Orkus der Geschichte.
26. März 2014: Von Alfred Obermeier an Thore L.

Danke Thore, richtig erkannt.

Welche Kräfte sind stärker / werden stärker sein?

Die von denen da "unten"?
- wir wollen soziale Sicherheit, Frieden und um unsere Familien kümmern
- dabei nicht mehr arbeiten als nötig und ein Auskommen mit dem Einkommen haben
- das soll für jeden Menschen gelten, unabhängig von seiner Herkunft, Bildung, Geschlecht.

Es wird massenhafte Bedenkenträger geben.

Oder die von denen da "oben"?
- die wollen Macht und Einfluß haben, diese eigentlich mit niemanden teilen
- die haben alle Lenkungsinstrumente in der Hand, wie Presse, Politik, Wirtschaft etc.

Es wird keine Bedenkenträger geben.

Prof Hüther kann ich hier allenfalls als einsamen Rufer in der Wüste empfinden, so sehr ich mit seinen Thesen sympathisieren kann/könnte.

Die EU hat einen gefährlichen Weg beschritten und das habe ich mir als 16-jähriger nicht träumen lassen.
Damals war ich "Feuer & Flamme" für ein Europa ohne Grenzen. Heute bin ich tief enttäuscht über die aktuelle Situation und die künftige Entwicklung. Das Puzzle "Streik der LH Piloten" passt da sehr gut um die Verzerrung der "Märkte" aufzuzeigen.

Danke Thore für den Hinweis. Vermutlich wird sich für den Rest meines Lebens in der aktuellen Entwicklung nichts mehr wesentlich ändern. Meine Kinder mögen darüber selber befinden und geeignete Schritte ergreifen.

All the best.

26. März 2014: Von Lutz D. an Thore L. Bewertung: +5.00 [5]

(keine Antwort an Thore, sondern allgemein):

Diese typisch deutsche Panikmache. Wir sind de facto eines der wettbewerbsfähigsten und wirtschaftskräftigsten Länder der Welt und beklagen uns über "unfairen" Wettbewerb.

Wir sind im weltweiten Maßstab eines der Länder mit der geringsten Spreizung zwischen Arm und Reich und beklagen uns aber dennoch über zu hohe MAnagergehälter und geringen VErdienst am Boden der Pyramide.

Wir sind eines der Länder mit dem höchsten HDI und Lebenszufriedenheit, Sicherheit, Umwelt etc. - alles bestnoten: Und trotzdem haben wir dauernd das Gefühl, wir müssten alles ändern.

Ich sage Euch eins: In Deutschland und der EU mag einiges falsch laufen - aber auch verdammt vieles richtig.

Was das (ebenfalls noch ausbleibende) ableben deutscher Luftfahrtgesellschaften angeht - wir müssen uns der Tatsache bewusst werden, dass sich die internationale Linienluftfahrt zu einer Commodity entwickelt hat. Einen A340 zwischen Frankfurt und Hong Kong verkehren zu lassen ist keine Rocket Science mehr, die nur in überlegenen Bildungs- und Wirtschaftssystemen Chancen auf Realisierung haben. Es gibt quasi keinerlei Innovationsvorsprünge mehr, die ergebniswirksam wären.

Bereits vor Markteintritt der arabischen Carrier war die Lufthansa in den Bereichen Service, Preis, Streckennetz, Sicherheit (! on statistical grounds) kein Weltmarktführer mehr. Externe Faktoren beschleunigen eine Entwicklung, die die Lufthansa durch schlechtes und vor allem innovationsloses Management selbst zu verantworten hat. Die Lufthansapiloten gehören sicher nach wie vor zu den am besten ausgewählten und ausgebildeten Piloten der Welt, aber der Vorsprung ist einerseits geschrumpft und andererseits ist der Vorsprung nicht mehr ergebniswirksam, wenn es um Sicherheit geht.

26. März 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Lutz D.
... und mir gefällt nicht, dass zwar die Begeisterung gross ist, wenn die Scheichs mal wieder einen fetten Auftrag bei Airbus abgeben, aber die Flugzeuge da bitte schön doch anderswo (vielleicht Katar <-> Dubai?) fliegen sollen!
26. März 2014: Von Lutz D. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Guter Punkt!!!
Heute schöne Überschrift in der Welt: Freie Menschen müssen freie Märkte nicht fürchten.

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