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28. April 2008: Von Hubschrau BERND an Max Sutter
Sehr geehrter Herr Sutter,

bei der Eröffnung der Diskussion ging es mir nicht um die Aufarbeitung eines bestimmten Einzelfalls (dies können andere besser), sondern lediglich darum, für mich weitere Argumente, welche ich bislang noch nicht bedacht habe, über das Für und Wider bei der Abwägung über die (meine) Teilnahme an den bezeichneten Veranstaltungen zu gewinnen.

Auch ging es mir nicht darum, eine Gruppe von Luftraumnutzern besonders herauszustellen; soweit aus der Wahl meines Nicks in dieser Richtung etwas Verwirrung entstanden ist, bedaure ich dies - es war lediglich prägenden Momenten meiner Dienstzeit auf Hubschraubern geschuldet.

Um es auf den Punkt zu bringen: Welche mitteilenswerten Erfahrungen haben die Mitglieder der Community als aktive Teilnehmer/Zuschauer von Luftfahrtveranstaltungen gemacht und welche Vermeidungsstrategien lassen sich für die Erarbeitung von Sicherheitskonzepten verwerten - oder sollte man sich als Pilot gänzlich von Luftfahrtveranstaltungen fernhalten?

Mit freundlichen Grüßen
HELIbernd
28. April 2008: Von Intrepid an Hubschrau BERND
Es ist schon so, dass es für eine Teilnahme an einem Flugplatzfest ausreichend ist, sich ein entsprechendes Flugzeug leisten zu können und vielleicht noch den dazu passenden Overall anzuziehen. Angehöriger einer bestimmten Profession muss man dazu nicht sein.

Wer Passagiere mitnehmen will, muss 10 Starts innerhalb der letzten 30 Tage auf dem Muster haben (bei 150 Stunden Gesamtflugerfahrung, wenn ich mich recht erinnere) und bei Kunstflugvorführungen muss das Programm vorher demonstriert werden. Einfache Vorbeiflüge sind nicht reglementiert, zudem fällt irgendwann die Abgrenzung zu den normalen Gästen mit eigenem Flugzeug schwer.
29. April 2008: Von Max Sutter an Hubschrau BERND
Lieber Helibernd,

Sie müssen sich für nichts verteidigen oder entschuldigen, wenn Sie in diesem Forum ihre Meinung veröffentlichen. Mich stört es nicht, wenn jemand eine andere Meinung vertritt - ehrlich gesagt, wäre es auch langweilig, wenn alle gleich geschaltet posten würden.

Ich habe mich einfach gegen den Antiflugschaureflex gewandt, der regelmässig bei solchen Vorkommnissen ausgelöst wird. Schauen Sie sich die Situation auf Google Earth an. Die Stände standen, wenn ich die Heliaufnahmen richtig interpretiere, im Bereich des schmalen Rollweges zwischen den zwei Abstellplätzen, parallel zur Landebahn. D.h. gut 200 Meter von der Pistenachse weg. Gemäß allen Regeln sollte das genügen als Abstand, und ich bin auch auf die Untersuchung gespannt, weil ich mir auch nicht vorstellen kann, warum der Pilot nicht viel früher den Startversuch abgebrochen hatte - Platz war eigentlich genug da, auch bei einem partiellen Ringelpietz durch Fahrwerkprobleme.

Insofern kann man Ihnen keinen Rat geben, nicht einmal der Schau fernbleiben kann etwas nützen. Denken Sie z.B. an die Bewohner von Goussainville, die beim TU-144-Absturz an der Le Bourget-Airshow ums Leben kamen, oder die Pfarrersfamilie, welche weit ab von der Veranstaltung in der Rhein-Main-Airbase auf dem Autobahnzubringer Höhe Frankfurter Waldstadion von einem abstürzenden Starfighter der Flugschau tödlich getroffen wurde.

Nehmen Sie mal die Verhältnisse in Farnborough. Da ist es von der Piste zu den nächsten Zuschauerplätzen nicht viel mehr als 50 Meter. Da verkehrt dann sowohl ganz heißes als auch ganz großes Geschirr. Die formale Einhaltung der Pistenachse bringt dann auch nicht mehr viel, wenn da so Suchoi, F/A-18 oder ein Eurofighter ihre gerissenen Figuren mit Höchstbeanspruchung des Piloten fast senkrecht über den Köpfen des Publikums demonstrieren. Da darf dann weder was Technisches, kein Reifenplatzer noch ein Pilotenblackout dazwischen kommen, sonst ist die Katastrophe da.

Einen schweren Flugschaucrash gab es in Farnborough anno 1952, eine Flugzeugzerlegung in der Luft wegen Überschall, mit 31 Toten. Hart im Nehmen, wie die Tommies nun mal sind, hat man kurz weggeräumt und die Show ging voll Rohr weiter. Aber das war halt zu Zeiten, wo die englischen Erzieher mittlere bis schwere Körperverletzung mit dem Rattanstock noch als absolut normales Erziehungsverfahren einsetzen durften. Da wurden die Menschen halt etwas weniger wehleidig. Wobei ich diesen verbrecherischen pädagogischen Sadismus aber keineswegs gut heiße, verstehen Sie mich bitte nicht falsch.

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