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Lieber Herr Erhard, als ich nun vor mehr als 12 Jahren mit der Fliegerei angefangen habe, war der Auslöser eine Geschäftsreise damals noch aus der Lüneburger Heide nach Cottbus, die wegen ständigen Staus und zwei Lkw Unfällen in eine Richtung allein 9 Stunden gedauert hat. Wir waren damals an diesem Tag über 20 Stunden auf der Autobahn und das hat mir einfach gereicht. Am nächsten Tag bin ich dann mit meiner geschäftsführenden Gesellschafterin in Braunschweig bei der Aerowest vorstellig geworden und wir haben dann in einer Kraftaktion beide den PPL A und das AZF gemacht. Dafür haben wir ziemlich genau. 8 Wochen benötigt (das war anstrengend aber es hat auch Spaß gemacht, immerhin war da ja noch ein Job zu erledigen). Die Ausbildung dort war gut und gründlich. Fliegen lernt man nur, wenn man es tut. Es folgten kurz darauf CVFR, eine Gebirgsflugeinweisung und just for fun ein Lehrgang in Vrchlabi in Tchechien um beim Acroteam um auch ungewöhnliche Flugzustände kennen zu lernen. Von da ab bin ich im Verein ständig zwischen der Lüneburger Heide und Berlin und Mainz Finthen gependelt, Auslandsflüge nach Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz, England, Holland, Frankreich, Schweden, Norwegen, mehrfach Mallorca bis zum Umzug in das Rheinland. Um dem Verein auch etwas zurück zu geben, habe ich den Schrauberschein gemacht, die 50er und 100 Stunden Kontrollen an der PA 28, die ich damals geflogen bin selbst gemacht, da weiss man auch, was unter der Haube vor sich geht. Nach dem Umzug gab es dann eine fliegerische Pause und jetzt habe ich einen Charterer gefunden, der auch modernes Gerät anbietet, CVFR Nacht hat die Ausbildung ergänzt. Vor ein paar Tagen ein Flug, der klassisch für die Zeitersparnis ist, die man (immer noch und immer mehr) hat, wenn man zwei Termine an einem Tag in zwei Städten wahrnehmen will. Morgens Anreise zum Flughafen EDLE = 45 Minuten, bis man in der Luft ist 1:15 h (Flugvorbereitung und Tanken). Flug von Mülheim nach Egelsbach (Flugzeit 1:09 h, mit dem Auto 2:30h) , dort einen Termin am Flughafen (mit einem netten Kaffee auf der Terasse 2:00 h), dann Weiterflug nach Strausberg (2:18 h) dort einen Termin im Ort, Rückflug ab 18:00 h, Ankunft in EDLE nach 2:45 h mit Wind auf der Nase wegen der anrückenden Front wechselnd von 7 kn bis zweitweise 25 kn. Ankunft 20:46 h, nach Hause fahren 45 Minuten. Gesamtreisezeit inklusive der Termine von Haustüre zu Haustüre ziemlich genau 12 Stunden. Das machen Sie mal mit dem Auto, da sind Sie ohne jeden Stau und bei normaler Fahrweise allein 13 Stunden im Auto, ohne einen Termin absolviert zu haben, mal ganz davon abgesehen, welchen Stress man heute auf den deutschen Autobahnen so hat. Man ist ja anders als in der Luft nicht allein auf der Strecke und kann entspannt nach draussen schauen und die Welt geniessen. Ich gebe natürlich zu, dass ein Preisvergleich nicht herangezogen werden kann, es ist einfach der Spass am Fliegen und mit gutem Fluggerät (hier eine C172 SP mit Garmin 1000). Das ist für mich zumindest ungleich entspannter. Ich werde jetzt (für den Winter und die Nachtfliegerei) wenn sie denn wieder zur Verfügung steht die MEPL auf der DA42 machen (1 Stündchen haben ich schon geschnuppert) um in der Nacht nicht mit einem Motor unterwegs zu sein. Was man nicht machen darf, das ist jedem klar, der mit einem privaten Flieger nach Sicht unterwegs ist, ist unbedingte Termine zu haben, die dann zu Hasradeurstücken verleitet, man ist halt vom Wetter doch ziemlich abhängig. Alles eine Sache der genauen Vorbereitung. Bisher bin ich nur ein einziges Mal nicht wie geplant zurückgeflogen. Wie gesagt, es ist der Spaß an der Sache mit dem Effekt der Entspannung in der Luft. Ich gebe gern zu, dass nicht jedermann in der glücklichen Lage ist, sich seine Zeit selbst einzuteilen und natürlich fahre ich auch weiter auf den deutschen Autobahnen und reise dann einfach einen Tag vor dem Termin an,um keinen Druck zu haben. Öffentliche Verkehrsmittel nutze ich schon seit Jahren nicht mehr, das macht überhaupt keinen Spaß mehr. Das mache ich nur in Berlin mit der S-Bahn. Ich muss nicht privat fliegen, ich darf fliegen :-) und kann das auch noch beruflich nutzen. In diesem Sinne ! Happy landings ! Mit fliegerischem Gruß ! Klaus Leiner
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Servus Cigar,
aber genau diesen Vergleich Auto zu GA-Flugzeug, 2 Termine am Tag, die nur per Cessna machbar sind, die Zustände und Zeitverschwendung auf den Autobahnen etc. dürfen Sie nicht nur hier in dieses Forum stellen. Hier wissen wir schon alle um die Produktivitätsvorteile, die die Geschäftsfliegerei kleinen und mittelständischen Unternehmern bringt.
Sie müssen Ihre Erfahrungen an Ihren Bundestagsabgeordneten, MdL, Gemeinderat/Bürgermeister, Kreisrat, IHK, Wirtschaftsverbände und Heimatflughafen schreiben, damit diese Leute Argumente haben, sich für den Erhalt und Ausbau des Verkehrslandeplatzes vor Ort einzusetzen. Es sind genau diese Erfahrungen und Berichte, die helfen, die GA aus der Neidecke der "Sportfliegerei" der reichen Schnösel herauszuholen und Flugplatzgegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Bitte machen Sie Ihre Erfahrungen und Ihre Art der fliegerischen Nutzung publik. Sie helfen damit der gesamten GA.
Beste Grüße WP
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Also ... ich kann mich den negativen Meinungen über Schönefeld (EDDB) ausdrücklich NICHT anschließen! Ich war in den vergangenen Wochen mehrfach dort! Sehr nette Türmer (teilweise von Tempelhof rübergekommen), problemloser Anflug und Landung, sofern man Funk und Flugzeug beherrscht und direktes Abrollen über I2 zum GAT. Landen und Abstellen für 3 Tage knapp 70 EUR, was ich für die Professionalität eines Internationalen Verkehrsflughafen für angemessen halte. Derzeit besteht natürlich das Manko, dass man mit dem Bus oder dem Taxi zum Hauptterminal oder der nächsten S-Bahn-Haltestelle fahren muss... das hört allerdings auf, wenn die Bahnanbindung unter das Terminal verlegt ist. Strausberg sind hin und zurück knapp 50 Flugminuten mehr ... da hat man die Kosten für EDDB wieder raus und Schönhagen (bei allem Respekt) ist doch nun wohl für echte Berliner keine wirkliche Alternative ... liegt völlig ausserhalb ohne vernünftige Bahn-und Busanbindung (weiß der Teufel, warum noch immer nicht...). Ein billiger Mietwagen nützt gar nichts, wenn man 3-4 Tage in Berlin sein will, denn er kostet immer Geld und innerhalb Berlins nimmt man ohnehin die öffentlichen Verkehrsmittel.
G.Winkler
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Grüezi Herr Leiner
Mit diesem Flugprogramm (und Ihrer Lernfähigkeit) wäre doch IFR angesagt. Ich habe nach 20 Jahren VFR (in der Schweiz ist das natürlich mit all den Bergen noch etwas stärker einschränkend) doch noch das IR gemacht, was die Flexibilität doch ziemlich erhöht. Einfach so als Ermunterung.
Grüsse, Norbert Brestel
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Einen sonnigen Pfingstgruss lieber Herr Brestel, darüber habe ich in der Tat schon mehrfach nachgedacht und ich werde von meinem Freund, Jahres Checker, FI und Berufspiloten immer wieder aufgefordert, denn doch diesen Schritt auch noch zu gehen. Davon halten mich derzeit einfach der Zeitaufwand, die aktuellen Kosten und der danach zu treibende Aufwand zum Erhalt der Lizenz und last but not least der Lernaufwand ab. So ganz leicht fällt das Lernen ab einer bestimmten Lebensphase denn doch nicht mehr und das ist auch ein schwer zu überwindendes Hindernis ich habe gelernt, dass ich nur solche Dinge in meinem Kopf aufbewahre, die auch einen praktischen Nutzen in der Fliegerei haben. Es gibt eine ganze Menge Stoff, den ich heute nicht mehr reproduzieren könnte, weil er für das praktische Fliegen einfach unerheblich ist. Ich kann mich noch gut erinnern, dass bei der PPL-A Prüfung gefragt wurde, auf welcher Frequenz der Transponder antwortet. Auf Nachfrage, ob ich denn im Flug oder auch sonst irgendetwas daran ändern, einstellen oder ggf. reparieren könnte, wurde das verneint. Der Prüfer war aber der Meinung, dass das eine sinnvolle Frage sei, denn das müsse man doch wissen. Warum, das hat sich mir allerdings wie so vieles nicht erschlossen. Diese Haltung des Hinterfragens des praktischen Nutzens des zu lernenden Wissens wird mir bei der Aufgabe das IR zu machen sicher im Wege stehen. Dazu kommt dann noch, dass man richtig in IMC nur mit einem bestimmten Fluggerät zumindest meistens in Europa (known ice conditions, Sauerstoff oder Druckkabine) unterwegs sein kann, und das ist ja nun auch nicht für einen überschaubaren Preis überall verfügbar. Bisher jedenfalls bin ich gut VFR zurechtgekommen, es soll ja einfach Spaß machen und ich bin Genussflieger. Aber ich zolle jedem Respekt, der es dann doch noch anfasst und durchzieht. Vielleicht überfällt es mich ja doch noch, wer weiss das schon. In diesem Sinne Beste Grüße Klaus Leiner
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