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20. Juli 2015: Von Lutz D. an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]
Ist ein interessantes Beispiel. Nach meiner Kenntnis ertrinken deutlich mehr Schwimmer als Nichtschwimmer. Bin nicht so sicher, ob schwimmen lernen das individuell Risiko zu ertrinken tatsächlich senkt.

Wäre doch witzig, wenn schwimmen lernen ein evolutionsbiologischer Nachteil wäre. Und der Anteil des so genannten Nichtschwimmerprekariats am Genpool dadurch langfristig stiege.
20. Juli 2015: Von Erik N. an Lutz D.
Daß Nichtschwimmer weniger ins Wasser gehen und daher auch weniger Gefahr laufen zu ertrinken, erklärt sich von selbst. Allerdings ist der ganze Schwimmervergleich für die Katz', weil er unterschlägt, daß beide, Schwimmer und Nichtschwimmer, es sich aussuchen können, ob sie ins Wasser gehen oder nicht.

Das ist aus meiner bescheidenen Sicht bei Fluggästen anders, oder ?
20. Juli 2015: Von Albert Paleczek an Erik N.
Auch jeder Fluggast hat die freie Entscheidug, sich in ein Linienflugzeug zu setzen oder nicht ... Es gibt genügend Menschen, die aus Angst oder aus Prinzip NICHT fliegen.
20. Juli 2015: Von Erik N. an Albert Paleczek
Also, komm, was soll denn diese Gleichsetzung ?
Das ist doch komplett künstlich und an den Haaren herbeigezogen !!

Wenn ich ins Freibad gehe oder an den Strand, und schwimme, dann ist das eine Entscheidung, die ich für mich treffe, und wenn dann der - sehr unwahrscheinliche, aber generell natürlich "möglich" - Fall eintritt, daß mich ein Goldfisch zwickt oder ein Herzkasperl erwischt und ich ersaufe, dann ist das mein Risiko und betrifft nur mich.

Und du willst jetzt allen Ernstes behaupten, daß ich das gleiche Risiko eingehe, wenn ich in ein Linienflugzeug einsteige ? Wo ich mich nur hinsetze ?

Oder hast du das nur geschrieben, weil du provozieren willst ?
20. Juli 2015: Von Lutz D. an Erik N. Bewertung: +3.00 [3]

Der Punkt des Vergleichs ist ja ein anderer.

Wir haben ein bestehendes System und wir wollen wissen, was wir tun können, um fatalities in diesem System zu beseitigen.

Wir konstatieren, dass wir die Todeszahlen in der Linienluftfahrt in der westlichen Welt mit einer Kombination aus technischem Fortschritt, Wissen um seine Funktion und Regulierung auf ein Maß gehoben (bzw. gesenkt) haben, dass als "sehr sicher" gelten kann.

Jetzt konstatieren wir, dass es aber weiterhin nicht null fatalities gibt, sondern eben Zahl X. Nun wird man sich bemühen, Zahl X weiter zu reduzieren.

Dazu wird man das Gesamtsystem anfassen.

Daraus resultieren zwei Fragen, die nach der Effektivität und die nach der Effizienz.

Kann man mit zusätzlichen Maßnahmen überhaupt die Todesrate weiter senken? Dabei muss nicht nur die Wirksamkeit der Maßnahme auf die bestehende Todesursache hinterfragt werden (psychisch Kranker steuert Flugzeug in den Berg), sondern auch mögliche Nebenwirkungen auf das Gesamtsystem, die in umgekehrter Weise wirken (Anti-Terror-Türen vs. Ausschluss des Kapitäns). Ich halte es nicht für völlig undenkbar, dass ein Psycho-Test auf Grund seiner Auslegung auch eine Reihe von hochintelligenten Bewerbern oder schräge Typen aussiebt, die aber möglicherweise insgesamt die Sicherheit im System Luftfahrt erhöht haben. Vielleicht führt die Einführung solcher Tests ja dazu, dass wir später mehr "in the box"-Denker im Cockpit sitzen haben, obwohl out-of-the-box-Denker für die übrigbleibenden Gefahrenmomente eher gebraucht würden. Das ist alles reine Spekulation, aber in einem an der Grenze zur Perfektion operierenden System ist jede Veränderung eine potentielle Gefährdung. Zumal, wenn das System so kompliziert (ggf. sogar komplex) ist, dass Ursache und Wirkung schwierig nachzuvollziehen sind.

So ist das eben auch bei dem Mann, der vor einem Badeteich steht. Wir wissen nicht mit guter Sicherheit, ob eine Schwimmausbildung im helfen wird, die nächsten drei Stunden zu überleben oder was passieren wird, was genau wozu führt.

Und dann ist da die Frage der Effizienz.

Jeder Tote weniger, rechtfertigt Maßnahme X, egal, welche anderen Konsequenzen diese hat. Ist das ein Satz, dem Du zustimmen würdest?

Ich bin nahezu davon überzeugt, dass eine der wenigen Maßnahmen, den Flugverkehr für Dich als individuellen Reisenden sicherer zu machen, die Entscheidung ist, nicht einzusteigen.

Das ist m.E. gar nicht eine so absurde Überlegung.

Sowohl die Aussage:

"Vergessen Sie's, ich schwimme nicht"* und "Vergessen Sie, ich fliege nicht" dürften zu einer Verbesserung der Lebenserwartung beitragen.

*Man muss anmerken, dass vermutlich die Kombination, schwimmen zu können und trotzdem darauf zu verzichten, die ideale ist.

20. Juli 2015: Von Juergen Baumgart an Lutz D.
..und bloss nicht ins Bett steigen... da drin sterben wahrscheinlich immer noch die meisten Leute ;-)
21. Juli 2015: Von Erik N. an Lutz D.
Ok, Lutz, viele Worte... was ist die Message ?

Die Quintessenz bleibt doch, daß beim Schwimmen der Schwimmer einen beträchtlichen Anteil am Sterbensrisiko hat, etwa durch zu kaltes Wasser, die Entscheidung in Strömungen zu schwimmen (haben wir am Rhein immer wieder), oder ähnliches, und es nur ihn selber direkt betrifft.

Beim Linienflug hat der Passagier NULL Einfluß auf das eigene Überleben, und es sind meistens nicht nur einer, sondern alle betroffen.

Wie man das vergleichen kann, entzieht sich mir. Daher kann man auch die Entscheidungssituationen "steige ich in einen Linienflieger" und "gehe ich schwimmen" nicht vergleichen. Hinzu kommt, daß man fast immer entscheiden kann, nicht zu schwimmen, aber sehr oft nicht die Freiheit hat zu sagen, ich fliege nicht.

Was ist daran so schwer ?

Kann man auch mit wenigen Sätzen sagen.
21. Juli 2015: Von Lutz D. an Erik N.
Nur, dass Du mit wenigen Sätzen zum falschen Ergebnis kommst.

Die Quintessenz bleibt doch, daß beim Schwimmen der Schwimmer einen beträchtlichen Anteil am Sterbensrisiko hat, etwa durch zu kaltes Wasser, die Entscheidung in Strömungen zu schwimmen (haben wir am Rhein immer wieder), oder ähnliches, und es nur ihn selber direkt betrifft.

Nein, dass ist eben nicht die Quintessenz. Darum geht es überhaupt gar nicht, ob andere betroffen sind oder nicht oder wer wofür verantwortlich ist. Es geht einzig und allein um die Frage Todesrisiko vs. Vermeidung desselben und was dazu führt.

Beim Linienflug hat der Passagier NULL Einfluß auf das eigene Überleben

Deshalb hatte ich viele Worte gemacht, damit dieser Punkt verstanden wird. Es ist nämlich genau umgekehrt. Im bestehenden System hat der Passagier vermutlich den allergrößten Einfluss darauf, ob er bei einem Flugzeugabsturz umkommt oder nicht. Das ist ja gerade die Crux. Wer heute sagt, ich will, dass mein Risiko bei einem Flugzeugunglück weiter effektiv reduziert wird, bleibt am Besten am Boden. Andere effektive Maßnahmen sind schlicht nicht bekannt (Stimmt nicht: Hinten sitzen). Jetzt klarer?

Wie man das vergleichen kann, entzieht sich mir. Daher kann man auch die Entscheidungssituationen "steige ich in einen Linienflieger" und "gehe ich schwimmen" nicht vergleichen.

Natürlich kann man das der Effektivität nach vergleichen. Das es in beiden Fällen beeinflussbare oder nicht beeinflussbare Faktoren gibt, die das Todesrisiko verändern ist davon doch völlig unberührt.

Hinzu kommt, daß man fast immer entscheiden kann, nicht zu schwimmen, aber sehr oft nicht die Freiheit hat zu sagen, ich fliege nicht.

? Wer zwingt Dich denn? Der Mammon?

21. Juli 2015: Von Albert Paleczek an Erik N.
Du hast es erkannt ;-) = letzter Satz.

Trotzdem stört mich die Grundhaltung, daß alles Risiko durch Regeln bis ins Absurde beseitigt werden soll.

Ich bin auch gegen den Zwang, ein ELT in einem einsitzigen UL (Österreich) haben zu müssen. Wenn ich runterfalle und ich lebe noch, kann ich per Mobilfunk Signal geben. Und wenn ich nicht mehr lebe ist mir egal, wann und ob man nicht findet.
21. Juli 2015: Von Erik N. an Lutz D.
Lutz, sorry, da kommen wir nicht zusammen.

Vielleicht noch mal zurück auf Los: Es geht hier ja originär um Maßnahmen der EASA zur angeblichen oder auch Vermeidung von solchen Fällen wie dem Germanwings-Flug. Ob die Maßnahmen was taugen oder nicht, wir sind uns doch alle einig, daß die Möglichkeit, vorauszusehen, daß ein irrer Wahnsinniger, der zufällig auch noch Linienpilot ist, seinen euphemistisch als "erweiterten Selbstmord" verballhornten Massenmord mit eigenem Ableben in Form eines CFIT mit einem vollbesetzten Linienflieger durchführt, gleich Null sind.

Also sind sie auch für einen Passagier gleich Null. Logisch.

Daher ist dieser ganze Schwimmschwamm-Vergleich für die Katze, die Tonne.... weil ein Mensch, der am Beckenrand steht, oder am Meeresstrande, oder am Flußufer, oder.... immer zumindest im tiefsten Hinterkopf wissen kann und muß, daß es ein gewisses Risiko bedeutet, sich in die Fluten zu begeben.

Vulgo: Wer soll denn - VOR DEM EREIGNIS - ahnen können, daß vorne im Cockpit ein Irrer sitzt, der mich gleich in einen französischen Granitberg rammt ? Niemand. Jetzt ja, es läuft jetzt unter "schon mal dagewesen". Vorher nicht oder zumindest nicht verbrieft.

Wer schwimmt, kann ersaufen, so unwahrscheinlich es im einzelnen Fall auch sein mag - Herzkasperl, Strömung, Strudel, zu viel gegessen, Haialarm, und andere Unwägbarkeiten. Das kann man in einer Riskonutzenfunktion darstellen. Die meisten kommen zu dem Ergebnis: reinspringen und sich wohl fühlen. Insbesondere bei Hitzewelle.

Aber sich in einen Linienflieger zu setzen, bedeutet gemeinhin, ich gehe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, daß ich ankomme. Und wenn nicht, dann liegt es an Verkehrsüberlastung, und allenfalls an technischem Versagen. Nicht aber an Selbstmordabsichten des Piloten. Sicher nicht.
21. Juli 2015: Von Fliegerfreund Uwe an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Es gibt aus meiner Sicht kein größeres Reizthema wie Alkohol und Fliegen und auch kein Thema wo so im großen Stil weg gesehen wird wie bei dem Thema....bei Kontrollen gleich NULL, besteht hier dringender Handlungsbedarf!

21. Juli 2015: Von Albert Paleczek an Erik N.
Und mit genau diesem Satz baust Du die Brücke zum Vergelich: "ein Mensch, der am Beckenrand steht, oder am Meeresstrande, oder am Flußufer, oder.... immer zumindest im tiefsten Hinterkopf wissen kann und muß, daß es ein gewisses Risiko bedeutet, sich in die Fluten zu begeben"

Denn jeder, der in ein (Linien-)Flugzeug steigt, muß damit rechnen, daß es einen wie auch immer gearteten Zwischenfall geben könnte, der mit einer Katastrophe endet und seinen Tod bedeutet.

Also: einzig die Vermeidung eines Risikos reduziert es auf Null (wobei durch die Vemeidung dieses Risikos ein neues anders geartetes Risiko vorhanden sein könnte).

Nur wer nicht geboren (bzw. gezeugt) wird, kann auch nicht sterben und ist damit zumindest bei diesem Risiko auf Null!
21. Juli 2015: Von Lutz D. an Erik N. Bewertung: +2.00 [2]

Du argumentierst da mit Bauchgefühl, Erik, aber nicht mit nachvollziehbaren Argumenten. Aber vielleicht reden wir ja auch aneinander vorbei.

Gehen wir Deinen Beitrag durch:

Vielleicht noch mal zurück auf Los: Es geht hier ja originär um Maßnahmen der EASA zur angeblichen oder auch Vermeidung von solchen Fällen wie dem Germanwings-Flug. Ob die Maßnahmen was taugen oder nicht, wir sind uns doch alle einig, daß die Möglichkeit, vorauszusehen, daß ein irrer Wahnsinniger, der zufällig auch noch Linienpilot ist, seinen euphemistisch als "erweiterten Selbstmord" verballhornten Massenmord mit eigenem Ableben in Form eines CFIT mit einem vollbesetzten Linienflieger durchführt, gleich Null sind.

Fast richtig. Das ist genau mein Punkt. Nenne alle vorhersehbaren Schwachstellen der kommerziellen Linienluftfahrt, die Deiner Meinung in den nächsten 3 Jahren zu einem tödlichen Absturz führen werden

Also sind sie auch für einen Passagier gleich Null. Logisch.

Ja. Diesen Fall hat keiner der Passagiere die eingestiegen sind vorhergesehen. Da kann man wohl von ausgehen. Aber - und das übersieht Dein Einwand: 15% der Deutschen haben Flugangst, 20% fühlen sich zusätzlich an Bord nicht wohl. Von diesen verzichtet ein großer Teil auf das Fliegen überhaupt. Jetzt kann man die entweder als angstgestört abtun oder anführen, dass diese Menschen eben ein Restrisko kennen, dem sie im Gegensatz zu Vielfliegern eine hohe Bedeutung zumessen.


Daher ist dieser ganze Schwimmschwamm-Vergleich für die Katze, die Tonne.... weil ein Mensch, der am Beckenrand steht, oder am Meeresstrande, oder am Flußufer, oder.... immer zumindest im tiefsten Hinterkopf wissen kann und muß, daß es ein gewisses Risiko bedeutet, sich in die Fluten zu begeben.

Das halte ich für Deine sehr persönliche Sicht. Ich bin der festen Überzeugung, dass mehr Menschen einen Flug für gefährlicher halten, als ein Bad im See.

Vulgo: Wer soll denn - VOR DEM EREIGNIS - ahnen können, daß vorne im Cockpit ein Irrer sitzt, der mich gleich in einen französischen Granitberg rammt ? Niemand. Jetzt ja, es läuft jetzt unter "schon mal dagewesen". Vorher nicht oder zumindest nicht verbrieft.
Wer schwimmt, kann ersaufen, so unwahrscheinlich es im einzelnen Fall auch sein mag - Herzkasperl, Strömung, Strudel, zu viel gegessen, Haialarm, und andere Unwägbarkeiten. Das kann man in einer Riskonutzenfunktion darstellen. Die meisten kommen zu dem Ergebnis: reinspringen und sich wohl fühlen. Insbesondere bei Hitzewelle.

Nochmal: Ich glaube, hier schließt Du möglicherweise von Dir unzulässig auf andere. Mir scheinen sehr viele Menschen der Ansicht zu sein, dass wer fliegt, auch abstürzen kann.

Aber sich in einen Linienflieger zu setzen, bedeutet gemeinhin, ich gehe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, daß ich ankomme. Und wenn nicht, dann liegt es an Verkehrsüberlastung, und allenfalls an technischem Versagen. Nicht aber an Selbstmordabsichten des Piloten. Sicher nicht.

Und Du glaubst allen Ernstes, Menschen, die gerade am Baggersee liegen, gehen nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, am Abend wieder daheim zu sein?

Und nochmals die Frage: Was kann ein einzelner, der heute morgen aufgestanden ist tun, um weder zu etrinken, noch bei einem Flugzeugabsturz getötet werden? Richtig: Nicht schwimmen, nicht fliegen.

Was kann der Regulator tun, um morgen keine Schwimm- oder Flugtoten zu haben?

Fliegen verbieten, schwimmen verbieten.

Aber wenn Du andere Vorschläge hast?

21. Juli 2015: Von Hubert Eckl an Juergen Baumgart
... bowling/Kegeln.. angeblich der Sport mit den häufigsten Todesfällen. Warum? Alte Besoffen und besoffene Alte fallen mit Infarkten/Schlaganfällen dabei gerne tot um.

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