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14. Juli 2005: Von  an Markus Engelmoser
Fliegen in Afrika hat tatsächlich seinen eigenen, ganz besonderen Reiz ... falls man es überlebt:

1. Innerhalb der letzten 4 Wochen kamen auf der 19L in Lagos, Nigeria, 2 Verkehrsflugzeuge durch Aquaplaning nach dem Aufsetzen von der Bahn ab. Ein weiterer gleichartiger Vorfall ereignete sich in Jos, ca. 800 km nordöstlich von Lagos. Ernstlich verletzt wurde bei den Ausritten niemand. Während die betroffenen Airlines die schlechte Drainage der Bahnen verantwortlich machen, bestreitet die Flughafenbehörde jegliche Mitschuld und macht Pilotenfehler und abgefahrene Reifen für die Vorfälle verantwortlich.

2. Am 6.7.2005 kollidierte ein Airbus 330 der Air France nach dem Aufsetzen auf der Runway in Port Harcourt mit 6 Kühen. Der Vorfall ereignete sich um 4:30 morgens in Dunkelheit. Die Kühe hatten vermutlich auf der Runway geschlafen. Alle 196 Insassen des Airbus kamen mit dem Schrecken davon. Port Harcourt liegt ca. 600 km südöstlich von Lagos im Ölfördergebiet und ist internationaler Verkehrsflughafen. Presseberichten zufolge soll diese Woche das Aviation Ministry die Mittel für die Umzäunung des Flughafengeländes freigegeben haben.

3. Im LFC (Lagos Flying Club) wurde mir folgendes Verfahren für das Anfliegen von Buschplätzen empfohlen. Mid-field crossing in Platzrundenhöhe, üblicherweise 1000 ft. GND. Dabei mit den Flächen wackeln, gilt als Zeichen beabsichtigter Landung. Einschwenken in Downwind und Abfliegen der Platzrunde. Dabei behält man die Bahn im Auge und bemerkt, ob sich die "Fremdkörper" allmählich entfernen. Ist die Bahn zur Landung nicht frei, wird sie im Low Pass überflogen. Dabei trollen sich in der Regel alle intelligenteren Spezies, Schafe, Ziegen, Hunde, Nashörner etc. Die verbliebenen Menschen kann man dann in einem weiteren "Very Low Pass" mit dem Propeller auf Gesichtshöhe auf sich aufmerksam machen. Spätestens beim dritten Anflug wird dann ohne Rücksicht auf bodenseitige Verluste gelandet, falls die Hindernislage am Boden ein Überleben der Flugzeuginsassen wahrscheinlich erscheinen lässt.

Es ist mir ein Rätsel, warum der Air France-Pilot dieses bewährte Verfahren am internationalen Flughafen von Port Harcourt nicht befolgt hat. Jetzt hat er den Salat, äh das Rinderhack, und AF einen Airbus weniger. Das Flugzeug wurde beim Aufprall auf die sturköpfigen Buschkühe nämlich schwer beschädigt.

Gruss LFC
15. Juli 2005: Von Markus Engelmoser an 
Gut gebrüllt - auch zwischen den Zeilen. Wir haben verstanden...

Im übrigen ist Fliegen in Afrika pro geflogener Meile 186 mal gefährlicher als in Frankreich(Quelle LeMonde), was nicht heisst, dass man sich anpassen soll.

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