Man kann auch Probleme größer machen, als sie sind, weil man als dt. Pilot und Luftsportgeräteführer primär nach Spitzfindigkeiten der Rechtslage im letzten Winkel von Verordnungen, Landkarten und Anekdoten sucht...

Wittmund ist Sitz einer der beiden Alarmrotten der BRD. Da sind zwei EF "hot" am Startbahnende. Vielleicht würde es dich und mich wundern, wie gut und permanent die Luftraumüberwachung auch per Primärradar dort ist. Auch am Tower. Und wenn den Leuten da im Regelfall langweilig ist, weil eben doch seltenst Airliner sich mit der Frequenz verdaddelt haben, ohne 7600 zu krächzen, gucken die dann möglicherweise auf ihre eigene TMZ und den Nachbarplatz, wo ganz eigene Weekendwarriors Otto Waalkes Inseln bevölkern in Kriechgeschwindigkeit (nach Eurofighter-Maßstäben).

Falls also jemand jemand aus dem Wittmunder Tower kennt, bitte mal Tacheles für den uneingeweihten Rest von uns hier.

Ansonsten - wir haben wirklich genug echte Probleme, muss man hier welche draus machen? Du gehst gut vorbereitet auf deine Rennstrecke, besser vorbereitet als die, welche das nicht so oft fliegen, und weißt genau, ab exakt welchem Punkt du bei exakt welcher Flughöhe einfach mal auswendig an deiner Handfunke oder Exklusiv-COM1 die passende Frequenz umschaltest. Rausguckend.

Da Wittmund Tower wohl meist Eier schaukelt und höchst qualifizert ist als Military ATC, frag die doch einfach nach einer Verkehrsbeschreibung voraus in Richtung deines Zielplatzes. Und frag mal, wenn er denn die Zeit hat, was die Radarrückstrahlfläche einer C22 aus 3 km Entfernung ist, falls das nicht als "geheime Verschlusssache" eingestuft wurde. Und auf einmal entspannt es sich mental. Vielleicht.

Charmant geschrieben. Wirft aber die Gegenfrage auf, ob die schäbige C172 solche Kampf-Qualitäten hat, dass sie die Alarm-Rotte in Wittmund niederzuhalten vermag, weil es unmöglich scheint, die Eurofighter mit dem Radar safe an ihr vorbeizuvectoren.

Ging ja nur um die Bodenerfassung :-). Und in der Luft: Können die das auf jeden Fall. Wobei ich (im Gegensatz zu dem Standard der 80er) nicht weiß, was sie beim "decluttering" von langsamen Zielen automatisch ausblenden. Nur Autos und Mopeds auf Bodenhöhe? Hovering objects nur bei vorhandenem Rotor? Wo ist denn eine C22 im Slowflight in der Threat-Datenbank erfasst?

Fakt ist, gewarnt wirste nur vom Tower. Bei den Betriebskosten pro Stunde wird kein Eurofighter Verkehrsansagen für Drahtgespanne im Inselfreizeitverkehr machen.

Im Handbuch steht für die c22, daß sie ab 63km/h stallt. Aber das hat auch nur damit zutun, daß die Micky-Vorschrift sagt, daß die Dinger mit voll gesetzten Klappen 65km/h (oder langsamer) fliegen können müssen. In der Realität schafft es eine c22 auch bei knapp unter 50km/h noch in der Luft zu bleiben.

Oder nimm eine Sunny Boxwing. Der etwas verschrobene Nurflügel-Doppeldecker ist so konstruiert, daß er im stabilen Sackflug (also im gehaltenen Stall) anfliegen und landen kann. Die Kiste hat einen Stall-Speed von 55km/h und ist im Sack-Endanflug zum Höhenabbau noch entsprechend eine ganze Ecke langsamer.

Und wenn wir schon bei der ausgelutschten c172 sind: Es gab auch schon deutsche Kreuzfahrtschiffe (unter portugiesischer Flagge), die ein venezuelanisches Kriegsschiff versenkt haben. ;-P
Sorry, aber an die Geschichte mußte ich denken, als die Einsatzbereitschaft der Deutschen Luftwaffe gelobt wurde.

"Wo ist denn eine C22 im Slowflight in der Threat-Datenbank erfasst?" war die Frage, nicht nach dem POH der C22. Also, was die EDV an Bord der Eurofighter ausblendet, damit nicht jede Landstraße oder Autobahn beim Phased Array hunderte Ziele auf den Schirm zaubert.