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14. November 2023 13:34 Uhr: Von Charlie_ 22 an Thomas R.

Weil man im Flugzeug nicht mal kurz "rechts ran fahren" kann wenn einem akut schlecht wird etc.?

Wenn ich das Medical nicht mehr schaffe sollte (und will) ich ohnehin nicht mehr fliegen. Es spricht auch wenig dagegen, sich ein Mal pro Jahr untersuchen zu lassen.

14. November 2023 13:53 Uhr: Von Thomas R. an Charlie_ 22 Bewertung: +3.00 [3]

Weil man im Flugzeug nicht mal kurz "rechts ran fahren" kann wenn einem akut schlecht wird etc.?

Das Medical kann ja auch nicht verhindern, dass Dir akut schlecht wird (so schlecht, dass Du auch nicht mehr fliegen / landen kannst, wie z.B. bei einer üblen Lebensmittelvergiftung). Was vermutlich eher selten ist.

Da geht es ja eher darum, medizinische Ursachen für eine "sudden incapacitation" auszuschließen, also z.B. Herzinfarkt, Diabetes, Epilepsie, etc.

Wenn Dir davon was auf der Autobahn passiert ist das genau so gefährlich wie im Flugzeug, und Du gefährdest noch einen Haufen andere Leute. Die Wahrscheinlichkeit für Fremdgefährdung ist beim Fliegen z.B. mit ner SEP deutlich geringer.

Wenn ich das Medical nicht mehr schaffe sollte (und will) ich ohnehin nicht mehr fliegen. Es spricht auch wenig dagegen, sich ein Mal pro Jahr untersuchen zu lassen.

Finde auch nicht, dass was dagegen spricht. Es spricht auch nix dagegen, 3x die Woche an der frischen Luft spazieren zu gehen. Trotzdem sollte das vielleicht nicht verpflichtend sein.

14. November 2023 14:15 Uhr: Von Charlie_ 22 an Thomas R. Bewertung: +1.00 [1]

>>> Da geht es ja eher darum, medizinische Ursachen für eine "sudden incapacitation" auszuschließen, also z.B. Herzinfarkt, Diabetes, Epilepsie, etc. Wenn Dir davon was auf der Autobahn passiert ist das genau so gefährlich wie im Flugzeug, und Du gefährdest noch einen Haufen andere Leute. Die Wahrscheinlichkeit für Fremdgefährdung ist beim Fliegen z.B. mit ner SEP deutlich geringer.

Eben, Diabetes und Herzinfarkt können beim Fliegen tödlich sein, das Risiko halte ich beim Autofahren für deutlich geringer, v.a. auch was die Passagiere betrifft.

Wenn ich mit einer Airline unterwegs bin, dann ist es mir deutlich lieber wenn die Piloten Medicals haben. Sogar wenn ich Germanwings 9525 nicht berücksichtige.

14. November 2023 14:24 Uhr: Von Thomas R. an Charlie_ 22 Bewertung: +1.00 [1]

Bei der kommerziellen Personenbeförderung ist das ja auch ne ganz andere Sache und selbstverständlich. Übrigens egal ob in der Luft oder auf der Straße...auch ein Busfahrer muss sich regelmässig medizinisch checken lassen.

14. November 2023 14:41 Uhr: Von Wolff E. an Thomas R.
Beim Medical in Deutschland wird auch die Sehkraft wiederholt geprüft, was sehr sinnvoll ist. Beim Führerschein in Deutschland (noch) nicht. In den USA ist es völlig normal, dass man bei der Führerscheinverlängerung einen Sehtest macht. Viele Autofahrer in Deutschland wissen gar nicht, das ihre Sehkraft abgenommen hat, da das schleichend passiert oder es einfach ignoriert wird, ähnliches gilt fürs hören. Daher der EU Vorschlag, bei ab 50(?) wiederholende Tests beim Führerschein zu machen. Ob das dann das medical ersetzt, wage ich allerdings zu bezweifeln. und einmal pro Jahr ab 50 zum Arzt zu gehen finde ich nicht wirklich schlimm. IR/MEP Checks sind auch jährlich. So what. Da gibt es ganz andere Sachen, die nicht nur etwas aufwendig sind, sondern echt einschränken. Ein medical Termin schrägt nicht ein. Ich frage mal meinen Fliegerarzt, wie viel er pro zweit untersucht oder grounded. Damit kann man dann was anfangen....
14. November 2023 17:09 Uhr: Von Chris _____ an Wolff E. Bewertung: +2.00 [4]
>>> Beim Medical in Deutschland wird auch die Sehkraft wiederholt geprüft, was sehr sinnvoll ist

Respektvoll anderer Meinung.

Ich halte den Medicalzirkus für Privatpiloten (!) nicht für sinnvoll, sondern für übergriffig. Im Gegensatz zum jährlichen Überprüfungsflug, den halte ich für sehr sinnvoll, allerdings würde ich begrüßen, wenn der (auch für IFR) mit einem Instructor und nicht zwingend einem Prüfer stattfinden würde.

Eine Regelung analog "Basic Med" würde ich auch begrüßen.
14. November 2023 17:15 Uhr: Von Chris _____ an Charlie_ 22 Bewertung: +3.00 [5]
>>> Wenn ich das Medical nicht mehr schaffe sollte (und will) ich ohnehin nicht mehr fliegen. Es spricht auch wenig dagegen, sich ein Mal pro Jahr untersuchen zu lassen.

Weil du es für dich so siehst, was dein gutes Recht ist, bist du der Meinung, es darf ruhig allgemein _verpflichtend_ sein.

Echt?

Ist das wirklich deine Denkweise, alles immer nur aus deiner Warte zu sehen?

Mit der gleichen Logik sagen übrigens Nichtflieger, warum soll es überhaupt erlaubt sein zu fliegen, ich brauche das nicht, also kann man es auch verbieten.
14. November 2023 19:02 Uhr: Von Charlie_ 22 an Chris _____

Du kannst Dir den Schaum vom Mund abwischen :-)

Nein, ich bin nicht der Meinung, dass das Medical verpflichtend sein muss weil ICH es für sinnvoll halte. Aber ehrlich gesagt verstehe ich das Problem nicht. Die Untersuchung ist sinnvoll, und wenn sich doch etwas ergeben sollte, das im Flug gefährlich werden könnte, dann ist das auch gut. Die Kosten für die Erneuerung meines Medicals betragen so um die € 100 pro Jahr. Dafür bekomme ich Seh- und Hörtest, ein EKG und kann den Doc wegen kleinerer Wehwechen befragen ... super Deal.

(Bluthochdruck ist übrigens auf die Dauer nicht gesund).

Und hier noch die Einschränkungen der FAA bzgl. "Basic Med". Damit dürfte ich schon mal nicht höher als 18.000 ft fliegen..Da gefällt mir mein Klasse-2-Medical besser!

https://www.faa.gov/licenses_certificates/airmen_certification/basic_med

BasicMed muss man ... übrigens ... auch erneuern. Alle 24 Monate.

14. November 2023 19:12 Uhr: Von Malte Höltken an Charlie_ 22 Bewertung: +2.00 [2]

Dir und den Amerikanern bleibt doch frei auch für den LAPL/PPL ein Klasse 1 Medical zu machen. Die allermeisten klein-GA-Piloten kommen doch mit einer Höhenbeschränkung von 18.000 ft ihr Fliegerleben lang aus.

Was macht man eigentlich um die Höhenbeschränkung aufzuheben? Einen Pitot-Static-Test?

14. November 2023 19:16 Uhr: Von Charlie_ 22 an Malte Höltken

The basics of BasicMed
A general aviation pilot can fly under BasicMed by fulfilling these requirements:

You must have a current valid driver’s license,
You must have held a medical certificate that was valid at any time after July 15, 2006,
You must not have had your most recent application for a medical denied,
You must complete a physical exam with a physician — it does not have to be an Aviation Medical Examiner —every four years, and
You must complete an online medical course every two years. Courses are offered by the Aircraft Owners and Pilots Association (AOPA) and the Mayo Clinic.


BasicMed also limits the type of flying you can do:

Your aircraft must be certified for six occupants or less,
You can only fly five passengers, plus yourself as PIC,
The aircraft is limited to 6,000 pounds takeoff weight,
Flights can only be within the U.S. and U.S. territories, as well as the Bahamas, which has accepted BasicMed,
You must fly below 18,000’ MSL,
You must fly at 250 KIAS or less,
You cannot not fly for compensation or hire.

Gibt noch weitere Bedingungen, so verlangen viele Versicherunge in den USA bei Basic Med +70 ein jährliche Untersuchung.

14. November 2023 19:17 Uhr: Von Charlie_ 22 an Malte Höltken

>>> Die allermeisten klein-GA-Piloten kommen doch mit einer Höhenbeschränkung von 18.000 ft ihr Fliegerleben lang aus.

Klar, die meisten schon. Aber eine Turbo-SR22 oder -Mooney kannst Du damit nicht sinnvoll fliegen, und natürlich auch keine SET.

Wenn ich mir die ganzen Einschränkungen anschaue dann ist mir mein Klasse-2-Medical deutlich lieber.

14. November 2023 19:43 Uhr: Von Chris _____ an Charlie_ 22 Bewertung: +2.00 [2]

Erstens, ich finde bemerkenswert, dass Basic Med laut deiner Zusammenstellung offenbar keinen Unterschied zwischen VFR und IFR macht. Was absolut sinnvoll ist. Im Gegensatz zur EASA, die den LAPL länger ausstellt als den Klasse 2, was für meine Fliegerei exakt die Abgrenzung zwischen VFR und IFR darstellt.

Zweitens, du meinst "100 EUR ist ein guter Deal". Nunja, bei mir sind es 150 EUR, und es geht auch nicht um den "Deal", der mag tatsächlich ganz gut sein, sondern um die Bedrohung, wegen irgendeinem Mist "ausgemustert" zu werden.

Drittens, die genannten Einschränkungen bei Basic Med hätte ich mein gesamtes Fliegerleben bisher nicht überschritten (außer natürlich der Beschränkung auf US-Gebiet).

Viertens, meine Medical-Skepsis ist ausdrücklich auf die private Fliegerei bezogen. Denn ich meine, jedem Bürger ein Recht auf Bildung, Rausch und Risikosportart. Gibt ja (meines Wissens) auch kein Medical für Wingsuitspringer, Motocrossfahren oder Hochseesegeln.

Mich würde ja mal interessieren, ob es irgendein _Indiz_ gibt, dass Medicals Unfälle (mit Fremdschäden) verhindert hätten. Denn der Aufwand ist gigantisch.

14. November 2023 19:48 Uhr: Von Holgi _______ an Charlie_ 22 Bewertung: +0.00 [4]
Wer geplant, mit einem SEP, ohne Druckkabine,,womöglich noch Singlepilot, höher als 18000 ft fliegen möchte, ist ein größerer Risiko für die Flugsicherheit, als ein Pilot ohne Medical.
14. November 2023 19:54 Uhr: Von Charlie_ 22 an Chris _____

Also ich hätte viele Flüge nicht machen können. Schon in einer SR22T auf FL200 zu steigen um on-top bleiben zu können ware mit Basic Med illegal.Ich habe zwar keine T, bin sie aber schon öfter geflogen.

Eine Piper Meridian könnte man auch nicht fliegen (260 KTAS).

Nicht mal eine Cherokee 6 kann man mit Basic Med fliegen – sie ist für 7 Personen zertifiziert. Das gilt auch wenn nur 6 Sitze eingebaut sind.

Dann muss man alle zwei Jahre den Onlinekurs machen und alle 4 Jahre zu einer gründiichen Untersuchung.

Man willigt bei Basic Med übrigens explizit ein, dass die FAA Einsicht in alle Verkehrsverstöße erhält. Und natürlich verlangen viele Versicherungen in USA ein Medical und akzeptieren für viele Flugzeugtypen Basic Med nicht. Zitat aus einem Fachartikel: Something to keep in mind is that not all Insurance Companies will accept Basic Med, but all Companies will accept a 3rd Class medical for Pleasure and Business use.

Wenn man sich alle Details anschaut, dann ist auch in USA für einen halbwegs gesunden Piloten ein "Class 3 Medical" besser.

PS: Komisch, dass Dich gar nicht stört, dass man für BM einen Autoführerschein haben muss. Was für eine Gängelei!

14. November 2023 20:05 Uhr: Von Charlie_ 22 an Holgi _______

Warum ist es in einer SR22T riskanter in FL200 zu fliegen als in FL180? Fällt mir jetzt echt nicht ein.

Mal ganz abgesehen, dass die 18.000 ft auch für eine Piper Malibu/M350 mit Druckkabine gelten.

Ob das überhaupt sinnvoll ist, das ist ein ANDERES Thema. I

14. November 2023 20:22 Uhr: Von Chris _____ an Charlie_ 22

>>> PS: Komisch, dass Dich gar nicht stört, dass man für BM einen Autoführerschein haben muss. Was für eine Gängelei!

Deiner Logik folgend: ICH hatte noch nie mehr als einen Punkt in Flensburg, daher ist das FÜR MICH kein Problem, dass man da einen Führerschein verlangt :-)

...aber natürlich ist es sachfremd, da hast du inhaltlich vollkommen Recht.

14. November 2023 21:23 Uhr: Von Steff D. an Thomas R.
Im kommerziellen Sinne ist das Medical hingegen wesentlich anfälliger. Es bereitet ja schon des längeren den Behörden (auch und insbesondere der FAA) kopfzerbrechen, wie man den medical Check einbinden kann, ohne direkt existenzielle Ängste auszulösen.

Im Zweifel ist alles Gut und Fit. EKG und Co können keine Gedanken lesen.

Und so macht die Überprüfung auch nur zur Hälfte richtig Sinn.
14. November 2023 21:38 Uhr: Von Holgi _______ an Steff D. Bewertung: +4.00 [6]
Mein Umfeld besteht natürlich aus sehr vielen Piloten.
Einige davon starben an Herzinfarkten oder plötzlichen Herztod.
Alle, von meinen Bekannten und Freunden, die so gestorben sind, hatten zum Zeitpunkt ein gültiges Medical.
Mehrere sogar klasse 1.
Sie starben nach einem problemlosen Flugdienst, zuhause.
Einer konnte Sein Segelflugzeug noch heile auf dem Heimatflugplatz landen und blieb dann leblos sitzen.
Aus meiner Sicht, ein schöner Tod, aber alles kein Argument für ein Medical, sie hatten alle eins.
14. November 2023 23:18 Uhr: Von Charlie_ 22 an Holgi _______ Bewertung: +1.00 [1]

Wir haben also gelernt: EKG sagt nichts über die Gesundheits des Herzens aus.

Bravo.

Möchtest Du nicht mal, wenigstens ausnahmsweise, was kluges posten?

14. November 2023 23:46 Uhr: Von Holgi _______ an Charlie_ 22 Bewertung: -4.00 [4]
Ich habe es schon einmal gesagt, ich habe über die Fliegerei mehr vergessen, als Du jemals wissen wirst.
14. November 2023 23:49 Uhr: Von Charlie_ 22 an Holgi _______ Bewertung: -1.00 [1]
Ja, das merkt man dauernd! Auch als Kardiologe bist Du ein echtes As :-) Multitalent!
15. November 2023 00:22 Uhr: Von Chris _____ an Charlie_ 22 Bewertung: +3.00 [3]

Nu lass mal die Kirche im Dorf, Holgi hat schlichtweg geschrieben, was er beobachtet hat.

15. November 2023 06:40 Uhr: Von Joachim P. an Chris _____ Bewertung: +4.00 [4]
Aus kardiologischer Sicht wäre es natürlich interessant, ob Boeing-Piloten Betablocker auch als Retardkapseln nehmen können.
15. November 2023 08:15 Uhr: Von Sven Walter an Charlie_ 22 Bewertung: +4.00 [4]

Wenn ich mir die ganzen Einschränkungen anschaue dann ist mir mein Klasse-2-Medical deutlich lieber.

Alexis, das mag dir in den letzten paar Beiträgen nicht aufgefallen sein, aber kommt ganz sublim, impliziert, recherchiert, mit Inbrunst vorgetragen ständig "ich finde es gut und es soll so bleiben" - Chris kritisiert aber primär, dass der regulatorische Eingriff übertrieben ist. Du kannst ja gerne machen, was dir lieber ist. Aber einigen von uns ist "in dubio pro libertate" dann doch etwas näher am Herzen als dir.

Wenn Hobbyflieger Karl Sackflug in seiner Robin unterhalb FL 180 lieber nur alle vier Jahre zum Hausarzt statt Fliegerarzt geht, und erst ab 70 jährlich, dann ist das weniger enge Regulierung und zu begrüßen.

15. November 2023 08:36 Uhr: Von Thomas R. an Charlie_ 22 Bewertung: +1.00 [1]

Wir haben also gelernt: EKG sagt nichts über die Gesundheits des Herzens aus.

Ein EKG kann etwas über einige, aber nicht alle Pathologien aussagen. Vielleicht kann sich ja mal einer der (Flieger-)Ärzte hier drüber äußern.

Bei uns gab es vor einigen Jahren leider auch einen traurigen Fall, wo ein Vereinskamerad nachts zu Hause an einem Herzinfarkt ganz plötzlich verstorben ist. Der hatte an dem Tag noch eine Prüfung abgenommen und war nur ganz kurz vorher beim Fliegerarzt, wo auch ein Belastungs-EKG gemacht wurde, ohne Befund.

Er war erst Ende 50...und natürlich einer von den Guten.


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