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18. Juni 2023: Von Sven Walter an F. S. Bewertung: +1.00 [1]

Danke für Deine ausführliche Antwort. Du vergisst in Deiner Argumentation aus meiner Sicht nur einen entscheidenden Punkt: Das Geld!

Nein, ich habe es wieder und wieder angesprochen. Du solltest beim Lesen schon den Sinn des Gelesenen erfassen.

Natürlich kann man z.B. eine Shaded-Drohne ganz locker mit einer Sidewinder abschiessen. Dann hat man aber etwa 500k (nur für die Sidewinder; Kosten für Flugzeug, etc. kommen noch oben drauf) investiert, um ein Fluggerät für unter 50k zu bekämpfen. Das ist nicht nur kein guter Deal, sondern zumindest in einigermassen symmetrischen Konflikten auch nicht lange durchhaltbar. Kriege sind auch immer Wirtschaftskriege.

Das mit dem Wirtschaftskrieg habe ich wieder und wieder erwähnt. Zu den Sidewindern: Die US-Arsenale etc. sind noch voll von sehr vielen davon. Warum? Wurden in konventionellen Großkriegen der letzten 30 Jahre fast nie verschossen, mussten aber immer vorgehalten werden. Die Chaparral (Portugal hat die meine ich noch in der Reserve) sind auch die einzigen, die sowas vom Boden gut verschießen können, wobei NASAMS wohl die neueren Sidewinder auch verschießen kann. Nicht umsonst bietet Diehl gerade an, die älteren Sidewinder der Bundeswehr jetzt mit Laserzielkopf umzurüsten, damit man eine überteuerte aber sinnvolle Restverwertung vornehmen kann. Die sind hervorragend geeignet, um von Legacy Hornets, AMX International, kroatischen oder rumänischen MiG-21 Rudis Resterampe zu spielen und die restliche Bodenflugabwehr zu entlasten, auch und gerade ökonomisch. Das würde aus der Luft auch mit den ASRAAM der Briten gehen, von denen sie gerade im letzten Herbst 54 in einer Übung auf Drohnen verballert haben, weil die Zertifizierung ablief. Nicht auszudenken, dass man die Zieldrohnen nicht auch einfach hätte über die Krim fliegen lassen können und die ASRAAM zum Abschuss von Shahed et al zu verwenden. Ja: Es gibt sehr viele voll abgeschriebene alte Arsenale bei westlichen Streitkräften, von denen du in der Zeitung nie liest, weil die Presse nunmal Recherche heruntergefahren hat. Flugzeugkosten? Eine olle F-5 kostet 1,8 mio USD realer Marktpreis, Betriebskosten pro Stunde im Westen der T-38 (also die Trainingsmaschine) vormals 3 k USD; jetzt bestimmt eher 5 k USD. Nur haben die Ukrainer keine Personalkosten mehr, und was ein zerstörtes Wohnhaus oder Fabrikgebäude plus Menschenleben kostet darf man auch ganz gerne in die Gleichung einstellen. Ich hoffe, deine Beratungen sind faktenreicher; denn das Argument per se ist gut, wenn man sich den Neupreis von beispielsweise Patriot anguckt (letzte Zahlen als Beispiel: „Purchase of 5 batteries and 75 missiles has been approved by US State Department in 17 November, 2022 at a cost of $2.2 billion for the equipment and $700 million for the missiles.“ da sind wir bei rund 10 mio USD pro Effektor… gilt aber nicht für 30 Jahre alte Sidewinder. Q.e.d.

Ach ja, die Shaheds kosten geschätzt 20 k USD. Und Bordwaffen hast du noch unterschlagen. Erhöht zwar das Risiko, "FOD" in der Luft zu kassieren, aber da gehen die Kosten massiv runter. Salopp gesagt, mit ollen P-51 und WK Zwo MGs könnte man die Shaheds gerade sogar für US-Hobbypiloten zum Tontaubenschießen freigeben, wobei das nachts schon a bitzle anstrengener wird. Wenn's nicht so ernst wäre, könnte man das glatt versteigern wie Abschussrechte auf 12-Ender oder den Elefantenbullen mitm den allergrößten... äh... Stoßzähnen.

Der russische Überfall auf die Ukraine hat ja - in diesem Fall zum Glück - gezeigt, dass die Blitzkriegstrategie "konventioneller Großkriege" bei der man in wenigen Tagen die Infrastruktur des Gegners so stark zerstört, dass er faktisch nicht mehr Verteidigungsfähig ist, selbst in vergleichbar assymetrischen Situation nicht mehr funktioniert - da muss dann schon wie bei USA vs. Irak eine noch viel größere Assymetrie vorhanden sein.

Das ist teils nicht richtig, Putin hat bewusst Infrastruktur am Anfang schonen lassen, weil er von einem schnellen Sieg ausging. Also ja, zum Glück, aber es hätte locker funktioniert bzw. wäre deutlich verwüstender gewesen, da in den ersten anderthalb Tagen die Flugabwehr jenseits von Fliegerfäusten fast vollständig ausgeschaltet war, bis auf ein paar heldenhafte Tiefflugluftkampfeinsätze der bemannten Luftwaffe. Verteidigungsfähig wären die Ukrainer dann trotzdem noch gewesen, das stimmt soweit, aber wenn die Russen SEAD/ DEAD besser üben und beherrschen würden, war ein Sieg gar nicht mal so unwahrscheinlich. Da traf schon so einiges zusammen.

Zudem habe ich auch nie behauptet, dass es für das historische Großfluggerät in zukünftigen Konflikten gar keine Rolle mehr gibt. Nur wird diese halt deutlich reduziert sein. Schon der Luftkrieg der Gegenwart ist ja ein sehr hybrider und man mag sich gar nicht vorstellen, wie sich das entwickelt, wenn im Gegensatz zu uns nicht so ethisch denkende Despoten auch kein Problem damit haben, vollständig autonome Drohnen einzusetzen, die dann auch selbständig entscheiden, welche Ziele sie bekämpfen und welche Menschen sie töten. Wenn ein unethischer Agressor zum Preis einer einzigen F-35 davon tausend Stück kaufen kann (ja, ok: es sind viel mehr), dann ist mir auch egal, ob von diesen 1000 Stück am Ende 950 von der Luftabwehr abgefangen werden, weil sie so langsam und so laut sind, wie meine Malibu. Die übrigen richten noch genug Schaden an.

Lies deinen Text nochmal. Ist ja nett, wie gnädig du mit dir bist, aber das klang ganz anders. Dein Text enthält fast nur Blödsinn, vollmundig mal einen rausgehauen aber – „where was the beef“? Historisches Großfluggerät ist übrigens so schwammig, dass man mal wieder merkt, dass du laberst: 30 Tonnen sind Großfluggerät? Gilt erst die Phantom, oder nicht, oder erst F-15/ Su-27? Die B-1? Ist die F-35 jetzt schon historisch? Geht’s um 4. Generation? Die Rolle der extrem teueren, in geringerer Stückzahl vorhandenen Multiplikatoren ist essentiell. Gerade um kleineres Gerät, älteres Gerät, Schwärme und andere Sachen erfolgreich zur Wirkung zu bringen. (bezüglich autonomer Killerdrohnen hätte ich jetzt mehr Angst vor Terroranschlägen als vor Großkonflikten, aber in der Tat drohen uns da noch unfassbare Szenarien).

In so einer Lage eine Großübung mit Nostalgieflugzeugen abzuhalten, die - zumindest so weit es veröffentlicht ist - diesen Teil des modernen Luftkampfs komplett ausblendet, halte ich nun mal (auch wenn Du mich für komplett dumm erklärst) für bedenklich.

Kannst du gerne, es sind aber keine Nostaligeflugzeuge, sondern du dokumentierst, dass du wirklich gar nichts verstanden hast oder verstehen willst. Nochmal, das ist Überzeugung von Fachwissenschaft, Theorie und Praktikern und komplett anderen politischen Regimes und Lufwaffen auf dem gesamten Planeten, Gegenansicht vertritt ein Unternehmensberater aus EDFE, sonst niemand. Drohen spielen noch keine Rolle beim modernen Luftkampf, die „loyal wingmen“ sind alle noch Prototypen, im Schwarmversuch bei Edwards AFB für Kleindrohnen etc. Du laberst nur um dich rauszureden. Wenn es dich wirklich interessiert, Fachpresse gibt’s zuhauf gratis dazu. Nicht dumm, nur rechthaberisch-inkompetent und uneinsichtig. Alle diese Fähigkeiten sind genauso wichtig wie 1991 oder 2003. Und dann imkrementell weiterentwickelt. Dafür übt man.


Und ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass neben den kommunizierten über 100 Flugzeugen im Geheimen auch noch über 1000 Drohnen gerade im Einsatz sind, um doch ein realistisches Szenario zu übern.

Wie gesagt, du hast nicht verstanden, was für Drohnen für was überhaupt in solchen Intensivszenarien welche Rolle haben. CAP fängt auch weiterhin Masseninkursionen von Billigdrohnen am Anfang ab, genau für sowas kann ein EF 10 AMRAAM/ Meteor und 2 IRIS-T oder andere Kombis tragen. Für sowas bekommen die Strike Eagle gerade das APG-82, und wird die F-15EX in dreistelligen Stückzahlen bei den USA, Japan etc. eingefügt, über 45 Jahre nach dem Erstflug. Genau sowas kann man über LINK 16 simuliert auch an die Übungsteilnehmer einspielen. Die dann real entscheiden müssen, was dünne ich aus, was ist wichtiger. Und was die Übung angeht: Die Briten haben gerade wie erwähnt letzten Herbst 54 Drohnen mit 54 ollen, ablaufenden ASRAAM abgeschossen. Aber dann eben im scharfen Schuss. Das mischt man nicht, aus gutem Grunde.


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