Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Juni
Belgien: Das schleichende Avgas-Verbot beginnt
EASA Part-IS: Geschenk an die Consultingbranche
Cockpithelligkeit – Nerd-Edition!
Turbinenkunde: Warum so durstig?
Zehn Jahre Wartungsstau
Ein intaktes Flugzeug wird zum Absturz gebracht
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

31. Januar 2013: Von Sepp Hattinger an Thomas Di Angelo

... Er war auch verantwortlich für den Abwurf der Rettungsinsel ins Meer...

Die Rettungsinsel abzuwerfen ist meines Erachtens ein tödlicher Fehler. Richtigerweise steigt der CO damit aus - das Rettungsboot mit einer Leine an einer Hand gesichert, sonst ist es weg. Sollte das Rettungsboot nicht über eine Überdachung verfügen, ist unbedingt eine Rettungsdecke (Alufolie) mitzunehmen, um sich gegen die Sonne schützen zu können.

Unser Training schaut so aus für eine Notwasserung (C182):

PIC und CO öffnen die Türen einen Spalt und verriegeln sie (bei Crash lassen sich die Türen womöglich nicht mehr öffnen)

Beide tragen Schwimmwesten und eine wasserdichte Bauchtasche(Hüfttasche) mit Trinkwasser, Signalfarbe, kl. Spiegel, ICOM, Rettungsdecke(folie), 1 Dokument

Der CO schiebt den Sitz ganz zurück und steigt mit der Rettungsinsel (mit einer Leine an der Hand gesichert) aus - nimmt ELT mit

dann erst folgt der PIC usw....

... sollte die Notwasserung gelingen (im Mittelmeer bei Wassertemp. über 20°) !

31. Januar 2013: Von B. Quax F. an Sepp Hattinger
Die richtige Lösung für die Sicherheitsausrüstung habe ich noch nicht. Ob diese Weste zum dauerhaften tragen geeignet ist versuche ich gerade heraus zu finden. Die gesamten Daten zur Prüfung sind auf der Verpackung, ob mit dem öffnen die Laufzeit verändert wird, wie reagiert das Material auf eine dauerhafte Tragebelastung und wie lagert man die Weste in der ungenutzen Zeit? Die Marine Westen haben einen Schutz um die Luftkammern. Stelle mir das blöd vor wenn die Weste nach der Notwasserung Luft verliert (kaputte Westen hatten ja auch die Beiden, die mit dem UL in der Nordsee gewassert sind).

Die ELT frage, bedarf es bei einem Gerät wie diesem noch einer Regestrierung? Konnte im Flyer vom Hersteller nichts finden. Nicht das es mir egal wäre auch von einem Unregestrieten ELT gerettet zu werden, aber funktioniert das dann auch?

Bei den Signalmitteln habe ich mich für, Nico, Handfackel und Rauchfackel entschieden. Wasser und Kekse sind mir etwas zu extrem in Küstennähe (100nm).

Ein weiterer offener Posten ist das Floß, nach dem was man hier als Erfahrungen zusammen lesen kann scheint man praktisch keine Chance zu haben rein zu kommen. Das sind ein paar youtube Fundstücke:

https://www.youtube.com/watch?v=1TA0vmM_rTA

https://www.youtube.com/watch?v=dV4_ih40umQ&list=PLC3505FAEF4169B75

https://www.youtube.com/watch?v=OAoztfvKnCs&list=PLC3505FAEF4169B75

Am besten wäre es wohl das einsteigen in die Insel im Schwimmbecken zu testen und zu üben. Wer hat Lust?

Sobald das Wasser kälter wird, Richtung Nord- Ostsee sollte man eigentlich schon über einen Trockenazug nachdenken. Hat jemand damit Erfahrungen? Muß ja nicht gleich ein Überlebensanzug sein.
2. Februar 2013: Von Frank Naumann an B. Quax F. Bewertung: +1.00 [1]
Hallo Björn,

über den Kauf einer maritimen Überlebensausrüstung habe ich auch lange recherchiert und nachgedacht, bin aber schlußendlich davon abgekommen. Dahinter standen im wesentlichen die folgenden Aspekte:

Der Hauptfeind eines gewasserten Piloten ist nicht das Wasser, sondern die Kälte. Eine deutliche Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit nach einer Notwasserung liefert daher nur eine wirklich gute Rettungsinsel, und auch die nur in Verbindung mit regelmäßigem Training. Das Einsteigen in eine Insel aus kaltem Tiefwasser heraus ist alles andere als banal. Für gutes Equipment und das Training sind hohe vierstellige Eurobeträge fällig, zudem muß eine Insel regelmäßig gewartet werden, trotzdem liegt sie die weitaus meiste Zeit nutzlos im Keller herum. Mietausrüstung wäre eine gute Sache, ist in einem Binnenland wie meinem aber nicht verfügbar. Oft wird nun an dieser Stelle die Frage gestellt: Ist Dir Dein Leben diesen Betrag nicht wert? Natürlich ist es das, aber mit diesem "Totschlagsargument" kann man letzten Endes jede noch so aberwitzige Summe rechtfertigen, das hilft in der Entscheidung nicht weiter.

Mein Missionsprofil schaut so aus, daß ich nahezu ausschließlich IFR unterwegs bin, sehr oft über die Alpen/on top/in IMC/at night, aber nur sporadisch über Wasser. Das Risiko eines engine failure ist überall das gleiche. Falls mir über den Alpen in aufliegenden Wolken der Quirl stehenbleibt, gibt es absolut nichts, was ich zur Erhöhung meiner Überlebenswahrscheinlichkeit noch tun könnte, dann war es einfach nicht mein Tag. Wenn ich aber grundsätzlich bereit bin, dieses Risiko in 99% meiner Flugzeit auf mich zu nehmen, erscheint es mir unlogisch, für die restlichen 1% Flugzeit Unsummen für eine Rettungsinsel auszugeben.

In der Praxis ziehe ich mir für die wenigen Überwasserstrecken eine ganz normale Schwimmweste über, bringe das Flugzeug-ELT in den "portable mode" (siehe Post weiter oben), gebe einen Flugplan auf (das ist für VFR-Kollegen erfahrungsgemäß nicht selbstverständlich), mache eine erzkonservative Spritplanung (auch das ist erfahrungsgemäß selbst unter IFR-Kollegen nicht immer üblich) und vertraue ansonsten darauf, daß mich die 1:1 Mio-Chance nicht trifft. Aber diese Nutzen-Risiko-Abwägung ist natürlich eine ganz persönliche Entscheidung, die letzten Endes jeder für sich selbst treffen muß.

Frank

2. Februar 2013: Von Achim H. an Frank Naumann
Naja, so ganz stimmt die Analogie Alpen und Meer nicht. In den Alpen kann ich anhand meiner Karten, GPS, Glasscockpit mit Synthetic Vision in ein Tal gleiten und dann mein Glück versuchen mit einer Notlandung. Auf dem Meer heißt es mit Sicherheit ins Wasser gehen und dort eine gewisse Zeit zubringen.

Ich habe mir angeschafft:
- Rettungsinsel von SPI (Schmalspurlösung aber besser als nix, beim Einstieg sollte sich das Flugzeug als Plattform irgendwie nutzen lassen)
- PLB
- Signalraketen (die Spielzeugvariante mangels Pyroschein)
- Blitzlicht
- Grab bag (wasserdichter Rucksack) für die wichtigen Dinge und Wasser
- Gute Schwimmwesten aus dem Segelbedarf, komfortabel zu tragen
- Sudokuheft für die Wartezeit im Floß

Meer heißt bei mir Mittelmeer und ähnliche Gewässer, nicht Nordatlantik zwischen Island und Grönland.
2. Februar 2013: Von Sepp Hattinger an Frank Naumann
Rettungsinseln kann man sehr wohl mieten - siehe Luftfahrtbedarf FRIEBE Mannheim.
2. Februar 2013: Von Frank Naumann an Sepp Hattinger
Das Friebe-Angebot kenne ich von meinen Nachforschungen. Die Survival-Rafts, die dort zur Miete angeboten werden, sind bekannt dafür, daß sie schnell kentern und man schwer bis gar nicht hineinkommt. Die richtig guten sind von Winslow, innerhalb Europas habe ich jedoch keine Firma gefunden, die Winslow-Rafts vermietet. In Amerika und Australien gibt es einige solcher Angebote, da schlägt aber natürlich der Hin- und Rücktransport ordentlich zu Buche (Rettungsinseln sind wegen der Gaskartuschen und evntl. Pyrotechnik "Dangerous goods"). Ich habe die Suche irgendwann aufgegeben, wenn Du einen guten Tip hast, nur her damit.
6. Februar 2013: Von Thore L. an Frank Naumann Bewertung: +1.00 [1]
Die richtig guten Inseln kann man sich oft zu recht attraktiven Kursen von den Ferry Piloten aus den USA mitbringen lassen. Die, die sich den Flieger rüber holen lassen, müssen meist erhebliche Summen für das Mietraft bezahlen, kaufen es daher, und versuchen es in der EU wieder an den Mann zu bringen. Das ist für alle attraktiv.
7. Februar 2013: Von B. Quax F. an Frank Naumann
Danke für das Feedback, Sicherheit ist immer auch ein Kompromiß und scheinbar gibt es auch keine Patentlösung für SEP über Wasser. Man kann nur versuchen eine Lösung zu finden den man selber akzeptiert und bedienen kann. Also bekommt jeder eine Maritime Rettungsweste die nur manuelle Auslöst angelegt. Zusätzlich führt man für jeden eine für die Luftfahrt zugelassene Rettungswesten mit (mit Blinklicht) damit man den Vorschriften nachkommt. Genau diese Vorschriften verlagen doch auch nach einem Rettungsfloß, wobei man davon ausgehen kann/muß das die kleinen und günstigen Produkte keine echte Lebensversicherung sind. Eine Simulierte Auslösung mit Einstiegsversuch aller Paxe (Familie) scheint wohl sicher sehr Sinvoll zu sein. Dazu noch ein paar Signalmittel und dann endet die Ausrüstungsliste wohl auch schon. Mein ELT bekomme ich nicht raus, da müßte ich Wandverkleidungen entfernen und ein Schott mit 11 Schrauben, das ist nicht realistisch. Mich wundert das hier keiner Erfahrungen mit einem tragbaren/Personel ELT hat oder was darüber weiß? Das UL in der Nordsee hatte eins, nur das versank auch gleich. Scheinbar ist die Notausrüstung auch immer nur so gut wie die Personen die sie bedienen und die Lage es zuläßt.............
7. Februar 2013: Von Achim H. an B. Quax F.
Zusätzlich führt man für jeden eine für die Luftfahrt zugelassene Rettungswesten mit (mit Blinklicht) damit man den Vorschriften nachkommt.

Die Schwimmwesten bedürfen keiner Zulassung, das Gesetz schreibt nur Schwimmwesten mit Licht vor, dieses kann man leicht selbst anbringen, dafür gibt es Clips, ich empfehle diesen hier. Die im Pilotenbedarf verkauften (oder unter dem Sitz der Lufthansa geklauten) sind Schrott, billig in der Herstellung aber teuer im Verkauf und enorm unkomfortabel.

Mich wundert das hier keiner Erfahrungen mit einem tragbaren/Personel ELT hat oder was darüber weiß?

Ich habe ein Kannad Solo, das ist sehr gut verarbeitet und günstig, am besten ebenfalls von marinesuperstore in UK. Wichtig ist die Programmierleistung für 20 Pfund extra.

Schwimmwesten habe ich diese hier, gibt es als manuelle Variante (findet man nicht mehr oft im Segelbedarf).

PS: Habe vor kurzem 3 Schwimmwesten von 1977 ausgelöst, 2 haben tadellos funktioniert, die Dritte war etwas schlaff. Die Serviceintervalle würde ich ignorieren, Vorschrift sind sie nicht und scheinen eher den Interessen der Anbieter zu dienen.

9 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2025 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.28.22
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang