Lutz,
Das ist mein Hauptargument. Egal, wie gut ein Briefing ausfällt, ein Passagier wird immer Kapazitäten des Piloten benötigen
Ja, so wie viele andere Faktoren das auch tun. Wetter "M5", Turbulenz, komplizierter Luftraum, viel Verkehr, neues Muster, unbekanntes Terrain, fremdes Land und eben auch Passagiere. Wenn nun jeder dieser Aspekte einen Punkt auf der Komplexitätsbewertungs-Skala darstellt (wobei ich die Faktoren auch noch gewichten würde), kann ein Anfänger oder neu gerateder Pilot vielleicht einen "2-Punkte-Flug" sicher durchführen, der 500h-Pilot ist auch mit 3 oder 4 Punkten noch sicher unterwegs und ab 5 Punkten sollte man sich dann nur noch der pensionierten ATP'lerin mit abgelaufenem Flight Review anvertrauen.
Das meinte ich mit "pauschal" - aber Du hast eine ähnliche Differenzierung ja in Form der Extrembeispiele "C172-Rundflug" und "Kunstflug" nochmal nachgeschoben.
Ganz pauschal lässt sich damit sagen, dass Flugerfahrung einen Einfluss auf die Sicherheit eines Fluges hat
Richtig - aber bei welchem Erfahrungslevel hat die Kurve ihr Minimum? Und die von Dir verlinkte Studie schweigt sich zur konkreten Fragestellung unseres kleinen Diskurses ohnehin aus: Klassen-, Muster- oder Betriebsart-Erfahrung der Unfallpiloten wurden nicht betrachtet.
Außerdem bleibt bei aller Statisik die Frage: Wie viel Risko ist für den Pax noch zumutbar? Liegt das Level niedriger als für mich selbst? Also ich habe Frau und zwei Kinder - das heil nach Hause kommen ist hinreichend incentiviert.
Und der Pax als "Störfaktor" muss eben genauso ins Komplexitätsmanagement eingerechnet werden wie andere erschwerende Umstände. Es sollten halt nicht zu viele auf einmal kommen.
Tobias