Also ich fliege ja jetzt seit 2 Wochen eine G3 SR22 Turbo. Umstieg von Cessna 182T (non turbo). Ich wuesste auch jetzt nach ca. 20h schon, wo der Schirm ist (auch wenn ich gluecklicherzeise noch nicht dran ziehen musste ;). Ob ich ihn auch richtig bedienen wuerde? Weiss nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass man da so viel falsch machen kann: aus der horizontalen in die vertikale ziehen, und dann kraeftig - evtl. mit 2 Haenden - nach unten damit: und schon soll's losgehen.
Wen's interessiert: was sich beim Umstieg von Cessna auf Cirrus fuer mich geaendert hat:
- Landungen gehen anders. Ran an die Bahn, gas raus, Nase langsam ziehen und warten bis sich der Vogel setzt geht nicht. Ranfliegen, dabei genau auf die speed achten, und erst knapp ueber der Bahn Gas raus nehmen, sonst gibt's gefaehrliche Kaenguru Landungen.
- Durch den mitfliegenden Schirm fliegt es sich einfach befreiter Nachts und in Wolken. Zu wissen, dass ein Motorausfall in der Nacht mit ganz guter Wahrscheinlichkeit harmlos ausgehen wird, ist eine mentale Erleichterung (ob es dann auch wirklich besser ausgehen wuerde, ist natuerlich eine ganz andere Frage, aber allein dass es da noch was gibt, macht das Fliegen einfach entspannter). In der Cessna habe ich Nachtfluege wann immer meoglich zu vermeiden gesucht, zur Zeit ist nur noch die Oeffnungszeit des Platzes wichtig.
- Die Performance macht suechtig. 130IAS gibt 950ft Steigen - bis 12000ft (das ist meine normale Hoehe auf den bisherigen Strecken hier in EU) und sicher auch noch darueber hinaus. Mit 17.3 Gal / Stunde macht sie in der Hoehe 185kt. Damit verbraucht sie rechnerisch auf die Strecke fast genau das gleiche wie die Cessna, die in 10000 ft dabei aber grade mal 138kt (12 Gal) schaffte. Ganz allgemein ist sie viel lebendiger als die Cessna.
- Die Bequemlichkeit ist deutlich hoeher. Die Sitze, das Finish, alles wie im Auto. Meinen Fluggaesten - die auch die Cessna kannten - faellt gerne sofort die Heizung auf, die aussieht wie eine Heizung im Auto. Alle waren bisher begeistert.
- das einzige, was mir bislang negativ aufgefallen ist, sind die Tueren. Diese Science Fiction maessig aufgehenden Tueren sehen auf den Werbeprospekten und auf dem Apron natuerlich ausgesprochen edel, klasse und einfach nur geil aus, aber schon 3 mal bin ich zum airport zurueck, weir eine Tuer nicht richtig zu war, obwohl sie am Boden richtig geschlossen aussah. Auch ist das schliessen der Tuer manchmal langwierig und nervend. Wenn der Flieger nass ist, und man oeffnet die Tuer, ist der Sitz patschnass - egal wie sorgfaeltig man sie zu oeffnen versucht. Und natuerlich der Klassiker fuer die Cessna: wenn das Wetter so sch** ist, dass man beim einsteigen nass wird (Schulterdecker): Flug noch mal ueberdenken. Bei der Cirrus wird man halt einfach nass. Da hilft kein Regenschirm, kein Nix, wenn's regnet, Handtuch im Flieger haben.
- Den Sidestick finde ich weder gut noch schlecht. Ich kann das Flugzeug auch damit lenken - die Umgewoehnung ist kinderleicht. Gut finde ich, dass da nichts mehr zwischen mir und dem Cockpit ist, fehlen tut mir die Halterung fuer die Anflugblaetter, die man so schoen auf den Yoke klemmen konnte. Hatte noch keine echten Turbulenzen mit dem Sidestick, mal gucken, wie sich der Flieger dann macht. Ganz allgemein ist die Lenkung des Fliegers direkter, fast schon Kunstflugmaessig (so stelle ich mir das zumindest vor). Man kann den Flieger deutlich exakter fliegen als die Cessna, die erstens immer auch mal machte, was sie grade wollte, und sich zweitens mehr behaebig als freudig in entsprechende Richtungen bewegte.
Wuerde ich sie nochmal tauschen: aus heutiger Sicht: sofort. Bislang ist die Cirrus nicht nur das bessere Flugzeug, sie ist schon ne andere Klasse Flugzeug. Wer mal damit rumduesen will, ich verchartere sie auch. einfach melden.