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8. August 2016: Von Achim H. an Daniel K. Bewertung: +5.00 [5]

Rückenwind wird gnadenlos unterschätzt, ich kann nur jedem raten, mehr als vorsichtig zu sein!

Mein Erlebnis war, dass ich auf einem großen Verkehrsflughafen in Afrika "gezwungen" wurde mit 5kt Rückenwind zu starten und das war ein Himmelfahrtskommando! Wind nimmt i.d.R. mit der Höhe zu, so auch der Rückenwind, man hebt nach ewigem Startlauf ab (hatte 4km Bahn), steigt und verliert plötzlich wieder Auftrieb.

Seitdem hopple ich lieber zum Startpunkt und ein Flugleiter, der Piloten vehement davon abbringt, mit Rückenwind zu starten, hat erst einmal meine Sympathie. Macht sich für ihn viel besser wenn der Staatsanwalt nach dem Unfall ermittelt.

8. August 2016: Von  an Achim H.

Hi Achim,

klar muss man vorsichtig sein, aber auf einer langen Bahn gehen 5 kts schon, da man eben nur 5 kts schneller sein muss, um abzuheben.

Wenn die Maschine erst einmal in der Luft ist und man die richtige Airspeed fliegt, ist es völlig egal, ob der Rückenwind dann zunimmt, die Maschine fliegt mit ihrer Airspeed in einer sich bewegenden Luftmasse, that's all. Das ist dasselbe Thema wie der mythische "Downwind Turn".

8. August 2016: Von Alfred Obermaier an 

Alexis, es sind nicht nur für 5 kt, sondern 1 kt TW/5% Startstrecke, dh plus 25% Startstrecke!!!

8. August 2016: Von Bernhard Tenzler an 

für den Climbgradient spielt der Wind durchaus eine Rolle

8. August 2016: Von David Fleer an 

Guten Abend,

wenn der Wind sich schnell ändert, hat das schon Auswirkungen auf die Flugleistungen. Das Luftfahrzeug hat ja eine Masse. Es ist somit träge, und kann der Windänderung nicht sofort folgen. Daher ändert sich auch der relative Wind und somit die angreifenden Luftkräfte. Anders beim "Downwind Turn"-Mythos ist eine solche vertikale Windscherung schon sehr unangenehm, wenn sie in leistungssenkender Form auftritt.

8. August 2016: Von  an David Fleer

David,

ja, bei einer extremen Windscherung wäre das eventuell der Fall. Aber nicht bei in der Höhe konstant zunehmendem Wind. In diesem Fall verhält es sich - meiner Meinung nach - ziemlich exakt wie beim "Dowinwind Turn".

9. August 2016: Von Achim H. an  Bewertung: +5.00 [8]

Wenn die Maschine erst einmal in der Luft ist und man die richtige Airspeed fliegt, ist es völlig egal, ob der Rückenwind dann zunimmt, die Maschine fliegt mit ihrer Airspeed in einer sich bewegenden Luftmasse, that's all. Das ist dasselbe Thema wie der mythische "Downwind Turn".

Sorry Alexis, das ist kompletter Quatsch und sollte als solcher benannt werden, da sicherheitskritisch!

Ein Flugzeug bewegt sich nicht relativ zu einer Luftmasse sondern relativ im Raum. Eine bestimmte Leistungseinstellung und weitere Parameter (Anstellwinkel, Gewicht etc. pp.) stellen irgendwann eine bestimmte Geschwindigkeit relativ zum Luftstrom her aber das nur mit Verzögerung wegen der Massenträgheit. Der Auftrieb jedoch kennt keine Trägkeit und ist sofort weg/erhöht.

Wenn Du mit 5kt Rückenwind abhebst und mit Mindestfahrt steigst und dann wird der Rückenwird plötzlich 20kt, hast Du von einer Millisekunde auf die nächste keinen Auftrieb mehr und fällst wie ein Stein zu Boden.

Lasst das mit dem Rückenwind bleiben...

9. August 2016: Von Thomas Nadenau an Achim H.

Das kannst du dir aber mit Gegenwind genauso basteln - dann von viel Wind nach wenig Wind natürlich.

9. August 2016: Von Achim H. an Thomas Nadenau

Das kannst du dir aber mit Gegenwind genauso basteln - dann von viel Wind nach wenig Wind natürlich.

In welchem Szenario beim Start (= Mindestfahrt) sinkt der Gegenwind? Beim Anflug fliegt man nicht mit Vs sondern mit Vref, da man auch von einem nachlasseenden Gegenwind ausgeht. Allerdings hat man beim Anflug die Nase unten und ist weniger verwundbar als beim Start.

Bei meinem "Erlebnis" dachte ich, mir wären die Flügel abgebrochen, so unerklärlich kam der Wechsel vom Flugzeug zum Fallzeug. Das ließ sich ganz ganz harmlos an und die Gedankengänge waren nicht anders als beim UL Meistertheoretiker -- üppige Motorisierung, lange Runway, "numerisch kleine" Rückenwindkomponente.

9. August 2016: Von  an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]

Sorry, Achim

(mit Begriffen wie "Quatsch" habe ich in Foren schlechte Erfahrungen)

Ich glaube, Du hast nicht recht. Ein Flugzeuge fliegt in erster Linie immer in einer stationären oder in einer sich bewegenden Luftmasse. Wenn der Rückenwind mit zunehmender Höhe einen Gradienten hat, dann nimmt einfach nur die Groundspeed des Flugzeugs zu.

Und ich habe ja geschrieben, dass das für alle Fälle AUSSER einer ganz plötzlichen Windscherung gilt. In diesem Fall hast Du recht, im Fall eines graduell zunehmenden Rückenwindes aber ich ;-)

Dein "Erlebnis" war wohl ein Fall von "Wind Shear", das kann aber beim Start im Gegenwind ebenso leicht passieren.

Hier ein interessantes Dokument zu Wind Shear:

https://www.faasafety.gov/files/gslac/library/documents/2011/Aug/56407/FAA%20P-8740-40%20WindShear%5Bhi-res%5D%20branded.pdf

Meiner Meinung nach beziehen sich die Erklärungen auf _plötzliche_ Wind Shear.

Oder:

From the ASA Private & Commercial Pilot’s Manual (Trevor Thom):

“When climbing or descending through a windshear zone, you should be alert for sudden airspeed changes. Flying into a suddenly decreasing headwind on approach, for instance, would cause a sudden loss of airspeed.”

9. August 2016: Von Achim H. an 

Winde werden immer in 2m Höhe gemessen, das ist die Info die der Piot zur Verfügung hat. In 10/20m Höhe ist das sehr gerne doppelt so viel und da muss man nicht von Windscherung sprechen, das ist ganz normal, erfüllt aber alle Bedingungen für "plötzlich".

Beim Start und bei der Landung ist die Massenträgkeit der entscheidende Effekt, nicht die airspeed. Als man noch analoge ASIs hatte, konnte man mitunter beim Anflug sehr schön beobachten, wie der Zeiger nervös flattert.

Verwirrungen wie diese sind doch Grund genug warum Piloten eingetrichtert werden sollte "starte niemals bei Rückenwind".

9. August 2016: Von  an Achim H.

Winde werden immer in 2m Höhe gemessen ...

An unserem Flugplatz ist der Windmesser in 10 m Höhe ;-) Auf GA-Plätzen konnte ich da noch keinen Standard entdecken.

Ja, wenn Du am Boden 5 kt hast und in 20 m Höhe - ganz plötzlich - 20 Knoten, dann ist das eine Windscherung. Normalerweise passiert das aber graduell.

Bei 5 kt Rückenwind bin ich schon öfter gestartet, etwa wenn die Hindernissituation so ist, dass der Takeoff trotz des Rückenwindes sicherer ist.

Ich nehme durchaus ernst, dass das sehr unangenehm sein kann!

9. August 2016: Von Thomas Nadenau an Achim H.

Du hebst mit 20kt Gegenwind ab und dann geht der Wind, warum auch immer (Böe, Verwirbelung, Düse, ...), auf 5kt zurück.

Ich stimme mit meiner Meinung mit der Darstellung von Alexis überein.

Einen Start mit Rückenwind würde ich freiwillig nicht machen. Bislang wurde ich auch nur ein einziges Mal dazu "genötigt", Porta am Sonntag Nachmittag.

... und Vs hast du beim Start hoffentlich auch nicht ;-)

9. August 2016: Von Flieger Max L.oitfelder an  Bewertung: +2.00 [2]

" Ein Flugzeuge fliegt in erster Linie immer in einer stationären oder in einer sich bewegenden Luftmasse. Wenn der Rückenwind mit zunehmender Höhe einen Gradienten hat, dann nimmt einfach nur die Groundspeed des Flugzeugs zu."

Ja, aber nur wenn Dein theoretisches Flugzeug die Masse=0 hat.

In allen anderen Fällen (natürlich ausgeprägter je größer die Masse) nimmt die CAS erst einmal ab und muss durch Nase senken=Geringere Steigrate und flacherer Steiggradient wieder auf den Sollwert gebracht werden. Ein Steig-/Sinkfluggradient muss nicht umsonst mit GS berechnet werden, CAS führt zu Überraschungen.

9. August 2016: Von  an Flieger Max L.oitfelder

Hallo MAx,

ja, das stimmt natürlich. Vielleicht sollte ich es so formulieren: Wenn sich der Wind nicht plötzlich dreht oder der Rückenwind plötzlich um einen hohen Wert zunimmt, dann spürt man meist kaum etwas von dem Effekt, da das Flugzeug schon nach kurzer Zeit wieder die gleiche CAS/IAS hat.

Bei Wind bis zu 5 kts starte und lande ich auch mit Rückenwind, aber natürlich nicjht auf 500m-Bahnen. Ich kann mir aber vorstellen, dass ein schwer beladenes Flugzeug bei großer Dichtehöhe da Probleme bekommt.

10. August 2016: Von Flieger Max L.oitfelder an  Bewertung: +3.00 [3]

Ja, aber jede Beschleunigung auf die getrimmte Speed geht voll auf Kosten der Climb Performance. Dessen sollte man sich bewusst sein wenn man einen Mindestgradienten erfüllen muss und bei der Flugvorbereitung mit den Handbuchwerten rechnet anstatt die aktuelle Groundspeed zu verwenden. Killerapplikation: Hindernis kurz nach der Piste oder SID mit min. crossing altitudes wegen Topographie.

Ein Funkverkehr in Sofia bleibt mir deshalb unvergesslich, die ignorante Crew einer Seneca wurde nur durch den aufmerksamen Controller vor einem CFIT bewahrt.

10. August 2016: Von TH0MAS N02N an 
Beitrag vom Autor gelöscht

Übrigens kommt es auf manchen Airports vor, dass der Lotse bei Seiten-, oder Rückenwindbedingungen "what's your limit" fragt. Wenn gleich darauf der Wind plötzlich so abnimmt dass er gerade noch innerhalb des Limits fällt ist Vorsicht geboten. Ich habe diese Praxis nie verstanden, weil Performance nicht nur für das Papier ist, aber erst kürzlich in Sarajevo bei einem takeoff mit Rückenwind wieder erlebt.

19. Juni 2017: Von Chris _____ an Achim H.

"Verwirrungen wie diese sind doch Grund genug warum Piloten eingetrichtert werden sollte "starte niemals bei Rückenwind"."

Das ist dann der Grund, dass Piloten bei einer abschüssigen Bahn bergauf und in Richtung von Hindernissen und in ein Gewitter hinein starten, weil da die Windrichtung stimmt :-)

Sorry, aber Piloten werden ausgebildet, um Entscheidungen zu treffen, ihnen wird die Autorität und Verantwortung übertragen, und dann sollen sie das bitteschön auch können und machen.

Und das kann auch mal bedeuten, mit Rückenwind abzuheben.

(Ich kann mich an zwei Fälle erinnern, in denen ich absichtlich mit Rückenwind gestartet bin. Im einen Fall wäre ich nämlich in der "richtigen" Richtung Sekunden nach dem Start bereits in IMC gewesen, während ich so in Ruhe erstmal 2000ft steigen konnte, bevor es in die Suppe ging. Im anderen Fall war die Bahn abschüssig und in der Bergaufrichtung gab es Obstacles. In beiden Fällen war die Bahnlänge kein Faktor, und ich habe lange nachgedacht, bevor ich die Entscheidung getroffen habe, weil ich mir bewusst war, wie ungewohnt das Roll- und Abhebeverhalten sein würde.).

Allerdings erinnere ich mich auch an einen Tower, der mir als frischgebackenem PPL mal direkt abriet zu starten, weil das Wetter nicht so toll aussah. Dem Rat bin ich damals gefolgt, hab mich nicht geärgert und es auch nicht bereut...

PS. Ups, da habe ich aber auf ein altes Posting geantwortet. Egal, ich lass es jetzt stehen.

19. Juni 2017: Von Tee Jay an Chris _____

Das ist dann der Grund, dass Piloten bei einer abschüssigen Bahn bergauf und in Richtung von Hindernissen und in ein Gewitter hinein starten, weil da die Windrichtung stimmt :-)

Sorry, aber Piloten werden ausgebildet, um Entscheidungen zu treffen, ihnen wird die Autorität und Verantwortung übertragen, und dann sollen sie das bitteschön auch können und machen.

100% ACK!

19. Juni 2017: Von Achim H. an Tee Jay Bewertung: +4.00 [4]

"Start bei Rückenwind" wäre doch eine gute Fortsetzung nach dem großen Erfolg der Ausarbeitung zur Umkehrkurve. Nur zu!


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